Samstag, 23. April 2011

Der Sandmann mag mich nicht

Der Sandmann kommt und geht wie er will... 
Gestern habe ich den halben Vormittag verschlafen... und heute war die Nacht um drei schon vorbei... 

Früher bin ich dann im Bett liegen geblieben, hab versucht wieder einzuschlafen - und eigentlich immer war es ein erfolgloses Unterfangen. 
Je mehr ich es versucht habe, desto weniger ging das Einschlafen, weil ich mich über die Schlaflosigkeit aufgeregt habe und was mir in solchen Stunden dann sonst noch alles in den Sinn kam. 

Längst habe ich mich mit dem Treiben vom Sandmann arrangiert - wenn er gar nicht erst kommt oder viel zu früh verschwindet und mich schlaflos zurück lässt... dann stehe ich einfach auf und mache etwas. 
Zum Glück gehöre ich zu den Menschen die immer etwas zu tun haben - und wenn es nur da sitzen und mit offenen Augen vor mich hinträumen ist. 
Und so habe ich es auch heute gehalten. Ein halbes Stündchen bin ich noch liegen geblieben - nur für den Fall das der Sandmann zurück kommt - aber dann um halb 4 aufgestanden. 
Seitdem habe ich meine Blümchen gegossen, verwelkte Blätter und Blüten abgezupft, angefangen aufzuräumen, meine goldenen Minihäschen mit den Glöckchen, die einfach zu Ostern gehören, überall als Deko verteilt, in alten Zeiten gestöbert... 


... und freu mich auf später am Tag wenn ich in den Baumarkt fahre - 
noch mehr Blümchen und Blumentöpfe für meinen Balkon besorge, Kräuter, Solarlichtchen... ,
die Auflage für die Sonnenliege gefunden habe (das Suchen wird mir deutlich weniger Spaß machen, keine Ahnung wo ich nach dem Umzug im Winter das Ding verstaut habe...)... 
und dann hole ich einfach den verpassten Nachtschlaf am Tag in der Sonne nach... 
So einfach kann das Leben sein... Sandmann hin oder her... 

Und wenn ich heute arbeiten müsste, dann würde ich mir einfach sagen das ich immer wieder so lange Tage habe - da kommt es auf einen mehr auch nicht an... Aufregen über den Sandmann bringt gar nichts, ganz im Gegenteil... Je mehr ich mich über ihn aufrege, desto weniger wird er sich zeigen.


Ein bisschen ist das so mit vielen Dingen im Leben - man kann sich über alles aufregen, sich rein steigern, überkochen, explodieren - aber ich wüßte nicht, wann sich dadurch je etwas grundlegend geändert oder verbessert hätte. Es scheint eher so zu sein, dass man sich damit alles nur noch schwerer macht.

6.00 Uhr:
Die Kirchturmglocken läuten so laut und lange als wollten sie sagen das der Tag  begonnen hat und es Zeit wird aufzustehen. Es ist mir ein Rätsel wieso ich nicht alleine davon morgens wach werde...

Meine Sonnenliege schreit nach dem Putzlappen. Sie ist über und übersät mit gelbem Blütenpollenstaub. In der Stadt hat mich diese schmierige gelbliche Schicht die sich überall ausbreitete hochgradig verärgert, hier macht es mir seltsamerweise überhaupt nichts aus. Das liegt vielleicht daran das ich hier nicht nur den gelben Pollenstaub habe - sondern als Ausgleich dafür auch den Blick auf die gelben Felder.