Montag, 11. April 2011

Alles hat seine Zeit

Der eine Teil des Tages blieb auf der Arbeit, kaum zu hause angekommen musste ich noch einen weiteren kleinen Teil dahin tragen... und der Rest des Tages - keine Ahnung wo der geblieben ist...
Pünktlich zum Feierabend war da wieder der gleiche blaue Himmel wie gestern, die Wärme, die Helligkeit... Betriebsamkeit.... Im Winter hatte ich mitunter den Eindruck in einem Geisterdorf zu wohnen weil man selten eine Menschenseele sah - selbst am Tag an der Hauptstraße nur sehr, sehr vereinzelt. Jetzt sind die Menschen alle da - und für mich sehr auffallend - ganz viele Jugendliche und Kinder. In der Stadt hatte ich oft den Eindruck die Überalterung unterer Gesellschaft schon in den Straßen zu sehen, hier zeigt sich mir ein völlig anderes Bild.

Also wieder ein schöner Tag und ein paar Stunden davon schienen ja noch übrig, bevor sie einfach scheinbar spurlos weg waren... 
Den zweiten Gang auf die Arbeit habe ich genutzt um ganz viele Fotos zu machen - und ein paar sind richtig toll geworden. Auf einem ist zum Beispiel dieses unvergleiche Himmelblau und am Bildrand ragt das weiße Blütenmeer eines Baumes ins Bild - dieser Kontrast alleine gefällt mir schon richtig gut - aber das Beste - im Himmelblau der Mond... Der blasse Mond am Taghimmel - das wird für immer eine liebgewordene Erinnerung an glückliche Zeiten bleiben... Es geht nicht den Mond am Tag zu sehen ohne das ich mich erinnere...
Leider  kann ich keines der Bilder hochladen - und im Augenblick vermiest mir das richtig die Laune... Das Glück des einen Augenblicks fällt diesem Ärgernis zum Opfer... bääääääääähhhhhh... 

Tja, aber wo ist nun der Tag geblieben - 
ich denke bei den Menschen... 
denen die sie auf der Arbeit eingefordert haben - 
und später die Freunde die nacheinander hier anriefen. 
Weiß auch nicht - vielleicht täuscht mich da die Erinnerung - tut sie bestimmt - aber die letzte Zeit fühlt es sich an als wäre ständig jemand da oder zumindest am Telefon, während es früher ganz viele Alleinsein-Tage gab. 
Manchmal mag ich gar nicht soviel hören. 
Früher ist mir das nie bewußt gewesen und auch gar nicht aufgefallen - aber es passiert tatsächlich nichts, höre ich nichts, sehe oder erlebe ich nichts - ohne das es immer auch irgendetwas mit mir macht - und oft genug ist das einfach nicht gut. 
Es raubt die Ruhe, die Unbefangenheit, die Zufriedenheit, die Zuversicht.... 
Vorhin hat mir Schmierläppchen von seinem Gespräch mit dem Raubtier erzählt und ich habe mich einfach wieder maßlos über die mangelnde Beziehungsorientierung von dem Raubtier aufgeregt - so sehr, dass mir wieder einmal mehr klar wurde, dass ich solche Menschen einfach nicht in meinem Umfeld haben will...

Eigentlich wollte ich heute... - und diese Liste war lang. 
Jetzt hat längst die Abenddämmerung eingesetzt und die Uhr sagt mir ,dass es Zeit wird den Tag loszulassen und alles was unerledigt blieb auf Morgen zu verschieben...  

Heute habe ich mir gleich einen neuen Schmökerroman gekauft... diesmal ist es kein Pirat sondern ein rauhbeiniger Wikinger der in "Wogen der Liebe" am Ende mit der Tochter des Dorfschmieds zusammen kommen wird...  (Glaube ich zumindest, was wäre ein solches Romänchen ohne Happy-end???) 
Früher habe ich mich immer aufgeregt wenn alle diese Romane oder solche Filme ein Happy-end hatten - das schien mir reichlich wenig mit der Wirklichkeit zu tun zu haben... Aber wer die Wirklichkeit will - der liest wohl auch nicht solche Romane, sieht sich nicht solche Filme an oder? 
Auf jeden Fall haben mir die wenigen, die dann ohne Happy-end zu Ende gingen, gar nicht gefallen obwohl sie mir eigentlich ansonsten ganz gut gefallen haben. 
"Stadt der Engel" hat mir z.B. richtig gut gefallen - aber ich würde den Film nicht noch einmal gucken weil das Ende so traurig war und gar nicht seufzig schön.

Fast 20 Jahre habe ich solche Bücher nicht mehr gelesen... aber vielleicht braucht mein Alltag (zumindest im Moment) dieses Kontrastprogramm. 
Es hat im Leben offensichtlich alles seine Zeit... manchmal geht die dann für immer, mitunter fast unbemerkt vorbei - 
und manchmal macht sie nur eine Pause um irgendwann neu anzufangen.