Sonntag, 4. September 2016

... Sonnenaufgang






Morgens um 7 ist die Welt ja angeblich noch in Ordnung... Das war am Freitag bei mir allerdings nicht so - trotz dieses schönen Sonnenaufgangs... Wichtiger Termin um 7 Uhr.. reguläre Fahrzeit - 20 Minuten... Wohlwissend um meine mangelnde Orientierung - trotz tomtom - bin ich schon um 6 Uhr los gefahren... Irgendwann endete die schmale Landstraße - rechts und links eine steile Böschung - vor einer Baustellenabsperrung... Keine Ahnung wie ich es geschafft habe das Auto da zu wenden... hab ich aber... Die Frage blieb- und wie jetzt weiter fahren??? Tomtom erzählte mir ständig das ich versuchen soll zu wenden... um wieder vor der Baustellenabsperrung zu landen??? Bin einfach drauf losgefahren... Tomtom hat einen neuen Weg gefunden... da war auch ein Hinweis auf eine Baustelle - allerdings "Anlieger frei" und ich habe befunden das ich ein Anliegen hab und da fahren darf... Schien auch erst einmal eine gute Idee... Dann ein Blitz... keiner der vom Himmel kam sondern von einer doofen Radarfalle... Und dann dauerte es nicht lange bis ich das Ortschild von meinem Ziel sah... der Haken - die Zufahrt komplett abgesperrt... Schluss mit Anlieger frei... Ich musste wieder kehrt machen... Soetwas braucht doch auch kein Mensch...



Orte der Vergangenheit...


Irgendwo im Nirgendwo - mindestens 2 km entfernt stand dieses 1927 an einem Hang erbaute Haus... Dort habe ich vor langer langer Zeit mal gewohnt...

"Haus" es nicht wirklich trifft... Ein Herrenhaus im Miniformat wäre vielleicht richtiger. Es war damals schon sichtbar in die Jahre gekommen und hatte die besten Zeiten hinter sich.

Von einer Hauptverkehrsstraße die am Rande des Dorfes vorbei führt, führt eine kleine, enge, dichtbewachsene Straße "Anlieger frei"  einige hundert Meter einer bewaldeten Anhöhe entgegen. Dann teilt sich dieser Weg - führt nach rechts in eine kleine Siedlung mit ein  paar wenigen Häusern und nach links ein paar hundert Meter weiter eben zu diesem Haus. Es steht am Rande von Weiden die ihrerseits von dichtem Wald umgeben sind. Der asphaltierte Weg führt bergauf immer weiter in den Wald hinein und endet dann an der Straße direkt an der Talsperre.

Zuerrst war ich in dem Dorf - möglicherweise ist es auch ein Ministädtchen. Dort hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges verändert... aber sovieles war noch wie in jener Zeit als ich noch ein Kind war. Selbst 2 Cafes aus jener Zeit waren noch da - an gleicher Stelle, gleicher Name, gleiches Erscheinungsbild...

Und jenes Haus - das sah besser aus als je zuvor. Es war aufwendig und liebevoll hergerichtet worden, das gesamte Grundstück neu gestaltet... Ein wahres Schmuckkästchen irgenwo im Nirgendwo...

Es war wie ein Eintauchen in eine längst vergangene Zeit... Ich konnte fast sehen wie mein Vater den steilen Weg hoch in den Wald voran ging, wir Kinder hinterher. Seine Manteltaschen hatte er vor dem Aufbruch immer mit Bonbons gefüllt um uns zum Sonntagsspaziergang durch den Wald zu motivieren...

Es wäre schön wenn man an Orte der Vergangenheit gehen könnte, um genau dieser noch einmal zu begegnen...
Manchmal denke ich, dass sich die ganze Welt so sehr verändert hat - das so unheimlich viel Zeit vergangen ist ohne das ich es gemerkt habe... Aber dann hat sich an diesem Wochenende soviel angefühlt als wäre es gestern erst gewesen... soviel gab es zu sehen, an dem die Zeit scheinbar spurlos vorbei gegangen ist...
Da ist noch die gleiche Zufahrt zu dem Haus, zu der Talsperre, die Waldwege die wir so oft gegangen sind... Es ist noch alles da... nur soviele der Menschen die dort einmal gingen die sind dort nicht mehr zu finden... dort nicht und nirgendwo...


Wochenendausflug an Orte der Vergangenheit







Ganz früh am Morgen im ersten Sonnenlicht des Tages... und das werden auch dann die letzten ruhigen Minuten des Tages sein... Nicht mehr lange und es werden viele Reisebusse in diesen kleinen verschlafenen Ort einfallen der jetzt noch so idylisch und verschlafen scheint...



Sonnenaufgang über der Talsperre


Gestern abend noch bis weit nach Mitternacht Tatort dreier Morde beim "Krimi-Dinner Tatort Biggeesee"... jetzt liegt es verschlafen im Hafen und wartet auf die ersten Wochenendausflügler...




... und sie nutzen auch die Stille des Morgens...