Donnerstag, 28. April 2011

"The power to do more.."

... ein Werbeslogan... 
auf den ersten Blick sogar ein ganz guter wie ich finde... Mehr schaffen und trotzdem noch Zeit für das Leben haben... an sich eine gute Sache... 
Aber hinterfragen darf man das dann wohl doch nicht so genau. Es läßt sich nicht alles unendlich und beliebig verdichten - und das kann auch unmöglich das sein, was das Leben ausmachen sollte.


Ich erwische mich in letzter Zeit sehr oft dabei das ich wie ein zerstreuter Professor bin, weil  ich nie wirklich etwas ganz mache - sondern das eine mache, das andere schon im Geist durchführe und noch etwas anderes plane. 
Am Ende habe ich vielleicht viel gemacht, aber irgendwie auch nicht. Selten war ich wirklich mit den Gedanken bei der Sache die ich gerade machte.

Heute morgen z.B. habe ich die Waschmaschine angestellt, war aber gleichzeitig mit den Gedanken schon wieder viel weiter im Tag voraus unterwegs. Am Ende stand ich da und war mir nicht sicher ob ich die Waschmaschine überhaupt angestellt habe, erinnern konnte ich mich daran auf jeden Fall nicht. Bei der Kontrolle zeigte sich das sie lief, also habe ich sie angemacht - aber wenn ich mich daran nicht erinnern kann, dann habe ich sie irgendwie eben auch nicht an gemacht. Und hier ging es nur um eine Waschmaschine... 

The power to do more - mehr machen heißt dann eben nicht unbedingt wirklich mehr gemacht, erlebt zu haben... vieles ist irgendwie automatisch passiert und vorbei gerauscht... 
Wenn ich mir dann sicher sein könnte, dass das dann nur so unbedeutende Dinge wie das Anstellen einer Waschmaschine sind, die an mir vorbei rauschen, wäre es ja noch okay... 
Aber neulich fiel mir ja bereits auf, dass offensichtlich z.B. auch schöne Düfte die Wohlfühlerleben hätten bedeuten können, an mir unbemerkt vorbei gerauscht sind... 

Statt immer mehr ins Leben zu packen - würde ich lieber intensiver und bewußter machen was ich machen muss und machen will...