Sonntag, 30. September 2012

Ableger mal ganz anders...

Ich kann mich nicht erinnern das ich meinen Ableger in den letzten 15 Jahren in je etwas anderem als Turnschuhen und einer blauen, bestenfalls schwarzen Jeans gesehen hätte. Gestern habe ich dann nicht schlecht gestaunt als er mit einer hellbraunen Hose und dazu passenden Straßenschuhen vor mir stand... Die Zeiten ändern sich anscheinend - und das finde ich richtig gut. Er scheint dabei zu sein seinen Weg zu finden - 

und das Mädel das er an seiner Seite hat gefällt mir richtig gut... Drücke ich also mal die Daumen... 

Sonntagabend

Es waren einmal Sonntagabende die für ihn der Horror waren. Daran kann ich mich noch gut erinnern. Irgendwie konnte ich es damals nachfühlen... und dabei dann wohl doch nicht richtig...
Jetzt sind Sonntagabende für mich ein Alptraum... Eigentlich fängt es schon irgendwann am Vormittag an das ich die Stunden zähle die mir bleiben... und scheinbar im Sauseschritt eilt die Zeit dahin, kommt der Alptraum näher...

Ich will nicht mehr in den Teich. Mich nicht mehr durchquälen, an diesen Menschen abarbeiten, mich im wahrsten Sinne des Wortes "kaputt" arbeiten... Eigentlich drehen sich meine Gedanken nur noch darum einen Weg zu finden wie ich das Grauen für mich begrenzen kann, ihm aus dem Weg gehen oder wenigstens gelassen dem gegenüber stehen das ich doch nicht ändern kann... 

Das Schlimme ist - eigentlich liebe ich meine Arbeit noch immer - nur nicht die Umstände und Rahmenbedingungen unter denen sie erfolgen muss... 

Quelle, Schlecker... jetzt Neckermann...

Neckermann wird abgewickelt... Es ist seltsam wenn Unternehmen die scheinbar schon immer da waren und für immer da sein werden, von der Bildfläche verschwinden. 

Ich kann mich noch gut erinnern das die Kataloge von Quelle und Neckermann mich schon als kleines Mädchen magisch angezogen haben. Schnipp-schnapp habe ich die schönsten Kleider, Möbel, Gardinen ausgeschnitten und mit diesen Schnipseln gespielt. Alles was ich einmal haben wollte "wenn ich groß bin" habe ich aus diesen dicken Katalogen geschnitten, gesammelt... 

Tja, und wieder ein Versandriese der baden geht... Ein Stück meines Lebens verschwindet von der Bildfläche. Damals als es mit Quelle passierte, da konnte ich das nicht wirklich glauben, mir überhaupt nicht vorstellen, das es dieses Versandhaus nun nicht mehr geben würde... 

Donnerstag, 27. September 2012

.. künstliche Welten...

Manche Dinge scheinen auf der Hand zu liegen - zumindest die einzelnen Fäden. Ich komme manchmal aber einfach nicht auf die Idee sie miteinander zu verknoten. Wenn das dann jemand anderes tut, bin ich zutiefst beeindruckt von dem Ergebnis und kann eigentlich nicht verstehen warum ich nicht selber auf die Idee gekommen bin - gerade wenn ich mir dieser Enden in meiner Hand bewusst war.

Wer sich der Begrenzung des eigenen Lebens bewusst wird, der wertet das Leben und das was ihm darin begegnet ganz anders. Das ist nicht wirklich etwas Neues. Aber mal all die Dinge zusammenzutragen die es sein könnten die dann so wichtig sind, ihnen einen eigenen unverwechselbaren Namen, existenzielles Leben, zu geben... auf die Idee bin ich nie gekommen.  Und auch nicht das der ganze Rest irgendwie ein Stück "künstliche Welt" ist in der wir leben.

... blöder Zufall...

Manchmal gibt es richtig blöde Zufälle... Jetzt weiß ich das "Lady Amerika" wieder im Lande ist und hier erst einmal alles aberntet um dann ihre Beute im Gepäck nach Amerika zu exportieren... 

Mit Lady Amerika hatte ich es fünf oder sechs Jahre zu tun - und jedes Jahr war eines zuviel. Die Frau hat mich Nerven gekostet. Für mich gehört sie zu den Menschen die vom Leben völlig verbittert sind weil sie der festen Überzeugung sind das Leben würde ihnen noch etwas schulden. Und zu dieser Überzeugung kommen sie nicht am Ende aller Tage - sondern schon sehr früh im Leben - und davon leiten sie dann anscheinend das Recht ab sich alles holen zu dürfen - bei ihren Mitmenschen. 
So auf jeden Fall habe ich Lady Amerika in all den Jahren erlebt. Sie selber sind die Armen - aber eigentlich nur weil sie alles zusammenraffen was sie nur kriegen können - bevorzugt eben von den anderen - um dann geizig - auch an sich selber zu sein... und über ihre Armut zu klagen.

Wenn man diese Auswanderin sieht mit ihren 70 Jahren, der Haut die schon fast gegerbt aussieht, rappeldürr - mitunter in viel zu großen, alten abgetragenen Klamotten wie sie stundenlang bewaffnet mit irgendwelchen Tüten und Beuteln kilometerweit übers Land spaziert und von Wallnüssen, Pflaumen und auf den Äckern liegen gebliebene Kartoffeln einsammelt, alleine durchs Unterholz der Wälder kriecht um Pilze zu sammeln ... dann kann einem diese Frau schon leid tun... alt und offensichtlich bettelarm... 
Das ist das was man sieht... Man muss sich schon ein bisschen besser kennen um zu wissen das sie in Amiland ein riesiges Stück Land besitzt , hier in Deutschland ein Haus welches sie vermietet hat... Na ja, ist im Grunde auch alles egal... Mich kann sie nicht mehr über den Tisch ziehen, ihr habe ich schon vor Jahren gesagt das ich ihr Leben nicht finanzieren muss...

Aber was für ein blöder Zufall - da ist sie 4 Wochen im Jahr in Deutschland, in den 4 Wochen bin ich vielleicht 4-6 mal überhaupt nur in der Stadt... und genau an einem solchen Tag sehe ich sie dann...

Mittwoch, 26. September 2012

Akkus aufladen

Die PinkLady läd ihre Akkus auf...

Am späten Nachmittag habe ich sie für ein paar Tage abgeholt. Sie hat gespielt, getobt, geredet wie ein Wasserfall und Freundin Studienkollegin und mich in einem Fort zum Lachen gebracht mit ihren kindlichen Weisheiten die sie zum Besten gab. 

Später dann als ich sie ins Bett brachte - irgendwie lag sie noch nicht ganz, da war sie auch schon im Tiefschlaf. Unglaublich. Da kam kein Muh und kein Mäh mehr... 

Jetzt schläft sie auch noch - aber es ist völlig klar - das ist die Ruhe vor dem Sturm... Lange wird es nicht mehr dauern bis sie wach wird... Und vermutlich will sie dann spazieren gehen. Das findet sie richtig toll. Vielleicht weil sie hier auf dem Land, auf den abgelegenen Feldwegen wo sich Fuchs und Has gute Nacht sagen ungebremst umher laufen kann... ohne eine Hand die sie festhält, ohne eine Stimme bremst... 

Sektanstoß

... gestern waren wir wieder einmal mehr auf Besichtigungstour für unsere Büro... Und jetzt haben wir tatsächlich eins gefunden welches uns gefällt, seinen Zweck erfüllt und obendrein auch in unserem Budget liegt...

Irgendwie konnte ich mich darüber aber trotzdem gar nicht so freuen wie gedacht... Liegt mit großer Sicherheit daran das alle Gedanken und Emotionen völlig überlagert sind... vom Dauerschmerz, der Dauerbelastung an meinem Arbeitsplatz und vielen anderen Dingen mehr...
Ein bisschen lag es vielleicht auch daran, dass ich gar nicht so schnell realisieren konnte das die Sucherei jetzt endlich ein Ende hat... das manchmal doch noch das wirklich richtige gefunden werden kann... Vielleicht ist es - auch jetzt eine Nacht später - immer noch so das ich denke - ich kann es gar nicht fassen...

Weil es auf jeden Fall aber etwas zum Freuen ist, haben wir eine Flasche Sekt geköpft und darauf angestoßen. Und die kleine Lady in Pink hat mitangestoßen - für sie war das bizzelnde Mineralwasser in ihrem Pinkplastikbecher ihr Sekt...

Donnerstag, 20. September 2012

Lebensqualität und Erreichbarkeit

... und da staunt der Mensch und schüttelt nur noch mit dem Kopf... 

Bevor ich heute meinen Teich verlassen wollte, ein letzter email-check. Ich glaube manchmal sehe ich recht fassungslos auf den Bildschirm - und heute nachmittag war es ganz gewiss so... 

"...um eine jederzeit erreichbar zu sein wenn die Erreichbarkeit nicht gewährleistet ist..."

schon das klingt für mich wie ein Widerspruch in sich der bereits erste Fragen aufwirft -  war bitte genau meint diese nicht gewährleistete Erreichbarkeit??? wer oder was kann mich denn bitte ohne Absprache, ohne Information, ohne das der Arbeitsvertrag derartiges vorsieht - zu einer allzeitigen Erreichbarkeit verpflichten???... Fragen über Fragen...

... wenn man außer haus ist und die jederzeitige Erreichbarkeit nicht gegeben ist, dann soll eine Rufweiterleitung aktiviert werden die zu einem CallCenter führt, welches dann unverzüglich einem per email mitteilt wer aus welchem Grund angerufen hat... Hmmm... also ich kann damit immer noch nichts anfangen... 
Während meiner Arbeitszeit bin ich erreichbar... in meiner Freizeit über Telefon zumindest meistens.... So erreichbar wie man eben dann ist... Wohin geht die email Info?? Also eigentlich verstehe ich nicht was das soll... geht die Info per mail vom Callcenter an meine Teichaddy - bin ich damit erst wieder erreichbar während der nächsten Arbeitszeit und wäre dann ja auch telefonisch erreichbar... oder an die private??? Das kann ja wohl nicht sein oder??? Ich will doch privat nicht mit emails bombadiert werden das Kneti und Pleti angerufen haben weil.... zumal - was soll ich dann in meiner Freizeit von zuhause aus dann wohl tun???... 

Irgendwie fehlen mir zu der Sache wohl schon wieder einige wesentliche Informationen... aber so wie ich es im Moment verstehen muss, geht es mir sehr gegen den Strich... Ich kämpfe um meine Lebensqualität, Freiräume, abschalten, Kraft tanken, entspannen... weil ich jetzt schon viel zu sehr in meinem privaten Lebensraum tangiert werde... Schon jetzt ist es ob Urlaub, Krank, Wochenende, Tag oder Nacht kaum möglich mehr als 24 Stunden vom Teich weg zu sein ohne das mich ein Anruf von der Arbeit erreicht... soll dieser Zeitraum jetzt noch weiter eingeschrumpft werden??? Keine Ahnung...

Bilder und Geschichten

Es gab eine Zeit in der ich dachte das ich alle meine Lebensbilder verloren habe. Das Besondere des Augenblicks einfach nicht mehr sehen und spüren kann... Vielleicht war es auch so... vielleicht bin ich jetzt einfach nur dabei sie wiederzufinden... 

Heute nachmittag als ich nach hause kam, beim Betreten der Wohnung mich die Wärme der Fußbodenheizung fast zu umarmen schien, Sonnenschein in der ersten herbstlichen Kühle durch die Fenster schien... Da sah ich meine Wohnung wie beim allerersten Anblick - einfach nur schön, einfach nur ein zuhause-Gefühl... Auf dem Sofa in eine Decke kuscheln, ein bisschen Zeit des Tages verträumen... Ein Filmchen gucken und mit der inzwischen schon recht früh einsetzenden Dämmerung all die vielen Herbstwindlichtchen - das fühlt sich an wie zuhause, angekommen wo die Seele baumeln kann und die Welt ausgeschlossen ist... 

In dem Filmchen das ich mir angesehen habe, da ging es auch um das was sich anfühlt wie Leben, das scheinbar endlose Eintauchen in Bücher und die Geschichten von denen sie erzählen... 
Und in dem Film tauchte noch eine Frage auf - ich arbeite hart in der wirklichen Welt - aber in welcher lebe ich? 

Die Welt in der ich lebe ist durchzogen von den Spuren die die Arbeitswelt in sie gezogen hat, hält die Gedanken gefangen, lässt selten los, durchsetzt die Träume - und das mitunter so lebendig, dass ich manchmal kaum noch weiß ob ich es geträumt habe oder es nicht doch Teil der Wirklichkeit war. 

Mittwoch, 19. September 2012

Wochenmitte

Es ist vormittag... Die Sonne scheint, aber längst ist es nicht mehr so warm wie gestern noch. Jetzt wird es wohl wirklich Herbst - und das eigentlich noch bevor es richtig Sommer war...

Die gute Neuigkeit des gestrigen Tages - und die konnte ich da wirklich gut brauchen - ein kleiner Fortschritt in Sachen Selbständigkeit - wir bekommen von einem zentral gelegenen Gelände welches als Gewerbegebiet ausgewiesen ist und unzählige Gebäude nur mit Firmen, Büros, Arztpraxen und ähnliches hat, eine Aufstellung von zur Verfügung stehenden und für unsere Zwecke geeigneten Büroräumen erstellt. Und in dem einen Gebäude sind schon fast ausschließlich Unternehmen angesiedelt sie ergänzend zu uns sehr gut passen.
Ein geeignetes Büro zu finden hat sich bislang schon wieder viel schwieriger als gedacht erwiesen. Und wieder einmal hatten wir das Glück "zufällig" mit der Suche früher anzufangen als wir eigentlich vor hatten. Rückblickend haben wir tatsächlich die eine oder andere Entscheidung "zufällig" richtig getroffen - und sehr schnell dann gemerkt wie richtig es war es so und nicht anders anzugehen.  


Montag, 17. September 2012

... auf der Suche...

Es ist dunkel und still, nur das leise Rauschen dieses besonderen Hauslüftungssystems ist zu hören. Das Licht der flackernden Kerzen wirft Schatten an die Wand... Wo gibt es heute nacht die Worte, Eindrücke, Bilder, Töne und Känge Gerüche die mich entführen in ein anderes Gefühl für diese Nacht... für den neuen Tag... 

Ich wünschte ich wüsste wo ich nach ihnen suchen muss, wo ich sie finden kann... aber ich weiß es nicht... Hier wo ich bin, klebt nirgends auch nur eine einzige Erinnerung an diese längst vergangenen traunmhaften Zeiten... 

... das ganze Leben auf der Suche...

... lange lange ist es her, da las ich sinngemäß den Spruch - der Mensch ist das ganze Leben nicht auf der Suche nach der Liebe sondern nach dem Menschen mit dem er teilen will... 

Das fällt mir gerade wieder ein, weil ich mich gefragt habe was in jenen langen kalten Abenden als er aus dem Nichts auftauchte, so anders war als heute abend... Objektiv betrachtet gar nicht soviel... und trotzdem war alles ganz anders... und ich habe gestrahlt wie die Frau am Freitag - das weiß ich noch ganz genau... Leider nur einfach nicht mehr was genau mich so zum Strahlen brachte... Vielleicht einfach dieser Mensch mit dem ich auf einmal teilen wollte und konnte was ich noch nie zuvor geteilt habe... 

Früher habe ich immer gesagt bekommen, ich hätte eine lebhafte Phantasie... Heute wünschte ich, ich hätte sie wirklich. Dann könnte ich mir vielleicht vorstellen das es irgendwann noch einmal so sein kann. Leider fehlt mir die Phantasie mir vorzustellen, das soetwas Besonderes ein einziger Mensch zweimal in seinem Leben erleben kann. Genau genommen bin ich mir auch nicht sicher, ob ich mit einer Wiederholung mir selber die Einmaligkeit des Geschehenen nehmen wollte... 

... willkommen in der Hölle...

Da ist dieser eine Augenblick... alle scheinen zufrieden... alles scheint gut zu laufen... Es fühlt sich an als könnte man Bäume ausreißen...

... und dann ist von einem Augenblick auf den anderen alles ganz anders... d.h. genau betrachtet ist es gar nicht wirklich soviel anders... aber es fühlt sich ganz anders an... Im Augenblick fühlt es sich an wie in einer Starre und inneren Lähmung gefangen zu sein, im Meer der Hoffnungslosigkeit zu ertrinken... und der Hilflosigkeit zu verzweifeln. Mit einem Mal scheint die Welt voller Dinge, Eindrücke und Ereignisse zu sein die einen erdrücken... 

Da ist das kleine Mädchen das sich ganz arg gestoßen hat, riesige Tränen weint und schluchzt - mein Papa kommt gleich zu mir... und er kam nicht... die als es längst dunkel geworden ist diese Hoffnung noch immer nicht aufgegeben hat und "erst Papa anrufen und dann Bett slafen" will und deren größte Sorge ist, ihr könnte das Telefon abgenommen werden noch bevor sie ihren Papa gehört hat... nur er geht nicht ans Telefon... 

Da ist die Kollegin die für den Job bis an ihre Grenzen gegangen ist, sich selber nicht geschont hat, viel mehr Stunden geleistet hat als sie gemusst hätte, viele Stunden die sich in keinem Arbeitszeitnachweis wiederfanden... und als die Grenze überschritten war und sie sich auf ihren Pflichtteil zurück ziehen wollte im Grunde einen richtig heftigen Tritt bekommen hat und in Frage gestellt wurde das sie je für den Job geeignet war... 

Da ist ein Fehler im System - keiner der nicht erkennbar wäre, keiner der nicht bekannt wäre - und von dem doch so getan wird als handele es sich um ein Problem einzelner... Klar - sonst müsste man handeln... und sich zu seiner eigenen Unfähigkeit bekennen...

Da sind die Predigten von Wasser, während der Wein geschlürft wird... 

Es macht mich alles so mürbe... Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlen... allerdings einer den ich gar nicht mehr kämpfen will. Es wird mich nur noch mehr ermüden, noch hoffnungsloser machen - und vor allem - es ist einfach kein Kampf den ich gewinnen könnte... Also wozu dann überhaupt erst in die Schlacht ziehen.

Es gibt tausendundein Ding von dem ich denke - es könnte so einfach sein - es könnte so wunderschön sein... aber aus irgendeinem Grund ist es das nicht... Keine Ahnung warum das wohl so sein muss... 

Jetzt ist es abend. Längst ist die Sonne hinter dem Hügel verschwunden und hat das Tageslicht mit sich genommen. Weit oben im Himmel höre ich leise die Flugzeuge brummen deren blinkenden Positionslichter durch das Sternenmeer zu gleiten scheinen. 
Es ist Ruhe, abend... aber der Tag hängt noch in allen Gedanken und klammert sich an mir fest. Unmöglich Abstand zu finden... Unmöglich eine Entscheidung zu treffen... 

Die Leichtigkeit des Seins - wo ist sie hin? Die Stille und Ruhe die es braucht um bei sich selber anzukommen?

Obwohl - einen wirklich strahlenden Menschen habe ich in den letzten Tagen gesehen. Es ist eine Frau die ich vom Sehen schon länger kenne. Sie hat nichts an sich was besonders auffiele - eine ältere Frau wie Frauen eben so sind... Aber am Freitag als ich sie sah - da sah sie aus wie immer - und doch ganz anders... die Haut war so farblos wie immer, die Hautfältchen war da wie immer, die Augenfarbe hatte sich nicht geändert, die Form der Nasen und Lippen nicht  und doch - sie sah so unglaublich strahlend aus mit ihren 56 Jahren - und dann wusste ich warum - am nächsten Tag wollte sie heiraten... Unglaublich wie das Glück sich in einem Gesicht spiegeln kann... 

Sonntag, 16. September 2012

Sonntagmorgen

Sonntagmorgen - die Glocken läuten, Nebel hängt in der Luft... 

... und ich bin gedanklich schon wieder da wo ich gar nicht sein möchte... bei den obersten Strippenziehern des Teichs die völlig instinktlos - im völligen Gegensatz zu dem was sie predigen - agieren - und mir damit letztlich meine Arbeit nicht gerade einfacher machen... 
Der Notausgang den ich für mich gefunden habe, tröstet mich gerade auch nicht wirklich - weil er noch in einer so großen zeitlichen Entfernung liegt, dass mir im Moment nicht ganz klar ist wie ich mich bis dahin noch retten soll... 

Am liebsten würde ich auf dem Absatz kehrt machen und keinen Fuß mehr dahin setzen... Geht so aber natürlich nicht... Augen zu und durch - oder noch einmal in die Offensive gehen??? Noch einmal endlos sinnlose Diskussionen auf mich nehmen - mit welchem (realistischen) Ziel??? 

Aber eigentlich möchte ich über all das gar nicht nachdenken. Einfach meinen arbeitsvertraglichen Pflichten nachkommen - und gut... 

Donnerstag, 13. September 2012

Kostenfaktor Mensch

Ganz sicher gibt es noch viele Bereiche in unserer Unternehmenslandschaft, in denen es sich Vorstände und Chefs leisten können, den Menschen noch immer als Kostenfaktor zu sehen... und da wo einer geht, warten schon 10 andere genau auf diesen Job... 
Andererseits wird der Facharbeitermangel schon großflächig beklagt - also selbst die die es sich im Moment noch leisten könnten es so zu sehen, sollten zumindest alamiert sein und einen Umdenkprozess einleiten. 

Gar nicht mehr verstehen kann ich solche Sicht auf die Dinge, die dann auch noch handlungsleitend ist, in Bereichen in denen der Fachkräftemangel längst angekommen ist. Ich bin dann immer sehr erstaunt wie wenig Energie dafür verwendet wird die Menschen die man im Boot hat zu befähigen, motivieren und an sich zu binden. Nicht das es nicht genügend Wissen darüber gäbe wie das zu erreichen ist, welche Möglichkeiten für diese Zielerreichung vorhanden sind - aber es wird einfach gemacht. Manchmal frage ich mich dann, ob ich in einer ganz anderen Wirklichkeit lebe als eben die, die meinen sie könnten noch immer wie die Axt im Walde hausen. 

Und was mich im Augenblick auch wieder ganz akutell erstaunt - glauben Menschen wirklich sie wären authentisch, es würde niemand merken wenn sie das eine sagen und dabei das andere tun???  Pinselmariechen ist ein Paradebeispiel dafür. Das was sie sagt ist das eine. Das was sie tut ist unzweifelhaft vom Eigennutz geprägt und zwar so, dass es eigentlich gar nicht übersehbar ist.
Ich habe es selten erlebt, das jemand so hochgelobtes mit nahezu einem Heiligenschein, so schnell und durchgängig derart im Ansehen abfällt - eben weil all das fehlt was Menschen führen und lenken könnte fehlt. Sie will nichts wirklich entscheiden, nicht wirklich Verantwortung übernehmen. Die Menschen die von ihr anscheinend geschätzt werden, werden es nur weil sie ihr die Arbeit einfach machen. Das sind leistungsbereite Menschen bis hin zur völligen Aufopferung und sie lässt diese Menschen sich aufopfern, weit bis über die eigenen Kräfte hinaus marschieren ohne selber einen Finger zu krümmen oder soetwas wie Fürsorgepflicht walten zu lassen. Wenn diese Menschen dann nicht mehr können oder für sich selber beschließen das so nicht mehr zu wollen und auch noch so ein paar Rechte haben - und sei es das Recht auf Freizeit, auf das eigene Leben - dann fallen sie schneller in Ungnade als sie gucken können. Mit Verständnis oder Mitgefühl können sie dann nicht mehr rechnen... 

Meine Mädels im Teich treiben mich mitunter in den Wahnsinn - aber jetzt habe ich zunehmend das Gefühl das ich sie vor Pinselmariechen beschützen muss... Oder noch anders - jeder der das System durchschaut - und vielleicht aus Protest dazu übergeht sich nicht mehr bis an seine Grenzen oder gar darüber hinaus zu bewegen - niemals, um keinen Preis - weil er das für sie nicht mehr tun will - der macht mir das Leben schwerer... Und damit macht sie mir das Leben schwer. 

Pinselmariechen ist ganz anders als das Raubtier - aber im Grunde nehmen die beiden sich nichts. Sie haben eine völlig verschiedene Art die Dinge anzugehen - aber das Menschenbild dahinter scheint nahezu gleich zu sein. 

Das wirklich Dumme daran - wir arbeiten in einem Bereich indem wir eigentlich viele Anstrengungen unternehmen müssen die Menschen motiviert im Boot zu halten oder dazu zu bringen an Bord zu kommen. Wir müssen uns ins Zeug legen um zukunftsweisende Ideen zu entwickeln, damit wir Menschen nicht nur verbrennen weil wir sie unter dem Kostendruck bis zur völligen Erschöpfung arbeiten lassen.  Wir haben eine Zukunftsverantwortung... aber irgendwie scheint das noch immer nicht wirklich in den maßgeblichen Köpfen angekommen zu sein - obwohl diese Notwendigkeit längst unübersehbar ist.

Ich habe im Augenblick wenig Mühe mir vorzustellen das dieses Unternehmen letztlich den Bach runter geht weil es nicht mehr schafft die Mitarbeiter zu halten. Die innere Bindung ist bei sehr vielen längst aufgelöst... 

Und ich sehe wieder einmal zu weil mir jede Idee fehlt wie ich das wohl ändern sollte - nicht zuletzt deswegen weil ich innerlich längst zu denen gehöre die es auch gar nicht mehr ändern wollen und die innere Kündigung längst abgegeben haben.

Ich bin eine Freundin von win-win-Situationen. Das womit ich es jeden Tag zu tun habe - es gewinnt nur einer - aber am Ende verlieren dabei alle wenn es so weiter geht. Und ich habe wenig Hoffnung das es nicht so weiter geht.

... es wird Herbst...

Der Sommer der ins Wasser fiel und irgendwie gar nicht richtig in Schwung kam, geht vorbei ohne das er überhaupt angekommen ist. 
Es wird Herbst - scheinbar mit aller Macht - und ein bisschen wie über Nacht. Noch vor 2 Tagen war es - ausnahmsweise fast 30 Grad - gestern sind die Temperaturen schon um gut 10 Grad gefallen und heute morgen ist es noch viel kälter. Die erste Herbstnebelsuppe hängt über der Erde und lässt das Licht der Laternen fahl, fast ein bisschen gespenstisch aussehen. Aber der Himmel - der hängt dafür voller Sterne. 

Gestern abend - inspiriert vom Film "Das Haus am See", habe ich mich mit einem dicken Liebesroman in mein Bett zurück gezogen und mich von einer längst vergangenen Zeit in den schottischen Highlands einfangen lassen als dort noch die Clans Burgen bevölkerten.
Den Kopf und die Gedanken frei bekommen, vom Alltag losreißen... das mache ich noch immer und immer wieder viel zu selten...

Mittwoch, 12. September 2012

Das Haus am See

In dem Haus waren es eine Phantasiewelt, geboren aus Worten - und dann doch sehr schnell realer als irgendetwas anderes auf der Welt... Und ich habe mich erinnert... Es waren Worte, direkt abgeschossen in mein Gefühl, zielsicher... Ich kenne das Gefühl von Wirklichkeit die in jedem Augenblick spürbar und erlebbar ist und das obwohl es ein Erleben jenseits der Wirklichkeit ist... 

In dem Haus am See geht es um Sehnsucht und darum zu warten... warten... warten... Eine Wirklichkeit jenseits der Realität, Worte die spürbar sind wie Berührungen und tief unter die Haut geht, Sehnsucht die auf der Wartezeit sich treiben lässt und leise erwartungsvoll aufseufzen lässt... Es war in jedem Augenblick wie ein wunderschöner und doch gelebter Traum... Es war Wirklichkeit. Es war meine Wirklichkeit. Es war mein Leben... 

Etwas was ich spüre - das ist die Wirklichkeit - auch wenn alles dagegen spricht... Der Film hat mich daran erinnert - an diese Zeit... Und wenn ich mutig genug bin es zuzulassen - dann spüre ich noch die gleiche Sehnsucht wie vor Jahr und Tag... dann hat sich an dem was ich mir einmal in mein Leben gewünscht habe, nichts geändert... 

Manchmal ist es vielleicht nicht nur der fehlende Mut der verhindert wieder einzutauchen in all das was so wunderschön war und davon zu träumen als könnte es noch einmal passieren...Ich glaube es ist manchmal der Alltag der einfach alle Worte, alle Gedanken und alle Gefühle jenseits der gewinnorientierten effizienten Zielvorgabe auffrisst. Es ist wie in eine Wertung gezwungen zu werden die nicht die meine ist.. 

Das Haus am See hat mich heute nachmittag der Welt entrissen und mich wieder mir selber ein bisschen näher gebracht - und ich habe mich erinnert wie gut Filme mich aus dem Alltag reißen können - oder Bücher... Sie verändern meine Gedanken, lassen mich neue Worte finden und auf einmal spüre ich mich wieder... zumindest manchmal ein bisschen... so wie ich bin, so wie ich immer sein wollte... 

Montag, 10. September 2012

Orion ist wieder da

Heute morgen um zwanzig nach fünf... noch vor kurzem hatte zu dieser Zeit längst die Nacht alle Sterne eingepackt um der Morgendämmerung Platz zu machen. 

Heute morgen hing zu dieser Zeit der Himmel noch sternenvoll über meinem Dach. Und das erste was ich sah - das Sternenbild Orion. Jetzt ist er wieder da nachdem er im Sommer nicht am Himmel zu sehen war - und darüber freue ich mich.

... an einem Montagmorgen...

... an einem Montagmorgen an dem die Woche neu anfängt, ein freies Wochenende mit viel Sonne hinter einem liegt, sollte man vermutlich gut gelaunt und voller Zuversicht in die neue Woche hüpfen... 

... davon bin ich wieder einmal weit entfernt. Die "Erholungsphasen" reichen einfach nicht mehr zum Erholen. Noch am Samstagmittag hat hier wieder einmal das Telefon geklingelt und der Teich war dran... Schon gestern mittag war ich zumindest gedanklich wieder im Teich... 

Zeit zum Leben, zum Spaß haben, mit den Gedanken und Gefühlen dem Alltag ganz weit zu entfliehen bleibt überhaupt nicht mehr... 

Ab Oktober halte ich noch mehr Unterricht, d.h. nochmehr meiner "freien" Zeit geht mir verloren... Und manchmal denke ich, ich übernehme solche Dinge nur noch, damit ich keine Zeit mehr zum Nachdenken habe... 

... lass mich noch einmal diesen Anfang spür`n... 

... lass mich noch einmal diesen Anfang spür`n...

... nimm mir die Angst dich zu verlieren... 

Es wird noch ein kurzes Weilchen dauern bis mir diese Textzeile aus dem Kopf verschwindet... und das Gefühl etwas verpasst zu haben... 

... aber dann ist es irgendwie auch schon wieder völlig egal... Im Augenblick, ist es einfach das Aufbruchstimmung immer nur noch als kurzes Strohfeuer in mir brennt... Eigentlich ist alles vorbei weil ich für nichts mehr wirklich brenne... Einfach keine Lust mehr habe die Ärmel hochzukrempeln um gegen Windmühlen zu kämpfen. Es ist alles gesagt, alles liegt auf dem Tisch... wenn das nicht reicht... dann will ich auch nicht mehr... Im Gegensatz zu früheren Zeiten ist es kein "bockiges" "ich will nicht mehr", von dem klar ist - "morgen sieht die Welt schon wieder anders aus"... Früher konnte ich gar nicht anders, als nach einer klitzekleinen Auszeit wieder tatkräftig in die Welt zu marschieren... Heute will ich es gar nicht mehr - der Funken der mich für dies oder jenes entzündet der fehlt... 

Ich fühle mich ausgebrannt - auch wenn ich noch mittelmäßig funktioniere... Ich glaube ich war viel zulange herumirrend unterwegs... ich will "ankommen", habe aber längst vergessen wo... 

Im Grunde weiß ich das ich andere mitreißen muss und entzünden - damit ich mich dann an ihnen entzünden kann... Aber ich will niemanden mehr mitreißen, entzünden weil ich längst nicht mehr weiß wofür. 

Früher - und das ist noch gar nicht so lange her, wollte ich die Welt begreifen in der ich lebe, verstehen was um mich herum vor sich geht.... inzwischen wünschte ich, ich würde es alles ein bisschen weniger verstehen und könnte mehr Hoffnung für ein lebenswertes Umfeld für die kleine PinkLady haben. 
Mir kommt es immer mehr so vor als würde die Welt nach den alten Regeln nicht mehr funktionieren - nur die neuen mit denen sie es auch könnte, sind noch nicht gefunden... Schlimmer noch - bislang scheint niemand eine Ahnung zu haben wo die überhaupt zu suchen sind... 

... typisch...

Typisch... 

es sind immer die älteren Menschen die in Erinnerungen an die sogenannte "gute alte Zeit" schwelgen... Neulich kam mir dann zum erstenmal bewusst in den Sinn was eigentlich auf der Hand liegt - klar sind es die Menschen die schon ein Stück Leben hinter sich haben, die in Erinnerungen eintauchen und zurück sehen... 

Wer noch nichts hinter sich hat, der hat auch noch nichts worauf er zurücksehen könnte... 

... Erinnerungen...

"... lass mich noch einmal diesen Anfang spüren... ... als wärs das allererstemal..."

Gestern sah ich eine Musiksendung aus längst vergangenen Tagen... und da war dieses Lied... "... lass mich noch einmal diesen Anfang spür`n...". 
Und auf einmal war das Lebensgefühl, die Sehnsucht, die Träume, die Hoffnungen jener längst vergangenen Zeit wieder da... Wortlos, aber intensiv gefühlt als hätten mich die Klänge und der Liedtext in Windeseile weit in der Zeit zurück getragen - aber mit dem Wissen von heute... und für einen Augenblick war es als würden jeden Moment Tränen an die Oberfläche gespült... 
Ich saß da, ergriffen, tief berührt, den Tränen nahe... Ich glaube mit der gedachten Frage wie grundlos und damit kindisch das denn nun ist, habe ich mich in das Heute zurückgerettet... Aber bei genauer Betrachtung war es dann wohl weniger eine Rettung denn eine Flucht... Die Flucht vor all den ungelebten Träumen die ich tief in mir verschlossen habe... auch die Flucht vor der Erkenntnis das die Sache mit dem Happy end  - im Leben ganz eigenen Gesetzen folgt... Das gehört nicht wie automatisch am Ende zu jeder Geschichte... Manche enden traurig ohne zweite Chance... 

Sonntag, 9. September 2012

... über unseren Köpfen...

Der Mond am Taghimmel... und ich denke an dich

Mein Lieblingsblick - etagenhoch über der Welt, dem Himmel scheinbar zum Greifen nah...

... es ist still - ein bisschen wie fernab der Welt wo sich Fuchs und Has`gute Nacht sagen... aber dann sind da diese Streifen kreuz und quer die sichtbar machen was sonst so verborgen ist... über unseren Köpfen ist der Teufel los...


... bei diesem sichtbar gewordenen Flugverkehrt weit oben im Himmel, bekommt man eine Idee davon was es heißen könnte in einer Einflugschneise zu leben...

... wie gut das all die Flieger ganz ganz weit oben unterwegs sind und man sie fast nie - nur ganz selten - und dann auch nur als leises Brummen in der Ferne hören kann... ein bisschen tiefer und es wäre hier vermutlich ein unerträglich lauter Ort...

Mittwoch, 5. September 2012

... dies und das...

Irgendwie steht im Augenblick alles scheinbar still - derweil gleichzeitig alles weiterrennt und sich entwickelt. Dieser Widerspruch - und der Umstand das es aber irgendwie dennoch genauso ist, macht mich völlig kirre.
 Und am meisten macht mich der Teich verrückt... die plötzlichen Schmerzattacken die mich regelrecht völlig außer Gefecht setzen ... die Toleranzschwelle für Licht und Geräusche ist erheblich herabgesetzt... kann ich dann eigentlich beides überhaupt gar nicht vertragen... Und die Bürosuche kommt auch nicht so voran wie ich es gerne hätte... 

Sonntag, 2. September 2012

Sonntagmorgen...

Ein Sonntagmorgen wie im Bilderbuch. Es ist - obwohl gar nicht mehr so früh - noch richtig ruhig im Dorf, die Sonne scheint... 

... noch keine Katastrophenmeldung aus dem Teich... 

Na ja, die von gestern von meinem Ableger hat dann auch schon wieder völlig gereicht... 

Was das neue Stellenangebot betrifft... nach gründlicher Überlegung ist die eigentlich gute Alternative  dann doch keine. Sie bindet mich wieder - noch mehr - in das System ein, dem ich mit meiner Selbständigkeit entgehen will... Und das ist etwas was ich mir nicht leisten kann und will. 
Die logische Konsequenz darauß - dem Angebot eine Absage erteilen - und das habe ich gerade getan.

Gestern habe ich den ganzen Tag darüber nachgedacht - und ich kann es drehen und wenden wie ich will - es würde mich einfach wieder mehr einbinden, mehr verpflichten - wieder neu in Ketten legen... und das ist für mich eine absolute Horrorvorstellung. Ich will das so einfach nicht mehr.