Donnerstag, 14. April 2011

Augen zu und durch...

Gerade fühle ich mich wieder mal wie die letzte Heldin dieser Welt - wohlwissend  das wenn das, was ich gemacht habe, Heldentum begründet, die Welt fast ausschließlich aus Helden bestehen würde.

Nach Dienst bin ich zu einer Besprechung gedüst und danach wurde ich von der Stadt in mein Dörflein mitgenommen. Auf halber Strecke fiel dem Fahrer dann ein, das jetzt ein guter Zeitpunkt wäre mich auf einem Feldweg mal hinters Steuer zu setzen. Und während er ,für seine Idee Feuer und Flammer war und mir irgendetwas von einem Gestänge, Kupplung, das irgendetwas vom Motor weggedrückt würde, erzählte, wurde es mir zunehmend anders... Unter normalen Umständen hätte ich wohl gezetert was das Zeug hält, bis er seinen Plan aufgegeben hätte und die Aktion auf unbestimmte Zeit verschoben würde... Heute war mir auch nach zetern - auf der anderen Seite aber auch ganz klar, das irgendwann das erstemal sein muss... also warum nicht hier und jetzt... 

Im Feldweg angekommen also Sitzwechsel. Bestimmt habe ich als kleines Mädchen schon mal hinter dem Steuer gesessen - aber wenn - dann war ich so klein das ich mich nicht mehr daran erinnern kann... Um es anders zu sagen - ich saß heute zum erstenmal hinterm Steuer und kam mir vor wie die letzte Heldin als ich die Anweisungen "meines Beifahrers" befolgte - zumindest habe ich das erst einmal gemacht...
Als das Auto dann anfing zu rollen, hielt ich es für eine gute Idee die Hände vom Lenkrad zu nehmen und sie lieber vor die Augen zu halten... Das Lernergebnis des Abends - manchmal sollte das Motto nicht "Augen zu und durch" sein - sondern Augen auf und das Ruder (Steuer) fest in der Hand halten - ach ja - und lenken nicht vergessen wenn eine Kurve kommt... Sonst landet man überall - nur nicht unbedingt da wo man hin will... Heute allerdings sind wir auf dem Weg geblieben weil ich dann doch mal lieber gelenkt habe...

Aber immerhin hat es als Motivationsschub gereicht die Operation Führerschein noch einmal in Arbeit zu nehmen, hab mich sofort in der Fahrschule hier im Dorf angemeldet - und ab Montag geht es jetzt richtig los. 
Ich hatte ja immer viele gute Ausreden warum ich es nicht in der Stadt weiter machen konnte - 
schlechte Busverbindung zu den Theoriestunden, 
Winter und damit nicht die beste Zeit den Führerschein zu machen, 
dienstlich unabkömmlich... 
Die Liste der Ausreden war lang und grenzenlos... das ist sie jetzt nicht mehr - in 5 Minuten kann ich bei der Fahrschule sein... Jetzt müßten mir die scheinbar guten Ausreden doch ausgehen weshalb ich lieber noch einmal warten sollte, oder?

Warum ich mich ausgerechnet bei dieser eigentlich doch sehr alltäglichen Sache so schwer tue, kann ich gar nicht sagen. Das Seltsame ist - ich bin mir so sicher das mir Autofahren richtig Spaß machen wird wenn ich erst einmal die Berührungsängste überwunden habe... Und das heute war offensichtlich der erste wichtige Schritt dazu.