Mittwoch, 23. Dezember 2015

Schweigen

Das Unausgesprochene wird zu einem Berg,
er wird größer, höher...
aber ich finde keinen Weg das Schweigen zu brechen...

Ich habe Angst es zu brechen -
ich will nicht wissen das niemand die Vergangenheit zurück holen kann,
ich will nicht, dass die Vergangenheit in der Gegenwart neu beginnt,
das Ende das sie fand noch zu schmerzhaft in Erinnerung...

Will ganz schnell, ganz weit fliehen, weglaufen, nicht zurück sehen
und kann nicht übersehen, 
dass mich noch immer der unsichtbare Zauber längst vergangener Tage gefangen hält...

Innen und außen

Immer wieder schon kommt es mir heute in den Sinn... 

Es gab da eine Zeit, da konnte keine Entfernung so fern sein, 
dass sie sich nicht sekundenschnell nach unendlicher Nähe angefühlt hätte.... 
gebraucht hat es dazu nie viel... 
ein einziges Wort hat gereicht... 

Es gab eine Zeit in der genau in dem Augenblick als Ferne zu Nähe wurde, 
alle Schutzmauern fielen und es gab nichts mehr das hätte verborgen werden müssen - 
kein Gedanke, kein Wunsch, kein Traum, kein Gefühl, keine Sehnsucht... 

Als das Wort immer öfter ausblieb das Entfernung zu Nähe hätte machen können, 
da hatte es noch lange genau diese zauberhafte Wirkung, 
wann immer ein Wort doch noch einmal den Weg zu mir fand...

Es braucht nur ein einzigs Wort - 
so war es - 
und ich habe wohl geglaubt so würde es immer bleiben... 
Ein Wort das alle wortlose Zeit auslöschen wird, als hätte es sie nie gegeben... 
alles vergessen macht, 
was in dieser wortlosen Zeit gefühlt, gedacht, getrauert, gelitten wurde...

Ich habe mich geirrt... 
die Worte heute machen die Entfernung etwas kleiner - 
aber sie können nicht mehr das Gefühl von Nähe zaubern... 
die Schutzmauern fallen nicht mehr wirklich, nicht mehr ganz - 
die Tiefe hält sie verborgen und gibt nur noch die Oberfläche preis... 

Aber ohne die eigene Tiefe zu zeigen ist es nicht möglich die des anderen zu erkennen... 
Genau die Schutzmauer die alles im Inneren festhält, 
verhindert das von außen etwas eindringen kann...

Nein, es wird wirklich nie wieder so wie früher sein...

"...ES KANN NIE MEHR WIE FRÜHER SEIN..."

Gerade bin ich auf zwei Fragen gestoßen die zu beantworten sicher sehr interessant wären -

"Hast du den Mut dich auf einen Menschen einzulassen?
Hast du den Mut vielleicht enttäuscht zu werden?"

Zeit

Da war noch soviel was ich wissen wollte über das was Du geträumt hast…
aber irgendwie sind wir immer wieder ganz wo anders gelandet…

Da war noch soviel was ich Dir sagen wollte…
aber irgendwie war es soviel, das ich gar nicht wusste wo ich anfangen sollte…

Am Ende fehlt jedem Abend, jeder Nacht noch so viel Zeit…

Aber wieviel schlimmer wäre es, schon alles zu wissen, schon alles gesagt zu haben
und es wäre noch soviel Zeit übrig die man nicht mehr zu füllen wüßte, oder???

Nur Worte...

Am Anfang trafen Deine Worte sich mit meinen… 
gelegentlich, belanglos…
Und dann trafen sich unsere Worte immer öfter, immer länger, immer mehr…
Sie landeten im Kopf und wurden verstanden…, 
fingen an Lust auf mehr zu machen…
Sie fingen an das Herz zu streifen und Träume zu wecken, 
Herzklopfen…
Sie fingen an die Seele zu erobern und Sehnsucht zu erzeugen, riesengroß…
Am Anfang wollten wir unsere Worte… 
und dann irgendwann uns selber… 
ganz und gar über alle Worte hinaus…

Und dann kam gestern abend…
Deine Worte trafen sich mit meinen… und haben mich eiskalt erwischt…
Sie landeten in meinem Kopf, aber ich konnte sie nicht verstehen,
es wurden immer mehr Worte,
gingen in alle Richtungen gleichzeitig und ich konnte ihnen nicht folgen…
Sie fingen an mein Herz zu treffen und trieben Tränen in die Augen… 
 je mehr ich getroffen wurde, je mehr ich hörte, 
desto weniger verstand ich…

Sie fingen an in meiner Seele einzuschlagen… 
und jedes Mal wenn ich zusammen gezuckt bin und dachte das es jetzt gleich doch aufhören muß, 
kam noch ein Einschlag… 
und die Tränen fingen an zu kullern…

Irgendwann war der Spuk vorbei, 
ich konnte dich wieder verstehen, wieder fühlen… 
und als ich einschlief schien die Welt wieder in Ordnung…

Aber heute morgen beim Erwachen auf einmal wieder alles da...
Komisch wieviel hartnäckiger sich in einem einnistet was man nicht verstehen kann,
was weh getan hat. 
Warum fällt es mir soviel leichter die häßlichen Dinge zu glauben die man mir sagt als die schönen... 
wieso wiegen sie immer soviel schwerer?
Es verunsichert,
tut noch lange immer wieder neu weh,
macht wortlos,
stellt alles in Frage,
läßt zweifeln,
macht Angst...

Menschen gibt es...

Auf dem Weg in die Waschstraße...

Der Weg führt aus dem Dorf rauß - bergauf, rechts und links der Fahrbahn gleich die Böschung und daneben Wiesen und Felder.
Auf dieser Landstraße anhalten geht nur auf der Anhöhe. Da ist ein Umspannwerk oder soetwas ähnliches mit einer kleinen Fläche an der man auch mal anhalten könnte ohne gleich den ganzen Verkehr anzuhalten und im ungünstigsten Fall einen Crash zu verursachen.
Manchmal steht da ein Auto...

Schon von weitem habe ich gesehen das da auch heute eins stand, hab mir also nichts weiter dabei gedacht...
Bis ein Pseudoporsche mit den AudiRingen vor mir scharf abgebremst hat und neben dem parkenden Auto hielt. Mir blieb nichts anderes übrig als auch eine Vollbremsung hinzulegen, da ich wegen Gegenverkehr nicht überholen konnte.
Pseudoporschetussi sprach mit der Frau aus dem "geparkten" Auto... Und redete und redete... Hinter mir staute sich der Verkehr...
Pseudoporsche sauste davon - und die "parkende" Frau kam auf mein Auto zu und wollte eindeutig etwas.... nämlich da ihr Auto aus irgendeinem Grund nicht mehr fahren wollte oder konnte, hat sie gefragt ob ich sie mit in die Stadt nehmen kann. Klar...

Auf der Fahrt hat sie mir dann erzählt das Pseudoporschetussi sie nicht mitnehmen wollte... Das fand ich schon sehr sehr unglaublich...
Die Frau - ein ältlicher von der Situation völlig überforderte Muttchentyp -  keine Ahnung wie man den einfach in der Wildnis hilflos stehen lassen kann... Sie hätte auf jeden Fall ob vor oder zurück - ein paar Kilometer laufen müssen, direkt am Straßenrand wo die Autos nur so angerast kommen... es wäre ein wirklich wirklich gefährlicher Spaziergang geworden...

Umbrüche

Umbrüche im Großen wie im Kleinen und am Ende scheint nirgends auch mehr nur noch ein Stein auf dem anderen zu sein. Jeden Tag irgendetwas Neues... längst habe ich aufgegeben das noch alles in eine Schublade stecken zu wollen. Die Zeit reicht einfach nicht mehr um alles noch zu sortieren, einzuordnen... Der absolute Informationsoverkill... der dann am Ende aber mehr Fragen offen lässt als Antworten gibt.

Unternehmensrisiko - Versagen durch verschlafen... Nicht wirklich neu das es eines der großen Risiken ist. Beispiele in der jüngeren Zeit gibt es Unmengen. Giganten sind in sich zusammen gebrochen und am Ende blieben nicht einmal Zwerge... Einfach aus und vorbei.
Umso erstaunlicher das ich es gerade mit soetwas in meinem Umfeld zu tun habe -  und bin einfach nur fassungslos.
So laut kann ich gar nicht schreien, so drastische Worte gar nicht finden, um die Schlafmützen zu wecken damit sie hinsehen was da gerade passiert.
Aber so tief schlafen so manche der Verantwortlichen dann wohl doch nicht, ahnen das es Zeit ist zu handeln.... - und bleiben untätig.
Allerdings nicht ganz untätig wie ich feststellen musste.
Ich wünschte ich würde nicht so genau sehen und erkennen mit was ich es zu tun habe. Meine Einschätzung war, dass weiter mit Volldampf auf den Eisberg zugesteuert wird. Er ist schon deutlich zu sehen, 5 vor 12 um eine Kehrtwende einzuläuten -und zu beten das es noch nicht zu spät war...
Statt dessen greift der Kapitän nach dem Rettungsring und fragt mich allen Ernstes ob es wohl weiter geht wenn er jetzt von Bord springt...

Ich finde es nachvollziehbar, verständlich wenn sich jeder in Sicherheit bringt, statt retten zu wollen was möglicherweise nicht mehr zu retten ist oder nur noch mit einer gigantischen Kraftanstrengung. Ist vermutlich nur allzu menschlich...
Kein Verständnis habe ich allerdings für Kapitäne die voll auf Risiko durch Untätigkeit gehen und dann wenn es eng wird sich als erstes in Sicherheit bringen...
Und dann -  und das ist dann nun wirklich das absolut Hinterletzte - auch noch Verständnis oder gar Bestärkung für ihr Handeln erwarten...


Neulich habe ich eine Reportage gesehen, in der es um die Zeit nach dem 2. Weltkrieg ging als die Amerikaner der Frage nachgingen wo denn nun in Deutschland "die Nazis" sind. An einer Stelle seiner Arbeit vermerkte einer der Interviewer der auf der Suche nach den Nazis war: "Die Deutschen sind keine schlechte Menschen, sie sind nur so unglaublich gleichgültig". Und ich dachte - ja, das ist es... wir sind so unglaublich gleichgültig. Es passieren so unglaubliche Dinge direkt vor unserer Nase, sie gehen so offensichtlich in die falsche Richtung... aber es bleibt merkwürdig ruhig, zumindest wenn man mal von ein paar zum Teil kriminellen Armleuchtern absieht, die in Feuer und Gewalt gegen Wehrlose ein Mittel der Meinungsäußerung sehen.

Wer bitte sind "die Märkte"???
Welchen Beitrag leisten sie für das Allgemeinwohl??? Kann ich nicht erkennen... es geht darum sich die eigenen Taschen vollzustopfen, sich selber aufzupumpen - worum noch??? Um die Menschen doch wohl kaum... Wie kann es sein, dass es unserer Wirtschaft soooo gut geht, wir Fachkräftemangel haben - und trotzdem immer mehr Menschen mit einem Job ihren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen können??? oder nur noch Teilzeitstellen bekommen die sie dazu zwingen noch weitere Jobs anzunehmen???
Wie kann es sein, dass es unserer Wirtschaft gut geht, aber die steigenden Kosten im Gesundheitswesen - und die werden in den nächsten Jahren noch mächtig steigen!!! das kann man wissen!!! und niemand muss sich einbilden das es auch anders kommen könnte!!! kann es nicht!!! - schon alleine aufgrund der demografischen Entwicklung nicht - ausschließlich von den Arbeitnehmern über Zusatzbeiträge zu finanzieren sind während die Arbeitgeber rauß aus der Nummer sind???!!!
Wie in den letzten Tagen zu hören war, werden einige Kassen diesen Zusatzbeitrag in Höhe von 0,2% erheben, eine sogar von 0,6%... Ich hab keinen Protest gehört, keine Sondersendung dazu gesehen... Das war bestenfalls eine Randnotiz... und das obwohl völlig klar ist - das ist erst der Anfang. Die Zusatzbeiträge werden nur noch einen einzigen Weg kennen - den nach oben...

Und dann ist da dieses Unternehmen, in dem einige Mitarbeiter anmerkten das man dort weniger verdient als in vergleichbaren anderen Unternehmen. Es wurde für das neue Jahr eine grundlegende Änderung in Aussicht gestellt. Die Mitarbeiter gaben sich damit erst einmal zufrieden. Dann kam das Ende des Jahres, die versprochene Änderung für das neue Jahr nahm Fahrt auf... Natürlich ist jeder Mitarbeiter in besagtem Unternehmen davon ausgegangen das die angekündigte  Veränderung eine Verbesserung ist... Klar! Der normale Mensch kommt ja auch nicht unbedingt auf die Idee das er eine Veränderung in Aussicht gestellt bekommt, die für ihn dann eine elementare Verschlechterung darstellt... Aber genau das war es... Und was soll ich sagen??? Alle haben schön brav die neuen Verträge unterschrieben... Sie sind frustriert, schimpfen in stillen Eckchen vor sich hin, fühlen sich nicht wertgeschätzt, sind enttäuscht, wütend, verärgert, geben die innere Kündigung ab... aber alles eben gaaaaaaanz leise...

Seit Neustem habe ich ein neues "Hobby". Die guten alten Zeiten in denen Kassierer die Waren irgendwo in eine Senke schoben, nachdem sie den Preis in die Kasse eingetippt haben, sind lange vorbei. Vorbei die Zeiten in denen man dort in aller Ruhe die eingekauften Waren entnehmen und in Taschen packen konnte. Jetzt ist kein Platz mehr für in Ruhe einpacken, keine Ablagefläche, nur noch schnell, schnell einpacken und je schneller der Mensch an der Kasse die Preise eintippt oder über den Scanner zieht, desto schneller muss der Kunde sein Zeug schnappen...
Mein neues "Hobby" - ich lass mich nicht mehr jagen und zur Eile antreiben. Ich packe in aller Seelenruhe mein Zeug ein - auch wenn der Mensch an der Kasse vielleicht mal einen Gang zurückschalten muss und warten, bis wieder Platz ist um neue Waren über den Scanner zu ziehen.
Die Gänge in den Läden sind so angelegt das wir möglichst überall vorbei müssen damit wir möglichst viel in unsere Einkaufswagen packen... aber wenn wir das gemacht haben, findet an der Kasse soetwas wie ein Raußschmiss im Eiltempo statt.
Oder kann man das auch noch anders verstehen???
Ich bin mal gespannt wann ich das erste mal nicht nur indirekt durch die Verkaufseinrichtung, sondern direkt und persönlich zur Eile angetrieben werde... dann werde ich den gesamten Einkauf einfach stehen lassen und davon spazieren...


Und während die ganze Welt scheinbar verrückt spielt, die großen Schlagzeilen von gestern, sich in denen von heute völlig verlieren... da werden auf einmal die ganz kleinen Dinge in ihrer Unwichtigkeit für mich wichtig und bedeutsam... der Kratzer am Kotflügel von dem ich nicht weiß wo er herkommt, aber der meine Hasenkiste eindeutig - zumindest in meinen Augen - verunstaltet... Weihnachtsfilme die mich in eine längst vergangene Zeit entführen und die Wirklichkeit für einen Augenblick vergessen lassen... Warmweiße Lichter in einem viel zu warmen Dezember der die Frühlingsblumen auf dem Dach zum Austreiben bringen...

Und ich denke an dich... an den 27. Dezember vor ein paar Jahren. Seltsam das ich mich an diesen Tag erinnern kann, wo ich manchmal kaum noch sagen kann was gestern oder vorgestern war - weil immer viel zuviel ist...

 Keine Ahnung warum mir das jetzt in den Sinn kommt…

Weißt Du noch…
Ich hoffe ich werde nichts vergessen, niemals, von dem was heute so wichtig ist…
Ich hoffe ich kann immer gerne zurück blicken und sagen - es war einmal und es war einmal schön…egal wie kurz oder lange es dann gedauert haben mag...
Ich hoffe das ich nie sagen werde - ich kann mich nicht erinnern, weil ich mich auch gar nicht erinnern will…
schon zuviel hinter dem Schleier des Vergessens versteckt...

Sonntag, 15. November 2015

Beschleunigung in den Untergang???...

Eben noch Pläne für das Wochenende geschmiedet, Kataloge gestöbert, Alltäglichkeiten ein enormes Gewicht verliehen...  Eben noch eine gute Disskusion verfolgt die den eigenen Standpunkt noch einmal geklärt hat in Flüchtlingsfragen, Integration, Ursachenbekämpfung...

... und im nächsten Augenblick ist das alles schon wieder unwichtig, überholt, der Gedanke noch nicht zu Ende gedacht, da muss er schon wieder ganz anderen weichen... Das eine Gefühl noch nicht abschließend einsortiert, da schwappen mit Wucht ganz andere, verstörende, beänstigende, entsetzende heran...

Für mich fühlt es sich an als wäre die ganze Welt durcheinander geraten, eine längere Zeit ganz normalen Alltag - vielleicht auch langweiliger Alltag der einfach vor sich hin plätschert, scheint es einfach nicht mehr zu geben.
Eine Krise jagt die andere, eine Katastrophe die andere und irgendwie scheint kein Winkel der Welt mehr weit weg genug zu sein, als das es nicht auch irgendetwas in nächster Nähe macht und dort alles durcheinander wirbelt.

Vorgestern abend hat es verherrende terroristische Anschläge in Paris gegeben mit so unglaublich vielen Toten...
Die Meldungen von dem ersten Anschlag mit Toten war schon erschreckend... Neben dem Stadion in Paris, in welchem sich 80.000 Menschen aufhielten um ein Freundschaftsspiel zwischen der französischen und deutschen Fußballnationalmannschaft zu sehen, hat es eine oder 2 Bombenexplosionen gegeben und vier Toten.
Aber dann kamen im Minutentakt immer neue Anschlagsereignisse mit immer mehr Toten hinzu... Irgendwie wurde ziemlich schnell klar - das was die Katastrophe des Abends schien, war fast schon nur soetwas wie ein Nebenschauplatz. Unendlich mehr Tote an vielen anderen Schauplätzen...
Auf einmal hat es sich wieder so angefühlt wie damals am 11.September - Schock, unfähig die immer neuen und immer schlimmeren Informationen zu verarbeiten, einzusortieren. Hilfslos - was ist da los? ist es jetzt vorbei oder erst der Anfang... was kommt noch?...

Ich glaube, ich fühle mich im Augenblick von der Welt in der ich leben, überfordert.

Das war etwas was mir erst einen Tag zuvor, scheinbar "grundlos"  in den Sinn kam... es gibt seit Monaten so unglaublich viel außen, ich turne auf zuviele Baustellen rum, völlig verschiedene Aufgaben, ständig unterwegs...alles im Umbruch, immer neue unbegreifliche Meldungen aus aller Welt -  eine Krise nach der anderen donnert vom Bildschirm direkt in mein Wohnzimmer und mir vor die Füße, bis am Ende kein Zeit mehr für innen bleibt... Funktionieren - aber nicht mehr das Gefühl noch wirklich zu leben... Standortbestimmung fast nicht mehr möglich, geschweige denn die Idee eines Weges oder einer Lösung zu entwickeln...

Und dann das...

Als ich am Morgen "danach" den Fernseher angemacht habe auf der Suche nach aktuellen Informationen und vor allem Hintergrundinfos, war ich fast schon entgeistert - ohne genau sagen zu können warum. Vermutlich habe ich etwas anderes erwartet...
Unbewusst hatte ich mir möglicherweise eingebildet - egal welchen Sender ich nach dem Einschalten erwische - mein Infobedürfnis wird gestillt - und sei es nur über ein Laufband am Bildschirmrand. Statt dessen war das erste was ich sah, penetrant grinsende Moderatoren in Bestlaune, als ginge es im Leben zu jeder Zeit nur darum "dabei zu sein" und sich eine der noch vorhandenen Kauf"möglichkeiten" zu sichern...

Vielleicht würde es uns Menschen ganz gut tun, wenn hin und wieder die Welt für einen Augenblick still steht, ruhiger wird, um überhaupt mal wieder in die Konzentration zu kommen, statt nur getrieben von der Expansion nach mehr, mehr, mehr zu sein.

Freitag, 13. November 2015

Die schwarze Katze

Bei Dunkelheit wird das Autofahren mit Sicherheit nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen werden. Soviel steht fest.
Heute morgen kurz vor der Ortseinfahrt nach einer kurvenreichen Strecke kam eine schwarze Katze von rechts auf die Straße gelaufen, hab abgebremst... sie blieb wie erstarrt auf meiner Fahrbahn sitzen. Die Katze hat man in der Dunkelheit fast gar nicht gesehen - wohl aber ihre funkelnden Augen.
Ausweichen und sie umfahren schien mir nicht sehr sinnig - wer weiß ob sie nicht genau die falsche Richtung genommen hätte und mir dann auch wieder vors Auto gerannt wäre. Also anhalten... In die Katze kam Leben zurück und sie verstand wieder im Gebüsch von wo sie gekommen war...

Auf meiner Fahrstrecke geht es durch einige Gebiete die vor Wildwechsel warnen. Das da plötzlich aus dem Nichts Wild vor mir auftaucht - darauf bin ich - soweit man das überhaupt kann - vorbereitet. Das da plötzlich eine Katze auf meine Fahrbahn rennen könnte... das ist mir bis heute morgen überhaupt nicht in den Sinn gekommen.

Mittwoch, 11. November 2015

Befriedung, Aufbau... Wo ist der Plan?

Ziel - Strategie- zielführende Maßnahmen... das finde ich gut.

Aber wo ist der Plan?

Für mich ist es inzwischen ein Alptraum, wenn ich diese riesigen  Flüchtlingstrecks durch Europa ziehen sehe Richtung "Germany". Ich kann mir nicht vorstellen, das es bei diesen riesigen Menschenmassen die immer noch Tag für Tag kommen, ein Ende nicht absehbar - es unser Land nicht ganz erheblich verändern wird. Und die Vorstellung gefällt mir ganz und gar nicht.

Es muss für die Menschen ein  Alptraum sein die da unterwegs ins nirgendwo sind - vermutlich mit einer völlig falschen, idealisierten Vorstellung von dem was sie erwartet bis sie hart in der Wirklichkeit aufschlagen.  Es ist ein Alptraum diese völlig überfüllten Massenunterkünfte zu sehen und ich möchte mir gar nicht vorstellen wie sich das für diese Menschen anfühlt. Gestern habe ich in einer Reportage gesehen das die Zeit den Ärzten davon rennt was z.B. die Scnutzimpfungen für diese Menschen betrifft. Da scheint bis heute auch noch nichts organisiert zu sein... Manches erfordert Geduld und braucht Zeit - aber wo ist denn das Problem ein paar tausend Impfampullen bereit zu stellen??? Brauchen wir erst Epidemien mit vielen Toten in den Massenunterkünften???

Vermutlich ist es für alle ein Alptraum... und das was so gänzlich zu fehlen scheint ist ein Plan, eine Vision, Weitsicht... Zumindest kann ich in den derzeitigen politischen Debatten, Streits nichts davon erkennen.

Neulich war den Nachrichten zu entnehmen, dass die EU sich geeinigt hat, dass - ich glaube 2017 - die Roaming-Gebühren innerhalb der EU wegfallen sollen. Und irgendwie dachte ich, ich muss etwas an den Ohren haben. Ist das das Thema unserer Tage? Haben wir keine anderen Sorgen in der EU???

Ich wüsste lieber gerne wie sich die Herrschaften die Zukunft Europas und der Welt in den nächsten Jahrzehnten vorstellen!
Ich hab die Zahlen nicht analysiert. Aber aus der Bilderflut die jeden Abend durch den Fernseher auf mich einprasselt, würde ich mal denken das die Mehrzahl der Menschen die da auf dem Weg Richtung Europa ist, (junge) Männer sind. Ist das so?
Und wenn ja - wer soll das eigene Land befrieden und am Ende wieder aufbauen - die Alten, Frauen und Kinder?... Die Männer - Soldaten anderer Länder??? Was ist der Plan??? Andere schaffen irgendwann, irgendwie soetwas wie Frieden, bauen Strukturen auf - andere aus anderen Ländern... nur damit dann früher oder später dort wieder wegen der Fremdbestimmung Unruhe aufkommt und alles von vorne losgeht???
Ich finde es auf jeden Fall sehr seltsam, das es anscheinend keine Überlegungen über den Wohnungsbau und unseren Arbeitsmarkt, Integration -  über den "Tag danach" gibt.

Wer ist für die Befriedung, die Sicherheit, ein funktionierendes Gemein- und Regierungssystem in einem Land zuständig und verantwortlich, wenn nicht die eigene Bevölkerung? Und wer soll es machen wenn die Jungen und Starken das Land in solchen Massen verlassen??? Vielleicht ist es nicht die dümmste Idee in dem Land selber eine Sicherheitszone zu schaffen, in dem die Menschen in Sicherheit eine Warteschleife fliegen können bis sie sich an Befriedung - zumindest aber wieder an den Aufbau machen können???

Helmut Schmidt ist tot

Gestern ist er gestorben im Alter von 96 Jahren.

Als 1962 die große Sturmflut Hamburg traf, gab es mich noch gar nicht. Das Sturmfluten etwas Schlimmes sind hab ich als kleines Mädchen dann aus den Gesprächen der Erwachsenen schon mitbekommen, ohne aber zu wissen was das ist überhaupt ist.
Das Einzige was klar zu sein schien - da ist auf einmal ganz viel Wasser und man muss schnell auf einen Berg laufen.
Im Lesebuch der zweiten Klasse stand eine illustrierte Geschichte vom Hochwasser. Eine Mutter eilte mit ihren beiden Kindern auf eine Anhöhe um sie in Sicherheit zu bringen. An der Stelle an der es nicht weiter rauf ging und das Wasser dennoch immer weiter stieg, forderte sie die beiden Kinder auf, auf ihre Schultern zu klettern. Am Ende wurden die Kinder gerettet, sie aber wurde in den eiskalten Fluten zu Stein.
So präsent sich die Bedrohung von Sturmfluten und Hochwasser anfühlte, durch diese Geschichte im Lesebuch noch verstärkt wurde - wo wenig hatte sie mit meiner erlebten Wirklichkeit zu tun. Erst Jahrzehnte später sah ich dann die Bilder von "abgesoffenen" Städten in Deutschland.

Den "heißen Herbst" und die Bedrohung durch Terroristen habe ich als Kind miterlebt. Die immer neuen Schlagzeilen zur Entführung von Hanns-Martin Schleyer. Diese verstörenden Bilder dieses Menschen die durch die Nachrichten gingen und auf allen Titelseiten von Zeitungen zu sehen waren.
Überall Plakate mit den gesuchten Terroristen, überall Polizei - aus meiner kindlichen Erinnerung heraus, und vermutlich war es auch so - bis an die Zähne bewaffnet...
Auf jeden Fall sind wir einmal in eine Straßenkontrolle geraten. Mein Vater der laut Führerschein eine Brille tragen musste, hat schnell seine Brille aus dem Handschuhfach gezaubert und sich aufgesetzt. Die bewaffneten Polizisten haben ins Auto geguckt und uns schnell weiterfahren lassen. Zu dieser Zeit wurden die Autos häufig ganz genau durchsucht... in unserem Fall sahen sie vermutlich die verschüchterte Rasselbande auf dem Rücksitz und kamen zu dem Schluss das mein Vater damit als Terrorist eindeutig ausscheidet.

Dann die Entführung der Landshut... Die Ermordung des Flugkapitäns passte so überhaupt nicht in meine kindliche Vorstellung von der Welt. In meiner Welt - geprägt von Märchen und Erzählungen - haben am Ende immer "die Guten" gesiegt. Hier schien etwas ganz anders zu laufen. Dann wurde das Flugzeug gestürmt, alle Geiseln gerettet - mein Weltbild war wieder zurecht gerückt... Und dann die Ermordung von Hanns-Martin-Schleyer... und alles war wieder durcheinander.

An das Sonntagsfahrverbot - ausgelöst von der Ölkrise - kann ich mich erinnern, an die unglaublichen Bilder dieser völlig leeren Autobahnen...

Bei all diesen Erinnerungen an eine bewegende Zeit, kann ich mich nicht an den damaligen Bundeskanzler erinnern. Das erstemal kam er durch das konstruktive Mißtrauensvotum in meine Wahrnehmung.

In viel späteren Jahren war er auf seine Art noch immer da - mehr als soviele - oder fast alle Politiker die aus der aktiven Politik ausgeschieden sind. Er ist nicht irgendwo im Nirgendwo verschwunden - sondern war noch immer präsent und hat sich zu Wort gemeldet - und in meiner Wahrnehmung - je älter er wurde desto mehr...

Gestern in in den Nachrufen konnte man unter anderem hören, er sei das Gewissen dieses Landes gewesen. Ich denke das trifft es ganz gut. Wer wird jetzt unser Gewissen sein? Bei dem aufgescheuchten Haufen in Berlin sehe ich gerade niemanden mit diesem Potential. Da kann ich nicht einmal den Hauch eines roten Fadens entdecken. Keinen Plan, nichts Wegweisendes...

Montag, 19. Oktober 2015

Die Zeit rennt...

eben noch Sommer, Sonne, Cabrio... und auf einmal ganz plötzlich Wintereinbruch... Mein Auto zeigt mir morgens ständig Glättegefahr ein sobald ich den Zündschlüssel umgedreht habe... Jetzt hat meine Hasenkiste Winterreifen drauf... und das sieht mächtig uncool aus.
Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, da waren Autos für mich kaum mehr als ein Gebrauchsgegenstand mit dem man von A nach B transportiert wird - und vielleicht noch ein halber Baumarkt - zumindest aber die Blumen- und Dekoabteilung.  Aussehen, Farbe - egal... Autoschrubber waren für mich merkwürdige Spinner...

Meine Sicht auf die Dinge hat sich jetzt nachdem ich den Führerschein habe - was ich selbst jetzt nach 7 Monaten immer noch nicht wirklich glauben kann - ein klitzekleines bisschen geändert. Wenn die Hasenkiste nicht blitzt und blinkt, dann bin ich schon ziemlich unglücklich und ich kann ganz laut die Waschstraße hören. Eine meiner Freundinnen hat neulich gesagt das sie ungefähr 2 mal im Jahr in die Waschstraße fährt... da war ich alleine in den letzten 7 Monaten schon ein paar hundert Prozent öfter... Und längst bekommt meine Hasenkiste dann nicht mehr den billigsten Waschgang sondern den mit der Oberflächenversieglung und Lotuseffekt... Und jetzt diese uncoolen Winterreifen auf Stahlfelgen... Aber zugegebenermaßen fühle ich mich damit besser bei dieser Witterung. Uncooles Aussehen hin oder her...

Und sonst rennt und rennt die Zeit...und jeden Tag ist es schneller Abend als ich gucken kann und wieder ein Tag vorbei... eine Woche... ein Monat.

Vielleicht bilde ich mir das nur ein, vielleicht ist es aber auch so. Mir scheint es das die "Verwaltung" des eigenen Lebens immer mehr Zeit auffrisst... Immer irgendwelche neuen Geschäftsbedingungen, Vertragsbedingungen... Immer mehr Unternehmen die anscheinend meinen das höchste Glück des Menschen wäre ein eigenes Online-Kundenkonto bei ihnen... Kann mir mal irgendein Mensch erklären wieso ich um Himmels Willen ein Online-Kundenkonto bei meinem Energieerzeuger brauche??? Ich mache mein Licht an und aus, zahle jeden Monat einen Abschlag, am Ende des Jahres werden die Zähler abgelesen, es kommt die Endabrechnung - aus die Maus... Wozu ein eigenes Konto??? Sollte mich der tagesgenaue Stromverbrauch interessieren damit ich mir Gedanken machen kann ob ein auf dem Herd erhitztes Bockwürstchen günstiger im Verbrauch ist als ein im Backofen zubereitetes Gratin??? Oder wofür ist das nun wieder gut??? Wenn ich mit allem was solche Dinge betrifft auf dem Laufenden sein wollte, müsste ich vermutlich jeden Tag 2 Stunden investieren um alles zu lesen, zu testen...

Auch das entspringt möglicherweise nur meiner Einbildung - aber irgendwie scheint mir, als würde in diesem Land alles vor die Hunde gehen und wir eigentlich nix mehr geregelt bekommen oder nur noch auf eine sehr merkwürdige befremdliche Art.

Mein Router ging kaputt. Neuen beim Telefonanbieter bestellt und gleich die Gelegenheit zur Tarifänderung genutzt.  Rechnung bzw. Auftragsbestätigung kam, dann auch noch eine SMS das jetzt der Tarif umgestellt ist und alles funktioniert... Ist vermutlich auch so... wäre nur extrem hilfreich wenn der Router gekommen wäre... der kam aber nicht und ich hab gewartet, gewartet, gewartet... Meine Geduld war nur deshalb so groß weil ich erstens einen Internetstix habe und so nicht auf das WWW verzichten musste - und weil ich irgendwie so überhaupt keine Lust hatte wieder mit einer Computerstimme zu kommunizieren... Heute habe ich dann aber doch mal nachgehakt. Unsere Dienstleister werden ja richtig ehrlich. Die Dame hat mir gleich gesagt das sie keine Ahnung hat was genau passiert ist, aber irgendwie sei mein Auftrag storniert worden... Auch nicht schlecht... also das ganze noch einmal von vorne. Spätestens Mittwoch soll jetzt Lieferung sein... Na da lass ich mich doch mal überraschen... soviel zu nix mehr geregelt bekommen...

Was die befremdliche Art betrifft... mitten in der Nacht fährt ein Krankenwagen vor. Will er einen Menschen retten, abholen??? Nein, will er nicht... da ist ein altes Omchen mitten in der Nacht aus der Klinik entlassen und nach hause transportiert worden. 1.20 Uhr ist wohl als mitten in der Nacht zu bezeichnen - oder? Muss ich nicht verstehen, kann ich nicht verstehen - WILL ich nicht verstehen. Nichts scheint mehr Grenzen und Regeln zu haben - und das in einem so durch und durch überregulierten Land wie dem unserem... Versteh ich nicht...

Montag, 28. September 2015

Blutmond

Die totale Mondfinsternis habe ich verpasst... aber wow - was für ein toller Morgen... Strahlend blauer Himmel bei fast eisiger Kälte. Draußen sind es nur 3,3 Grad. Die Sonne scheint, die Flugzeuge ziehen ihre weißen Kondensstreifen in den Himmel...

Von mir aus könnte es den Rest den Monats so bleiben - das zieht vielleicht meine Stimmung vielleicht wieder etwas hoch...

Sonntag, 27. September 2015

Spätsommertag

Heute war ein richtig schöner Spätsommertag. Meine Hoffnung auf freie Straßen hat sich nicht die Bohne erfüllt. Ganz im Gegenteil... Es waren Unmengen Fußgänger unterwegs, Fahrräder, Motorräder... und Autos... Das hatte ich mir irgendwie ganz anders vorgestellt.
Aber egal... jetzt habe ich ja meine Hasenkiste im Griff und anfahren ist nicht mehr das Problem... Wenn ich an die Anfangszeit denke, in der ich das Auto auf der Straße nach jedem Anhalten erst einmal eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr zum Laufen, sondern nur noch zum einen nach dem anderen mal absaufen gebracht habe... Da wäre ein verkehrsreicher Tag wie heute der pure Horrortrip für mich gewesen...

... und dann waren da noch... gefühlte hunderttausend Fragezeichen die mein Kopf auswirft...

Was ist nur mit diesem Land los?

Okay, wir können nicht Opernhallen, Flughäfen noch weniger... und jetzt auch noch Baustopp weil die Statik nicht stimmt??? Die Fragezeichen werden nicht weniger wenn am nächsten Tag die Meldung nachgereicht wird das der BER nicht von Einsturz bedroht ist... Wäre er vielleicht besser damit das Ding platt gemacht wird und dieses schaurige Theater endlich ein Ende hat...
Und beim nächstenmal es bitte jemanden machen lassen der es kann...

Da waren die großen Verandhäuser bei denen die Lichter ausgingen weil sie trotz hochbezahlter "Topmanager" irgendwie das Einmal-eins der BWL offensichtlich nicht beherrschten und wichtige Trends verschliefen...
Ein Drogerieriese der wie eine Würstchenbude geführt wurde...

Ein deutsche Bank als Globalplayer der mehr Big Bosse auf der Anklagebank sitzen hat als man je für möglich gehalten hätte und ungebremst in die Bedeutungslosigkeit zurück fällt...

Versicherungen die Geld für fragwürdige Ausflüge und Reisen für Angestellte - natürlich nicht für die kleinen an der Basis - raußgehauen haben, getürkte Rankinglisten beim ADAC und jetzt wieder einmal auch VW in den Schlagzeilen... Unter dem Strich - tiefste Ahnungslosigkeit bei mangelndem Weitblick und eine unbeschreibliche, grenzenlose Gier nach mehr, mehr, mehr... Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zum Lachen...

Wie kann man sich saubere Technologien auf die Fahnen schreiben und damit zufrieden sein wenn es auf dem Papier dann wohl auch so ist - aber in Wirklichkeit nicht die Bohne... 

Der rote Faden dieser Zeit - Hauptsache es sieht so aus als ob...  und das früher oder später die Wahrheit ans Licht kommt, das Erwachen böse ist... ist das soooo schwer zu erkennen? Die grenzenlose Gier wird teuer, richtig teuer - und die Leidtragenden am Ende vermutlich wieder die, die am wenigsten dazu können... die kleinen Lichter an der Basis... 

... und dann waren da noch... die Flüchtlinge und alles was damit mehr oder weniger zusammenhängt...

Sie nennen sich selber - oder werden zunehmend als "besorgte Bürger" bezeichnet. "Besorgter Bürger" zu sein wird aber fast schon so gewertet wie "rechts" zu sein.

Inzwischen bin ich mir nicht einmal mehr sicher ob man überhaupt noch Verständnis für die "besorgten Bürger" haben "darf" ohne gleich selber in die "rechte Ecke" gedrängt zu werden. In den letzten Wochen bin ich vielen Menschen begegnet die eine zwei Sätze sagten und dann gleich hinterher schoben - "... aber das darf man ja nicht mehr laut sagen...".

Ich kenne mich nicht mehr aus. Bei mir entsteht immer mehr der Eindruck als gäbe es eine offizielle "Wahrheit" und eine gefühlte, die von der laut geäußerten, offiziellen mitunter weit auseinander geht.

Beruflich habe ich es mit vielen Menschen mit Migrationshintergrund zu tun und habe null Vorbehalte. Das spielt in meiner Wahrnehmung überhaupt keine Rolle. Die haben für mich "schlimmstenfalls" Namen die ich nicht richtig aussprechen kann und nicht schreiben ohne die Buchstabenfolgen abzuschreiben.
Auch wenn es im Zusammenhang mit den Flüchtlingen nicht ganz die richtige Stelle ist, bin ich auch unbedingt davon überzeugt das wir "Zuwanderung" und Integration brauchen um eine funktionsfähige, überlebensfähige Gesellschaft zu sein und zu bleiben.

Das was allerdings auch gebraucht wird - das ist ein guter Plan wie das gelingen soll und kann und ganz klare Spielregeln.
Einen Plan kann ich in der Politik leider nicht erkennen - einen guten schon gar nicht. Die Menschen irgendwo geballt zusammen zu stopfen, sprich zu ghettorisieren - das scheint mir keine Rahmenbedingung zu sein unter der Integration gelingen kann. Und über die Einwände das da ja plötzlich, über Nacht und völlig unerwartet... hahaha...

Da ist nichts mit über Nacht und plötzlich, unerwartet gewesen.... Das was wir heute erleben hat sich seit Jahren angebahnt... Mit Weitblick hätte man es wissen können... Nur mal so nebenbei - auch die demografische Entwicklung von der mitunter fast so getan wird, als wäre sie über Nacht vom Himmel gefallen - die hat sich seit mehr als 40 Jahren angebahnt... Man hat schon seit Jahrzehnten gewusst wohin die Reise geht... So wie man heute auch schon wissen kann, das es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich weitere Menschenströme in Bewegung setzen werden wegen des Klimawandels und den daraus resultierenden Klimakatastrophen...

Und gute Pläne um künftigen "Verteilungskämpfen" vorzubeugen sehe ich auch nicht. Ganz im Gegenteil. Erste Einzelfälle kochen bereits hoch die geeignet sind die Stimmung im Land umschlagen zu lassen. Kann ja wohl nicht sein das jahrzehntelange Mieter aus ihren Wohnungen gekündigt werden um für Flüchtlinge Platz zu machen. Möglicherweise rechtlich okay, aber sicher nicht geeignet um für ein gutes vertrauensvolles Klima in der Gesellschaft zu sorgen...

und dann war da noch... die kleine PinkLady...

Sie ist ein Powerbündel wo es schwer fällt mitzuhalten.

Gestern waren wir ab morgens 8 Uhr für die nächsten 12 Stunden unterwegs - mit wenigen, sehr wenigen ruhigen Minuten dazwischen...

ab in die Autowaschanlage... Frühstück bei einem Fastfoodanbieter in der Nachbarschaft... shoppen für den Winter... Besuch bei der Verwandschaft und gleich weiter zur Kirmes in der nächsten Stadt.
An Bungeeseilen gesichert auf dem Trampolin in höchste Höhen springen und noch weit oben aus der Luft rufen - ich kann fliegen, die höchsten, schnellsten Karusells - kein Problem... aber nach der Fahrt durch die Geisterbahn stand fest "nie wieder fahre ich mit den Monstern, schnell weg hier..."


und dann war da noch... eine Entscheidung die fiel...

Eine für mich sehr interessante Weiterbildung wurde abgesagt - aus nicht wirklich nachvollziehbaren Gründen... außer vielleicht das es einem plötzlich in den Sinn kam...

Die Begründung - die notwendige Teilnehmerzahl die benötigt wurde damit es sich ökonomisch rechnet wurde nicht erreicht... Allerdings haarscharf nicht erreicht und der Starttermin liegt noch etwas in der Zukunft, d.h. das hätte sich auch noch ändern können... Aus der Erfahrung heraus regnet es sehr oft bei lang angekündigten Weiterbildungen erst im letzten Augenblick die Anmeldungen - mitunter soviele das es sogar den geplanten maximalen Rahmen sprengt...
Die andere Frage ist immer - wie gut kann man es sich leisten Veranstaltungen abzusagen ohne damit der Konkurrenz nicht in die Hände zu spielen?...

Aber gut - wie dem auch sei... meine Entscheidung ist gefallen - vermutlich die ohnehin bessere... ich werde wieder die Vorlesungsbank drücken... Im Oktober ist Infoveranstaltung und im Frühjahr geht es dann los...

... und dann war da noch... Menschen und Selbstreflexion

die Erkenntnis, dass manche Leute einem nur soweit helfen, als das ihnen diese Hilfe selber zum Vorteil gereicht... Ich habe gedacht in Bezug auf Menschen könnte mich nichts mehr schockieren, nichts mehr wundern, nichts mehr erschüttern...
Ich habe mich geirrt... Bei diesem Menschen hat mich diese Erkenntnis gleich alles auf einmal - gewundert, schockiert, erschüttert, enttäuscht...

Ich lerne Menschen schon lange nicht mehr gerne näher kennen. Der erste und der oberflächliche Eindruck sind zu oft schon wesentlich besser gewesen, als der, der sich bei näherem Kennenlernen zeigte. Bei dieser Menschin hat sich das näher kennenlernen irgendwie im Laufe der Zeit von alleine ergeben... und das Ergebnis wieder einmal durchweg unerfreulich.

Mich wundert es schon immer sehr, wenn Menschen Dinge solange sie nicht betroffen sind so gaaaaanz anders beurteilen, wie wenn sie selber betroffen sind. Sie scheinen so überhaupt nicht zu erkennen, das sie selber das durchgängig und im großen Stil machen, was sie bei anderen total verurteilen. Es ist als würden sie gar nicht einmal im Ansatz erkennen das sie es genauso machen...
So eine Menschin ist sie anscheinend - und obendrein so wie ich es inzwischen leider sehen muss - ohne jede Fähigkeit zur Selbstreflexion...
Es reicht nicht viel zu wissen (oder viel wissen vorzutäuschen) wenn man es nicht einmal im Ansatz in Handeln umwandeln kann - meine Meinung dazu...

Mittwoch, 16. September 2015

Ungemütlich - gemütlich

Heute morgen als ich in aller Frühe aus dem Haus musste, war es dunkel, kalt, egnerisch... ein Hauch von Herbst.

Autofahren im Dunkeln macht mir schon mal keinen Spaß und schon gar nicht wenn ich die Strecke nicht wie meine Westentasche kenne (und das werden die allerwenigsten sein bei meinem mangelnden Orientierungssinn...)  Kurz vor meinem Zielort hätte ich am liebsten angehalten und mal kräftig gejammert... Dunkel und Regen war einfach ganz gruselig... Aber anhalten ging da nicht - und was hätte das auch bringen sollen?... Also Augen zu und durch... 

Jetzt ist es schon wieder dunkel und grau... der Regen prasselt an die Scheiben... richtig ungemütlich... aber dann auch gemütlich weil ich zuhause bin und nicht mehr aus dem Haus muss...

Dienstag, 15. September 2015

... armes Europa...

Die Idee von der Europäischen Union gibt mir ein gutes Gefühl. Und in diese Idee, die für Werte steht wie z.B. Solidarität, Menschenrechte, bin ich noch immer verliebt.
Ich tue mich sehr schwer damit anzuerkennen, dass es wohl kaum noch mehr als eine Idee ist.
Um es mit Junckers Worten zu sagen - "...es fehlt an Europa und es fehlt an Union...".
Solange es mehr oder weniger immer nur darum ging möglichst viel aus dem Geldtopf von Europa für das eigene Land zu bekommen, da waren alle voll dabei... Jetzt wo es drauf angekommen wäre und noch immer darauf ankommt "dabei" zu sein... wo ist da Europa... wo ist da Union?

Ich finde es verständlich das wir jetzt wieder Grenzkontrollen eingeführt haben, vielleicht ein notwendiger unvermeidbarer Schritt... aber diese Nacht- und Nebelaktion bei der sich ein Politiker auch noch freute das im Vorfeld nichts durchgesickert ist, finde ich unerträglich.

Unsere Bundeskanzlerin vermisse ich auch. Mit "wir schaffen das" - war sie präsent und hat das selber verkündet... seitdem hört man nur noch die zweite und dritte Reihe dazu etwas sagen... Stellung beziehen, Verantwortung übernehmen sieht anders aus... Ich auf jeden Fall wüsste gerne wieso man erst die Türen weit aufreißt, damit ganze Flüchtlingsströme in Bewegung setzt (was jetzt auch nicht wirklich überraschend gewesen sein kann) um dann schlagartig die Türe zuzuknallen, obwohl sich an der Ausgangssituation nichts geändert hat. Ich hätte dazu schon gerne eine Erklärung - und bitte von der Verantwortlichen und nicht von irgendwelchen Hinterbänklern.

Eigentlich bin ich nur noch sauer weil ich den Eindruck habe das viel geredet wird, bevorzugt aneinander vorbei. Und die die Solidarität einfordern - nicht zu Unrecht - sollten sich aber dennoch mal fragen wie sie es denn in den letzten Monaten selber mit der Solidarität gehalten haben.
Ich habe auf jeden Fall noch sehr gut in Erinnerung das man die Mittelmeerländer sehr lange mit "ihrem" Flüchtlingsproblem alleine gelassen hat. Wenn mal wieder Bilder und Zahlen von zig Ertrunkenen um die Welt gingen, gab es eine Runde Krokodilstränen und dann Augen zu und weiter wie gehabt...

Ich bin keine Insiderin und weiß über das "Dublin-Abkommen" kaum mehr, als der Presse zu entnehmen ist oder in Gesprächsrunden immer wieder gesagt wird... jeder Flüchtling wird da registriert und in dem Land aufgenommen indem er zuerst europäischen Boden betritt... Damit wird doch die Last auch schon höchst unsolidarisch auf die Länder an Europas Grenzen verschoben oder sehe ich das jetzt falsch? Wie sollte es ein Flüchtling fertig bringen z.B. in Deutschland erstmalig europäischen Boden zu betreten???


Montag, 14. September 2015

Wir schaffen das... doch nicht??!

So wie man es überhaupt nicht wissen kann das alle Jahre wieder im Dezember Weihnachten ist - und dieses Datum dann "ganz plötzlich und unerwartet" vor der Türe steht, oder wie man überhaupt nicht wissen konnte das auf den Herbst der Winter folgt und dann auch schon mal das eine oder andere Schneeflöckchen purzelt...
so konnte man überhaupt nicht wissen das riesige Menschenmengen auf der Welt auf der Flucht sind. Man konnte überhaupt nicht ahnen das sich davon früher oder später auch viele auf den Weg nach Europa machen würden... Das konnte man nicht wissen als sie bereits zu hunderten im Mittelmeer ertrunken sind, die Länder an Europas Außengrenzen zu ächzen begannen...
Also konnte man natürlich auch nicht frühzeitig eine Strategie entwickeln wie man mit diesem Problem umgehen soll...

Ich weiß nicht warum immer und überall auf dieser Welt offensichtlich erst das Kind in den Brunnen fallen muss bevor dann überlegt wird... mit Weitblick hat das wohl wenig bis nichts zu tun.

Ob es richtig war jeden Flüchtling nach Deutschland einreisen zu lassen ohne jegliche Regel - darüber kann man sicherlich streiten und auch geteilter Meinung sein. Das was aber irgendwie gar nicht geht, ist die Türen weit aufzureißen und dann schlagartig zuzuknallen ohne jede Vorwarnung.
Ich möchte nicht wissen wieviele Menschen erst durch diese regellose Einreiseerlaubnis ermutigt wurden sich auch auf den Weg zu machen und jetzt vor verschlossener Türe stehen... Wo sollen diese Menschen jetzt hin?
Die Begründung für den ungeregelten Zustrom - es war eine humanitäre Krise in der gehandelt werden musste. Aha... und was ist jetzt anders? Soweit ich das sehe hat sich daran noch nichts geändert. Also warum erst Türe auf und dann bei unveränderter Lage so zu wie schon ewig nicht mehr??? Muss ich das jetzt verstehen??? 

Und zu unserem Innenminister fällt mir ja auch nicht mehr viel ein... Soweit es Syrien betrifft ist dort keine Lösung nur mit Luftangriffen herbeizuführen... aber an Bodentruppen denkt grad niemand. Soweit so gut. Was aber war nun der Beitrag dieser Aussagen zur Lösung? Hauptsache der Unterkiefer hat gewackelt? Wenn das eine nicht, das andere aber auch nicht - was ist die Alternative? Gibt es dazu zufällig auch schon eine Idee??? Oder halten wir uns jetzt wieder monatelang im Geschaffel darüber auf was nicht geht, statt zu überlegen was geht? - und vor allem wie es gehen könnte???

Das hat es dann ja wohl gebracht...

Ich fahre mit 90 auf die Stadt zu, das Ortsschild bereits in Sichtweite keine 500 m mehr entfernt. Völlig klar - selbst wenn ich den Fuß vom Gas nehme, werde ich es mit ausrollen lassen kaum schaffen ohne Bremsen am Ortsschild bei 50 zu landen. Und 200 m hinter dem Ortschild gleich die erste Ampel - die man beim Anfahren auf die Stadt auch schon gleich sieht...

... hindert aber 2 PSBoliden nicht daran noch mal mächtig aufs Gas zu treten um an mir vorbei zu rasen, dann eine fast Vollbremsung zu machen um am Ortsschild bei wenigstens halbwegs 50 zu landen - um dann schon vor der nächsten Ampel direkt vor mir zu stehen... das hat es dann aber auch gebracht... Super gemacht. *kopfschüttel*

Montag, 7. September 2015

... was von diesem Tage übrig blieb...

... verliebt in meinen Traum den ich heute morgen unbedingt zu Ende träumen wollte, habe ich den Wecker Wecker sein lassen und von meiner gleitenden Arbeitszeit Gebrauch gemacht. Alle Pläne für den frühen Morgen aufgeschoben... auf den Nachmittag, morgen früh... oder irgendwann... Aus dem Traum habe ich mich erst endgültig verbannen lassen als in der Grundschule Pause war und das Kindergeschrei es unmöglich gemacht hat der Wirklichkeit und dem Tag zu entfliehen. Es ist unglaublich wie laut diese kleinen Menschen sein können...

Ab an den Schreibtisch, Termine organisieren... ab in die Stadt. Inzwischen bin ich mit der Hasenkiste schon 4000 km durch die Lande gefahren. An manchen Tagen steige ich ins Auto als wäre es das normalste der Welt das zu tun und an anderen - wie heute morgen - da ist es noch immer unglaublich, sehr unwirklich und auf eine seltsame Art aufregend, herzklopfend... Und in jedem Fall immer auch ein Abenteuer - man weiß nie wer an einem vorbei saust - oder schlimmer - wer einem auf der eigenen Fahrbahn entgegen kommt.
Die Menschen haben es einfach alle zu eilig...

Strafe für die späte Abreise in die Stadt... ein Parkplatz irgendwo ganz weit weg von meinem Zielort...

Im Augenblick ballt sich die Arbeit... sie türmt sich auf dem Schreibtisch bis unter die Decke und gleichzeitig habe ich soviele Termine das ich kaum in die Nähe des Schreibtisches komme... Manchmal macht mich das noch immer ganz zappelig - aber meistens nehme ich es inzwischen gelassen. Es macht keinen Sinn sich verrückt zu machen und zu zappeln... damit geht nichts schneller und schon gar nicht besser... Ich habe es mir angewöhnt mich zu fragen was passiert wenn ich nicht so gut bin wie ich es von mir erwarte, nicht alles schaffe was auf dem übervollen Plan steht - und komme zu der Erkenntnis das meistens dann gar nichts passieren wird - im Zweifelsfall wäre ich dann immer in "bester" Gesellschaft... Dazu möchte ich nicht wirklich gehören, aber zu wissen das es sie gibt, hilft den Druck aus den Dingen zu nehmen der durch den eigenen Anspruch erzeugt wird. Mir zumindest.



Das Ende der Sommerferien...

... und schon sind die Geschäfte randvoll mit Lebkuchen, Stollen und Dominosteinen angefüllt... Irgendwann werden vermutlich die Nikoläuse nahtlos den Osterhasen ablösen...

Sonntag, 6. September 2015

Abzocker-Alarm

Gestern war ich auf der HP eines Shopping-Senders. Die Produkte meiner Wahl bestellt. In der Übersicht vor dem Bestellabschluss waren die Preise der Produkte aufgelistet, der Endpreis - und zusätzlich noch der Vermerk das ich 40 Euro gespart habe (Eines der Produkte war tatsächlich um 40 Euro reduziert - im anderen Falle hätte ich es gar nicht bestellt...). Alles gut... -

bis mir via email die Bestellbestätigung auf den PC "flatterte"... ich möge bitte Verständnis haben das sich der Preis des einen Produktes geändert hätte... die 40 Euro Preissenkung gab es auf das eine Produkt nicht mehr... Na das nennen ich ja mal Abzocke...
Wenn man etwas bestellt und das zwischenzeitlich ausverkauft ist, dann erscheint das sofort hoch aktuell in der Ansicht... und geänderte Preise können nicht so schnell akutalisiert werden??? Da wird man noch über die gemachte Ersparnis informiert um Sekunden später eine völlig anders lautende email zu bekommen???

Ich finde es ohnehin immer sehr erstaunlich. Wenn es im Interesse von Unternehmen liegt, geht alles blitzschnell, von einer Sekunde auf die andere... Wenn ein Vorteil ist den der Kunde haben könnte - dann wird anscheinend jede EDV zur Schnecke... Sehr seltsam...


"Vollhorste" on Tour

Fühlt sich sehr merkwürdig an wenn man um eine Kurve gefahren kommt, der Blick auf die Straße vor einem wieder frei gegeben ist und man ein Auto auf der eigenen Fahrbahn auf sich zusausen sieht... Verzögern - wie in der Fahrschule gelernt... Hätte der Vollhorst es nicht geschafft wieder in seine Spur einzuscheren... 
Und während der Puls sich langsam normalisiert, der nächste Idiot der meint überholen zu müssen und auf meiner Fahrbahn auf mich zukommt...

Auf so einen Stress kann ich gut verzichten - also - einfach frühzeitig zuhause starten. Es ist doch ganz einfach - wenn ich nicht sehr weit nach vorne sehen kann und somit ganz genau erkennen, dass weit und breit kein Gegenverkehr zu sehen ist, dann überhole ich... und ansonsten tuckere ich, wenn es denn so ist, hinter meinen Vor-Mitverkehrsteilnehmern hinterher... Und in dieser Jahreszeit wird einem das ständig passieren wenn überall die landwirtschaftlichen Fahrzeuge unterwegs sind. Aber wieso die in einer Kurve überholen wenn ich nicht sehen kann wer mir hinter der Kurve - möglicherweise - entgegen kommt...

Noch immer und immer wieder...

die Zeit rennt - und irgendwie scheint sie im Augenblick noch einen Gang zugelegt zu haben... Eben dachte ich noch - wie schade das es schon Sonntagabend ist... von mir aus könnte es morgen noch einmal Sonntag sein... scheinbar einen Wimpernschlag später ist es schon wieder Freitag... WOCHENENDE...

Aber das eilt jetzt auch schon wieder mit großen Schritten davon - irgendwo zwischen einem verlorenen Sonnenschein und dicken grauen Wolken mit Wolkenbrüchen.

Dieser Monat ist total vollgestopft mit Terminen und Verpflichtungen an unzähligen Fronten... Ich bin froh wenn der 1.10 ist und das Leben - hoffentlich - wieder in ruhigere Fahrwasser gerät...

Zwischen Sommer und Herbst

... in diesem Jahr heißt das wohl auch - zwischen über 30 Grad am einen Tag und etwas über 10 Grad am nächsten...















Freitag, 21. August 2015

Ich wollte schneller als die Zeit sein...

und dabei ist mir wieder einmal die Puste ausgegangen... Die Sonne scheint, aber ich sehe sie nicht, spüre sie nicht... außer noch auf den kurzen Sprints von A nach B wenn ich das Dach von meiner Hasenkiste einfahre, den Fahrtwind spüre wie er durchs Haar weht...

Als ich vor langer, langer Zeit der Volljährigkeit entgegen fieberte, war für mich völlig klar, das ich einen Führerschein machen will - und mindestens genauso klar war für mich in jenen Tagen das ich dann ein Cabrio fahren würde. So wie ich es mir ausgemalt habe, war das rot... na ja, meine Hasenkiste ist zwar nicht rot - aber immerhin eben ein Cabrio. Und damit durch die Gegend zu fahren, ist noch tausendmal besser als ich es mir damals ausgemalt habe.
Wenn ich in mein Auto kletter, das Dach einfahre... dann fühlt es sich für mich an als würde ich für einen kurzen Augenblick den Alltag abschütteln, die Zeit anhalten, in ein völlig anderes Lebensgefühl eintauchen... Es ist als würde ich in diesen Momenten aufhören mir ein Wettrennen mit der Zeit oder besser gegen die Zeit zu leisten...

Inzwischen bin ich schon über 3000km mit meiner Hasenkiste unterwegs gewesen. Es gibt noch immer Tage an denen es mir sehr merkwürdig erscheint mich alleine mit einem Auto durch die Welt zu bewegen - so merkwürdig, dass es fast schon wieder beängstigend ist. Und noch immer laufe ich an ein Fenster um mein Auto anzusehen und kann gar nicht fassen das es meins ist und ich damit auch noch durch die Lande fahre. Auf der anderen Seite kann ich allerdings auch nicht mehr fassen, dass mir die Vorstellung ein Auto zu bewegen mal soviel Panik gemacht hat und auch nicht das mein Auto am Anfang so gar nicht wollte wie ich und jede rote Ampel ein Horror war, weil immer sehr unklar war ob ich es bei grün überhaupt wieder zum Rollen bringe oder doch nur unzählige male abwürge.

Tja, und das ist dann im Augenblick auch schon das Beste was es für mich zu erleben gibt - die kleinen Augenblicke scheinbaren Stillstands.
Die Arbeit türmt sich wieder vor mir und während ich unter Druck meine Leistungen abrufen kann, ist es ansonsten schwierig den nötigen Antrieb zu finden um zu tun was auch getan werden muss. Alles ein einziger Kampf gegen den inneren Schweinehund und eine scheinbar bleiernde Müdigkeit die mich lähmt.

Alleine die Vorstellung was bis Ende September alles zu stemmen ist, verursacht schon soviel Panik in mir, dass der Stresspegel unweigerlich in die Höhe schießt ohne das ich überhaupt einen einzigen Handschlag gemacht habe.

In mir ist etwas wie die Erinnerung an geruhsame Zeiten, ein Leben im Gleichtakt das langsam vor sich hin plätscherte... Aber immer wenn ich es zu greifen versuche, mich wirklich richtig daran zu erinnern versuche, dann fällt mir einfach nicht mehr ein wann das je so gewesen sein soll. Vermutlich ist es mächtig lange her...

Aber alles Jammern hilft grad nix... Augen zu und durch... was sonst?

Mittwoch, 5. August 2015

... von Starkregen, Nebel und Wildschweinen

Die Zeittaktung kennend in der in der Stadt die Bürgersteige hochgeklappt werden, bin ich gestern am frühen Abend in die Stadt gefahren... keine überfüllten Straßen, ein sicherer Parkplatz direkt vor meiner Bank... Soweit ging der Plan im großen und ganzen auf - obwohl die Straßen noch nicht sooo leer waren wie ich es mir ausgerechnet hatte...
Aber dann ging ein Wolkenbruch runter dem die Scheibenwischer überhaupt nicht mehr Herr wurden, von den voranfahrenden Autos konnte man bestenfalls noch die Rücklichter sehen und das Licht der Ampel schien auch irgendwie losgelöst von allem aus dem Nichts blass zu leuchten...

Und wenn ich gestern noch dachte ein Held zu sein mich durch diesen Regen zu kämpfen, dann wurde ich heute morgen gleich auf eine neue Probe gestellt - es kann nämlich auch noch schlimmer kommen... und zwar Nebel so dicht das man die Hand vor Augen nicht sieht... Durch den musste ich heute morgen - und gepaart mit meiner Orientierungslosigkeit kam mir diese eigentlich schon x-mal gefahrene bekannte Strecke völlig fremd vor... Fremde Strecke wo man immer nur die nächsten paar Meter vor sich sieht... gruselig...

Und als wäre das nicht schon übel genug gewesen, stand auf einmal am Straßenrand auch noch ein großes schwarzes Monster. Ich hab - glaube ich - noch nie in meinem Leben ein echtes Wildschwein gesehen. Die kenne ich nur vom Hörensagen, aus Büchern... Heute morgen stand es am Straßenrand - zum Glück hat es den Weg zurück ins Feld gewählt, wäre es auf die Straße gelaufen, dann hätte ich es voll erwischt...

Im Augenblick hängt die dicke Nebelsuppe in der Luft, es sind mal gerade 11 Grad draußen - und es braucht viel Phantasie um sich vorzustellen das es jetzt wieder jeden Tag wärmer bis fast 40 Grad werden soll...

Dienstag, 4. August 2015

"Ghosting"

jetzt "hat das Kind einen Namen"... Menschen die einfach wortlos verschwinden und der der zurück bleibt, bleibt mit der Ungewissheit zurück und einer ganzen Menge Fragen auf die er nie wirklich eine Antwort bekommen wird...
Diesen Menschen wird nachgesagt sie wären in einem gewissen Maße sozial inkompetent und feige. Ob das nun wirklich tröstet?

"Netzpolitik" und Landesverrat...

Als bekannt wurde das wir offensichtlich ein Tummelplatz für Netzspione sind, war ich einigermaßen erstaunt wie unaufgeregt die Stimmung in der Bevölkerung UND in der Politik war. Jeden Tag kam etwas Neues ans Licht - die Stimmung blieb unaufgeregt.
Niemanden schien sonderlich zu empören das von fremden Regierungen oder in deren Auftrag bzw. mit deren Billigung unsere persönlichen Daten abgegriffen werden...
Bestenfalls leiser Protest kam, als bekannt wurde, dass auch Regierungsvertreter anderer - und unseres Landes ausgespäht wurden...
Die Bälle wurden sehr flach gehalten als der Verdacht aufkam, dass das sogar von unserem eigenen Boden aus geschieht...
Und noch übler wurde es als sich herausstellte, das wir sogar beim Ausspähen geholfen haben - auch beim Ausspähen von "Freunden"... 

Wieviele "Geheimnisse" ausgeplaudert werden dürfen und veröffentlicht - darüber kann man sicher streiten... aber ich frage mich - wieviele Geheimnisse gibt es überhaupt noch - und für wen sind die Geheimnisse überhaupt noch geheim... Viele Geheimnisse scheinen nur noch für die geheim zu sein die eigentlich wissen sollten was los ist - nämlich das Volk... Da war da was mit Demokratie, Wahlen, Volksvertreter...

Was immer "Netzpolitik" auch an "Geheimnissen" veröffentlicht haben mag - die die es vielleicht wissen sollten- nämlich das Volk - die können es jetzt wissen -
und die die es nicht unbedingt wissen sollten - die wussten es garantiert schon längst... Landesverrat...
da kann man ja nur lachen mit Blick auf die Enthüllungen und Erkenntnisse der letzten Monate. Vermutlich weiß der Rest der Welt besser über das Bescheid was in unserem Land läuft als wir - das Volk selber...

Und unser Bundesgeneralanwalt bekleckert sich einmal weniger mit Ruhm und noch so ein paar der führenden Köpfe gleich mit...  Da dürfen hier alle - ob Freund oder Feind (wobei inzwischen für mich nicht mehr wirklich klar ist wer hier wer ist) - spähen, speichern, sammeln was das Zeug hält - und eigentlich nichts passiert...
Und dann kommt ein Blog daher und veröffentlicht etwas "Geheimes" - was vermutlich für niemanden außer unserer eigenen Bevölkerung wirklich geheim ist, und schon wird ein Sturm im Wasserglas verursacht...

Wie hat jetzt ein Mensch vom Verfassungsschutz gesagt - die Anzeige musste sein weil er die Arbeitsfähigkeit seines Hauses wieder herstellen musste...
Tja - stimmt noch immer - der Fisch stinkt vom Kopf her... Vielleicht sollte der Mensch darüber mal nachdenken... Wenn ich meinen Laden nur noch im Griff habe indem ich mit Kanonen auf Spatzen schieße, dann bin ich vielleicht nicht so ganz die Richtige für den Job... Und was ich auch ganz erstaunlich finde - wenn ich schon zu solchen Mitteln greifen würde, weil ich meinen Laden offensichtlich nicht im Griff habe, dann käme ich mit Sicherheit nicht auf die Idee das auch noch in Fernsehkameras zu plärren...

Ich finde es auf jeden Fall gut wenn es noch immer Menschen gibt - je mehr desto besser - die noch ihren eigenen Kopf haben, sich selber eine Meinung bilden und danach handeln...
Alle Pläne, Projekte, Planspiele oder wie immer man es nennen möchte - die dazu dienen das Volk noch transparenter zu machen, auszuspionieren und ihnen die Selbstbestimmung über ihre Daten nehmen, sind für mich auf jeden Fall völlig inakzeptabel...

Sonntag, 2. August 2015

Freundin Sausewind und der Jakobsweg

Im Frühjahr hat sie sich einen langgehegten Traum erfüllt und hat sich auf den Jakobsweg gemacht. Sie ist in knapp 4 Wochen 600 km gelaufen. Als sie wiederkam schien sie mir - mal abgesehen von den völlig ramponierten Füßen ganz die Alte. Aber es hat nicht sehr lange gedauert, da wurde schon eine Veränderung erkennbar.

Vorher war sie eben Freundin Sausewind. Immer flinken Fußes im Tag unterwegs und immer von der eigenen Selbstverpflichtung für alles und jeden getrieben unterwegs. Nachdem sie zurück war, schien sie ruhiger geworden, mehr in sich ruhend... Ohne das ich es genauer beschreiben konnte, schien da auf einmal eine unsichtbare Grenze die nicht wirklich da war und die sich trotzdem nicht überwinden ließ. Es ist einfach ein Gefühl das ich mit tatsächlichen Ereignissen gar nicht belegen könnte... Ich finde das nicht weiter schlimm weil sie jetzt offensichtlich ruhiger durch das Leben spaziert.
Das was mir aber Sorgen macht - diese lange Wanderung hat nicht nur irgendetwas an ihrem Wesen verändert sondern ihr ganz offensichtlich auch körperlich extrem zugesetzt - oder es kommt jetzt nur all das zum Vorschein was da vorher schon war und vom Eilen durch den Tag verdeckt wurde.

Zuerst war es nach der Rückkehr nur das veränderte Gangbild. Sausewind ging wie eine wirklich alte Frau, nach vorne gebeugt, irgendwie ein bisschen humpelnd. Da gab es nichts mehr was an Sausewind erinnerte. Nach so vielen gewanderten Kilometern auch erst einmal nicht verwunderlich das ihr die Anstrengung noch in den Knochen saß. Das hat sich inzwischen normalisiert - aber die Schmerzen in den Hüften, den Leisten - die scheinen geblieben. Seit neustem hat sie wahnsinnige Kopfschmerzen und das nun schon über einige Wochen anhaltend - mitunter so schlimm das sie sich schon einmal notfallmäßig ins Krankenhaus fahren lassen wollte. Und das ist bei ihr die sonst alles scheinbar mühelos wegsteckt schon ein alarmierendes Zeichen...

Beim Arzt ist sie auch schon gewesen... und sorry - der Knalltüte fiel nichts besseres ein als ihr ein wirklich starkes Schmerzmittel aufzuschreiben.
Muss ich das jetzt schon wieder verstehen??? Wieder ein Fall von "Papier ist geduldig". In unserem SGB V kommt u.a. der Prävention, Früherkennung, Rehabilitation - zumindest den Worten nach - ein ganz besonderer Stellenwert zu. Aber tatsächlich??? Da sind wir immer noch wesentlich mehr auf Aktumedizin ausgelegt als auf Prävention...
Wer eine Reha beantragt, der muss unzählige Papiere beibringen - Diagnosen je mehr desto besser, Krankheitsausfälle je mehr desto besser - und dann klappt es auch mit der Reha... meistens zumindest... okay, vielleicht nicht meistens, aber oft...
Wer nicht mindestens schon so krank ist das es nach "es wird kurz- bis mittelfristig teuer" riecht und das nicht mit Krankheitstagen auch noch glaubhaft untermauern kann, der wird eine Rehaeinrichtung eher nicht von innen zu sehen bekommen - auch dann nicht wenn er in einem Beruf arbeitet der für bestimmte Krankheiten "bekannt" ist.
Also nix mit Vorbeugung und Verhütung... erst mal krank und teuer werden - und dann gibt es auch Reha um möglichst schnell nicht mehr so hohe Kosten zu verursachen...
Und wieder einmal steht nicht der Mensch im Mittelpunkt wie so gerne in allen Leitbildern zu lesen ist - sondern die Kosten bzw. das was sich an und mit dem Menschen verdienen lässt.

Neulich wurde die Tochter einer Bekannten ins Krankenhaus eingeliefert nachdem sie zusammengebrochen ist. Im Krankenhaus hat man sich dann auch vorbildlich um sie gekümmert, getan, gemacht, untersucht. Entlassen wurde sie dann wenige Stunden später mit einem ausführlichen Brief an den Hausarzt was zu tun ist - was zu verschreiben, was noch einmal zu untersuchen... Der hat tatsächlich nichts von alledem gemacht und die Bekannte hat ihre Tochter zu einem anderen Arzt gebracht der den Empfehlungen des Krankenhauses folgte... Wer sich in diesem System nicht wehren kann - und wie gut kann man das wenn man krank ist und eigentlich auf Hilfe und Fürsorge angewiesen?...

Insomnia

Mein Verhältnis zum Sandmann verändert sich von Zeit zu Zeit. Manchmal lässt er mich bis in die tiefe Nacht wach liegen, manchmal sinke ich abends kaum das ich im Bett liege in den Tiefschlaf und werde noch halb in der Nacht wieder wach und kann nicht mehr einschlafen... Welche der beiden Varianten mir im Zweifelsfall besser gefällt weiß ich noch nicht so genau. Aber immer sind solche Nächte von konfusen Träumen begleitet. Menschen, Ereignisse, Orte, alles das wechselt, verwischt ineinander. Alles was eben noch im Traum als logische Abfolge erschien, ist nach dem Erwachen überhaupt nicht mehr nachzuvollziehen. Es gibt keinen roten Faden. Es ist als wären Stücke aus irgendwelchen völlig verschiedenen Filmen wahllos aneinander gesetzt worden. Und manche der Menschen in den Träumen die ich da genau kenne, weiß wer das ist - nach dem Erwachen habe ich keine Ahnung wer das gewesen sein soll...
So ist es auch heute morgen.

Ich bin erst sehr sehr spät in der Nacht eingeschlafen als längst alle Straßenlaternen abgeschaltet waren und das ganze Dorf von einem undurchdringlichen Schwarz verschluckt worden ist. Neulich hat eine Freundin bei mir übernachtet und war sehr verwundert über diese dunkle Nacht. In ihrem Dorf bleibt nachts jede 2. Straßenlaterne an, in meinem keine einzige. Aber irgendwie gefällt es mir wenn es pechschwarze Nacht ist und alle Lichter aus sind. Liegt aber vielleicht daran das ich nachts um diese Zeit ohnehin nicht mehr unterwegs bin - so wenig wie all die anderen Menschen in meinem Dorf.
Am Wochenende "hört" man wie es schon ab abends 6 oder sieben Uhr deutlich leiser im Dorf wird, hört kaum noch ein Auto fahren und noch ein bisschen später ist die ganze Strecke bis in die Stadt fast wie ausgestorben. Ich bin mal abends gegen 8 aus der Stadt zurück gekommen. Auf der ganzen 12 km langen Strecke war kein anderes Auto unterwegs. Es fällt mir dann immer ziemlich schwer mir vorzustellen wie anderorts das Leben zu der Zeit noch laut und geschäftig ist - und ich bin dann froh das ich genau hier bin - da wo sich mitunter Fuchs und Has gute Nacht sagen.

 Du machst mich schlaflos
wenn du so weit weg bist
weil vermissen wie ganz doll warten ist,
wie nur an der Oberfläche die Nacht streifen und nicht nicht wirklich eintauchen können…

Du machst mich schlaflos
wenn du dich nah anfühlst
weil ich keinen Augenblick der Nähe verpassen will
und dann tauche ich doch ganz tief ein in die Nacht ein und nehme dich mit in meine Träume…

Samstag, 1. August 2015

Europa - deine Flüchtlinge

Die eine Woche sehen wir publikumswirksame Schlagzeilen wie - "Das Mittelmeer - die Leichenhalle Europas", EU-Krisengipfel, Zank um die Aufteilung der Flüchtlinge auf die einzelnen EU-Länder, Streit um die Finanzierung, große Gesten der Trauer wegen der vielen Toten...

Im Augenblick sind die Flüchtlingsströme die Europa "überrollen" und die wachsende Anzahl der Zeltstädte in vielen Städten Europas für Flüchtlinge anscheinend das Thema...
Die eben noch großen Gesten der Trauer über die vielen ertrunkenen Menschen werden ersetzt durch Bilder von gigantischen Zäunen mit denen die Festung Europa gesichert werden soll...

WIE PASST DAS ZUSAMMEN?

Für mich passt das überhaupt nicht zusammen. Das was ich seit Monaten wahrnehme hat etwas von "Wasch mich, aber mach mich nicht nass...". Entweder verzichte ich darauf gewaschen zu werden oder ich nehme in Kauf nass zu werden... Es muss doch jedem klar sein - anders geht es nicht - oder?

Schnelle gute Lösungen gibt es nicht, das ist schon klar. Aber wird nach nachhaltigen Lösungen überhaupt in geeigneter Weise gesucht? Da bin ich mir leider nicht so sicher.
Ich würde jetzt gerne glauben, das eine ganze Menge ganz kluger Köpfe da sitzen und an einem guten Plan arbeiten der Zukunft für alle hat... Aber die Superhirne, die für alle Probleme eine Lösung finden die dann zu einem happy end führen, gibt es wahrscheinlich nur noch in den Hollywood-Filmen... 

Nicht das ich eine Expertin für Geschichte bin, genau genommen habe ich mein Interesse daran erst vor wenigen Jahren entdeckt. Das was mir aber gerade einfällt - die großen VÖLKERWANDERUNGEN. Offensichtlich haben sich große Menschenscharen schon immer in Bewegung gesetzt um sich eine neue Heimat zu suchen wenn die alte - warum auch immer - ihnen die Lebensgrundlage entzogen hat.
So gesehen ist das was wir heute erleben eigentlich nur die Fortsetzung der Menschheitsgeschichte. Oder?

LÄNDERGRENZEN waren noch nie statisch, da brauchen wir uns nur die unseres eigenen Landes ansehen.
Was also bringt uns auf die Idee, das sie es jetzt sind und bis in alle Ewigkeit bleiben? Was spricht dagegen das ein Volk das sich selber anscheinend zum Aussterben verurteilt hat, neue Menschen in sein Land lässt damit es ein lebendiges Land bleibt und nicht irgendwann zum "Altenheim Europa" wird???

Wie wahrscheinlich ist es bei einer insgesamt wachsenden Welt- aber schrumpfenden europäischen Bevölkerung das alles bleiben kann wie es ist?

Dieses Land hat schon einmal riesige Flüchtlingsströme von Vertriebenen aufnehmen müssen und integrieren und es ist gelungen...Warum sollte das nicht zum Nutzen von allen noch einmal gelingen können?

Ich bin alt genug um schon ein bisschen verklärt auf die "GUTE ALTE ZEIT" zurückzublicken und sie mir manchmal in einem Anflug von Sentimentalität zurück zu wünschen.
Ich erinnere mich so gerne an das Gefühl des großen Abenteuers das ich in so manchen Büchern und Filmen fand... Die Welt war riesengroß voller Geheimnisse, Abenteuer... der Orient mehr als geheimnisvoll... magisch, fremdartig... Afrika - eine völlig unbekannte Welt...

Aber wie heißt es so schön - NICHTS IST SO BESTÄNDIG WIE DER WANDEL... die Welt ist längst nicht mehr riesengroß... Die Welt in der wir leben wird nicht bleiben wie sie ist - da bin ich mir ganz sicher. Die Frage ist nur ob wir den Wandel - auch die neuen Völkerwanderungen die heute Flüchtlingsströme heißen, gestalten oder ob wir uns irgendwann einfach überrollen lassen müssen, weil wir es versäumt haben uns zu öffnen...
Können wir uns leisten auf Menschen zu verzichten die mit uns das Land gestalten, weiterentwickeln... ? Ich denke wir können es nicht... so verlockend auch das Festhalten an der guten alten Zeit sein mag... Es wird eine neue Zeit kommen - eine andere Zeit - aber das muss ja nicht heißen das die schlechter sein wird - eben nur anders...

Es ist ja noch gar nicht so lange her als eine Schlagzeile losgetreten durch Politiker durch die Medien wanderte:

"...WIR BRAUCHEN EINE WILLKOMMENSKULTUR..."

Ob damit wirklich Zeltstädte gemeint waren in denen sich offensichtlich die Menschen sich sehr weitgehend sich selber überlassen werden? Gestern habe ich im Fernsehen einen jungen Mann gesehen der seit Monaten hier ist und bis heute noch keinen Gesprächstermin bei einer zuständigen Stelle für Asyl hatte...
Ich mag mir gar nicht vorstellen wie es sich anfühlen muss fernab der Heimat zu sein ohne jede Vorstellung davon wie es mit mir in Zukunft weitergehen wird...

Im Augenblick möchte ich nicht einmal so genau wissen wie sich unser toleranter, demokratischer Rechtsstaat der sich u.a. die Menschenwürde auf die Fahnen geschrieben hat, sich für jemanden anfühlt der als Flüchtling in dieses Land kommt... Dieser Mensch wird sich vermutlich fragen was wir unter tolerant verstehen und was unter Menschenwürde...
Vorhin habe ich gehört das kein anderes Land so einen großen Bearbeitungsstau bei den Asylanträgen hat wie Deutschland...

Was mich auch mal interessieren würde - was genau haben wir uns eigentlich vorgestellt, wie krisengeschüttelte Regionen tausende von traumatisierten Kriegsflüchtlinge unterbringen und versorgen sollen, wenn wir jetzt in unserem geordneten und wirtschaftlich starken Land - wenn man den Medien glauben darf - schon jetzt an unseren Grenzen ankommen???
Manchmal scheint mir das wir richtig gut darin sind von anderen zu verlangen und zu erwarten, was wir selber nicht leisten können und wollen...

Wer soetwas sagt wie "das Boot ist voll" wird gleich in eine rechte Ecke gestellt und schief angesehen...
Jetzt würde mich nur mal interessieren, warum diese Worte schlimmer sein sollen, als der Versuch  am liebsten ganz Europa hinter einem gigantischen Zaun verschwinden zu lassen damit es unerreichbar von außen ist... Wie passt das nun schon wieder zusammen? Was sagt ein riesiger hoher Zaun anderes als: "das Boot ist voll?"






Freitag, 31. Juli 2015

"Der Fisch stinkt vom Kopf her..."

Wie schön das die heutigen Führungskräfte das alle wissen. Dumm nur wenn sie nicht merken und/ oder wissen das sie der Kopf sind...

Es ist schon lange her - da hörte ich eine Führungskraft ausführlich lamentieren und genau diesen Spruch zitieren - und hab mich gefragt wie man so blöd sein kann. Was denkt sie welcher Teil des Fisches sie ist??? - die Zitronensauce auf dem Fisch???

Das was ich in letzter Zeit wieder beobachten konnte - die Dinge liefen nicht wie sie sollten, es mussten Köpfe rollen... dummerweise wird immer ein Stück unterhalb des Kopfes weggehackt - der Kopf bleibt - und der Fisch gammelt weiter vor sich hin...

Das Schlimme ist das es sich für mich anfühlt, als würde es sich wie ein roter Faden durch dieses Land ziehen...
Jeder darf machen was er bevorzugt am Wenigsten kann, Werte sind den Fahnen im Wind gewichen, Überzeugungen mussten dem Mainstream und Umfrageergebnissen weichen...
Und natürlich geht es immer um den Menschen der bei jedem - von der sozialen Einrichtung über Kreditinstituten bis hin zu Industrieunternehmen - im Mittelpunkt steht...

"Jeder lässt den anderen so stehen wie er ist..."

Das vielleicht Auffälligste an "Kommunikationskünstlern" ist, dass sie ihr erworbenes Wissen nicht unbedingt ständig weiter entwickeln und damit werden sie sehr schnell auch berechenbar für Leute die sich wesentlich weniger mit dem Wesen der Kommunikation als solchem beschäftigt haben.
Unwillkürlich kommt früher oder später der Zeitpunkt an dem man das Eindruck hat eine Platte zu hören die hängt. Es kommen immer die gleichen Aussagen. Beim erstenmal sind die noch durchaus wirkungsvoll. Eine erste Wiederholung vielleicht auch noch. Aber spätestens bei jeder weiteren frage ich mich dann schon, was genau damit eigentlich ausgesagt werden soll - und komme zu der Erkenntnis das das zu hinterfragen ist. Und die Befürchtung die sich an dieser Stelle in mir breit macht - vermutlich sind es einfach nur - wie so oft - mehr oder weniger gut klingende Worthülsen.

"... in unserem Team finde ich gut das wir alle ganz unterschiedlich sind, jeder seine eigene Art hat - ABER JEDER DEN ANDEREN STEHEN LÄSST WIE ER IST... "

Was genau soll das heißen? Oder besser noch - woran sollte sich erkennen lassen im gelebten Alltag - das dies nicht nur eine nette Worthülse ist? So sehr ich auch suche, ich finde das gelebt im Alltag nicht.

Ich fühle mich schon wieder in eine Schlacht hereingezogen die nicht meine ist. Es lässt niemand den anderen stehen wie er ist. Es wird ein weichgespülter Konsensenz zur Schau getragen - aber unter der Oberfläche brodelt es.

Die eine hat das Gefühl sich auf niemanden verlassen zu können und alles selber machen zu müssen und unter dieser Überforderung früher oder später zusammenzubrechen. Wenn ich aber kein Teamplayer bin, Aufgaben nicht abgeben kann und will weil ich niemanden für so gut halte wie mich selber - und das was ich abgebe immer nur mit unzureichenden Informationen und Instruktionen zwischen Tür und Angel - dann kann der andere die Aufgabe nicht wie von mir gewünscht erledigen...

Ist es den anderen stehen lassen wie er ist - oder wie ich ihn sehe - wenn ich mich im Grunde alleine auf weiter Flur fühle???

Die andere hält sich so sehr rauß, das sie fast zu einem Gespenst wird. Die einzigsten Äußerungen die man vernimmt wenn es darum geht die eigenen Interessen wahrzunehmen und durchzusetzen. Ein WIR oder einen Beitrag zum gemeinsamen Ziel (gibt es das überhaupt????) scheint bei ihr überhaupt keine Rolle zu spielen.

Ist es den anderen stehen lassen wie er ist - wenn ich ausschließlich auf meine Interessen fokussiert bin und der andere nur insoweit eine Rolle spielt wie er der Gegenüber gegenüber dem ich diese durchsetzen will bzw. ihn auf meine Seite ziehen zur eigenen Zielerreichung?

Die Liste mit den Widersprüchen die ich da zwischen Worten und dem tatsächlichen Erleben sehe, könnte ich fast endlos fortsetzen...

Eine der momentanen Lebenssituationen in denen ich meinen Standort neu bestimmen muss. Ich habe keine Lust in diesem Hexenkessel zu landen der nicht meiner ist...

Nur geträumt...

Manche Träume haben keinen Anfang oder ich kann mich daran einfach nicht mehr erinnern. Vielleicht fingen sie harmlos an, und fast unmerklich wurden Personen und Orte ausgetauscht... Als der Morgen kam befand ich mich auf jeden Fall in einem Alptraum. Ich schätze der wird mir den ganzen Tag nachhängen und vor allem die Frage - was will mir dieser Traum sagen??

An Traumdeutung und solche Dinge glaube ich nicht. Das scheint mir etwas sehr beliebiges zu sein, der freien Interpretierung sind keine Grenzen gesetzt. Das wir im Schlaf Erlebnisse, Eindrücke, Ängste verarbeiten, glaube ich hingegen schon. Jetzt fragt sich nur noch - was musste ich heute nacht verarbeiten um soetwas zu träumen??

Auf jeden Fall hat der Traum eines erreicht, ich muss unbedingt mal wieder eine Standortbestimmung durchführen. In den letzten Wochen bin ich wieder zunehmend in Beziehungen und Situationen eingeflochten worden, die so einfach nicht meine sind und mich von meiner Beobachtungsposition mitten ins Geschehen gezerrt haben. Aber genau da habe ich nichts verloren oder anders - da will ich nichts verloren haben... 


Dienstag, 28. Juli 2015

Urlaub...

ab morgen - immerhin ganze 6 Tage... seit... keine Ahnung wann ich zum letzten Mal Urlaub hatte - und keine Ahnung ob das dann auch wirklich Urlaub wird, ist... und nicht wieder in Arbeit ausartet... Aber ich fürchte fast schon...
Na wie dem auch sei - jetzt freue ich mich erst einmal auf die freien Tage und dann werden wir weiter sehen...

Im Augenblick scheine ich wieder eine riesige Ladung Leben von seiner unschönen Seite abzubekommen... Es ist irgendwie immer das gleiche... den einen Stein oder Felsbrocken gerade mühsam aus dem Weg geräumt, da fällt einem schon der nächste vor die Füße und man muss sich noch freuen das er einem nicht auf die Füße gefallen ist... Weil SCHLIMMER GEHT IMMER...

Höflichkeit ist eine Zier...

Gestern vormittag klingelt mein privates Festnetztelefon.
Das war sehr ungewöhnlich. Meine Festnetznummer gebe ich schon seit Jahren niemandem mehr (und weil ich mich logischerweise auch nie selber auf dem Festnetz anrufe, kenne ich die Nummer auch schon gar nicht mehr und muss erst nachgucken falls ich sie doch mal brauchen sollte... Menschen von denen ich nicht angerufen werden möchte, gebe ich meine Telefonnummer überhaupt nicht - weder die eine noch die andere - und die für die ich erreichbar sein will oder muss, die bekommen meine Handynummer. So einfach ist das.)

Gestern vormittag klingelt es also am Festnetz. Kurzer Blick aufs Display... keine Ahnung wer das sein könnte...
 "Hallo?"... und schon kam ein Abputzer vom anderen Ende der Leitung weil ich mich nur mit "Hallo" gemeldet habe.
Neuronal noch immer etwas langsam unterwegs, hab ich versucht so schnell wie es geht zu erfassen wer da am anderen Ende ist und wieso derjenige mich überhaupt zusammenfaltet...

Es stellte sich dann schnell heraus das sich der Typ am anderen Ende der Leitung verwählt hatte. Offensichtlich hatte er irgendeine Firma anrufen wollen (ob man Kunden bzw. Lieferanten in dieser Weise so anpflaumt weiss ich dann ja auch nicht...) - und nachdem klar war, das er eine falsche Nummer gewählt hat und es sich bei mir um einen Privatanschluss handelt, wurde er keineswegs höflicher.
Ich habe ihm dann erst einmal versucht (erfolglos!) ins Gedächtnis zu rufen, das er sich verwählt und er mich angerufen hat und nicht ich ihn!
Damit war dieser unhöfliche Sack - sorry - immer noch nicht besänftigt.

Er wollte jetzt die Nummern abgleichen. (Muss mich interessieren was dieser unfreunliche Kamerad will??? Wohl kaum...) Hab ich auch wieder nicht wirklich verstanden was er will:  Sein Display zeigt die Nummer... blablabla... Sein Display wird schon die anzeigen die er gewählt hat, das war offensichtlich meine und nicht die der gewünschten Firma - was gab es da noch abzugleichen????
Er wollte das ich ihm meine Nummer sage damit er sie mit der auf seinem Display abgleichen kann... da konnte ich ihm dann auf die Schnelle nicht mit dienen weil ich meine Nummer nicht auswendig kenne.. und gleich gab es wieder einen Abputzer... ich würde doch wohl wenigstens wissen ob das meine Vorwahl ist...

Es gibt soooo blöde Typen auf der Welt...

Donnerstag, 23. Juli 2015

Flashback

Seit Tagen zucken Bilder, Eindrücke, Erinnerungen wie aus dem Nichts aus. So fängt es vielleicht an wenn die Zeit gekommen ist die Lebensbilanz zu ziehen um sich neu zu sortieren für die Zeit die bleibt...

Ganz oft denke ich an meine Vater den ich viel zu früh verloren habe. Ich war damals mal gerade 20 und steckte noch mitten in der Ausbildung. Er war 45 Jahre alt. Das war kein Alter um zu sterben! Der Verlust wog in den ersten Monaten und Jahren schwer, aber dann ging das Leben einfach weiter. Irgendwann stand dieser Verlust nicht mehr im Mittelpunkt meines Lebens, meines Empfindens. Aber in letzter Zeit frage ich mich oft, was anders geworden wäre, wie anders sich an manchen Stellen das Leben hätte anfühlen können, wenn er nicht so früh gegangen wäre...
Das sind manchmal soviele kleine alltägliche Dinge bei denen ich denke das es gut gewesen wäre, ihn da noch zu haben, mit Rat und Tat zur Seite stehend. Er war so unglaublich groß, stark - irgendwie zumindest - und er konnte einfach alles... am Auto schrauben, Stromkabel verlegen, fliesen, tapezieren, Außenwände verputzen, tropfende Wasserhähne reparieren, natürlich Autofahren - das hat er sogar ganz besonders geliebt...
Manchmal wenn mir Freundinnen oder Bekannte erzählen: "... das macht mein Vater..."... dann wird mir bewusst wieviel ich irgendwie selber regeln musste, irgendwie meistern auch wenn ich mehr als einmal nicht einmal den Hauch einer Ahnung davon hatte wie diese oder jene Sache überhaupt funktioniert...

Ich sehe diesen kleinen niedlichen Kerl mit den großen Augen, ein Sonnenschein... lebhaft, wissbegierig... und frage mich an welcher Stelle es anfing anders zu werden... die Lebhaftigkeit zu ziellosem, antriebslosen durch die Zeit treiben wurde... Wo war die Stelle an der ich eine Weiche hätte anders stellen können? anders hätte stellen müssen?... Ich weiß es nicht. Letztlich weiß ich nicht einmal ob es für alle Entwicklungen einen Knopf gibt den man von außen überhaupt drücken kann. Wenn es ihn gibt - egal wieviel ich bislang darüber nachgedacht habe - ich kann ihn einfach nicht finden. Und würde ich ihn finden - dann würde es mir vermutlich auch nicht wirklich besser damit gehen das es jetzt ist wie es ist...
Und jetzt gibt es ohnehin nichts was ich tun kann. Ab einer bestimmten Stelle muss jeder Mensch vermutlich seinen eigenen Weg finden, suchen, ihn gehen wollen... ihn von außen darauf schubsen zu wollen ist dann einfach nicht mehr zielführend...

Und wenn ich mein berufliches Umfeld betrachte - dann finde ich das auch mehr als frustrierend. Aber letztlich ist dort auch nur das vorzufinden was sich in jedem anderen Berufsfeld vermutlich auch finden lässt... Es gibt viele wohlklingende Worte... aber auf Wahrhaftigkeit sollte man die besser nicht überprüfen. Mir fällt da sehr oft mein Spruch ein - ich muss nicht hören was du sagst wenn ich sehe was du tust...
Ich wünschte, es würden sich mehr Menschen in ihrem beruflichen Umfeld weiterentwickeln um weiter "nach oben" zu kommen um Dinge im Sinne der Menschen, der Zukunft, der Umwelt zu bewegen. Aber bei den meisten höre ich als Grund für ihre Weiterentwicklung / Weiterbildung immer nur: ... ich will nicht mehr Fußvolkarbeiten machen, bessere Arbeitszeiten mit mehr Geld... Wenn überhaupt, kommt etwas mit - ich will etwas bewegen - gaaaaaaaaaaaaaanz weit hinten...

Der Mensch nimmt sich selber so unheimlich wichtig und mit seiner Wichtigkeit scheint er alles zu tun, um den Menschen ihre Wichtigkeit so völlig zu nehmen... Am Ende ist immer alles wichtig - nur nicht mehr der Mensch... Menschen sind eine merkwürdige Erfindung...

Dienstag, 21. Juli 2015

Die ungelesenen Seiten des Buches

... die müssen - wie könnte es auch anders sein - noch ein bisschen länger auf mich warten. Heute wollte ich den ganzen Tag nutzen um Alltagsarbeiten zuhause nachzuholen, Vorarbeiten für die nächsten Tage... und dann vielleicht noch ein paar Seiten in dem Buch lesen das ich mir vor einigen Wochen gekauft habe und seitdem einfach nicht zu lesen schaffe...

Das war der Plan.... und der hat mal wieder nicht funktioniert... Das Nachholen geht mühsam voran... Es ist zu warm, die Luft zu feucht - und vor allem bin ich völlig ausgelaugt... jeden Tag ein bisschen mehr. Seit Tagen fühle ich mich wie hundert - oder noch ein bisschen älter. Alles kostet eine riesige Kraftanstrengung von der ich jedesmal nicht weiß ob die Reserven dafür überhaupt noch reichen...
Und jetzt hat sich für heute nachmittag auch noch Besuch angesagt...

Und während ich hier so sitze und jammere, denke ich an das was ich in früheren Jahren abzuarbeiten hatte - und abgearbeitet habe... Ich glaube davon würde ich heute bestenfalls noch die Hälfte schaffen... Wer weiß - vielleicht nicht einmal mehr die Hälfte... Vielleicht sollte ich wenn ich meine Termine mache, einfach öfter mal daran denken das ich nicht mehr 20 bin...