Freitag, 30. September 2011

... hast du überhaupt Zeit...

"Hast du Zeit?" war die Frage meiner Kräuterfrau gestern abend gegen 21.00 Uhr... 

Ja - wenn es irgendwie geht, dann nehme ich mir die Zeit... Wir haben hier gesessen - und wenn Frauen erst einmal anfangen zu reden, plaudern, tratschen... dann verfliegt die Zeit nur so - und das war auch gestern abend so. 
Als wir uns endlich voneinander verabschiedeten, war es weit nach Mitternacht. 

Eigentlich viel zu spät für mich, weil ich schon vor Stunden das Gefühl hatte, es würde Zeit für ein Date mit dem Sandmann. Nach diesem mehr als ausgedehnten Abend war der Sandmann dann zwar schnell da - blieb aber nicht lange. Gegen 3.00 Uhr wurde ich wach - und wäre da nicht wieder das ssssssssssssssss gewesen nachdem ich mich schon mindestens 2 Mückenstiche eingefangen hatte, wäre ich vermutlich auch wieder eingeschlafen... So war es erst einmal vorbei mit der Nacht...

Bin aufgestanden... Keine Ahnung wie man kommende lange Tage rum bekommen soll ohne gut geschlafen zu haben... aber dafür wusste ich ganz genau was ich machen würde bis entweder der Sandmann zurück kommt oder der Morgen... 

Donnerstag, 29. September 2011

"Komischer Vogel"

Der "komische Vogel" - so würde ihn Freundin Studienkollegin nennen, ist ein Mensch aus meiner unmittelbaren Nachbarschaft. Eigentlich sieht er durchschnittlich nett aus - hat also keinen Grund ein komischer Vogel zu sein - er ist aber trotzdem einer. 

Komische Vögel kennt man natürlich nicht wirklich (will ich auch gar nicht, viel zu anstrengend, wenig erfolgversprechend und am Ende nur belastend) - aber so wie es sich mir darstellt, scheint er sich in der Umgebung von Menschen höchst unwohl zu fühlen. Ein zufälliges Treffen auf der Straße - und das ist in so einem kleinen Ort ja nicht unbedingt auszuschließen - und ein "guten Tag" im Vorübergehen, scheint offensichtlich schon eine besondere Herausforderung in Sachen Kommunikation zu sein. 

Aus meiner Erfahrung bekommt man das eigentlich ganz gut damit hin, dass man selber offen ist - hallo oder eben guten Tag zwitschert, entschwindet und gut ist. Beim nächsten aneinander  vorbeieilen hat der Mensch dann in der Regel gelernt, dass das nicht weh tut, nichts schlimmes und eigentlich ganz einfach ist.
Bei dem komischen Vogel funktioniert es nicht - und das finde ich dann schon so anstrengend, dass ich dem lieber auch grad gar nicht mehr über den Weg laufe. Ohne Gruß komme ich mir unhöflich vor, mit einem scheint er überfordert... 

Gerade bin ich noch einmal in den Dorfsupermarkt gegangen. Auf den Parkplatz fuhr ein Auto, dessen Buchstaben auf dem Kennzeichen mir irgendwie bekannt vorkamen - aus meiner Nachbarschaft - und ich dachte - nee, lass es nur nicht den komischen Vogel sein... 
Dann entschwand mit flotten Schritt ein Mensch aus diesem Auto in den Supermarkt und es hätte der komische Vogel sein können - oder aber auch nicht... Und als ich dann im Laden ankam, war der Augenblick der Wahrheit da - es war der komische Vogel. 

Der hatte mir gerade noch gefehlt - ich hatte keine Lust an dem vorbei zu gehen, habe den Schleichgang eingelegt um dem ja nicht über den Weg zu laufen. 
In einem kleinen Dorfsupermarkt ist das aber eher schwierig, jemanden nicht zu sehen auch - die Regale sind da mal gerade etwas höher als Augenhöhe... 
Irgendwie hatte ich dummerweise die Idee, er würde durch den Laden sprinten und wäre ganz schnell wieder weg... aber Pustekuchen... aus irgendeinem Grund hatte er auch den Schleichgang eingelegt...  

Gerade komme ich mir wie der Ober-komische-Vogel vor weil komische Vögel mit denen ich nichts zu schaffen habe, mich offensichtlich sehr negativ beeinflussen und in die Flucht schlagen können...
Aber immerhin habe ich im Geschäft beim Schleichgang und mich künstlich an irgendwelchen Regalen aufhaltend ein Buch gefunden dessen Inhalt lustig scheint - aber es dann letztlich doch wohl nicht ist, weil es keine Erfindung ist sondern für mich einen hohen Wiedererkennungswert hat. Es geht um den ganz normalen Büroalltag... "...deutsche Unternehmen haben sich von Tretmühlen zu Klapsmühlen verwandelt, ungelernte Führungskräfte dilettieren auf ihren Chefsesseln, Meetings (ich glaube der  Autor meint Besprechungen ;-)) mutieren zu Machtkämpfen, Arbeitsabläufe enden im Irrgarten der Sinnlosigkeit..." Irgendwie hatte ich das Gefühl das mir das alles sehr sehr bekannt vorkommt...

Verbummelter Tag

Schon heute morgen war klar das kein Wetter der Welt diesem Tag Aktivität einhauchen wird. Die Liste dessen was ich machen wollte, machen sollte, machen müsste war lang. 
Jetzt fällt die Sonne vom Himmel um in den Bäumen zu verschwinden, es wird nicht mehr lange dauern bis es dunkel wird - und ich kann auf meine Liste nicht einen einzigen Haken machen. 

Mehr ist weniger

Kühle Morgenluft strömt in den Raum. Draußen ist die halbe Welt von Dunst und Nebel verschluckt... aber später am Tag soll wieder den ganzen Tag die Sonne scheinen und es richtig warm werden. Jetzt haben wir anscheinend die Sonnentage auf die wir im Sommer vergeblich gewartet haben - und das obwohl am Siebenschläfertag Bilderbuchwetter war... 

Gestern habe ich mich 10 Stunden im Teich getummelt - und es macht mich wahnsinnig. Es ist als würde der Wurm drin stecken - ein hausgemachter Wurm. Ein bisschen ist es, als wüßten die Mitarbeiter nicht ob sie untereinander die besten Freunde sind oder sich nicht doch lieber hinterrücks abstechen sollen, ein Hauen und Stechen ohne erkennbaren Grund - und abends ziehen sie friedlich vereint um miteinander essen zu gehen... Muss man das verstehen? 
Meine Freundin A. würde jetzt sagen - ich behalte die Gruppendynamik immer ganz genau im Auge und greife da sehr intensiv ein... Ist dann wohl die Zeit in der mir auch nicht viel was anderes übrig bleibt als diesen Weg zu beschreiten. So langsam fängt die Arbeitsleistung unter der Beschäftigung mit sich selber zu leiden... Und das geht ja nun mal grad gar nicht. 

Ich hatte ja gedacht das es für mich eine Entlastung bedeuten würde das wenigstens tageweise einer der obersten Teichsystem-Hüter vor Ort sein wird... Das vor Ort sein zeigt sich mir im Moment noch nicht wirklich und Entlastung schon gar nicht... ganz im Gegenteil... 
Expansionsionspläne wie die Großen, aber nicht mal im Ansatz eine Idee davon, woher das entsprechende Personal kommen soll... Hauptsache der zweite Schritt ist wieder mal vor dem ersten gemacht... Wie günstig das man diese Suppe dann nicht auslöffeln muss, nicht einmal davon kosten... (Oder erst wenn es ohnehin nicht mehr darauf ankommt weil "das Kind dann schon in den Brunnen gefallen ist" und ohnehin nicht mehr gerettet werden kann...)

Eines der großen Themen der Medien war in den letzten Tagen "Burnout" und die krankmachende Arbeitswelt. Die Zahlen der Erkrankten, die der Gefährdeten und der heute schon dafür anfallenden Kosten sind erschreckend, der Boden auf dem dieses Ausbrennen geschieht schon ziemlich gut erkannt... 
Mich wundert das alles überhaupt nicht, wenn ich sehe was um mich herum vor sich geht. Und das eigentlich Empörende - es könnte relativ leicht so anders sein, allerdings leicht und schwer zugleich. Es wird Zeit für einen grundsätzlichen Wertewandel. 

Da fällt mir im Augenblick eine Werbung für den Kapitalmarkt ein, die allabendlich über den Bildschirm flimmert. (Flimmern die heutigen Bildschirme überhaupt noch???) Es gibt diesen Ausspruch "weniger ist mehr" und der wird in Sachen Geldanlage als falsch dargestellt - da ist nicht weniger mehr, sondern mehr mehr. 
Aber klar doch - 
mehr Geld... und dann mehr im Flugzeug sitzen um in den Urlaub zu fliegen - mehr Lärmbelastung - mehr Lärmschutzfenster - und weniger frischer Wind... 
Mehr Geld - mehr Luxus, Schönheitsoperationen, mehr Schein und weniger Sein... Mehr Geld - mehr Arbeiten, mehr Arbeitszeitflexibilität - weniger Privatleben, Familie...

Jenseits dieser Klischees lässt sich diese Kette vermutlich endlos fortführen... mit wahrscheinlich immer dem gleichen Ergebnis - mehr, mehr, mehr - aber am Ende, auf der anderen Seite (das vielleicht Wesentliche eindeutig) weniger. Alles andere schließt sich logisch wohl auch aus. Die Frage scheint zu sein - wovon weniger, wovon mehr - oder "mehr" zu welchem Preis?

Mittwoch, 28. September 2011

...........................................weißt du noch???

Es gibt die Nächte, in denen so unendlich viele Geräusche wohnen.
Sie halten sich irgendwo in der Dunkelheit verborgen,
lassen sich nicht finden, nicht erklären.
Sie klingen unheimlich, machen Angst, lassen den Atem anhalten,
alle ängstlichen und unsicheren Gefühle werden millionenfach verstärkt.
Alleine sein fühlt sich an wie schutzlos ausgeliefert sein. 
Der Kopf sagt das es nichts gibt wovor man Angst haben muss... 
arbeitet auf Hochtouren und verscheucht damit den Sandmann.
Die Uhr tickt laut und mit jedem Stückchen das der Zeiger vorrückt,
der Tag näher kommt, schreit die innere Stimme - 
du musst schlafen, du musst schlafen, du musst schlafen... 

So eine Nacht ist heute nicht.

Ich höre das Ticken der Uhr - tick... tack... tick... tack... es klingt beruhigend, langsam - ein bisschen als würde die Zeit endlich langsamer.
Durch die Nacht zieht ein leises monotones Brummen in der Ferne 
welches sich wie eine weiche Decke über alles legt was den Tag so hart gemacht hat.
Es ist Zeit schlafen zu gehen,
aber viel lieber würde ich diesen friedlichen Augenblick noch ein Weilchen festhalten,
in ihm verweilen, bis die Gedanken langsamer werden, immer größere Kreise ziehen und in Träumen sich auflösen... 

........................................................ weißt du noch?

Dienstag, 27. September 2011

ich lasse die Lichter an...

Heute nacht lasse ich die Lichter an,
und morgen nacht, übermorgen nacht.
Ich lasse die Lichter an für dich,
damit sie dir den Weg nach hause zeigen.
Ich lasse die Lichter an und warte auf dich.
Ich lasse die Lichter an und gebe die Hoffnung nicht auf,
dass du zurück findest
irgendwann...

Wo bist du? Wo bist du? Warum kommt du nicht?

... von Tellern und deren Ränder...

Ein paar Stunden - und eine weitere Krise später (Stromausfall im gesamten Teich), bin ich wieder von meiner Palme geklettert, zumindest scheint es mir im Augenblick als hätte ich wieder ein klitzekleines bisschen Boden unter meinen Füßen.

Heute morgen die erste Besprechung fand in der Stadt statt. Das Taxi war bestellt - und einmal meiner Schwäche des Zeit vertrödelns bewußt, war ich frühzeitig fertig und ging runter vors Haus um auf das Auto zu warten. 
Während ich da so stand und wartete ( und wartete und wartete... Eines dieser scheinbaren Naturgesetze - bin ich spät dran kommt das Taxi mehr als zeitig, bin ich frühzeitig, kommt es mit Sicherheit zu spät...) hatte ich genügend Zeit ein bisschen die Welt um mich herum zu beobachten, wahrzunehmen was ich sonst im vorübereilen nicht bemerke... 

Ein kleines Mädchen kam mit aufgespanntem Kinderregenschirm die Straße entlang. In der Nacht muss es geregnet haben, weil Straßen und Bürgersteige noch nass waren aber inzwischen war der Himmel wieder wolkenlos... Es gab keinen Grund anzunehmen das in den nächsten Stunden sich ein Regentropfen auf die Erde verirren würde. Aber das kleine Mädchen hatte dennoch den Schirm aufgespannt. 
Damit hat es mich an mich vor vielen, vielen Jahren erinnert... Vielleicht war auch der Schirm des Mädchens neu, vielleicht war es auch ganz enttäuscht darüber, dass kein Regentag war, vielleicht war es auch so ungeduldig und konnte kaum abwarten mit dem neuen Schirm ganz stolz durch die Weltgeschichte zu spazieren... 


Und während ich wartete und wartete, sah ich viele Autos an- und abfahren, immer mehr Kinder wurden von ihren Eltern zur Schule gebracht. Aus manchen Autos stiegen die Kinder aus und die Eltern fuhren davon, andere brachten ihre Kinder noch bis in die Schule und manch eine Mutter trug den Ranzen des Kindes, der mitunter größer schien als das Kind selber, in die Schule... 


Als ich noch jung war, da glaubte ich zu wissen wie das Leben funktioniert, genau genommen war ich fest davon überzeugt alles zu wissen was es über das Leben zu wissen gibt, mit allem klar zu kommen was immer auch passieren könnte. 
Heute - Jahre, Jahrzehnte später, um etliche Erkenntnisse und Erfahrungen reicher, ist mir längst klar, dass ich nicht einmal den Hauch einer Ahnung davon habe wie das Leben funktioniert, dass es soviel zwischen Himmel und Erde gibt und ein ganzes Leben nicht reicht um es auch nur im Ansatz zu erfassen. Längst habe ich erkannt, dass so unendlich viel mehr Unwissen denn Wissen in mir steckt... und egal wie alt ich werde - es wird nicht reichen die Wissenslücken zu schließen. Ganz im Gegenteil - je mehr ich lerne, desto mehr Lücken scheinen sich aufzutun... 


Was mich interessieren würde - sind alle jungen Menschen so überheblich oder war ich da ein Sonderfall?

Spinnennetze


So hysterisch ich beim Anblick von Spinnen werde, so faszinierend finde ich ihre Spinnennetze - zumindest wenn sie so wunderschön aussehen wie in diesen nebelfeuchten Morgenstunden.

Willkommen im Teufelskreis

Wieder einer Tage mehr die kein Mensch braucht... und was schlimmer ist - es wird vermutlich Stunden dauern bis ich wieder von meiner Palme runter geklettert bin... Die Nerven liegen blank... 
Würde ich detailiert beschreiben was in meinen Tagen passiert - ich bin mir ganz sicher - kein Mensch würde das glauben, weil es eigentlich tatsächlich einfach unglaublich ist. 
Meine Mutter würde sagen: "Kind, das gibt es doch nicht..." Doch, gibt es - jeden Tag neu und jeden Tag noch ein bisschen mehr. Ich könnte schreien, würde am liebsten ganz weit weg laufen... 


Und genau an dieser Stelle taucht die Frage auf - wieviel Mühe bin ich bereit mir für mich selber zu geben - wieviel - oder wenig habe ich dem inneren Schweinehund noch entgegen zusetzen - und das ist - ich gebe es zu - leider nicht mehr viel.

Ich weiß das es am Besten wäre, wenn ich mich jetzt körperlich völlig auspowern würde um den Kopf frei zu bekommen - aber trotz dieses Wissens kann ich mich dazu jetzt nicht mehr aufraffen. Ich möchte mich und die Gedanken am liebsten nur noch abschalten - wenigstens für ein paar Stunden, für den Rest des Tages, in der kommenden Nacht... Aber ohne freien Kopf wird das nicht gelingen. 

Willkommen im Teufelskreis!

... heute nacht lasse ich die Lichter an...

Heute nacht lasse ich die Lichter an,
sie zeigen dir den Weg nach hause
durch die dunkle Nacht.

Heute nacht lasse ich die Lichter an,
werde am Fenster stehen, in die Dunkelheit sehen
und auf dich warten.

Heute nacht und jede Nacht lasse ich die Lichter an,
bis du den Weg zurück gefunden hast 
und weißt wie sehr ich auf dich gewartet habe.

Wo bist Du? Wo bist du? Warum kommst du nicht?

Ausgleich?

Gerade habe ich in den Nachrichten gehört, das die Anwohner einer neuen Flugzeuglandebahn mit einem Ausgleich für den Einbau mit Lärmschutzfenstern rechnen können... 
Aber was ist mit dem Ausgleich für das Leben mit solchen Fenstern???


Hier im Haus gibt es so ein spezielles Luft-Austausch-System. Rein theoretisch - hab mich ehrlich gesagt gar nicht erst damit befasst wie es genau funktioniert oder wie es fachmännisch heißt - kann man alle Türen und Fenster zur Welt geschlossen halten und es wird trotzdem immer frische Luft im Haus sein - die verbrauchte wird irgendwie abgesaugt und neue zugeführt... Keine Ahnung... 
Aber die brauche ich auch nicht - weil bei mir die Fenster und Türen nicht verschlossen bleiben - auf keinen Fall!  
Ich will das Leben hören, einatmen, unverglast sehen und mich vom Luftzug berühren lassen. Ich will hören wie der Regen aufs Dach prasselt, das leise, monotone Brummen der Motoren von der fernen Autobahn in schlaflosen Nächten, die Kirchturmglocken, das Tuckern der Traktoren, die Stille wenn das Dorf schläft... 
Ich will den Mond und die Sterne sehen nicht nur durch eine Fensterscheibe sehen... den frischen Luftzug spüren der morgens durch die Balkontür rein weht und die Düfte der Jahreszeiten mit sich trägt...


Während des Studiums in der Glasturmstadt, fanden manche Vorlesungen in einem der Glastürme statt. Eine Seite des Raumes war voll verglast und die Stadt mit all den Wolkenkratzern, kleinen Häusern, Straßen, Türmen und Grünanlagen lag direkt zu unseren Füßen. Es war ein toller Ausblick - und ich habe mich in diesem vollklimatisierten Turm zu Tode geärgert das sich die Fenster nicht öffnen ließen... Fast unmöglich diesen traumhaften Ausblick mit den gigantischen Sonnenuntergängen, wenn sie sich in den Glastürmen spiegelte, duch die geschlossenen - nicht unbedingt streifenfrei geputzten Glasfronten, zu fotografieren. 
Es sah an manchen Tagen so traumhaft schön aus, dass ich am liebsten die Augen geschlossen und diesen Augenblick tief eingeatmet hätte... aber mehr als die klimatisierte, geruchlose Luft gab es nicht... 


Was ist das für ein Ausgleich wenn man den Lärm nur ausschließen kann indem man auf einen Teil des Lebens mit allen Tönen, Klängen, Düften und den Windhauch verzichten muss???

Vorschau

Viel zu früh aufgewacht - und aufgestanden... und trotzdem merke ich jetzt schon das mir am Ende die Zeit vermutlich nicht reichen wird bis ich aus dem Haus muss und ich es regelrecht fluchtartig verlassen werde... 
Ein oft beobachtetes Phänomen - später aufstehen bedeutet früher fertig werden - frühzeitig aufstehen das am Ende kommt Hektik aufkommt.
Bei mir liegt es eindeutig daran, dass das frühzeitige Aufstehen mich in der trügerischen Sicherheit wiegt alle Zeit der Welt zu haben und dann fange ich überall und nirgends an "... noch mal schnell..." - und so vergeht dann die Zeit - meist sehr schnell - und viel später oder langsamer als normal, mache ich das was eigentlich zu tun ist, um das Haus zu verlassen.


Und was hat mich nun so früh wach werden lassen? Blöde Träume die einfach nur den Tag fortsetzen - Menschen und Ereignisse die mir schon am Tag sehr gegen den Strich gegangen sind, bohren sich unverkennbar, unverschlüsselt in meine Träume... und während ich dann so halb wach mich auf die Seite drehen und einen traumlosen "Neuanfang" machen wollte, war da dann das sssssssssssssssssssssssss und weil ich keine Lust hatte die Mücke zu jagen - was längeres suchen und dann erst mal finden müssen, voraussetzen würde, bin ich einfach aufgestanden.


Draußen ist es noch stockdunkel, soweit es sich in der Dunkelheit erkennen lässt nebelig - und total mild. Ohne die leuchtend roten Äpfel an den Bäumen, die bunten Blätter und die von Eicheln und Kastanien übersäten Wege zu sehen, ist es schwer zu glauben das es schon Herbst ist und der Sommer vorbei.


... und heute die vielen Besprechungen... ich wünschte es gäbe einen Zaubertrick mit dem ich mich dem entziehen kann... Gibt es aber leider nicht - und das ursprünglich nur eine Besprechung bis Mittag geplant war und den Rest des Tages frei und dann noch Besprechungen dazu kamen, macht es nicht gerade besser :-(. 
Diese Selbstverständlichkeit mit der man offensichtlich allzeit abrufbereit sein muss - das Arbeitsleben das Privatleben dominiert, wir irgendwie immer mehr leben um zu arbeiten und immer weniger arbeiten um zu leben... eigentlich finde ich keine richtigen Worte dafür wie ich das finde... 
Aber vielleicht hat das auch etwas mit dem Alter zu tun... 
Früher habe ich vieles anders eingeschätzt und gewertet wie heute. Irgendwann steht vielleicht auf der Wunschliste des Lebens "Karriere machen" und dem ordnet man viel unter weil es sich in dieser Lebensphase als absolut und für einen passend anfühlt, weil es ein Ziel ist das man für sich selber erreichen will. 
Ich denke so ist das bei mir sicher einmal gewesen. Es war ein ganz wichtiger Bestandteil, vielleicht auch nur deshalb weil ich keine besseren erreichbaren Ziele zu jener Zeit für mich gefunden habe? Mich ganz viele Dinge, die mich heute interessieren, seinerzeit zu Tode gelangweilt haben und ich nicht einmal im Traum für möglich gehalten habe das sie richtig spannend sind und ich für mich selber viel mehr daraus ziehen kann als aus dem Treppchen höher steigen???  
Wie dem auch immer sei - arbeiten gehen finde ich noch immer gut und richtig - aber im Gegensatz zu früheren Jahren habe ich meine sehr genauen Vorstellungen davon was ich machen will... mich selber verwalten, managen und die Arbeit immer weiter verdichten, das Eigentliche aus dem Auge verlieren um an allen möglichen Nebenschauplätzen präsent zu sein und mich ergebnisoffen zu Tode zu besprechen, gehört eindeutig nicht dazu.

Montag, 26. September 2011

Schrecksekunde...

 Als ich heute mittag das Haus verließ war es ein strahlender Sonnentag, heute abend als ich mich auf den Nachhauseweg machte, war es bereits stockdunkel - all das Schöne des Tages von der Dunkelheit verschluckt.

Im Dorf kaum noch ein Auto unterwegs, geschweige denn ein Mensch auf den Gassen - aber was sollten die da auch?  Und während ich durch die dunklen engen Gassen , vorbei an den beleuchteten Fenstern ging, scheinbar zügig und doch nicht so recht voran zu kommen schien - da fiel mir die Zeit an in der ich regelrecht nach hause gerannt, geflogen bin - und auch nicht von der Stelle zu kommen schien... 
Es ist lange her - aber ich erinnere mich genau - so als wäre es erst gestern gewesen, dass ich es kaum abwarten konnte am Ende eines jeden Tages endlich dort anzukommen wo die Liebe wohnt.

Und dann sah ich schon von weitem das zuckende Licht, welches in der Dunkelheit bizarre Lichter an die Hauswände warf. Beim Einbiegen in meine Straße stand der Auslöser. Schrecksekunde - jede Menge Feuerwehr... Und dann fiel es mir wieder ein - Entwarnung - ich wohne im Feuerwehrdorf... 

Heute musste ich "arbeiten" - morgen stehen insgesamt 6 Stunden "Besprechung" an verschiedenen Orten, in verschiedenen Konstellationen auf dem Programm. Ich arbeite eindeutig lieber. 
Dieses ewige "besprechen" geht mir so auf den Keks.  Irgendwann war ich tatsächlich doch mal so dumm zu glauben, dass die Teilnehmer von Besprechungen wichtig sind, dass das was sie besprechen, wichtig ist... Oftmals nehmen sich die Besprechungsteilnehmer nur schrecklich wichtig - und wenn man so manchen ihrer Beiträge hört wird klar das sie nichts zu sagen haben, was irgendwie als zielführend erachtet werden könnte. 
Ich habe mal vor Jahren an einem Kommunikationsseminar teilgenommen. Die Dozentin seinerseits nannte soetwas "Hauptsache der Unterkiefer hat gewackelt". Wie wärs mit einer Bezeichnungsänderung - nicht mehr Besprechung sondern "Unterkiefer-Wackel-Runde" oder noch besser - weil wir ja im Zeitalter der Abkürzungen leben - UWR???  
Okay, ich werde albern - ein sicheres Zeichen das ich müde bin - dann sollte ich jetzt wohl mal lieber schlafen gehen. Gute Nacht.



Gedankenfäden

Wenn man genau weiß, was man will weil man es erlebt hat,
wenn man genau weiß, das man das nicht mehr will, weil die Einmaligkeit dessen was man will, nicht reproduzierbar ist - 
was will man dann? 
Was kann dann noch das Ziel sein?

Wenn "ja" und "nein" gleichzeitig nicht ein "vielleicht" ergibt sondern - "ganz sicher ja, auf keinen Fall" - welche Wahl bleibt? 
Wie könnte ein Ergebnis sein, welches nicht alles offen läßt, und sich in sich selber so gänzlich widerspricht?

Ich habe eine Million loser Gedankenfäden in meinem Kopf die sich wirr miteinander verknotet haben. 
Den Knoten kriege ich nicht gelöst, 
kann keine Richtung erkennen in die es gehen muss... 
Vielleicht weil ich mich noch immer weigere, konsequent bis zum Ende die Fäden in die Hand zu nehmen, ihren Lauf zu verfolgen,
will nicht loslassen was sich schon längst nicht mehr halten lässt.

Der Rabe am Ortseingang

Geräusche einer Motorensäge durchbrechen die Morgenstille, in einer vom Nebel verschluckten Welt. 
Ich kann mich noch gut daran erinnern wie ich letztes Jahr um diese Zeit in aller Frühe jeden Morgen von der Stadt hier zum Teich fuhr. Vom Nachbardorf führt nur noch eine abgehende, schlechte, kurvige Landstraße hier in den Ort. Recht und links ist sie umgeben von Feldern und Wiesen. Kurz bevor in mein Dorf geht, stehen hohe Holzpfähle - ich denke es waren einmal die eines höheren Zaunes. 
Auf einem dieser Pfähle saß jeden morgen ein riesiger Rabe. In  der frühmorgendlichen Dunkelheit in Verbindung mit dem Nebel der auf den Wiesen lag, sah es aus, als wäre dies ein Vorspann aus einem gruseligen Film, in dem der schwarze Rabe schon das drohende Unheil  erahnen lässt - oder als wäre er der Pförtner zu einer anderen Welt. Seltsamerweise habe ich ihn da so wirklich an vielen Morgen so da sitzen sehen... ein bisschen so als wäre das genau der Ort wo er hingehört.

Sonntag, 25. September 2011

Jetzt kann er leuchtend in die Nacht lachen, nachdem ich gestern im Bauhaus eine Steckdose gekauft habe die sich über eine Fernbedienung steuern lässt :-) - jeden Abend auf eine Leiter zu steigen nur um ihn zum Leuchten zu bringen wäre mir dann doch zu umständlich gewesen weil die Steckdose oben an der Wand über einem Schrank ist.

Tage wie dieser...

Tage wie dieser, erinnern mich an das Leben das Lust auf mehr macht.  
Heute morgen habe ich angefangen meinen Balkon auf den Herbst einzustimmen. Balkon... da stellt man sich vielleicht das eine oder andere Blumenkästchen am Geländer vor und eine überschaubare Zeit die es braucht. Aber so ist es nicht - weil es eigentlich nicht wirklich ein Balkon ist, sondern eine Dachterrasse. Es gibt da nicht einen einzigen Blumenkasten am Geländer - sondern ganz viele Töpfe, Kübel, und Schalen auf dem Boden und Blumenampeln. 
Heute vormittag habe ich lediglich mit der Arbeit angefangen - bis ich fertig sein werde, wird es noch ein bisschen mehr Zeit brauchen. Aber es hat Spaß gemacht - Sonne pur, wolkenloses Blau - und doch nicht so heiß das man das Gefühl hat, keine Luft mehr zu bekommen. 

Später als ich das Haus verlassen habe, ist es mir auch wieder aufgefallen - in der Sonne war es warm - aber jenseits der Sonne liegt der kühle Herbst auf der Lauer und wartet nur darauf, das die Sonne am Horizont verschwindet.
Als es abend wurde, kam mir in den Sinn das es die beste Jahreszeit, das beste Wetter ist um an einem Lagerfeuer zu sitzen. Ich glaube, das hätte mir heute abend richtig gut gefallen - zumal der Himmel überzogen ist von unzähligen funkelnden Sternen... 

Die besten und schönsten Dinge im Leben sind und bleiben diese riesengroßen Kleinigkeiten. Das Geheimnis dieser Kleinigkeiten liegt vielleicht mit darin, dass sie einem helfen mit sich selber im Einklang zu sein und Frieden mit sich selber zu schließen.

In Gedanken...

... weißt du noch...? 

In Gedanken rede ich manchmal so mit dir, als wärst du noch immer hier.
Ich sollte damit endlich aufhören, ich weiß... 
Alles was mich an dich erinnern könnte, habe ich längst in Kisten und Kästchen verbannt - 
die Deckel fest verschlossen... 

Aber wie soll ich den Mond einsperren oder die Sterne? 
Wie die Sonne oder den Wind?
Wie die Jahreszeiten?
Es gibt Nichts, was mich nicht auf die eine oder andere Art nicht an dich erinnert. 
Wie die Gedanken gefangen nehmen und festketten , die mir immer wieder entwischen auf der Suche nach dir?

Die Gedanken sind frei - und sie fliegen immer wieder dahin wo sie am liebsten sind - 
dagegen bin ich machtlos - 
noch immer.

Unerfüllte Liebe

Es sind Tage wie diese - voller Licht, Wärme, Gelassenheit, Neugierde, die alles wieder an die Oberfläche spülen, was der Alltag so oft scheinbar vergessen ließ.
Gefangen im Alltag, eingespannt, ausgelaugt, vermisse ich, ich selber zu sein und statt dessen scheinbar wie eine Nummer XY durch die Zeit getrieben zu werden. 
Wenn dann irgendwann aber Ruhe einkehrt, ich bei mir ankomme - dann komme ich immer auch in längst vergangenen Tagen an. Das ist nicht unbedingt wie das Ankommen oder noch einmal neu erleben was einmal war - sondern es ist wie die Gefühle jener Zeit wieder zu spüren - sich an Sonne und Licht, Heiterkeit, Unbeschwertheit zu erinnern - und ein bisschen an eine riesengroße Welt die es noch immer zu erobern gilt... 


Vor langer Zeit habe ich mal irgendwo gelesen - "nur eine unerfüllte Liebe ist eine ewige Liebe". Ich erinnere mich nicht mehr an den Zusammenhang in dem es stand - nur noch daran wie ich dachte - ja, irgendwie ist es wohl so. 
Aber was genau heißt jetzt unerfüllt??? Wenn sie gar nicht gelebt wurde? Wenn sie nicht bis zum bitteren Ende gelebt wurde wo es dann keine Liebe mehr war sondern in Hass umschlug bei dem es nur noch darum ging den anderen zu treffen wo es richtig weh tut? - oder wenn sie nicht bis zum Ende aller Tage gelebt werden konnte weil das Leben dazwischen kam?
Und wenn es wirklich Liebe ist - kann dann überhaupt das Leben dazwischen kommen?
Ist sie unerfüllt wenn man erkennt das die Sehnsucht für immer reichen muss?

Es war einmal...

Es war einmal... 

eine Zeit in der Sonntage einen ganz besonderen Zauber hatten - 
auch wenn ich mittags aus dem Haus stürmen musste - 
weil es Sonntage mit dir waren.

Manchmal wundere ich mich, wie etwas so lange her sein kann,
ein bisschen hinter dem Schleier des Vergessens verborgen,
ein bisschen wie nie gewesen, sondern nur der Bruchstück eines schönen Traumes - 

und doch so nah ist, so unvergessen.

Abschied von dir

Abschied von dir habe ich nie genommen,
nicht als ich merkte wie sich das Schweigen ausbreitete
und es still zwischen uns wurde,
nicht als es so still war, dass es zu einem lauten Dröhnen 
in den Ohren wurde,
nicht als das dröhnende Schweigen anfing 
uns auf verschiedenen Wegen laufen zu lassen,
bis wir irgendwann nicht mehr auf einen gemeinsamen zurück fanden.
Abschied habe ich nie von dir genommen - 
nicht als ich erkennen musste, dass es nie mehr sein kann wie es einmal war, selbst dann nicht, wenn wir uns mit aller Macht suchen würden ,

nicht als die Welt in meinem Tränenmeer zu ertrinken drohte,
nicht als mir klar wurde das ich irgendwie weiter machen muss - 
alleine - ohne dich.

Abschied habe ich von dir nie genommen - bis heute nicht.
Abschied von dir, wäre ein Abschied von mir selber.
In dir habe ich immer mich selber gesehen
und dich nicht mehr sehen, wäre mich selber nicht mehr sehen.

Abschied vom Sommer

Seltsame Träume in der Nacht, zusammen gemischt aus Vergangenheit und Gegenwart, Orte, Zeiten und Menschen änderten sich innerhalb des Traumes. Würde soetwas je in der Wirklichkeit passieren, würde ich vermutlich sehr desorientiert auf die Szenerie sehen und wüßte gar nicht mehr wo ich bin und was los ist. Im Traum sind aber die merkwürdigsten und unlogischten Dinge ganz klar. Man erkennt die Menschen in dem Traum ganz genau obwohl die mitunter mit dem aus der Wirklichkeit überhaupts nichts zu tun hat... 


Jetzt ist es Morgen in einer Nebelwelt und durch diesen dringt das Läuten der Kirchenglocken. Ich liebe die Kirchenglocken wenn sie die Zeit läuten als Teil der "guten alten Zeit" der sich in unsere Tage retten konnte. Seltsamerweise muss ich für das Glockengeläut empfänglich sein um es zu hören - gefangen im Alltag überhöre ich es - genauso morgens wenn ich noch schlafe. Neulich las ich in einer Zeitung das sich irgendwo in Deutschlang Anwohner massiv über "den Radau" der Glocken beschwert haben... So verschieden können Menschen dasselbe empfinden.... und ist dann vielleicht auch schon wieder die Quelle der Vielfalt... 


Am liebsten würde ich jetzt hier einfach sitzen bleiben, in den Tag bummeln bis ich später aus dem Haus muss. 
Die bessere Idee ist aber wohl , die verblühten Reste des Sommers von meiner Dachterrasse zu entfernen und Platz für den Herbst und den Winter zu schaffen. Das schiebe ich schon die ganze Zeit vor mir her. Ein bisschen vielleicht weil es das Umsetzen ist das der Kopf längst weiß - den Sommer endgültig verabschieden nachdem ich auf ihn so sehnsüchtig gewartet habe und er dann doch nicht wirklich kam.


Vielleicht wird mir der Abschied leichter fallen wenn ich daran denke wie in gar nicht so ferner Zukunft das Dorf vermutlich wieder in eine Art Winterschlaf fallen wird und man keine Landmaschinen mehr hört, kaum noch Menschen sieht, alles leiser wird... Leise und ruhig, ungestört - das ist das was mir im Augenblick am meisten fehlt.


Samstag, 24. September 2011

Sehnsucht die blieb

Ich will dir nichts mehr sagen,
will dich nichts mehr fragen...
Aber manchmal erwische ich mich noch immer dabei,
dass ich dich in allen Gedanken bei mir habe,
den Tag in Worten einfange
um ihn mit dir zu teilen wenn er zu Ende ist...

Ich will dich nicht mehr sehen,
ich kann dich nicht mehr sehen -
und sehe dich doch überall-
in jeder Wolke, jedem Stern, dem Mond,
der Sonne die untergeht...

Du bist fern und doch so nah,
 atme noch immer deinen Duft ein
weil der Sommerwind ihn mit sich zu tragen scheint,
er im Herbstnebel hängt
und mit den Schneeflocken auf meine Nase fällt.

Du bist Vergangenheit
und hast doch nie aufgehört Gegenwart zu sein
weil die Sehnsucht blieb.

Wo bist du? Wo bist du? Warum kommst du nicht?

Der Wände neue Kleider...

... die Zeitreise mit der Musik war am Vormittag...

Dann kam Freundin Studienkollegin mit Tochter weil ich letzter versprochen hatte mit ihr für eine Klassenarbeit in Wirtschaftslehre zu lernen. Der Lernstoff aus meiner Sicht inhaltlich sehr überschaubar, aber von der systematischen  Aufbereitung  eine einzige Katastrophe. Der rote Faden war einfach nicht zu entdecken. Mir kam es eher wie eine lose Aneinanderreihung von einzelnen Punkten vor, ohne das erkennbar wurde in welchem Zusammenhang diese einzelnen Punkte miteinander stehen. Hätte mir das Wissen in der Sache gefehlt - und hätte ich es nach diesen Unterlagen lernen müssen - ich glaube ich hätte nicht wirklich sagen können worum es jetzt genau geht...

Später sind wir ins Bauhaus gefahren. Ganz oben auf meiner Einkaufsliste für dort - Blumenerde... und natürlich Pflanzen für die Herbstbepflanzung meines Balkons...
Und Freundin Studienkollegin wollte schon mal Ausschau nach Tapeten halten und sich inspirieren lassen weil sie Ende des Jahres umziehen wird. 
In Zukunft werde ich meine Heimwerkerarbeiten auch planen mit Vorlaufzeit, statt spontan in den Baumarkt zu rennen um Tapeten zu kaufen und unverzüglich mit dem Tapezieren anzufangen. Der Haken an der Sache ist dann nämlich - die Auswahl der Tapeten erfolgt dann immer auf der Grundlage der dort zum Verkauf vorrätigen...
Mit Freundin Studienkollegin habe ich in den Tapetenkatalogen gestöbert - und war einfach völlig erschlagen von der Vielfalt - und ich habe soviele so tolle Tapeten gesehen und vor meinem geistigen Auge dann gleich Kombinationen aus verschiedenen Mustern und Materialien und die dann in meinem Zuhause...
Jetzt muss ich soooooooooo lange warten bis ich wieder aussuchen kann - d.h. in dem Büro kann ich mich ja noch austoben - das steht erst Ende des Jahres, eher Anfang des neuen auf dem Programm weil ich es vorher nicht schaffen werde. Und die schönsten der Tapeten die ich am liebsten sofort an die Wand kleistern würde - die sind für ein Büro eher nicht die richtigen :-(.
Ein bisschen ist es so als hätten die verschwommenen Bilder meiner Phantasie von gestalteten Wohnräumen heute klare Linien bekommen. Es ist nicht mehr verschwommen - nicht mehr wie - wenn ich es sehe, erkenne ich es, sondern - ich weiß ganz genau wie es sein müsste...

Sonnenuntergang

... Maid of Orleans...

Nachdem die Nebel des Morgens sich aufgelöst haben, war und blieb der ganze Tag wolkenlos - so wie wir es uns im Sommer wenigstens für den einen oder anderen (meist vergeblich) gewünscht haben... 

Am Vormittag habe ich zum erstenmal seit längerer Zeit einfach wieder eine CD eingelegt, dann noch eine - und ehe ich mich versah befand ich mich auf einer Reise durch die Zeit. Die Musik ist untrennbar mit der Zeit verbunden in der ich sie hörte, mit den Gefühlen jener vergangenen Tage. Am liebsten hätte ich sie ganz laut gehört, die Musik aus den Boxen donnern lassen, die  Augen geschlossen um nicht auch nur einen einzigen Augenblick zu denken, fühlen, wissen - das Gestern schon längst vorbei ist. Orchestral Manoeuvres in the dark - "Maid of Orleans" und das Lebensgefühl mit allen Hoffnungen und Träumen und dem Bild von der großen weiten Welt mit den Augen einer 16jährigen werden lebendig. Auf einmal kann ich mich sogar an meine damaligen Lieblingsschuhe erinnern... Peter Maffay - "Ich hab`s nicht gewollt... das es so zu Ende geht..." und ich erinnere mich daran das es damals war, als wären diese Worte meine... ein Text der meiner hätte sein können wenn ich denn diese Worte gefunden hätte - und seltsamerweise - sie sind so alt und waren danach noch so oft wie jedesmal neu... Ständig ist alles im Aufbruch und Umbruch, mitunter habe ich den Eindruck die Welt in der ich lebe überhaupt nicht mehr zu kennen - und dann - es gibt Lebensereignisse und damit verbundene Gefühle - die sind immer wieder neu und trotzdem wie vor Jahr und Tag. Manches fühlt sich heute ganz anders als vor Jahren - und trotzdem immer wieder genau so. 


Ich sollte mir Kopfhörer kaufen, öfter laut Musik hören bis ich sie fühlen kann und mich wieder an mich erinnere, mich fühlen kann wie ich bin und nicht wie ich durch das Leben und die Zeit wurde...



Herbsttag

Ein Herbsttag wie im Bilderbuch... Morgennebel der von der Sonne weggedunstet wird, die Blätter an den Bäumen werden bunt... am Tag in der Sonne richtig warm - und abends wird es empfindlich kühl... 
Wenn ich die Wahl hätte? - Dann würde ich draußen mit dem Fotoapparat bewaffnet, die Farben des Herbstes einfangen und es richtig schade finden, dass sich nicht auch der Geruch dieser letzten sonnigen Tage im beginnenden Herbst einfangen lässt...

Freitag, 23. September 2011

Überdosis Mensch

Bio war gestern... 
heute war es wieder die Überdosis Mensch nach der man sich fühlt wie völlig ausgelaugt, ausgesaugt, ausgeliefert... 
Seltsamerweise habe ich heute nacht richtig gut geschlafen, hatte einen schönen Traum... eigentlich die Zutaten die der Beginn eines neuen Tages braucht um sich anzufühlen wie ein guter Start in den neuen Tag. Aber so war es nicht. Die Zauberwirkung der Nacht war verflogen noch bevor ich überhaupt im Bad angekommen bin - und das was mich vermutlich am meisten daran gehindert hat in den Tag aufzubrechen - ich hatte keine Ahnung was ich anziehen sollte, ich wollte überhaupt gar nicht darüber nachdenken, nicht zu diesem Zweck in den Schrank gucken - und eigentlich eben auch gar nicht viel was anderes machen als einfach da sitzen und bleiben wie ich bin, wo ich bin... 
Zwischendurch schien es für einen kurzen Augenblick besser zu werden... aber genau das ist dann nicht geschehen. Manchmal kann ich meinen Namen schon nicht mehr hören, würde mich am liebsten in meinem Büro einschließen nur um mal einen kurzen Augenblick meine Arbeit ungestört machen zu können... Was ich eigentlich nicht verstehe - solange nicht irgendetwas wirklich Besonderes dazwischen kommt - eben den ganz normalen Arbeitsalltag - bekommen die Mädels gut alleine und ohne mich bewältigt, selbst kleinere Probleme gut gelöst... Aber sobald ich da bin scheinen alle zu meinen sie müssten - oder dürften - das denken einstellen und kommen zu mir gerannt. Wenn eine Lieferung kommt die nicht für uns ist - mit einem völlig anderen - uns unbekannten Rechnungsempfänger... dann lass ich das Zeug zurück gehen und gut ist - es gehört nicht mir... Ende... Aber so einfach sehen das offensichtlich nicht alle und widmen sich mit Hingabe dem Problem nicht zu wissen was sie jetzt damit machen sollen - und es wird sich nicht an den Lieferanten gewendet um das zu klären - sondern nahezu jeder wird befragt - und jede Mutmaßung erst einmal verfolgt... Ein Heidenaufwand - wofür??? Und solche zeitfressenden merkwürdigen Ereignisse reihten sich heute aneinander... Soweit es mich betrifft habe ich heute nicht mehr den Ehrgeiz das überhaupt noch irgendwie alles verstehen zu wollen... Ich möchte einfach hier in meinem zuhause sein und meine Ruhe haben. Diese Überdosis Mensch ermüdet mich - oder haut mich sogar richtig um.

Irgendwie schien es mir eine gute Idee in die Stadt zu fahren und die Lady in Pink zu besuchen. Sie ist immer ein Lichtblick - und das war sie auch heute. Eigentlich war es ja nicht wirklich zum Lachen - musste ich dann aber doch. Da kriegt sie außer einem Papa, Mama, Oma und Baby noch kein Wort rauß - aber lenkt die Aufmerksamkeit anderer kleiner Kinder auf sich indem sie wild mit den Armen in der Luft rumfuchtelt und "Baby" ruft und dann streckt sie denen die Zunge rauß - unglaublich oder?

Nach knapp 2 Stunden mit der Maus in der Stadt im Menschengewühle und Stimmengewirre musste ich dann endgültig nach hause... Es war alles zuviel, wollte nur noch Ruhe... Und die habe ich jetzt zum Glück... für heute abend - vielleicht noch morgen - und übermorgen wird es damit dann schon wieder vorbei sein... 
Wo soll das alles nur noch hinführen???

Donnerstag, 22. September 2011

Bio...

Der Tag fing mit einer dieser Besprechungen in der Stadt an, an deren Ende man sich fragt - worüber haben wir jetzt eigentlich gesprochen, was war das Ziel und was bitte ist das Ergebnis... 

Meinen Launepegel hat das eindeutig nach unten gedrückt. 
Bevor ich in den Teich zurück gekehrt bin, bin ich dann erst noch einmal schnell auf der Bank vorbei gehüpft und kam an einem Bäckerlädchen vorbei. 
Keine Ahnung warum mir gerade an einem Tag wie heute, der nicht sonderlich erfreulich anfing, in den Sinn kam meinen Mädels Stückchen mitzunehmen. Ich bin also in das Lädchen, hat 2 riesige  Tüten mit bunt gemischten Stückchen gekauft... 
Das was mir als erstes auffiel - die Stückchen waren alle relativ klein... und als nächstes sah ich die Preisschilder - die Preise waren sehr hoch... Und als meine Mädels sich dann kringelig lachten, wußte ich dann auch warum die kleinen Dinger so teuer waren... Ich hatte in einem Bio-Bäckerladen gekauft... 

Was daran nun so genau "bio" ist weiß ich auch nicht... das Korn für das Mehl nicht mit Schädlingsbekämpfungsmitteln bearbeitet??? Die Eier von glücklichen Hühnern die verbacken wurden???  
Im Geschmack konnte ich mir jetzt nicht vorstellen, das der so anders sein soll als aus jeder anderen Backstube - war er auch nicht - manches vielleicht nicht ganz so süß... 
Und dann musste ich über die Mädels lachen... irgendwie schienen sie zu denken Bioteigwaren wären soetwas ähnliches wie Hamburger ohne Fleisch... Manchmal sind die Mädels schon sehr ulkig - besonders als sie einräumen mussten das die Bioteilchen schmecken - na warum denn auch nicht??? ;-) 
Aber das nächstemal gibt es die billig Riesengroßvariante aus der Backkette... Ich glaube dann sind sie weniger verunsichert...

Mittwoch, 21. September 2011

... große und kleine Rädchen...

Gut geschlafen, gut aufgewacht, frei... 
aber ich bin noch immer ziemlich gereizt, fühle mich wie ein Druckkessel der kurz davor steht zu bersten. Warum?  

So ganz genau weiß ich es vielleicht auch, nicht weil es nicht DEN Grund gibt, es ist wohl so eher die Gemengelage... ein bisschen ist es so, das zuviele Köche im Brei rumrühren und da kommt bekanntlich selten etwas Gutes bei rauß. 
Ich schaffe weder die anderen vom Topf zu verdrängen, noch lassen die zu, dass ich mich von diesem Topf entferne und bin dazu verdonnert weiter an diesem vermutlich völlig ungenießbaren Brei mit zurühren... nichts Genaues weiß man nicht, na dann... 

Manchmal bin ich mir wirklich nicht sicher, ob es nicht besser ist ein ganz ganz kleines Rädchen als Teil des Ganzen zu sein ohne genau dieses zu überblicken. Es ist dann so einfach in allem eine Richtigkeit und Ordnung zu erkennen. 
Später - zu einem etwas größeren Rädchen herangewachsen mit mehr Übersicht und Weitblick, geht das Gefühl von Richtigkeit und Ordnung verloren. 
So geht es mir auf jeden Fall. Die "Helden", die Menschen die scheinbar auf alles eine Antwort kennen, alles wissen - werden zu Menschen mit mitunter zuvielen Schwachstellen... 
Ich glaube das was mich daran letztlich entsetzt oder verunsichert, ist der Eindruck, dass sie nicht besser sind als ich - und ich mich als nicht gut genug für die große Aufgabe empfinde - und die, die das Sagen haben, sind es dementsprechend eben auch nicht... 
Aber wenn niemand gut genug ist - wer soll es denn machen - und zwar so das alles seine Ordnung und Richtigkeit hat? Vermutlich landet man damit wieder nahtlos bei dem Anspruch auf Perfektion in einer völlig unperfekten Welt - und das in Einklang zu bringen ist die eigentliche Herausforderung.

Dienstag, 20. September 2011

... heute morgen...






Montag, 19. September 2011

zwischen Tag und Nacht

Längst steigt die Sonne nicht mehr so hoch am Himmel und schafft es abends auch nicht mehr bis zu der Anhöhe hinter der sie im Sommer abends verschwand. Jetzt geht ihr schon auf halber Strecke zwischen dem Nachbarhaus und der Anhöhe die Luft aus und verschwindet hinter dem Horizont. Aber bevor sie das macht zaubert sie abends noch ein wunderschönes warmes Licht, verfärbt den Himmel - und all diese Farben leuchten in mein zuhause. Ein bisschen ist es als würde sie Ruhe und Frieden am Ende des Tages schicken bevor die dunkle Nacht sie ablöst. Und all das hat die Macht mich ein Stück weit vom Tag zu trennen damit ich mich darauf besinne worauf es wirklich für mich im Leben ankommt - und das ist etwas ganz anderes als das, was meinen Alltag bestimmt.

blauäugig

Hatte ich wirklich geglaubt das es jetzt anders, besser, einfacher wird??? Hab ich mich wirklich so einlullen lassen von weichgespülten Lobliedern???  Wie dem auch sei... unter dem Strich passiert genau das was ich insgeheim wohl gefürchtet hatte - der Wasserkopf "oben" wird weiter auf Kosten der Basis aufgebläht - und ich immer schön dazwischen... zornig kochend weil es kein zielführender Weg ist, ohnmächtig und fast ein bisschen resignierend weil ich es nicht ändern kann... 
Manchmal denke ich - weniger wissen, weniger die Zusammenhänge erkennen - macht den Alltag vielleicht nicht leichter - aber es bleibt einem erspart den Irrsinn zu erkennen. Unwissenheit kann wohl auch eine Gnade sein...

Sonntag, 18. September 2011

Gute Nacht

Soll ich mir jetzt jemanden wünschen der meine Lebensgeister weckt oder einfach nur froh sein das ich es mir leisten kann völlig k.o zu sein und keinen Piep mehr von mir geben zu müssen?

Heute ist wieder einer der typischen Tage, an deren Anfang Tatendrang steht, Pläne für den Abend... und wenn der Abend dann mit seiner Dunkelheit und Stille an die Türe klopft, dann ist da nur noch bleiernde Schwere die alle Pläne, die da noch vor Stunden waren, vergessen macht. Im Augenblick bin ich selbst zu müde den Weg in mein Bett zu finden... dabei muss mich der Sandmann heute eigentlich lieben weil es ihm reichlich einfach fallen dürfte mich ins Land der Träume zu befördern... 

Gute Nacht 

... wenn es nicht so unglaublich wäre...

Gleich muss ich im Teich vorbei... Krisensituation... 
Eine von denen, wären sie nicht so unglaublich und mir den Eindruck vermitteln würden in einem falschen Film zu sitzen, dann würde ich entweder heulen oder lauthals lachen und mich fragen ob denn alle, von allen guten Geistern verlassen sind... 

Wer ohne Not, bei vorliegen eines einzigen bestimmten Falles, jede Sicherheitsvorschrift übergeht und zur Einhaltung fast gezwungen werden muss, weil er die Gefahr offensichtlich nicht einschätzen kann und sieht... 
wie kann der, bei vorliegen dreier solcher Fälle auf einmal eine Panik verbreiten und ein wildes Gezeter veranstalten, als wäre er einer tödlichen Gefahr ausgesetzt??? 

Ein bisschen ist es so, als würde jemand um die oberen Schränke zu erreichen ständig auf einen Drehschreibtischstuhl steigen, der alles andere als einen sicheren Stand bietet - dafür  aber die hohe Wahrscheinlichkeit eines Sturzes - und kaum soll dieser Mensch im Nachbarraum auf eine Trittleiter 2 Stufen hochsteigen, ein wildes Geschrei von wegen Arbeitsschutz und alles was höher als 1,50 m ist, darf er nicht antasten, loslassen.


Muss ich das jetzt verstehen??? 
So wie es bei einem Fall keinen Grund gibt die Sicherheitsvorschriften zu mißachten, ist man bei dreien solcher Fälle nicht in Todesgefahr... Das eine wie das andere ist völlig daneben und geht völlig an der Wirklichkeit vorbei.  
Aber was soll`s... Ich darf jetzt auf sehr nette, motivierende Art dafür sorgen, dass manche dieser Menschen den Unsinn ihres Gekreisches als solchen erkennen und die Bälle schön flach gehalten werden damit wieder ein bisschen  Realität zurückkehrt.

... von Dieben und Werten...

... wie ein Dieb in der Nacht... 

Menschen die sich so davon schlichen - die vergisst man nicht so schnell, selbst dann nicht, wenn man eigentlich froh ist das sie entschwunden sind. 
Sie hinterlassen einen bitteren Beigeschmack der mangelnden Wertschätzung bis zur völligen Wertlosigkeit. Ein bisschen so wie - "...du bist es nicht einmal mehr wert mich von dir zu verabschieden..." 
Was immer dann auch mal gut und richtig gewesen sein mag - wahrhaftig schien - es wird von diesem Beigeschmack überzogen und dadurch in Frage gestellt... 
... und wenn es richtig und gut war - und dann auf einmal eben offensichtlich doch nicht - sonst hätte man sich ja wenigstens voneinander verabschieden können - wie sehr kann man sich selber und den eigenen Gefühlen noch trauen?


Also wirklich - keine Ahnung wieso so mancher Mensch zu denken scheint, sich davon schleichen wäre das Beste - und wenn - dann sicherlich nur für ihn selber, weil er dann nicht zu sich selber und dem was er will - oder eben auch nicht will - stehen muss. 
Aber mal ganz ehrlich - ein Mensch der nicht zu sich selber stehen kann und will - wie wahrscheinlich ist es wohl das er dann zu einem anderen Menschen steht, für ihn einsteht???  Und dann fällt mir auch schon wieder der richtige Spruch ein...


"ich muss nicht hören was du sagst, wenn ich sehe was du tust..."

Aber ganz so einfach ist es dann unterm Strich natürlich doch wieder nicht - weil mittendrin ist immer anders als nur von außen dabei... Für Menschen die einem am Herzen liegen findet man immer Entschuldigungen und Erklärungen die deren Handeln rechtfertigen, von ihnen mag man einfach nicht denken das sie auch nur so sind wie Menschen eben so sind... die Hoffnung stirbt zuletzt... 
Aber vermutlich hat auch genau das wieder seine Richtigkeit... zumindest zur richtigen Zeit, am richtigen Ort... Was im Leben ist besser als die Sicherheit - egal was man macht, egal was geschieht - die Liebe bestimmter Menschen wird man auch dadurch niemals verlieren?

... wie ein Dieb in der Nacht...

Es wäre doch mal interessant zu wissen, welche Dinge zufällig passieren und welche einer Gesetzmäßigkeit unterliegen - bzw. wie man die einen von den anderen unterscheiden kann... Das fällt mir gerade so ein weil gestern und Donnerstag ein paar Gemeinsamkeiten haben wie z.B. Abstand vom Teich, frei,keine Termine, Zeit die mir alleine gehört... Meine Pläne für beide Tage waren ähnlich - und letztlich sogar ein bisschen das wie ich sie verbracht habe - aber gestern ist eindeutig viel schneller vergangen als Donnerstag, hat sich weniger wie "gute alte Zeit" angefühlt sondern trotz aller Gemeinsamkeiten dieser beiden Tage wieder ein bisschen mehr wie in der Tretmühle zu sein die nur eine Richtung kennt - vorwärts, vorwärts, vorwärts... 


Heute morgen habe ich über die Verabschiedung am Freitag nachgedacht - es ist tatsächlich wie mir meine Vertraute A. sagte - Abschied nehmen scheint ganz wichtig zu sein. Am Freitag selber fand ich es gar nicht so wichtig und hätte dem auch genauso gut fernbleiben können - aber jetzt im Nachhinein - es wäre mir etwas ganz Wichtiges entgangen -  der erlebbare Schlusspunkt - und letztlich auch die Rückmeldung zu geben und zu bekommen - "es ist jetzt vorbei und fängt etwas Neues an, aber es ist gut das es war wie es war und es ist gut das du dabei warst und deinen Anteil am Gelingen hattest..." 
Im Privatleben gibt es diese erlebbaren Schlusspunkte so oft nicht. Die Menschen rennen auseinander - oft ohne den Grund dafür wirklich zu kennen und bestenfalls eine Ahnung davon zu haben, Schluss ist dann oft noch lange nicht Schluss, aber irgendwie auch doch. Die Chance sich zu verabschieden, zu verstehen bleibt oft versagt. Schade eigentlich. Manchmal ist es eben einfacher sich wie ein Dieb in der Nacht davon zu schleichen, scheinbar "gute Gründe" für das eigene unfaire Verhalten zu finden die es dem anderen angeblich leichter machen sollen... 
Was genau daran ist leichter?

Freitag, 16. September 2011

Ein Frühling, ein Sommer, ein Herbst, ein Winter, ein Jahr...

Eine seltsame ruhige Zeit, wie in der guten alten Zeit. 
Ich glaube die kürzer werdenden Tage helfen schneller bei mir anzukommen, ich fange an mich wieder zu spüren und ein bisschen erschreckt mich das. Es ist wie den sicheren Panzer zu verlieren.


Die letzten Tage muss ich oft an letztes Jahr um diese Zeit denken, als ich auf gepackten Umzugskartons saß und sehnsüchtig darauf wartete, dass die Wochen vergehen und  ich endlich aus der Stadt aufs Land umsiedeln kann. Die Zeit schien irgendwie gar nicht vergehen zu wollen - und jetzt wohne ich schon bald ein Jahr hier. Es war ein Jahr das scheinbar wie im Flug verging... ein Winter, ein Frühling, ein Sommer - und jetzt ist es schon wieder Herbst... 

An den Grenzen

Als ich zu meinen eigenen Grenzen aufbrach
glaubte ich dort die Sicherheit zu finden
im Wissen was ich alles kann.

An meinen Grenzen angekommen
die viel weiter waren als ich je gedacht hatte,
fand ich die Unsicherheit
in dem Wissen was ich alles nicht kann.

Stark

Mir dir wäre alles leicht gewesen,
ohne dich war es schwer,

aber die Schwere Last alleine zu tragen 
hat mich stark gemacht .