Mittwoch, 13. April 2011

Danke für deine Gedanken

Es fängt irgendwo an, zieht seine Kreise, läßt offen wo es hinführen wird, wo enden... So ist das mit den Gedanken... 

Heute morgen als ich aufstand war es kalt, der Blick aus dem Fenster läßt - zumindest im Augenblick - wenig Hoffnung das sich das heute noch einmal ändern wird... Wenn der Blick aus dem Fenster nicht das Gefühl für den Tag positiv beeinflussen kann - was bleibt dann?

Noch eine Stunde bevor ich aus dem Haus muss, ein bisschen fühlt es sich, als würde ich am Zielort angekommen den Wölfen zum Fraß vorgeworfen oder als müßte ich mich sicher und zügig durch Raum und Zeit bewegen inmitten eines Mienenfeldes... 
Ist so natürlich nicht wirklich - aber anfühlen tut es sich schon sehr danach. 
Und während ich dann mit meinem Kaffeebecher in der Hand überlegte wie ich die verbleibende Stunde bis dahin verbringen werde, verbringen sollte - fielen mir wieder einmal die früheren Zeiten ein... 
In früheren Zeiten vor bevorstehenden besonderen Tagesordnungspunkten - folgten immer auch besondere Aktivitäten im Bad, vor dem Kleiderschrank... eng verbunden mit dem puren Entsetzen das die Haare nicht richtig liegen wollten und daran selbst der x-te Sprühstoß Haarspray nichts ändern konnte und die Erkenntnis das ich zwar einen riesigen Kleiderschrank habe - und trotzdem ja überhaupt nichts anzuziehen... 
Eine Sache nach der anderen wurde aus dem Schrank gezerrt, angezogen, für nicht gut befunden, ausgezogen, aufs Bett geschmissen, neues Teil aus dem Schrank... 
Irgendwann wenn ich dann wirklich los zog, sah mein Bett aus wie ein Ersatzkleiderschrank weil es mit Kleidung übersäht war und verwandelte sich in meiner Abwesenheit in einen Haufen Bügelwäsche. Das wenigste der so hingeschmissenen Sachen konnte so angezogen werden ohne noch einmal geglättet zu werden... 
Das ist etwas, was ich schon eine ganze Weile nicht mehr so mache.

Noch immer "machen Kleider Leute", das ist mir wohl bewußt... andere Dinge - wenngleich oft erst auf dem zweiten Blick zuerkennen, noch mehr und nachhaltiger... 

Das war es, was mir einfiel als ich überlegte wie die Zeit bis zum Ausbruch zu nutzten ist -  Kleider aus dem Schrank zerren und mich selber verrückt machen weil ich nichts anzuziehen habe, ist sinnlos. Der Blick aus dem Fenster  ist wenig vielversprechend und nicht wirklich geeignet ein gutes Gefühl mit in den Tag zu nehmen... 
Bleibt die Macht der eigenen oder fremden Gedanken und Worte... 
Ich fange die Tage gerne damit an mir Gedanken und Worte zu suchen die ich mit in den Tag nehmen kann und die meinen Blick, meine Aufmerksamkeit, das Bewußtsein für den Tag verändern.

Mir fielen die Abreißkalender ein, für jeden Tag ein Blättchen mit einem Spruch, einer kurzen Geschichte... 
Früher habe ich mich immer gewundert warum auf diesen Blättchen soviel mehr als das Datum und ein paar Fakten wie z.B. die Zeiten des Sonnen- und Mond- Auf- und Untergangs standen... 
Vielleicht tatsächlich deshalb, um dem Leser etwas mit auf den Weg in den Tag zu geben. 
Vielleicht ist dies die richtige Stelle, der richtige Zeitpunkt um mich mal für alle fremden Gedanken zu bedanken die mir helfen meinen Weg zu finden, zu gehen. 
"Danke für Deine Gedanken!"