Dienstag, 31. Januar 2012

... es geht nichts verloren...

Es gibt nur noch sehr wenig, vielleicht sogar gar nichts mehr , was nicht schon irgendwer - sei es mit Geschichten, Filmen, Bildern, Klängen, Tönen oder Liedern zum Ausdruck gebracht hätte. 
Und vielleicht ist der einzigste Grund warum es um dieselben Gedanke, Dinge, Ereignisse immer neue Filme, Geschichten, Bilder, Lieder gibt - sie ins Bewußtsein zu bringen. 

Filme die mit dem Tod enden mag ich nicht sonderlich... wenn ein Film zu Beginn dieses Ende vorweg nimmt, macht es das auch erst einmal nicht besser... 
Aber ich bin die Tage auf einen Film gestoßen - der obwohl er diese Voraussetzungen erfüllt ihn nicht zu mögen, mich dennoch sehr neugierig gemacht hat: 
"Fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen"
Diese 5 Menschen geben der Hauptperson rückblickend die Gelegenheit das eigene Leben zu bewerten bzw. zu verstehen, ein Leben das scheinbar so bedeutungslos war und am Ende sich doch in seiner ganzen Bedeutsamkeit zeigt... 
Auch darüber das es kein bedeutungsloses Leben gibt, immer das Leben des einen, das eines anderen und noch eines anderen und noch eines anderen Menschen beeinflusst, ist nicht wirklich eine neue Erkenntnis. 
Wenn nur kleine Ereignisse, Worte, handeln verändert werden, wird der Verlauf einer (Lebens-)geschichte ein ganz anderer... Und auch das das große und damit bedeutende Rad im Räderwerk des Lebens sich nur drehen kann, wenn all die vielen, vielen kleinen und kleinsten Rädchen funktionieren, ist nicht mehr wirklich eine neue Erkenntnis... 
vielleicht aber eine, die so oft im Alltag vergessen geht, irgendwo im Unterbewußtsein verschwindet... 
Und ich freue mich, wenn ich etwas finde was mir hilft mich zu erinnern, die Dinge auch noch einmal von dieser anderen Seite zu sehen. Und dieser Film hat mich sehr erinnert...

An einer Stelle dieses Films ging es um die Bedeutung dessen, was es heißt  "Opfer zu bringen"...  und das wir ohne diese Bereitschaft unsere Menschlichkeit verlieren. Ob man das so für sich selber stehen lassen kann, hängt vermutlich stark davon ab wie man Menschlichkeit für sich selber definiert. 
Opfer bringen bedeutet immer für den der es bringt einen Verzicht - manchmal auch auf alles - für einen anderen, für eine Sache...
Aus dem Überfluss zu geben ist gar nicht so schwer, weil man selber keine Einschränkung dadurch spürt. 

Ein Opfer zu bringen ist etwas anderes - es bedeutet erst einmal etwas zu verlieren... vielleicht ist es leichter Opfer zu bringen, wenn man sich bewußt macht das dadurch nichts verloren geht, sondern es nur ein anderer bekommt... 

Dienstag, 24. Januar 2012

... mehr...

Das Ende der Ehe im verflixten 7. Jahr... 
Ende der "Traumehe" von dem Modell und dem Sänger... 

Einer der diese Nachricht kommentierte, stellte die Frage in den Raum:
tolle Frau,
sehr erfolgreich,
toller Mann
sehr erfolgreich
reich
berühmt
tolle Kinder
tolle Mode
Top-Wohnsitze
Was wollen die eigentlich noch?

Tja, wahrscheinlich einfach nur das was alle wollen -
"mehr" - 
was immer das dann auch sein soll, wenn man irgendwie schon alles zu haben scheint...
Es ist vielleicht der Fluch des Lebens - immer nur in dem einen einzigen Augenblick wirklich zufrieden sein zu können, in dem man die neue Stufe erreicht hat - 
nur um nächsten schon wieder eine Stufe höher zu wollen... 

dumm nur, das es keine endlosen Leitern gibt und man früher oder später einfach auf der letzten Sprosse der eigenen Leiter ankommt... 
und dann?

Energieeffizienzklasse... und andere Merkwürdigkeiten

Watt
Bemessungsleistungsaufnahme
Bemessungslebensdauer
Lampenlichtstromerhalt am Ende der Nennlebensdauer
Farbwiedergabe Ra (CRI)
Lumen
Bemessungslichtstrom in Lumen
elektrischer Leistungsfaktor
Zündzeit

... meine Güte, ich wollte doch nur eine Lampe kaufen...
Schalter knipsen, Licht an...  

... aber offensichtlich kann man aus allem eine Wissenschaft machen... 

Sonntag, 22. Januar 2012

... verantwortlich...

"...Deutsche Bahn lässt Schiffbrüchige stehen..."

das war die Meldung die ich gerade las - 
man ließ ein Ehepaar nicht mitfahren weil sie ihr Bahn-Ticket, handy, Geld usw. auf dem Schiff zurück gelassen mussten... 
Kein Ticket - keine Mitfahrt... 

Es war einer der Artikel zu dem man seine Meinung schreiben kann... Die Bahn kam dabei nicht gut weg, was auf den ersten Blick auch nicht weiter verwundert... Einer der Schreiber hielt es für nötig das WIR anfangen etwas zu ändern in diesem Abzockerland... 

Aber ich fürchte ganz so einfach ist es nicht... Wer ist denn "die Bahn"?
Wenn man der Meinung ist, "die Bahn" wären alle Bahnmitarbeiter, dann ist einer solchen Bahn wohl das Versagen dieses Mitarbeiters zuzuordnen... aber vom Versagen einzelner gleich auf ein ganzes Unternehmen mit allen anderen Mitarbeitern zu schließen ist dann wohl auch nicht sonderlich fair. Es gibt da - wie überall - sicher ganz viele Menschen die einen richtig guten Job machen... 

Aber vermutlich hat man dieses Verständnis von der Bahn nicht, sondern eines bei dem es "die da oben" gibt und die"die Bahn" sind, weil sonst die Aussage mit dem Abzocken nicht wirklich dazu passt...

"Die da oben"  - bei der Bahn haben mit Sicherheit nicht angeordnet, dass man die Schiffbrüchigen stehen lassen muss... kann ich mir auf jeden Fall nicht wirklich vorstellen (ich hoffe ich werde da nicht noch eines Besseren belehrt!!!???)... 

Also war es wirklich ein oder mehrere Angestellte, die die allgemein gültige Regel - ohne Ticket keine Mitfahrt-  durchgesetzt haben ohne jedes Mitgefühl, Verantwortungsbewußtsein,  Gespür dafür das Regeln unter bestimmten Voraussetzungen auch mal geändert werden müssen... 
Aber wenn das so war, dann waren WIR es - in diesem Fall eben die bestimmten Angestellten der Bahn - die nur nach Vorschrift und ohne jede Verantwortungsgefühl gehandelt haben. 
Das ist aber etwas was man überall beobachten kann... die einen weichen von Regeln nicht ab weil sie die anscheinend längst in ihrem Kopf festbetoniert haben, andere würden ja eigentlich wollen, trauen sich aber nicht und wollen nicht das Risiko eingehen etwas falsch zu machen und dann gibt es natürlich auch noch die Menschen, die mir persönlich am meisten gegen den Strich gehen - die, die bestehende Regeln benutzen um ihre vermeintliche Stärke und Macht zu demonstrieren, anderen damit schaden oder zumindest das Leben schwer machen und sich selber dabei - ohne es zu merken - zu einem ganz armen kleinen Wicht machen...

Wenn WIR es ändern müssen - was ich übrigens auch so sehe - dann bedeutet es in meinen Augen vorrangig nicht, dass sich "die Bahn" ändern muss - sondern jeder von uns in seinem Zuständigkeits- und Lebensbereich... 
Sonst wird sich nie etwas ändern!

Das was "die Bahn" oder alle "die da oben" dazu beitragen können das sich etwas ändert - ihre Mitarbeiter befähigen und ermutigen vor Ort in außergewöhnlichen Situationen Verantwortung zu übernehmen, verantwortlich zu handeln...  Und dann ist es eine Frage der Fehlerkultur die in einem Unternehmen herrscht ob man diese Verantwortung wahrnimmt - und dabei auch vielleicht mal einen Fehler macht - oder der Verantwortung doch lieber aus dem Weg geht... sicher ist sicher...

Samstag, 21. Januar 2012

... die letzte Entscheidung...

In irgendeiner Vorlesung zum Thema Methodenkompetenz wurde gesagt - "die letzte Entscheidung macht das Gefühl...".
Mit dem Gefühl ist das wirklich eine Sache für sich - es kommt gar nicht so sehr darauf an was ist... nur darauf wie es sich anfühlt - aber woher kommt das Gefühl?

Gestern war Freitag und als es Abend wurde hat es sich angefühlt wie aufatmen, sich freuen, entspannen, wie "juchuuuuu Wochenende"... 
Letzte Woche war auch Freitag - gar nicht anders als gestern - und doch ganz anders - weil es gefühlt auch jeder andere Tag der Woche hätte sein können... 

Heute ist Samstag und den ganzen Tag schon hat es sich wie Samstag angefühlt - wie noch ein bisschen tun und machen hier zuhause damit es dann wirklich richtig Wochenende mit Faulenzen werden kann... 
Der "gefühlte" Samstag hat Erinnerungen an Samstage aus völlig verschiedenen Lebenszeiten hochgespült.... Samstag war einmal der Tag in der Woche wo noch vor dem Abendessen das allwöchentliche Baden auf dem Plan stand... später war es der Abend in der Woche an dem wir länger aufbleiben durfen - noch einen sorgsam ausgewählten Film oder eine Sendung zu sehen die erst um 20.15 Uhr anfing, also zu einer Zeit an der wir an allen anderen Tagen der Woche längst schon im Bett liegen mussten... 
Später war Samstag der Tag der Woche an dem den ganzen Tag die Pläne für den Abend geschmiedet wurden - was anziehen, wie die Haare machen, wie schminken, wie wird der Abend werden, zuvor Rede und Antwort stehen, nach Umwegen suchen um Verbote zu umgehen... 
Letzte Woche war auch Samstag - oder vorletzte - und doch bin ich nicht im Samstagsgefühl angekommen, weil ich - keine Ahnung warum - irgendwo zwischen den Tagen stecken geblieben bin... 

Was an dem Freitag gestern oder dem Samstag heute aber so anders war als an denen letzte Woche - ich kann es nicht sagen... diesmal haben sie sich einfach nach Freitag und Samstag, nach dem Start ins freie Wochenende angefühlt... warum letzte Woche nicht? - ich weiß es nicht... 

Draußen stürmt es, der Wind pfeift ums Haus... hier unterm Dach das alles so laut zu hören und trotzdem geschützt von diesem Treiben im Warmen und Trockenen zu sitzen... im Bett zu liegen und zu lauschen wie der Wind am Dach rüttelt... das finde ich richtig schön...

... es fängt an...

Freundin Studienkollegin ist sehr vom Verstand gesteuert, beherrscht, ihren eigenen klaren Regeln folgend... konsequent, unnachgiebig, verlässlich, zielstrebig... Auf ihre Art ist sie sehr berechenbar, auch wenn teilweise sehr verschlossen... 

Sehr überraschend war dann für mich, dass sie vor einigen Tagen auf ein gemeinsames Frühstück im Teich vorbei kam. Das ist etwas, was so gar nicht zu ihr passt... 
Arbeit ist Arbeit - da schneit man nicht als privater Besucher vorbei, dort bekommt man keine privaten Besuche... Wir kennen uns nun schon so lange - anders habe ich es von ihr noch nie erlebt... 

Dafür das es jetzt auf einmal offensichtlich ganz anders war, konnte es nur einen ganz besonderen Grund geben - einen Ausnahmezustand eben... 
... und dann kam sie mit ihrer Brötchentüte anmarschiert, als würde sie das ständig so machen - scheinbar völlig unaufgeregt, beherrscht eben. Ich wäre an der Stelle viel "lebendiger", aufgeregter gewesen und hätte gleich losgesprudelt: "weißt du schon das Neuste..." - oder so ähnlich eben... 
Sie packte in aller Ruhe die mitgebrachten belegten Brötchen aus, schlürfte den inzwischen scheußlichen Kaffee weil abgestanden, den ich noch in meinem Büro stehen hatte... 
Hätte ich nicht die "richtige" Frage gestellt, dann würde ich vermutlich heute noch rätseln was das wohl zu bedeuten hatte... 

Irgendwie hat etwas angefangen und sie hat es nicht einmal gemerkt, aus einer Verabredung zum Kaffeetrinken wurde ein Date - und dann noch eins... tja - das ist dann wohl Ausnahmezustand wo frau mit allen Regeln bricht um die Sache mit der Freundin zu besprechen - auch wenn das in der Arbeitszeit ist ;-).
Es hat mich vergnügt gemacht, sie zappelnd statt beherrscht, emotional mittendrin statt verstandgesteuert zu erleben...Faszinierend was so ein paar Hormone im Blut doch mit Menschen anstellen können... und wie vergnüglich es doch ist, das von außen zu betrachten...

... ein Hauch von Winter... und pleite...

Draußen ist es kalt, windig, nass, trüb... ein Hauch von Winter liegt in der Luft - und gestern hat dieser Hauch sogar vermischt mit Regen ein paar nasse Schneeflocken auf den Ort fallen lassen. Liegen geblieben ist davon leider nichts... 

Bei diesem ungemütlichen Wetter, der früh einsetzenden Abenddämmerung - oder vielleicht waren es einfach auch nur die dunklen Wolken die das Tagesglicht vertrieben... durchgefroren, aufgeweicht nach hause kommen - Wochenende !!! - das fühlt sich einfach nur toll an... wissen - jetzt im warmen zuhause gehören ein langes Wochenende, die Tage und Nächte mir alleine... 
Gestern abend fing mein Wochenende mit der Meldung im Fernsehen an, dass die größte Drogeriekette Deutschlands pleite ist... 
Die Vorstellung das in der sterbenden Stadt mit den jetzt schon vielen leerstehenden Geschäftsräumen in der Fußgängerzone ein weiterer hinzu kommt, gefällt mir natürlich nicht... 
Den Menschen die dort arbeiten und jetzt einer ungewissen Zukunft entgegen gehen, gehört mein Mitgefühl... 
Schlecker selber - vielleicht ein gutes und hoffentlich abschreckendes Beispiel dafür, was passiert wenn man Menschen ausbeutet, unterbezahlt, bespitzelt, schwarze Listen führt und somit die Ressource Mensch ausschaltet... dann werden wichtige Entwicklungen verpasst und es rächt sich an falscher Stelle gespart zu haben...

... Marmelade und Boykott...

... zum Glück war nur noch für einen einzigen Toast Marmelade in dem kleinen Becher... die Marke meines Vertrauens ist bei mir in Ungnade gefallen nachdem ihr Name im Zusammenhang mit der "Wulff-Affaire" fiel... die kommt mir erst einmal nicht mehr ins Haus... Ist eigentlich natürlich irgendwie ein Witz, weil es niemandem auffallen wird ob der Umsatz im Monat um ein Töpfchen zurückgeht... 
Auf der anderen Seite - vielleicht ist das inzwischen die einzigste Möglichkeit die man als Verbraucher überhaupt noch hat - Waren und Dienstleistungen zu boykottieren um seinen Unmut zu zeigen... natürlich reicht es nicht, wenn nur ein einzelnes Töpfchen im Laden stehen bleibt... 

Ich zähle mich zu den Menschen die auf "hohem Niveau" jammern... wobei das hohe Nievau sich mit dem der breiten Masse vergleicht - oder die,die ich als solche erlebe. Da gibt es Menschen die nicht wissen wie sie für ihre kleinen Kinder warme Winterschuhe kaufen sollen... den nächsten Schulausflug finanzieren, denen das Geld fehlt die Praxisgebühr zu bezahlen oder oder oder... 
Und dann muss ich mir anhören - wie jetzt die Tage von unserem Wirtschaftsminister, wie gut es den Menschen geht, das soviele eine Arbeit haben wie in den letzten 20 Jahren nicht mehr... 
Er hat nur vergessen zu erwähnen, das immer mehr dieser Menschen vom Lohn ihrer Arbeit überhaupt nicht mehr leben können und trotzdem wieder auf irgendwelche staatlichen Leistungen und Zuschüsse angewiesen sind...

Freitag, 20. Januar 2012

... kann ich bitte einen neuen Bundespräsidenten haben?...

... sehr seltsam... Thema jeder Nachrichtensendung "Affaire Wulff" - immer neue Merkwürdigkeiten werden ans Tageslicht gebracht... Keine Ahnung was ich davon halten soll, was genau davon stimmt, was nach rechtlich vielleicht okay war - aber den Eindruck den ich inzwischen vom Bundespräsidenten habe - er hat keine Gelegenheit ausgelassen sich beschenken, einladen, begünstigen zu lassen... Kann ich jetzt bitte einen neuen Bundespräsidenten haben??? 

Ich bin ziemlich irritiert das es die "Affaire Wulff " gibt - und der Namensgeber dieser Affaire seinem Tagesgeschäft nachgeht als ginge ihn das alles nichts an...

Gerade sehe und höre ich ihn sprechen auf der Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz... inhaltlich kann ich das gar nicht aufnehmen weil ich es von diesem Menschen nicht annehmen kann, nicht annehmen will... in meinem Gefühl ist er nicht mehr würdig erster Mann im Staat zu sein... die Vorstellung das er noch weitere mehr als 3 Jahre im Schloss Bellvue klebt finde ich unterträglich...

Donnerstag, 19. Januar 2012

... rette sich wer kann..

Es gibt Berufsgruppen denen gewährt man einen großen Vertrauensvorschuss... es scheint ungeschriebene, unumstößliche Gesetze zu geben mit denen man groß wird... und eines davon "der Kapitän geht als letztes von Bord"... 

Wenn das was sich seit Tagen um das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia abspielt wegen der vielen Toten und Vermissten  - und der drohenden Umweltverschmutzung - nicht so tragisch wäre, dann wäre der Kapitän dieses Schiffes eine Witzfigur über die man einfach nur lachen kann... Fällt zufällig in ein Rettungsboot und weg ist er... Unter Schock stehen, sich selber nicht in eine unkalkulierbare Gefahr bringen - das kann ich alles noch verstehen... aber sich völlig aus dem Staub machen - die Besatzung und Passagiere einfach sich selber und der Panik überlassen - das kann ich nicht verstehen... 

Auf der anderen Seite... vielleicht leben wir in einer Zeit in der es heißt: "Augen zu und durch...". In meinem beruflichen Umfeld - da geht es natürlich um andere Werte und Größenordnungen - aber auch da scheint es mir oft nach dem Prinzip zu gehen - Augen zu und gucken was passiert, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, können wir immer noch überlegen wie wir es wieder rauß kriegen... 
Da kann ich oft nur den Kopf schütteln - ich wurde ausgebildet nach dem Grundsatz, dass das Kind möglichst erst gar nicht in den Brunnen fallen sollte... aber das war eben noch in einer anderen Zeit...

Dienstag, 17. Januar 2012

... lachen, weinen oder gar nichts mehr...

Manchmal weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll - 
und manchmal ist es, als würde mir überhaupt jede Reaktionsmöglichkeit völlig abhanden kommen... 
Da passieren Dinge die so doof sind, das sie einfach nur noch zum Lachen sind... 
und sie passieren im Minutentakt weiter und ich fange mich an zu fragen, ob ich statt lachen nicht doch besser weinen sollte... Ab einem gewissen Maß wird es zu "ich glaub es nicht..." und es fängt an richtig weh zu tun... Diese letzte Stufe ist dann die völlige emotionslose Reaktionslosigkeit...

Heute habe ich eindeutig die letzte Stufe erreicht... 
Da findet man wichtige Akten - zwar nicht gerade im Papierkorb, aber auch nicht mehr sehr weit davon entfernt... Warum die da liegen? - "... es wurde gesagt das die nicht mehr benötigt werden..." - Wer hat das gesagt? - das weiß man nicht mehr - nur noch das darüber gesprochen wurde... 
Ich weiß ja nicht wie es anderen Menschen geht - offensichtlich anders als mir - denn für mich ist schon immer sehr wichtig für die Bewertung von Aussagen woher sie kommen... 
Da wird sich mit Getöse gewichtig auf Nebenschauplätzen ausgetobt, als würden sie irgendwie wichtig für das Ergebnis sein... für das worauf es wirklich ankommt bleibt kein Platz mehr... Da fällt mir ein Auspruch von Deming ein - "Qualität kann man nicht in die Dinge messen, die steckt schon drin"... oder auch nicht - und das wird sie auch nicht wenn man für den Rest des Lebens nichts mehr anderes macht als messen, messen, messen... 
... und den Rest hat mir dann die Erkenntnis gegeben, dass ich schon wieder im Arbeitsalltag ausschließlich von Menschen umgeben bin von denen ich nichts mehr lernen kann... da kann ich nur noch den Vorturner geben und bleibe dabei selber auf der Stelle stehen... d.h. lernen kann man immer - fragt sich dann nur ob das so unbedingt die Dinge sind die man können will...

Montag, 16. Januar 2012

... eiskalt







Sonntag, 15. Januar 2012

... man vergisst so leicht...

Menschen sind schon eine merkwürdige Erfindung - 
sie vergessen so leicht - und scheinen sich sehr schwer zu tun aus Erfahrungen zu lernen... kommt mir auf jeden Fall so vor, wenn ich die Bilder des Kreuzfahrtriesen sehe, der dieses Wochenende auf Grund lief... 

Diese Riesen scheinen eher schwimmende Städte denn Schiffe zu sein - und bleiben dennoch einfach Schiffe - und die können untergehen - trotz modernster Navigationstechnik, GPS und was immer sonst noch absolute Sicherheit verspricht... das es die niemals geben kann - das scheint irgendwie vergessen... die Titanic - lange ist es her, ganz andere Zeiten, früher hatte man dies ja noch nicht und jenes nicht und heute kann das so ja alles gar nicht mehr passieren... - denkt der Mensch - und wird eines Besseren belehrt... 

Hätte mich jemand gefragt ob ich es für möglich halte das so ein Riese auf Grund läuft in Küstennähe bei gutem Wetter - nein, hätte ich nicht... 
in Küstennähe bei Sturm, Orkan - nein, hätte ich nicht... 
das Menschen dabei sterben - nein, das schon gar nicht... 
Nichts ist so sicher, dass es nicht auch Raum für Unsicherheit ließe - daran habe ich mich jetzt wieder erinnert...

... eiskalt, sternenklar, sentimental...

Soviele Sterne wie heute abend habe ich schon eine ganze Weile nicht mehr im Nachthimmel leuchten gesehen... 
Eiskalt... spüre die Kälte nicht, wenn sie meinen Blick ganz gebannt auf sich ziehen... 

Das Wochenende war anstrengend - und ich weiß nicht einmal wirklich warum... hat irgendwie eine tiefe Spur in mein Gefühl gezogen das sich merkwürdig traurig anfühlt... fühl mich wie getrieben - und weiß nicht warum... Es ist als wäre da noch irgendetwas - aber ich weiß nicht was... wabert nebelgleich durch die Gedanken, das Gefühl und lässt sich nicht fassen... 

... verdammt ich lieb dich... ich lieb dich nicht...

Schlagertexte aus alten Zeiten weichen alte Narben auf,
spülen Erinnerungen an die Oberfläche,
enttarnen den Selbstbetrug,
machen spürbar wieviel Zeit von gestern bis heute verging... 

Samstag, 14. Januar 2012

... ein Zwerg...


Für Spaziergänge wie diesen - die irgendwann auf matschigen Feldwegen entlang führen - hatte ich mir vor Wochen die Gummistiefel gekauft... und bin heute dort gelandet - ohne Gummistiefel... 
Immer mit dabei die kleine PinkLady, die heute eher wie ein Zwerg aussah... 


Wie gut das ich aufs Land gezogen bin... dieser kleine Mensch, von dem ich angenommen hatte das er noch ganz unbedarft und mutig alles erkundet - manchmal eher zuviel als zuwenig - hatte Angst den asphaltierten Weg zu verlassen um auf einem Feldweg weiterzulaufen... 
Ein ganzes Stück des Weges musste ich sie anfangs tragen - und so wie sie sich an mir festklammerte war völlig klar - geheuer war ihr das nicht im Mindesten....


Irgendwann wurde sie  mutiger - wollte selber wieder laufen - und von da an gab es kein halten mehr - und ganz besonders die Wasserpfützen waren Anziehungsmagnet... dann Steine... Äste... 


In den Bilderbüchern kann sie genau sagen was was ist, weiß welche Laute die verschiedenen Tiere von sich geben... alles ganz selbstverständlich... 
Heute aber ist mir dann noch einmal mehr aufgefallen - Wissen aus Büchern ist etwas ganz anderes als Wissen aus dem Leben... Sie weiß was ein Pferd ist, weiß das es wiehert, man darauf reiten kann... unterwegs haben wir ein Pferd wiehern gehört, es noch nicht einmal gesehen - aber das hat schon gereicht das es sie verängstigt hat - obwohl es eigentlich etwas ist, was sie kennt... aber dann eben auch gar nicht...

Donnerstag, 12. Januar 2012

... stop and go Richtung Feierabend...

Am späten Nachmittag habe ich einen Abstecher in die Stadt gemacht, bin dort ziellos durch die Geschäfte gelaufen, hab mir einen kuschelig warmen Schlafanzug gekauft (... ich glaub ich habe einen Kuscheldecken-socken, Bettwäsche und Schlafi-Tick...). 
Als ich wieder auf die Straße kam, fiel aus dunkelgrauen dicken Wolken feiner Sprühregen, bohrte sich seinen Weg durch die Kleidung bis auf die Haut... 
Es wurde schnell dunkel, in meinem Zeitgefühl war es früher abend - auf der Uhr jedoch erst später nachmittag... 

Hab auf mein Taxi gewartet - und es regenete und regnete... Die nasse Haut wurde kühl und dann kalt, durchgeweicht und frierend, in viel zu hohen Schuhen mit schmerzenden Füßen stand ich da... und wartete und wartete... 
Das war genau die richtige Stelle zu sein um ungeduldig zu werden, innerlich zu fluchen über den Regen der von den Haarsträhnen ins Gesicht tropfte, das Taxi das so lange auf sich so lange warten lässt... Aber nichts von dem habe ich getan - 
es musste sich genauso nass, kalt, unfreundlich anfühlen - um die pure Vorfreude in mir zu fühlen... 
Vorfreude auf - Feierabend, zuhause, warm, heißen Tee, weiche Socken, einfach aufs Sofa lümmeln und Füße hochlegen, heiße Dusche, Kerzenschein...

Das Licht der Autoscheinwerfer spiegelte sich auf der regennassen Straße. Die beleuchtete Blechlawine die es scheinbar eilig hatte aus der Stadt zu kommen, schien kein Ende zu nehmen... drängelte, hupte, bremste scharf ab... 

Mein Taxi kam und es ging - "stop and go"  rauß aus der Stadt, übers Land Richtung Feierabend, zu all dem worauf ich mich gefreut habe...

... es gibt viele Hasen...

Manchmal kann ich nur noch den Kopf schütteln wenn ich höre und sehe was um mich herum geschieht. 
Mein Name ist zwar nicht Hase, aber offensichtlich gibt es viele andere davon... 
Seit Wochen höre ich zu einer Sache von vielen Seiten immer neue Sachstände bzw. von noch offenen, ungeklärten Fragen: 
A jammert er wisse nicht... B sagt aber es sei doch geklärt, hätte A es doch persönlich mitgeteilt... C sagt sie hätte bei B nachgefragt wie es denn nun ist... und bekommt jetzt - nachdem ich von B weiß das es geklärt ist - von B gesagt, sie wisse von nichts... Häääääääää??? 


Na da sage doch mal einer das Menschen keine merkwürdige Erfindung sind... Mit manchen davon sollte man nicht zuviel Kontakt haben, sonst kommt man auf die Idee im falschen Film zu sitzen und das irgendwie wohl alle verrückt geworden sind... oder man selber ist die Verrückte und merkt es nur nicht...

... der Wind hat sich gedreht...

Eine Menschin hat von ihren Vorgesetzten geschwärmt als wären es Heilige, wollte sie am liebsten klonen, kopieren... die Loblieder wollten kein Ende nehmen - ein Arbeitsplatz fast schon wie ein Paradies... Das alles war schon eine Lobhudelei die kaum noch zu übertreffen war - und ich gebe es zu - mir irgendwie auch schon auf den Keks ging...

"Zuviel" finde ich immer sehr "verdächtig". Vielleicht weiß ich nicht immer wie das Leben funktioniert und lasse mich dann aus den Wolken schubsen oder falle einfach runter... Aber das alles zwei Seiten hat - das weiß ich dann schon - und in diesem Fall schien eine der zwei Seiten völlig ausgeblendet... 
Aber darauf kommt es dann auch nicht so unbedingt an - wenn sich etwas für einen Menschen anfühlt wie das Paradies auf Erden anfühlt, dann ist es für ihn eben so und sei ihm gegönnt. Ich wäre die Letzte die sich berufen fühlt seine Träume auszuziehen... 


Heute, einen Jahreswechsel und wenige Wochen später, hat sich der Wind ganz offensichtlich gedreht... Das was vorher zuviel war, ist jetzt zuwenig... Kein Wort mehr von klonen oder kopieren - statt dessen die Überlegungen sich einen neuen Arbeitsplatz zu suchen mit Tränen in den Augen... 
Es ist nichts Dramatisches passiert - sondern es sind wohl die vielen Kleinigkeiten des Alltags, mit denen so mancher Chef seine Mitarbeiter in den Wahnsinn treiben kann, bis sie nur noch verständnislos den Kopf schütteln können und sich wundern über all das, was alles so Priorität haben kann... 


Mir hat zu denken gegeben wie schnell Menschen hochgejubelt werden, ohne das man eigentlich weiß wofür... und genau so schnell werden sie von ihrem Sockel gestoßen... und wieder bleibt unklar warum eigentlich... 


Da fällt mir ein Spruch aus alten Poesiealbum-Zeiten ein... 

"...Du lernst nie die Menschen kennen, 
denn sie sind verwunderlich, 
die dich heute Freunde nennen, 
schimpfen morgen über dich..."

Mittwoch, 11. Januar 2012

... Recht und Moral... oder so ähnlich...

Eigentlich bin ich grad richtig angesäuert oder besser - innerlich zutiefst empört - und zwar so sehr, dass mir fast schon wieder die Worte fehlen... 

und im nächsten Augenblick frage ich mich was ich eigentlich erwarte? - allen Ernstes, dass Menschen neben dem rechtlichen Aspekt auch den moralischen in ihr Handeln und Denken einbeziehen?? 

Ich muss gestehen - ja, eigentlich erwarte ich das schon... und verstehe die Welt nicht mehr, wenn genau das nicht passiert... 

Aber wieso sollte es im Kleinen auch anders sein wie im Großen???  Wozu moralische Bedenken, Solidarität, Kollegialität wenn das Recht auf der eigenen Seite ist...??!!


Wenn ich in einem Bereich arbeite, in dem mein (Krankheits)ausfall durch die Kollegen mittels Mehrarbeit oder Überstunden kompensiert werden muss, dann mag es zwar mein Recht sein das ich mich krank melde, mir über eine längere Zeit eine Lohnfortzahlung zusteht, in diesem Zeitraum geplante Urlaubstage mir gutgeschrieben werden... 
Rechtlich ist die Sache glasklar... daran gibt es nichts zu rütteln und deuteln...


... aber ich verstehe trotzdem nicht wirklich, wenn jemand der gerade 6 Wochen krank war und dies durch die Kollegen getragen werden musste, 
der kaum wieder da, ankündigt er würde in weniger als 4 Wochen erneut für einige Wochen ausfallen - was wieder von den Kollegen aufzufangen ist - 
ausflippt, weil er meint, er müsse ein paar wenige Tage des alten Urlaubs jetzt unbedingt in der Zeit zwischen diesen beiden Ausfällen noch bekommen, weil falls er doch noch das eine oder andere Wöchelchen länger als angekündigt ausfällt!!! der Urlaubsanspruch verfallen könnte... 


Mir fehlen bei soetwas die Worte... vielleicht weil Recht nun einmal Recht ist und man an dieser Stelle keine Möglichkeit hat, moralisches, solidarisches, ethisches, soziales Handeln, oder wie immer man es nennen mag, einzufordern... d.h. einfordern kann man viel - aber es wird nicht erfolgreich sein, wenn ein solches Denken und Fühlen nicht in einem Menschen und seiner Sicht auf die Welt steckt - oder?

... dieses kurze Gespräch... innerlich fast platzen bei soviel Egoismus oder wie immer man das nennen will - und das Recht beachten und dementsprechend handeln und reden müssen... Selbstbeherrschung auf ganzer Linie - das war die größte Anstrengung des heutigen Tages...

Dienstag, 10. Januar 2012

... in der Falle...

"... Ich bin total froh wenn Sie morgen wieder da sind, ohne Sie bin ich hier richtig aufgeschmissen..." 

Wer hört das nicht gerne von seinem Chef?... 
Geht mir im ersten Augenblick nicht anders... 
aber im zweiten wäre ich doch lieber aus der Verantwortung gerne ein Stück weit entlassen worden... 

Ich mag es ausgesprochen gerne, wenn - zumindest in einem bestimmten Maße - die Dinge auch ohne mich ganz gut funktionieren...

Informationsüberflutung

Tage zuhause, sind immer für mich immer auch Tage auf der Jagd nach Nachrichten, Informationen, Wissen. Die ganzen Informationssender die es heute inzwischen gibt, sind eine wahre Fundgrube... 

Am Sonntag bin ich dabei auf eine Reportage gestoßen, in der es um die Behandlung von Burnout &co ging. Wobei es letztlich dann viel weniger um die Behandlung, als um die Vorbeugung solcher Erkrankungen ging - und damit letztlich um eine Veränderung der eigenen Werte, um die Schnelligkeit in allen Dingen der wir zunehmend verfallen und die unser Gehirn so gar nicht mehr aufnehmen und verarbeiten kann... , wir nicht zuletzt durch die Vernetzung der Welt und die scheinbar unbegrenzten Zugriffsmöglichkeiten, viel mehr "Vergleichsmöglichkeiten" haben - und damit immer etwas finden wo wir uns noch defizitär erleben, was eine neue Jagd auslöst... 

... noch mehr, mehr, mehr... 

Als Beispiel wurde z.B. genannt, dass wir früher nicht so weit über den Tellerrand sehen konnten, und wir haben uns mit unserem direkten Umfeld und den Menschen darin verglichen - 
Wie sehen die aus? Was machen die? Was haben die? ... und wenn dort "Gleichstand" war, war das auch gleichzeitig die Begrenzung für die weitere Jagd und dem Streben nach mehr.

Heute können wir uns mit der ganzen Welt vergleichen - und tun es... Der absolute Wahnsinn ist dabei für mich das weite Feld der "Schönheitschirugie", die letztlich inzwischen nicht einmal mehr davor zurück schreckt die Genitalien optisch "zu verschönern" und dem Idealbild (woher kommt das überhaupt??? Wer hat uns das verpasst??? ) anzupassen... 


Letztlich war das Ergebnis dieser Sendung - so wie auch schon längst mein eigenes - 

wir brauchen nicht "mehr" und nicht "schneller, weiter, höher" - wir brauchen Zeit... 

Letzlich war diese Sendung eine Zusammenfassung all dessen, was ich für mich schon sehr lange als richtig erkannt habe. Das letztlich umzusetzen ist dann aber auch wieder nicht so einfach - zuviel läuft unbewußt ab, in zuviel gerät man hinein ohne das es gleich auf den ersten Blick erkennbar ist... und letztlich kostet es dann immer wieder auch ganz viel Kraft gegen den Strom (und manchmal gegen sich selber) zu schwimmen... 

Informationen wie diese, die von außen auf mich einwirken, die ich gut verstehen kann weil die Ansichten eigentlich meine eigenen sind, die mich durch Beispiele und neue Sichtweisen noch einmal bestätigen, eigene Ansichten verfestigen, untermauern... die empfinde ich als wertvoll und hilfreich für mich... Ich bin auf der Suche und der Jagd nach solchen Inhalten - 

und stecke ehe ich mich versehe damit dann auch schon wieder im "Zuviel". 

Ich kann keine Zeitung, kein Buch zur Hand nehmen, den Fernseher anschalten - und schon ist das da, was ich für mich als gut betrachte, als etwas was mir hilft, mich persönlich weiter bringt... Da sind zuerst Unmengen Dinge, Daten, Fakten die mich überfluten, überreizen, von allem zuviel bis ich wirklich merke, darin fast zu ertrinken, wie ich nervös und gereizt werde, einfach nur noch Ruhe will, Stille...  - und mir die dann mitunter nicht verschaffen kann - weil mir das Körnchen "Wert" fehlt, das ich zu finden gehofft hatte...


Heute morgen beim Aufwachen kam mir gleich in den Sinn schnell aus dem Bett zu hüpfen damit ich den Rest vom Frühstücksfernsehen mit den neusten Meldungen noch mitbekommen kann... Aber nach der Überflutung von gestern - und der Feststellung das mir das gar nicht gut getan hat, habe ich es dann geschafft einen Gang zurück zu schalten... nicht aus dem Bett zu springen um mich "zu informieren" - sondern einfach gemütlich und mit Ruhe, in Ruhe im Tag anzukommen..


Mir fiel die Schulzeit ein... In den höheren Schulklassen fing jeder Geschichtsunterricht damit an, dass wir in den ersten Minuten kurz wiedergeben sollten was in der letzten Woche auf der Welt passiert ist - sprich Nachrichten hören / sehen. Und das war etwas, was uns allensamt kein Vergnügen bereitet hat. Ein bisschen lag es vielleicht daran das wir überhaupt gar nicht wussten wovon da die Rede ist... und ein bisschen vielleicht auch wirklich daran, das unser Leben in unserem direkten Umfeld stattfand - das was dort passierte war wichtig und der Maßstab, das wollten wir verstehen, dazugehören, da hinein passen... Das was in den Nachrichten kam war eine scheinbar ganz andere, ganz ferne Welt... 


Jetzt sitze ich hier - in Ruhe... höre das leise Ticken der Uhr, hin- und wieder das leise Dröhen von Flugzeugmotoren hoch über meinem Kopf, 
"höre" meine Gedanken, 
mich - und sonst gar nichts - 


und das ist richtig gut so.

Sonntag, 8. Januar 2012

... das Bindeglied zwischen gestern und heute...

Der Wind der letzten Tage ist verschwunden und mit ihm die Wolken. 
Heute nacht ist der Himmel zum erstenmal seit Tagen wieder sternenklar mit einem großen leuchtenden Mond... Wie wirklich wunderschön doch so ein Nachthimmel sein kann... 


Das kleine Mädchen liegt eingekuschelt in ihrem Reisebettchen und schläft dem neuen Tag entgegen. Mir fällt gerade nichts ein, was sich für mich friedlicher, glücklicher, hoffnungsvoller anfühlt, wertvoller - als dieser Anblick, in dem ich die kleine PinkLady so ruhig, vertrauensvoll, sorglos schlummern sehe... 

Es ist wie den Sinn von Bemühungen und Anstrengungen zu sehen, zu wissen warum ich mache was ich mache, es ist wie innerlich weich werden und die Härte des Alltags abzuschütteln... Prioritäten verschieben sich... 


Die Kleine versucht zwar in einem fort alles nachzuplappern, aber bei vieler ihrer Worte muss man mehr Phantasie als sonst etwas haben, um eine Idee zu bekommen was sie meint... 
Aber sie hat jetzt schon eine besondere Vorliebe für Bücher. Ständig steht sie an der Bücherwand - "Buch" - "Buch"... und sie weiß sogar welche die mit den Babybildern sind - "Buch, Baby"... 


Heute hat sie nach einem ganz unscheinbaren, uralten Buch gegriffen und es stolz zu mir getragen "Buch, Buch"... Es war das Gesangs- und Gebetbuch meiner Oma. Und in dem Augenblick wurde mir klar, dass es der älteste Gegenstand meiner Familie ist den ich habe. Und dieses uralte und unscheinbare Buch das die Kleine heute in den Händen hielt - das hielt schon ihre Ur-ur-Großmutter in den Händen... Ich weiß nicht warum mir das heute auf einmal in den Sinn kam... vielleicht weil dieses Buch, ein Überrest aus einer längst vergangenen Zeit, gleichzeitig das Bindeglied zwischen gestern und heute ist...

Samstag, 7. Januar 2012

Das Beste dieses Tages...

Der Sonnenschein kam heute nicht vom Himmel - 

sondern mit weißer Bommelmütze, dick in Schal und Jacke gepackt, mit einem Lachen im Gesicht und einem quietschvergnügten, in hohen Tönen trällernden "Oma, Oma" - die Treppe hochgestapft... 

... jeder Weg beginnt...

Irgendwann heute vormittag als ich hier am PC saß und arbeitete, da fiel es mir wieder einmal mehr auf - und ich wünschte es wäre anders: 
Es gibt immer viele Menschen die eine Idee für neue Wege haben, die davon reden neue Wege gemeinsam gehen zu wollen... 
aber wenn es drauf ankommt - dann warten sie ab... 
dass jemand anderes das Gelände erkundet, 
den Weg findet, 
ebnet, 
sie mitzieht... 
und das ist eigentlich genau das wozu ich eigentlich keine Lust mehr habe... 

enn ich sowieso am Anfang ganz alleine da stehe und erst einmal alles planen, durchdenken, organisieren, in Gang bringen muss - mittendrin bis alles läuft auch... dann kann ich es eigentlich auch gleich ganz alleine machen oder??? 


Schon eine ganze Weile spielen wir - 2 Freundinnen von mir - mit dem Gedanken uns selbständig zu machen... geredet wird davon viel, immer wieder, die Absichten sind vorhanden - aber über das Wort hinaus kann ich einfach überhaupt nicht feststellen das da auch an irgendeiner Stelle mal die Ärmel hochgekrempelt werden, der erste Schritt einfach mal gemacht wird um auf den Weg zu kommen... 

Ich weiß nicht - früher hat es mir nichts ausgemacht voran zu gehen, die Dinge für alle in der Hand zu halten... Heute will ich das aber eigentlich nicht mehr... 
Es reicht mir wenn ich meine Fäden ziehe und halte... mich selber antreiben muss den ersten Schritt zu machen und dann einfach immer weiter zu gehen... 


Ich habe heute meinen ersten Schritt gemacht... und entweder tauchen die anderen beiden auf diesem Weg auf - oder nicht... aber ich werde sie nicht mitschleifen, antreiben... auftauchen, eigenständig und aus eigener Kraft, mit eigener Energie mitgehen - das müssen sie diesmal schon selber - oder es einfach lassen... 


Ist es nicht seltsam - eigentlich seit ich denken kann, habe ich mir einen Menschen gewünscht der die Fäden hält und mich einfach nur mitlaufen lässt... aber eigentlich völlig egal wo ich auftauche, worum es geht, was zu tun ist... früher oder später muss immer ich die Fäden ziehen und halten wenn die Sache um die es dann jeweils geht, laufen soll... 

Verrückte Zeiten und ein bestimmtes Socialnet

Heute sah ich eine Meldung, nach der ein junger Mann die von ihm, von einem sozialen Netzwerk gesammelten Daten, zur Einsicht angefordert hat... und bekam dann eine Datenmenge die 1200 klein bedruckten Seiten entsprach... Unglaublich wieviele Daten man von Menschen sammeln kann und sich damit dann auch noch Geld verdienen lässt... 


Hilft zwar nicht bzw. ich erreiche damit zwar nichts - aber ich wende mich von bestimmten Produkten, Herstellern, Vertreibern ab, wenn ich mich von ihnen belästigt oder genervt fühle.
Das hat eigentlich schon sehr früh angefangen - es gab teilweise so dämliche, verdummende Werbung... ist z.B. bei einigen Waschmitteln heute noch ganz ausgeprägt so, dass ich diese Produkte dann schon aus Prinzip nicht kaufe - nach dem Motto - wer mir so eine blöde Werbung vor die Nase knallt und damit meine Intelligenz beleidigt, hat überhaupt nicht verdient das ich sein Produkt kaufe... 
Sachen die mit fast unaussprechlichen Begriffen beworben werden hinter denen sich etwas eigentlich ganz Banales verbirgt - das lässt sich besonders gut bei Haut- und Haarpflegeprodukten beobachten - die wandern dann auch schon aus Prinzip nicht in meinem Einkaufswagen... 
und wer plus nicht mehr als plUs sondern plAs ausspricht - der hat mit seinem Produkt bei mir auch keine Chance... 


Und gerade sind 2 Händler bei denen ich über das Internet viel rumstöbere und einkaufe auch dabei, meine Gunst zu verlieren - weil es mir auf den Keks geht, dass ich nach meinem Stöbern jedesmal entsprechende Werbebanner  aufblinken sehe. Es ist zwar kein Geheimnis wo ich rumstöbere und von mir aus kann das jeder wissen - muss es aber nicht, und diese Art von Datensammlung und Beobachtung geht mir völlig gegen den Strich.

Verrückte Zeiten... und der Bundespräsident

Ich mag es mir nicht vorstellen wie es ist im Rampenlicht der Öffentlichkeit so ganz und gar auseinander genommen und demontiert zu werden... 

Im Grunde ist es jetzt so wie ich es mir schon gedacht habe - es wird weiter gewühlt, weiter Schlagzeilen produziert... Ich habe von dieser Sache auf jeden Fall die Nase gestrichen voll - ich will davon nichts mehr lesen, nichts mehr hören... Was genug ist, ist genug.


Es ist einfach eine verrückte Zeit in der wir leben - da ist veröffentliche Meinung etwas ganz anderes als die öffentliche Meinung, man siehe Stuttgart 21... Da taucht die völlig absurde Frage auf - wem glauben Sie mehr - einem Boulevardmagazin oder dem ersten Mann im Staate... 


Irgendwie frage ich mich ja - wenn es tatsächlich so ist das eine - wenngleich auch hauchdünne Mehrheit der Deutschen will das der Bundespräsident im Amt bleibt - trotz seiner Verfehlungen und Fehler - wieso kann diese Meinung, dieser Wille dann nicht respektiert werden - denn das wird er mit den immer neuen Schlagzeilen doch wohl kaum weil sie fast schon unweigerlich früher oder später dann zu dem führen müssen, was die Deutschen doch nicht wollen - nämlich einen Rücktritt... 

Freitag, 6. Januar 2012

... wo geht es hin?...

Eine Oma ist schon etwas älter, geht nicht mehr arbeiten, sie hat Zeit für das Enkelkind, jeden Tag, den ganzen Tag. 


Wenn ich an meine frühsten Kindertage mit meiner Oma zurück denke, dann war es irgendwie so - obwohl sie sogar noch an 2 Stellen arbeiten ging. Bei der einen Stelle handelte es sich um eine Witwe die im Rollstuhl saß, im Erdgeschoss eine eigene Wohnung bei ihren Kindern hatte. Meine Oma half der Witwe im Haushalt, machte die Betten, räumte auf, putzte, kaufte ein - und ich durfte immer dahin mitgehen. Ich weiß es nicht mehr - aber ich glaube da ist sie bestimmt auch nicht jeden Tag hin gegangen - sonst hätte sich in mir ja nicht der Eindruck verfestigt das meine Oma immer Zeit hatte - sondern mehr das ich immer irgendwohin mitgenommen wurde... 
Bei der anderen Stelle handelte es sich um ein Tante Emma-Lädchen wie sie in den damaligen Jahren selbst in Städtchen noch sehr zahlreich zu finden waren. Dort hat sie auch irgendwelche Aufräum- und Putzarbeiten erledigt. Und während sie das tat, durfte ich im Hinterzimmer des Lädchens sitzen und bekam kleine Blöckchen in die ich malen durfte. Diese kleinen Blöckchen hatten meistens den Werbeaufdruck irgendeiner Brauerei. Im Laden dienten sie als Rechnungsblöcke. Die Kasse war dort noch ausschließlich eine große Rechenmaschine in der auch das Geld lag und sonst nichts. Wenn jemand eine Quittung brauchte, dann bekam er einen solchen Zettel aus dem Block ausgefüllt. 


Meine Oma hatte Zeit, konnte mich überall mit hinnehmen, hat für mich meinen Lieblingspudding gekocht, mit mir Plätzchen gebacken, mit mir aus dem Fenster gesehen und mir Geschichten erzählt von Donner und Blitz, von den Engeln die Plätzchen für Weihnachten backen wenn sich im Herbst der Himmel rot färbte, vom Krieg und Stalingrad wo ihr Mann fiel, sie hat mich gebadet und abends zu Bett gebracht... 
Sie war "meine Oma" und sie hatte Zeit für mich. Viel von meiner Sicht auf die Welt, meinen Hoffnungen, das was mich tröstet, meinen Werten - letztlich hat sie ihren großen Anteil daran. Und auch wenn mir nur sehr wenige Jahre mit ihr blieben - und ich mich an das allermeiste gar nicht mehr erinnern kann weil ich zu klein war - war sie ganz besonders wichtig für mich - nicht nur damals, sondern durch das was sie mir mitgab letztlich heute noch.


Ohne das ich je wirklich darüber nachgedacht habe, war völlig klar - meine Oma war eine perfekte Oma und so eine wollte ich auch sein... 
Neulich aber wurde mir bewusst - selbst wenn ich es noch so gerne will, ich eine solche Oma überhaupt nicht sein kann... Mal kurz sehen und treffen auf ein Hallo geht mit der kleinen PinkLady fast immer, aber wenn ich wirklich Zeit mit ihr verbringen will oder sie gar mal länger als ein paar Stunden will, dann muss ich schon heute dafür einen Platz für sie im Terminkalender suchen... eigentlich unglaublich... sie ist meine Familie - was sollte es Wichtigeres geben???? und vor mir liegen noch Jahrzehnte Berufsleben der Dauerabrufbereitschaft und - erreichbarkeit ,- aber bis dahin wird die Pinklady längst erwachsen sein und vielleicht schon selber Mutter... 

Woher die Vorstellung das Omas Zeit haben? - War das früher so? oder ist es doch nur ein verzehrtes Bild der Wahrnehmung? Hatte ich damals einfach Glück meine Oma für mich zu haben - oder heute einfach Pech das ich nicht so eine Oma für die PinkLady sein kann??? 

Eines allerdings steht für mich fest - ohne die Zeit mit meiner Oma und all dem was sie mir mit auf den Weg gab, wäre ich nicht so "gut" durchs Leben gekommen - und das was sie mir mitgab, das hätte mir keine Kinderkrippe, kein Hort, keine Vorschule, keine Ganztagesschule geben können.


Um in den nächsten Jahrzehnten die Menschen am Arbeitsmarkt zu haben die gebraucht werden, werden wir infolge des demographischen Wandels gar nicht umhin kommen alles was Beine hat in die Arbeitswelt zu bringen - auch die Omas bis zuletzt, auch die Hausfrauen die sich jetzt vielleicht noch den Luxus gönnen können für eine mehr oder minder lange Zeit einfach "nur" Hausfrau und Mutter zu sein... 
Aber das mitunter der Eindruck erweckt wird, das es das non plus ultra ist und das erstrebenswerte Ziel einer Gesellschaft, Kinder frühzeitig in Krippen und Horte zu schaffen damit die Eltern arbeiten gehen können - und "die Frauen" das auch wollen - wer soll das denn glauben?
Sicher gibt es Frauen die das wollen und die sollen dann auch die Möglichkeit haben - keine Frage... aber gerade all die die im Niedriglohnsektor arbeiten - und der breitet sich ja bekanntlich rasant aus - die wollen tatsächlich alle die Doppelbelastung - Arbeit und Kinder für einen Lohn der kaum über dem des Hartz IV-Regelsatzes liegt???  Wer soll das denn glauben??? 


Die Zahlen der alten und pflegebedürftigen Menschen werden in den nächsten Jahrzehnten stark ansteigen - das ist inzwischen kein Geheimnis mehr, ebenso wenig das wir schon heute große Finanzierungsprobleme auf diesem Gebiet haben. Was sich vielleicht noch nicht so richtig rumgesprochen hat - der Anteil der alten Menschen die heute in Pflegeheimen versorgt werden liegt im einstelligen Prozentbereich, d.h. weit über 90 % der alten Menschen wird immer noch von den Familien versorgt. 

Jetzt frage ich mich - wenn wir immer mehr dazu übergehen das Arbeitsleben zu optimieren und den Bedürfnissen der Arbeitswelt anzupassen - Kinder ab in die Horte und Krippen, flexible Arbeitszeiten nach den Arbeitgeberbedürfnissen, immer längere Öffnungszeiten von Geschäften, Ämtern - schließlich wollen wir ja keine Dienstleistungswüste sein... etc - und nur dazwischen, allzeit abrufbereit und wenn es trotzdem zufällig passt, darf dann Familie sein... 
wenn das der Wert ist - Geld und Karriere kommen an erster Stelle als absolute Notwendigkeit und Muss - wer von den so geprägten jungen Menschen wird sich dann in Zukunft noch zuständig für die Pflege der dann alten Eltern fühlen??? 
Die haben es doch von uns so gelernt - Job ist wichtig, Karriere ist wichtig, Geld verdienen ist wichtig, allzeit bereit für den Job ist wichtig, neuste Technik und paar mal im Jahr in Urlaub fliegen ist wichtig... 
und dann wenn noch Zeit und Energie bleibt, kommt Familienerleben... 
Was sollte sie daran hindern uns zum Vorbild zu nehmen - und so wie wir sie einst für den Job in die Horte stecken, so stecken sie uns für den Job in die Altenheime... 
In so einer Gesellschaft will ich nicht leben, und eigentlich können wir uns so eine Gesellschaft auch gar nicht leisten... gar nicht auszudenken wenn die angehörigen Pflegenden in größerem Umfang ausfallen und die Heime von noch mehr Pflegebedürftigen aufgesucht und entsprechend finanziert werden müssen... 


Die Familien müssen gestärkt werden - das ist schon ganz richtig... aber ich glaube durch einen Wertewandel, indem die Familie einen anderen, höheren Stellenwert bekommt und nicht der Arbeitswelt völlig untergeordnet wird,umso weniger da von den Veränderungen in der Arbeitswelt doch nur einige wenige richtig profitieren und immer reicher werden, während der Mittelstand immer weiter wegbricht... 


In den letzten Jahrzehnten hat sich viel verändert - u.a. die Ladenöffnungszeiten. Aber zu welchen Konsequenzen so manch vielleicht gut gemeinte Änderung führen würde, wurde wohl mitunter zu wenig bedacht... länger die Geschäfte auf heisst eben auch weniger Zeit für die Familie... Wie soll eine Familie auch abends noch die Gelegenheit haben gemütlich abends einzukaufen, wenn dann ein Teil der Familie selber hinter der Kasse sitzt? in einem lange geöffneten Amt? einem rund-um-die-Uhr-Call-center??? Mir scheint den Familien wurde mit dieser Änderung mehr genommen denn gegeben...

... Schneesturm in der Nacht...

Vermutlich habe ich gestern abend zum ausprobieren des Teleskops die einzige Wolkenlücke erwischt die es gab... 

Kurze Zeit später wurde der Sturm wieder viel stärker, hat an den Dachpfannen gezerrt und gepoltert, an den Rollos herum gerissen - und völlig entgegen der Wettervorhersage die zeitweise Aufflockerungen mit gelegentlichen Schauern ankündigte, wurde es zu einem tosenden Schneesturm der innerhalb kürzester Zeit alles weiß machte. Aber so schnell wie alles weiß wurde, ist davon,  jetzt gut 4 Stunden später nichts mehr zu sehen. Im Augenblick weht im Vergleich zu dem der letzten Stunden nur noch ein laues Lüftchen... 
Eigentlich liebe ich Schnee - und unter normalen Umständen wäre ich jetzt vermutlich sehr unglücklich, das davon nichts liegen blieb - aber angesichts der Tatsache das es heute in meiner Zuständigkeit läge ihn zu räumen und ich seit Jahresbeginn massive Ischiasprobleme habe, bin ich mehr als froh das er sich diesmal von alleine geräumt hat und einfach wieder so schnell verschwunden ist wie er kam.


Ich glaube einen Sturm der fast durchgehend über mehrere Tage und Nächte wütet, den habe ich noch nie erlebt, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Meistens war es ein Tag oder eine Nacht, oder mal 2 Nächte infolge... aber Tage und Nächte fast durchgehend hintereinander... daran kann ich mich nicht erinnern... 


Überhaupt lebe ich in einer Region in der das Wetter trotz allem doch immer noch sehr gemäßigt ist... Gewitter beschränken sich häufig auf wenige Blitze und Donner bevor sie kaum noch hörbar in der Ferne verschwinden, die Bäche und Fluße treten vielleicht mal leicht über die Ufer, setzen aber keine Häuser unter Wasser, Orte werden durch Schnee nie von der Außenwelt abgeschnitten... 
In meiner Wahrnehmung gehörte Deutschland insgesamt sehr viele Jahre zu einem Land, in dem es insgesamt wettermäßig eher ruhig war... bis vor einigen Jahren die ersten großen Hochwasser kamen die nicht nur in Ufernähe der Flüsse Häuser unter Wasser setzten sondern ganze große Landstriche und die Stürme Lothar und Kyrill tatsächlich ganze Wälder im Land einfach umrissen...


Bis dahin waren z.B. solche Hochwasser etwas, was ich nur aus meinen ersten Schullesebüchern kannte. Da gab es eine Geschichte über ein Hochwasser die in mir als Kind den Eindruck erweckte als handele es sich dabei um eine allgegenwärtige Gefahr. 
Eine Mutter lief mit ihren 2 Kindern auf einen kleinen Berg um sich vor dem Wasser in Sicherheit zu bringen und als das Wasser auch dort ankam, ließ sie die Kinder auf ihre Schultern klettern um sie in Sicherheit zu bringen. Die Kinder wurden gerettet, die Mutter selber stand in den Fluten und wurde zu Stein... 
Diese Geschichte der selbstlosen Liebe einer Mutter für ihre Kinder die zu Stein wurde - und damit das Zeichen ihrer Liebe unvergänglich, die hat mich damals sehr beeindruckt. Aber in der Wirklichkeit habe ich nie von solchen Hochwassern gehört, jahrelang nicht - und erst irgendwann viel später kam mir in den Sinn das es wohl nur soetwas wie ein Märchen ist, was es so in der Wirklichkeit nicht gibt... 
Ähnlich war es mit der Geschichte des fliegenden Roberts der mit dem Schirm in der Hand von einer Sturmboe erwischt und hoch in den Himmel getragen wurde... 


Wirklich seltsam an was man sich manchmal noch erinnern kann, oder?

Donnerstag, 5. Januar 2012

Sternensucher

Den ganzen Tag hat hier ein wilder Sturm gewütet, ist grollend, dumpf dröhnend, mit Blitz und Donner, peitschendem Regen und Hagelbeschuss über uns hinweg gejagt.

Jetzt am Abend ist es ruhiger geworden, immer wieder kann man den Mond hinter den Wolken hervor leuchten sehen - und manchmal ist auch ein Eckchen Himmel wolkenfrei...
aber sicher dennoch nicht der beste Tag um nach den Sternen Ausschau zu halten - aber ich hab trotzdem mal ausprobiert, ob ich mit dem Teleskop einen Stern am Himmel erwische - einfach nur um mal zu sehen ob ich grundsätzlich überhaupt damit klar komme... 


Schon der Aufbau dieses Anfängerteleskops hat sich wesentlich schwieriger gestaltet als gedacht - wie gut das niemand zugesehen hat, wie wir es zusammen geraten haben - geraten ist genau der richtige Ausdruck - mit Wissen hatte das nämlich nicht das Mindeste zu tun... aber das muss ich ja niemandem verraten... 

Also einen einzigen Stern habe ich am Himmel entdeckt, manchmal für einen kurzen Augenblick gaben die Wolken den Blick auf einen zweiten frei... die wollte ich also durch das Teleskop finden... 
Ich war schon sehr erstaunt wieviele Sterne ich durch das Teleskop sehen konnte. Ganz irritiert habe ich noch mal nur mit den Augen in den Nachthimmel gesehen - da waren wirklich bestenfalls 2 zu sehen... 

Es wird alles gut :-)