Donnerstag, 27. Dezember 2012

... wo bleibt das neue Jahr?...

Ich hoffe dieses Jahr geht ganz schnell zu Ende.
Irgendwie ist es als würde jeden Tag weiter die Spirale abwärts drehen... Mit Sicherheit - es geht immer noch ein bisschen schlimmer... 

Heute war ich noch nicht im Teich angekommen, noch nicht einmal auf dem Teichgelände - da hat mich das Chaos schon eingefangen... Es ist schlimmer als im Kindergarten... 

Gestern ist es wohl so eskaliert das es eine fristlose Kündigung für einen Mitarbeiter nach sich zog - und für die andere Beteiligte ist die Sache auch noch keineswegs vom Tisch... da wird am Ende mindestens eine Versetzung in einen anderen Teich anliegen... 
Und das alles wo ich eh schon nicht mehr wirklich weiß wo ich noch anfangen soll und woher die notwendigen Beine nehmen - von Köpfen mag ich schon gar nicht mehr reden...

Montag, 24. Dezember 2012

Wo bleibt mein Winter?...

Wenn man den Statistiken glauben darf - und das darf man wohl - dann gab es nur in sehr sehr wenigen Jahren eine "weiße Weihnacht". Und wenn ich jetzt so zurück denke, dann fällt mir auf wie wenige der Weihnachtsfeste mir überhaupt in Erinnerung geblieben sind. Oft sind es Ereignisse um die Weihnachtszeit an die ich mich noch erinnere, etwas was davor oder danach war, das eine oder andere Geschenk, Stimmungen... Weiß war es da eigentlich fast nie... Weihnachten war immer so das eine, ein Schneewinter etwas anderes.
Umso erstaunlicher das - obwohl so fast nie erlebt - Schnee und Weihnachten irgendwie trotzdem in unserer Vorstellung so untrennbar zusammen gehören und die Enttäuschung alle Jahre wieder groß ist wenn es wieder nicht zusammenfällt... die Weihnacht und der Schnee.

Dieses Jahr - also heute - wird es auch nicht zusammenfallen, es ist nicht einmal winterlich kalt. Gestern habe ich schon die Heizungen ausgestellt - und heute nacht sogar bei offenem Fenster geschlafen... Es ist mehr wie Frühling denn wie Winter... Grau, nass, verregnet, matschig, mild...

 ... Ruhe, Besinnlichkeit, ein Gefühl für Weihnachten... nichts davon will sich einstellen, durch mein Blut schwimmen noch immer die Streßhormone und lassen mich nicht zur Ruhe kommen... davon abgesehen habe ich das Gefühl die Zeit liefe mir davon...

Sonntag, 23. Dezember 2012

4. Advent

... oder das was davon übrig blieb... und das ist ehrlich gesagt nicht viel... 

Heute wurde mir bewusst, wie schnell und eigentlich spurlos die Vorweihnachtszeit an mir vorbei gesaust ist. Die Weihnachtsdeko hatte ich so früh aus dem Keller geholt... und doch ist es als stände sie erst seit gestern... Morgen ist Heiligabend - aber anfühlen tut es sich wie ein x-beliebiger Tag... Selbst wenn morgen die Geschäfte schließen und Ruhe einkehrt, dann werde ich das kaum als etwas Besonderes bemerken - hier im Dorf ist es in der kalten Zeit immer ruhig... egal ob es Montag, Dienstag, Sonntag oder sonst ein Tag ist. 

Im Augenblick fällt es mir auch schwer mir vorzustellen, dass noch so etwas wie Weihnachtsstimmung in mir aufkommen könnte... Im Augenblick bade ich noch immer in meinen Streßhormonen, verbunden mit Herzstolpern... Irgendwann heute am Tag wurde es noch einmal schlimmer als ich Sirenen von einem Einsatzfahrzeug hörte... gleich die Frage in mir ob was im Teich ist... und der Gedanke ob ich besser mal anrufe und nachhöre... 

Weihnachten, genau gesagt der 27. Dezember vor vielen vielen Jahren... Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen... und manchmal ist es als könnte es jeden Augenblick wieder so werden.... Vor vielen vielen Jahren - als wäre es nie gewesen - und die ungute Sicherheit - sooo wird es niemals wieder werden... 

Samstag, 22. Dezember 2012

Samstag

Die Zeit, die Eindrücke, die Gedanken... alles saust kaum noch wahrgenommen an mir vorbei. Stille Momente gibt es im Augenblick nicht... nicht um mich herum, nicht in mir... Vielleicht wird das in den nächsten Tagen anders - aber sicher bin ich mir da nicht... 

Freitag, 21. Dezember 2012

... ohne mich...

Mein Leben findet gerade mal wieder ohne mich statt... 
Ich hänge im Teich fest - im Leben der anderen... 

Die Nerven liegen blank, die Geduld ebenso. Geräuschkulissen fangen an mir in den Ohren weh zu tun... 

Sehnsucht nach Stille, Ruhe, Besinnlichkeit, meinem Leben... 

Gestern morgen war die Geräuschkulisse unerträglich und als Mittags die einen heim gingen und die anderen noch nicht ganz da waren - und ich immer mittendrin - da habe ich das was ich sonst als "Grabesstille" bezeichne - wirklich genossen. Ruhe. 
Niemand der lärmend, plappernd über die Gänge krawallt... 
Niemand der künstlich Stress und betriebsame Geschäftigkeit erzeugt... einfach nur Ruhe... Die allerdings hat dann nicht so ganz lange angehalten... 

Lange und viel arbeiten müssen ist nicht das Problem. 
Die Überdosis Mensch die ich da täglich abbekomme, ist dann schon eines. 
Ein bisschen komme ich mir vor, als würde ich in einem zu auf Nebenkriegsschauplätze gezwungen und zu dem Eigentlichen komme ich nicht mehr... 

Ständig hüpft da so ein alter Herr durch meine Arbeitswelt der mir den letzten Nerv raubt. Er ist hoch kommunikativ - aber in keinster Weise mehr auf der Höhe der Zeit und er stiehlt mir im wahrsten Sinne des Wortes, die Zeit... 
Gestern - als ich nach mehr als 12 Stunden Dauerbeschallung das Haus verlassen wollte, unendlich viele kleine Krisen gemanagt habe und einfach nur noch heim wollte, sah ich ihn wieder im Anmarsch... und habe fast fluchtartig den Teich verlassen... 
Nur jetzt nicht auch noch der mit seinem ewigen Dummgeschwätz... 

Zuhause angekommen geht eigentlich gar nichts mehr... 
Ich fühle mich nicht mehr - es sei denn "leer" ist auch ein Gefühl... 
Ausgelaugt, ausgequetscht, leer... 
Selbst Alltägliches geht dann nicht mehr wirklich... Die gewaschene Wäsche bleibt in der Waschmaschine, die Banküberweisungen auf dem Schreibtisch liegen... 

Mein Leben kreist in der Warteschleife... 

Ich bin noch nicht einmal in der Vorweihnachtszeit angekommen... unzählige Lichterketten und Teelichtchen - nichts davon hat etwas daran ändern können, das auch diese Zeit mit ihrem ganz besonderen Zauber einfach an mir vorbei gesaust ist...      

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Fix und fertig

Die Nerven liegen blank, emotionale Erschöpfung, die Ringe unter den Augen dunkel und tief... und ein Ende von alldem nicht in Sicht. Mehr kann und will ich dann dazu fast auch schon wieder nicht mehr sagen... 

Montag, 17. Dezember 2012

Zeit und Geld...

Es wird nicht besser... Zeit und Geld sind und bleiben Mangelware... 
egal wieviel es davon gibt... 

Zeit - jeder Tag hat 24 Stunden... das was am Ende eines Tages davon übrig bleibt... einfach zuwenig - um nichts zu sagen nichts. 
Völlig vom Tag erschöpft kann ich nicht einmal der Nacht noch den einen oder anderen Augenblick stehlen... Diesen Monat werde ich am Ende auf 70 Überstunden kommen die ich gemacht habe - abwesend von zuhause... Die Stunden die ich dann noch zuhause gearbeitet habe, mich telefonisch um die Belange des Teichs gekümmert - die tauchen ohnehin schon in keiner Rechnung auf... 

Und mit dem Geld ist es eben auch so eine Sache für sich. Sich selbständig machen ist mit Startinvestitionen verbunden - und da kommen auch schon so einige Tausend Euros zusammen...

Und wenn dann aus dem Unterholz noch irgendetwas auftaucht - wie jetzt uralt Handy-Probleme meines Ablegers... oder weitere personelle Engpässe die es zu stopfen gilt, dann bin ich schnell am Rande meiner Möglichkeiten... und auch emotional.. Ich kann nicht die Probleme der halben Welt lösen - auch wenn ich es vielleicht noch so gerne machen würde.

Es ist früh am Morgen - und ich bin so k.o, als läge bereits ein langer Tag hinter mir - und nicht erst ein neuer vor mir...    

Montag, 10. Dezember 2012

... es könnte schlimmer kommen...

... und es kam schlimmer... 

Aber letztlich dann auch schon wieder nur die logische Konsequenz aus dem "die-Dinge-schön-reden", statt sie anzugehen um sie gut zu machen. 

Wer gegen alle Vernunft und jedes bessere Wissen darauf beharrt, das die Sonne scheint auch wenn Wolkenbrüche niedergehen... der steht eben ohne Schirm da... und wird bis auf die Haut durchgeweicht... 

Wenn das das Ergebnis der Vision des Sonnenscheins ist, dann verzichte ich lieber auf die Vision und mache mir die Mühe mich auf den Regen einzustellen - dann bin ich am Ende eben nicht aufgeweicht weil ich meinen Schirm dabei hatte...

Aber was soll`s... 
Diese Schönrederei von den führenden Köpfen werde ich nicht mehr ändern.

Ich frage mich nur wie tief sie am Ende in der Sch... stehen müssen, bis sie endlich merken das ihnen kein Wohlgeruch in die Nase steigt, sondern ein höllischer Gestank. 

Montag, 3. Dezember 2012

sentimentale schwache Augenblicke

Abend, längst ist es draußen stockdunkel. 
Hinten am Horizont erkennt man die Baumspitzen des Waldes wie sie in den Himmel ragen im Lichtschein der dahinter liegenden Autobahn... 
Rotwein in dem sich das Kerzenlicht bricht... und die Musik der alten längst vergangenen Tage... 

Manchmal ist es mir als wäre ich noch immer die, die ich immer war... mal abgesehen davon das das Leben seine Spuren hinterlassen hat... 
aber dann wenn sich dieses schrecklich-schönen Sentimentale  in meine Stimmung schleicht... dann wenn ich merke das mir der Mut fehlt, mich zu fragen ob es je wieder so werden kann wie in jenen hoffnungsvollen Tagen. 
Ich will die Antwort gar nicht so genau wissen.. 
und dann weiß ich - die Spuren sind tief und sie haben mich verändert. 
Längst bin ich nicht mehr die, die ich einmal war... 

Ob es anderen Menschen auch so geht? Ich weiß es von den wenigsten... es gibt Dinge die behalten wir für uns...  jeder für sich... 

... eigentlich nur alltäglich...

Eigentlich alltägliche Nichtigkeiten fangen an sich anzufühlen, wie ganz besondere Augenblicke. 
Heute ist es mir ganz besonders aufgefallen. Ich habe Unterricht gemacht und es fing an zu schneien... 
Nasser Schnee von dem man schon in dem Moment in dem er weiß Richtung Boden wehte ahnte, das er dort angekommen zu fast unsichtbarem Wasser wird... Die eine oder andere Schneeflocke blieb weiß auf den Dächern liegen, den Bäumen... und doch - ihre Zeit würde begrenzt sein... 
Kein guter Tag um als Schneeflocke auf die Erde zu purzeln... Aber ein guter Tag, wenn man ihnen dabei zusehen kann wie sie durch die Luft der Erde entgegen purzeln... 

Noch besser Feierabend zu machen, durch das leichte Schneegestöber zu laufen, spüren wie die Schneeflocken als Wassertropfen über das Gesicht und die Haare rinnen, einen Augenblick auf der Jacke verharren bevor sie schmelzen... 
Ganz früh setzte die Dämmerung ein und die Weihnachtslichter entfachten ihren ganz besonderen Zauber. 
Keine Ahnung wie oft ich in den letzten Tagen Weihnachtslichter sah ohne sie zu sehen - und wenn ich sie sah, dann konnten sie kein vorweihnachtliches Gefühl in mir wecken. Gefangen im Stress des Alltags der wegen Weihnachten eher einfach noch einmal einen Gang zulegt hat, denn mehr Ruhe - und damit vielleicht auch ein bisschen Besinnlichkeit einkehren lässt... 

Und ich war in meinem Lieblingsblumen-Dekoladen. 
Ein dreistöckiger Bau aus Glas und einfach nur wunder-wunderschön. Lieblingsdekoladen - auch das klingt ein bisschen als wäre es Alltag für mich dort ein- und auszugehen. Tatsächlich war ich - glaub ich - im Sommer des letzten Jahres das letzte mal dort. 
Der Alltag hat keine Zeit gelassen - oder ich habe sie mir einfach nur nicht genommen... 

Heute war ich da... zu schön waren die fieberglas-leuchtenden Weihnachtshäuschen, Dörfchen, Szenen... eines dieser kleinen leuchtenden Wunderwerke wollte ich heute nach hause tragen... 
Das ganze Geschäft einfach nur ein einziger Traum... Eines der wenigen Geschäfte wo ich es fertig bringe wieder rauß zu gehen ohne etwas gekauft zu haben - weil ich mich einfach nicht entscheiden kann... da ist ein Teil schöner als das andere... 
Und auch heute fiel es mir wieder richtig schwer mich für irgendetwas zu entscheiden... 
Ob Blumen, Gestecke, Servietten, Figuren, Dekostecker, Tischsets, Weihnachtskugeln, Zweige, Lichterketten, Kerzenhalter, Adventskränze oder Kerzen... ein Teil schöner als das andere, eine Farbe schöner als die andere... da werde selbst ich völlig entscheidungsunfähig... 
Tja, nur von den Fieberglasgebilden keine Spur... die gab es einfach nicht... und mir fiel auf - das ich sie bewunderte ist schon 2 Jahre her... 
Einfach bummeln, den Anblick all dieser schönen Dinge die so ganz und gar gelungen zudem in dem Laden dekoriert und ausgestellt sind... das ist ein Stück besonderer Augenblick inmitten eines überfüllten Alltags. 
In dem Laden stehen überall alte Schränke im Landhausstil, teilweise mit halb aufgezogenen Schubladen - und aus diesen Schubladen ragen Deckchen, Servietten, Stofffiguren... Schranktüren stehen offen und dahinter sieht man ganze Nikolaustruppen... 

Und dann stand ich vor dem Geschäft mit einer vollen Einkaufstasche und habe darauf gewartet abgeholt zu werden. 
Einfach in der Kälte stehen, den Schneeflocken im Lichtschein der Weihnachtsdeko und Straßenlaternen zugesehen... 
Das Warten in dieser Umgebung und Stimmung hatte etwas Besonderes... die Vorstellung nach hause zu kommen, es mir gemütlich zu machen und meine eben gerade gekaufte Leuchtglaskugel ins Fenster zu hängen hatte etwas Besonderes... 
Morgen frei zu haben - ein Tag der mir alleine gehört hatte etwas Besonderes... Aus der Kälte in die warme Wohnung kommen... 

Dann hat der Schnee, der Regen, die Kälte - oder was auch immer - die Satelittenschüssel verführt kein Signal mehr durchzulassen und Bilder auf meinem Fernsehen laufen zu lassen... 
Jetzt hier im Schein meiner Weihnachtslichter zu sitzen, Musik auf alten längst vergangenen hoffnungsvollen Tagen zu hören - auch das eigentlich etwas was ich jeden Tag, jeden Abend haben könnte - alltäglich eben - und doch so ganz besonders wertvoll, weil ich mir solche Augenblicke viel zu selten gönne. Wenn es Abend ist, stecke ich schon im nächten Morgen, am nächsten Morgen denke ich nur an den Abend und hoffe bis dahin alles zu schaffen was geschafft werden muss... 

Zeit endlich wieder mehr zu leben statt nur zu überleben... 

Sonntag, 2. Dezember 2012

Schnee

Die Welt liegt weiß und angezuckert vor mir, zumindest der Teil der Welt den ich von meinem Fenster aus sehen kann. 
Und sonst? - Alles beim Alten... Sonntagmorgen und noch ist alles ruhig. Später am Tag wird das schon wieder ganz anders sein... 

... und es wird nicht nur ganz anders sein... es wird nichts vom Tag übrig bleiben... auch nicht der Schnee. 
Noch während ich hier sitze, schreibe und gelegentlich aus dem Fenster sehe, beginnt der Schnee zuerst das Grau der Straße, das Rot der Dächer und dann auch das erste Braun der Felder wieder freizugeben. 
Und irgendwie wirklich lustig - ein Nachbar lässt kraftvoll den Besen über den Gehsteig sausen... Wenn man ihn beobachtet, dann sieht er aus, als würde er gegen mächtige Schneestürme anfegen oder soetwas ähnliches. 
Tatsächlich versucht er mit vollem Einsatz die letzten Quadratzentimeter Weiß von seinem Gehweg zu verbannen, als wäre nicht klar das sie auch ohne seinen Anstrengung spätestens in einigen Minuten verschwunden sein würden. 

Das sind die kurzen Augenblicke in denen es für mich ist, als würde die Gegenwart der Zukunft trotzen - oder gar die Vergangenheit sich an der Gegenwart festklammern. 
Keine Ahnung wer den Menschen das mit der Verkehrssicherungspflicht mal so beigebracht hat... 
Schneeflöcken bedeutet unverzüglich mit voller Ausrüstung auf dem Bürgersteig aufschlagen... und damals - in der guten alten Zeit als Winter noch Winter waren und Schnee viele Zentimeter hoch über Wochen lag... da war das keine schlechte Idee und zeitgemäß... 
Aber ich sehe wenig Sinn darin jede Schneeflocke einzeln zu jagen von der ich weiß, das sie innerhalb von einer halben Stunden sowie so dem Klimawandel, oder was immer den richtig weißen Winter verjagt hat - zum Opfer fällt.

Neulich Samstags war ich nachmittags im Städtchen. 
Ich glaube davor ist es Jahre her gewesen. Damals gab es nur ein einziges kleines, fast schon schäbiges Einkaufszentrum und eine Altstadt mit schnuckeligen kleinen Lädchen. Aber sowohl die schnuckeligen Lädchen als auch das "Einkaufszentrum" brauchte man nach 14 Uhr am Samstagnachmittag gar nicht mehr aufsuchen... es sei denn man hatte eine Vorliebe dafür, vor verschlossenen Türen zu sehen. 
Samstags mittags wurden die Bürgersteige im Städtchen hochgeklappt und es wirkte wie ausgestorben. Ich denke das ist jetzt vielleicht 8 oder 10 Jahre her.

Inzwischen gibt es ein neues modernes Einkaufszentrum und das alte ist auch völlig umgebaut worden und neu gestylt. Zeitenwende?
 Wie ich feststellen musste - nicht wirklich. 

Die beiden Einkaufszentren haben jetzt Samstagnachmittags noch auf und dort brummt das Einkaufsleben... aber der Rest der Stadt klappt noch immer kurz nach dem Mittagessen am Samstag die Bürgersteige hoch. 
Eine merkwürdig zweigeteilte Stadt - in der auf der einen Seite alles in einen kollektiven Wochenendschlaf gefallen scheint, während auf der anderen Seite Unmengen Menschen umher wuseln.  

Samstag, 1. Dezember 2012

Verpasster Abschied

... und wieder einmal finde ich nicht die richtigen Worte in die ich meine Gefühle packen könnte, mit denen sie sich wirklich und richtig und wahrhaftig beschreiben ließen.
Es ist als hätte die Zukunft schneller angefangen und die Gegenwart überrollt, erdrückt, als diese sich erleben ließ... 
Was ist das für eine Zeit in der ganz wichtige Augenblicke nicht mehr erlebbar, spürbar sind weil sie vorbei sind noch bevor sie waren???

Am Mittwochabend - oder Donnerstagmorgen wäre die allerletzte Chance gewesen zum Abschied nehmen... ich habe diesen Abschied verpasst... da gab es kein Lebewohl, kein "bis irgendwann", kein letzter Blick, keine letzte Umarmung, keinen letzten Gruß... 
Eingefangen in der ewig brennenden Hütte und dem was sie abverlangt, blieb nicht einmal Zeit zum Abschied nehmen... 
Das kann es wirklich nicht sein... Es kann nicht sein das man so derart von einer Arbeitsstelle derart vereinnahmt wird, das man den letzten ruhigen Augenblick des Abschieds verpasst... 
Im Grunde mahne ich seit Monaten nichts anderes mehr an als das die Ballance zwischen Leben und Arbeit wieder hergestellt werden muss, dieser Irrsinn endlich ein Ende haben... und doch war er mir nie spürbarer als gestern. Da gab es noch einen tränenreichen Abschied und machte bewußt was ich an anderer Stelle - 2 Tage vorher verpasst habe... die letzten ruhigen Augenblicke, den letzten Gruß, die letzte Umarmung, das letztes Lebewohl... 

... es brennt...

... gestern vormittag um diese Zeit hat es gebrannt und ein Anruf kam...

... grad brennt es schon wieder und ein Anruf kam...

Freitag, 30. November 2012

... blöder geht immer...

Ich weiß nicht, ich weiß nicht... ob die überhaupt schon den letzten Einschlag gehört haben???... Ich bekomme doch jetzt tatsächlich ein "Homeoffice"... und das ganz schnell... Unter Umgehung aller Dienstwege habe ich das "ganz oben" eingefordert. Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich hier von zu hause aus irgendetwas klar zu regeln oder benötigte Hilfestellungen zu geben wenn ich nicht die dafür notwendigen Informationen abrufen kann. Und das es brennt - eigentlich täglich - sollte inzwischen bekannt sein. Und wenn ich schon rund um die Uhr zuständig bin den Laden am Laufen zu halten - soetwas steht übrigens mit keinem Wort in meinem Arbeitsvertrag! - dann brauche ich auch die Mittel. So einfach ist es.
Die Entscheidung fiel dann auch ganz schnell - innerhalb weniger Minuten und mit höchstens 2 Anrufen... 
Mir wurde dann mitgeteilt das ich VORÜBERGEHEND bis sich die Lage normalisiert hat ( ich kann mich in den letzten Jahren an kaum eine normale Situation erinnern... ) UND weil ich im Augenblick ja nicht gut zu Fuß wäre und deswegen nicht ständig außerhalb meiner Arbeitszeiten an den Arbeitsplat gehen kann um etwas zu regeln... Mag sein das ich inzwischen schon etwas überempflindlich bin - aber die Begründung alleine hat meinen Stresspegel gründlich in die Höhe getrieben... ICH brauche das Homeoffice nicht weil ICH es brauche. Ich kann es durchaus sehr gut aushalten, wenn ich in meiner Freizeit völlig unbehelligt bleibe - das würde ich sogar bevorzugen. Ich muss nicht in meiner Freizeit mit Katastrophenmeldungen versorgt werden!!! Und ob ich nun gut zu Fuß bin oder nicht spielt überhaupt keine Rolle. Selbst als Marathonläufer wäre ich überhaupt nicht verpflichtet bei jeder neuen Katastrophenmeldung an meinen Arbeitsplatz zu rennen. So zu tun als wäre ich es, ist schon irgendetwas zwischen lächerlich und total unverschämt!

Also meine Lieben, macht doch einfach mal was gemacht werden muss - und seid schlau: manchmal einfach mal Klappe halten. Das hilft ungemein gegen weitere Mitarbeitermassenfluchten! Aber vielleicht ist das ja auch der Plan - alle zu demotivieren und auf den Kriegspfad zu treiben und zur Flucht zu animieren.... Vielleicht ist ja das Ziel die Türen zu schließen aus (selbsterzeugtem) Personalmangel.

Mittwoch, 28. November 2012

Unter Strom...

Ich stehe unter Strom, aber die eigentliche Stromquelle kann ich nicht erkennen... 
Ich glaube es sind die vielen "Unbekannten" die sich in meinem Leben ausbreiten, die Risiken die in allem stecken, Angst, Unsicherheit vor dem Neuen, nicht mehr aushalten können des Alten... 
Die eigenen Werte verletzt wissen und keine Möglichkeit haben das zu kommunizieren... schon alleine weil es niemand so genau wissen will...
Jeder Befreiungsschlag würde sich ins Gegenteil verkehren... Und dann fühle ich mich eben auch überhaupt nicht gesund... das kommt dazu...oder das ist das Hauptproblem und alles andere wiegt dadurch einfach nur schwerer. 
Ich weiß es nicht.

Wenn ich es mir aussuchen dürfte, dann würde ich einen Zeitsprung machen - ab in ferne - hoffentlich bessere, vor allem ruhigere, Zeiten... 
Aber das geht ja leider nicht... Jeder Augenblick will gelebt und durchlebt werden auf dem Weg in die Zukunft und die Flucht zurück in die Vergangenheit ist ohnehin gänzlich ausgeschlossen...................................................................................

Samstag, 24. November 2012

... ich glaub das alles nicht..

... ich glaube das alles nicht... 

Der Einfaltspinsel steht da, guckt sich um und versteht die Welt nicht... 
Ich halte mich über keinen solchen, stehe da, sehe mich um - und verstehe die Welt erst recht nicht... 
Es gibt jeden Tag neue Ereignisse und Auswüchse - die ich so wenig verstehe, dass ich glaube - würde ich sie jemandem erzählen - niemand würde sie mir glauben... 

Da hatten wir gestern als die Sache mit der Firmenbeschilderung... Dateien in verschiedenen Formaten zu dem Firmenlogo... einmal verschickt wurden auf der Grundlage dieser Datei Visitenkarten gestaltet. 
Alle Daten - insbesondere über Schrift und Farben etc. - waren ganz offensichtlich in dieser Datei vorhanden. Soweit so gut. 
Jetzt hat diese Dateien ein Unternehmen bekomme,n das die Firmenschilder drucken soll  und ruft an und gibt an noch wissen zu müssen welche Farben wir haben wollen... 

Hääääää??? 

Wenn Profis die ihr Geld damit eigentlich verdienen Daten nicht auslesen können und nicht wissen wie sie mit verschiedenen absolut in diesem Bereich gängigen Formaten umgehen müssen... was will man da sagen???? Das kann doch eigentlich gar nicht sein- und wenn es dann doch ist, wie offensichtlich der Fall... ja, was will man da dann noch sagen??? Ach was soll`s. Ich habe von soetwas zwar keine Ahnung, verdiene auch mein Geld nicht damit, aber konnte aus den Daten entnehmen welche Farben zu nehmen sind...

Und dann frage ich mich noch - was sollte mich dazu bringen mit jemandem zusammenzuarbeiten der z.B. als Zulieferer einen elementaren Beitrag zu meinem Produkt und / oder Dienstleistung leistet - wenn ich diese Zusammenarbeit am Besten vor meinen Kunden geheim halte, weil der Zulieferer keinen guten Ruf hat???  Verstehe ich nicht... muss ich aber wohl auch nicht... 

Wenn niemand mehr weiß was er tut, niemand mehr macht was er sagt, niemand mehr kann was er müsste... dann verstehe ich die Welt eben auch nicht mehr...  

Samstag, 17. November 2012

nass-kalt

Der Nebel hängt dick vom Himmel herunter und beginnt die Baumspitzen zu verschlucken... 
Ein guter Tag um die ersten Kisten mit Weihnachtsdeko aus dem Keller zu holen... und genau das habe ich gemacht... Der Herbst ist in Kartons verpackt und auf dem Weg in den Keller... 

... immer wenn du denkst...

... es geht nicht mehr,
kommt von irgendwo ein Lichtlein her...

Immer wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt es noch schlimmer...

Letzteres ist die moderne Variante... 

Jetzt könnte ich ja selbstgefällig hier sitzen, die Hände auf den Bauch legen, mich entspannt zurücklehnen und denken - ha, ich hab doch gleich gewusst... ich hab ja schon immer gesagt... So oder so ähnlich...

Hilft aber nicht wirklich das Problem zu lösen - auch wenn es in weiten Teilen wieder einmal - und tatsächlich vorhersehbar - selbst gemacht ist. Und wie üblich - die die die Suppe kochen, sind nicht die die sie auslöffen müssen. Das nämlich muss ich... 

Ich kann für mich immer wieder nur sagen - ich bin heilfroh das ich mir meinen Notausgang gesucht habe... und einzig das Wissen das er vor mir liegt - wenngleich auch noch in einiger Ferne, hilft den Kopf noch irgendwie oben zubehalten.
Es ist in den letzten Jahren so einiges passiert... aber inzwischen habe ich den Eindruck das wir nicht einfach eine hohe Mitarbeiterfluktuationsrate haben sondern wirklich personell und fachlich ausbluten... Jetzt sind wir wirklich an einem Punkt angekommen an dem man nicht mehr davon sprechen kann das es knapp ist, es Mangel zu verwalten gibt... jetzt ist es schon wirklich ein Notstand. 
Wie kommt es nur, das es mich überhaupt nicht verwundert hat den alten Tenor zu hören... "woanders ist es auch nicht besser, fürs Nichtstun bekommt man nirgendwo sein Geld". 
Tja, solange nicht endlich die richtigen Fragen gestellt werden - z.B. was andere offensichtlich besser machen als wir weil es ihnen gelingt Personalücken zu schließen und die Menschen (zumindest vorübergehend) für ihr Unternehmen zu begeistern, solange ist jedes weitere Wort sinnlos. Das ist als wollte man einem Alki erzählen, der sein Problem nicht erkennt, das er ein Problem hat...

... lange Tage...

Lange Tage haben für mich immer etwas Bedrohliches an sich. Schon morgens beim Aufstehen denke ich daran wie sehr sie mich aus der Bahn werfen werden. Vor meinem geistigen Auge entstehen Bilder in denen ich müde und nicht mehr leistungsfähig bin. Sie machen mir Angst.
Und seltsamerweise - diese Tage gehen auch vorbei. Selten werden sie so schlimm wie ausgemalt. Nichts von den schrecklichen Vorstellungen bewahrheitet sich. Die Angst vor einem nächsten langen Tag bleibt.

Gestern war so ein langer Tag. Er fing mit einer Schlafstörung an. Ab halb 3 war die Nacht vorbei, um 3 Uhr bin ich entnervt aufgestanden. Zu tun habe ich ja immer genug... Dann stand eine EDV Schulung an, die letzten Stunden von insgesamt 40 in dieser Woche... dann ein Treffen mit dem kleinen Mädchen und seiner Mutter zwecks Einkleidung für den Winter... und dann ging es nahtlos weiter zu einer anderen Schulung in Sachen CMS. Und ich bin an keiner Stelle abgeknickt... weder am Vormittag, noch beim Shoppen und selbst abends war ich total aufmerksam dabei... Tja, es kommt eben immer anders als man denkt.

So, und jetzt muss ich auch schon wieder weitermachen. Für heute steht schon wieder einiges auf dem Programm.  

Dienstag, 13. November 2012

Nebelland

Beinahe von einer Minute auf die andere war der Himmel dunkel. 
Eben gerade noch leuchtete die Sonne als gelber Feuerball am Himmel während vom Boden aus der Nebel aufzog, über die Baumwipfel ihr entgegen... In der nächsten Minute war der Nebel so dick, das er die Sonne gänzlich verschluckte. Wo eben noch die Sonne war, war nichts mehr - nur noch undurchdingliches Grau... 
Und dort wo das Grau sich eben noch damit begnügte die Sonne zu verschlucken, verschluckte es ein paar Meter weiter alles... den Himmel, das Tageslicht, die Straße vor uns, die Bäume am Straßenrand... Undurchdinglich lässt der Nebel jetzt kaum mehr sehen als das nächste Haus... ein paar fahle Laternenlichter die noch durch den Nebel hindurch scheinen... Wirklich unglaublich wie schnell sich das Gesicht der Welt verändert hat... wirklich von einer Minute auf die andere.


Und ich habe ausgerechnet für heute abend eine Einladung zum Essen, bin fix und fertig und würde viel lieber den Abend bei Kerzenschein hier bei mir zuhause genießen... Leider fehlt mir gerade nur ein bisschen eine passende Idee wie ich mich aus der Affaire ziehen kann ohne das es allzu blöd aussieht...

Frustriert

Wie heißt es so schön - es gibt nichts das man hört, sagt, erlebt und spurlos an einem vorüber geht. Alles hinterlässt seine Spuren und macht etwas mit einem... Soweit es mich betrifft kann ich nur sagen - es stimmt.

Was das Teichsystem mit mir macht - es frustriert mich. Es passt einfach nicht mehr zu meinem ureigensten Werteschema. Es ist nicht gerecht, es ist nicht ehrlich, es ist nicht den Menschen zugewandt, nicht fair, nicht an den Menschen interessiert und verfügt in keinster Weise über emotionale Intelligenz... Das System beherrscht das Spiel mit den Worten - aber die Taten darf man sich gar nicht so genau ansehen, sonst wird es einem schlecht.

Mir wird es zumindest schlecht - und es frustriert mich. Ich kann einfach nicht verstehen wie man soviel "wissen" kann, es in Worte hüllen - und trotzdem so völlig dementgegen handeln. Wenn etwas richtig ist und ich das auch so zum Ausdruck bringen kann, wieso mache ich es denn dann nicht so - wenigstens meistens??? Das bleibt mir ein völlig unverständliches Rätsel.

Für mich ist es ganz einfach -
ich muss den Mitarbeitern etwas wegnehmen, brauche dafür aber deren Zustimmung.
Dann ist der erste Schritt für mich zu erklären warum das wichtig ist - und am besten nicht unbedingt mit dem Schwerpunkt warum das für mich als Unternehmen wichtig ist - sondern auch, oder vor allem warum diese Einschnitte im Interesse der Mitarbeiter liegen.
Als nächstes wäre für mich völlig klar das ich offen und ehrlich sein muss und den Menschen all das verlässlich an die Hand geben, damit sie sich einen Einblick verschaffen können was diese Zustimmung für sie bedeutet, welche Konsequenzen das für sie nach sich zieht.
Und das was ich ihnen zuvor als Beurteilungsgrundlage gegeben habe, würde sich dann eins zu eins in den z.B. neuen Verträgen wiederfinden.
Letzter Schritt: Bevor sie die Verträge unterschreiben (oder auch nicht) würden sie die Gelegenheit bekommen sich juristisch beraten zu lassen - auf der Grundlage der vorliegenden neuen Verträge...

Aber das kann man offensichtlich auch ganz anders machen...
Man erklärt warum die Sache für das Unternehmen wichtig ist, wiederholt in einem fort das es einen Vorteil für die einen bringt und die anderen aber keine Verschlechterung durch die Veränderung erfahren. Erstellt Vergleichsrechnungen mit irgendwelchen Zahlen und Stufen... holt dann noch einmal einen Rechtsanwalt der einen nicht wirklich beraten kann weil man ja immer noch auf dem Boden des ungefähren, rein theoretischen Planwerks ist... Schickt die Verträge rauß mit einer engen Frist für die Abgabe... vermutlich in der Hoffnung das die niemand mehr so genau liest... denn wenn doch, dann stellt man fest das sich die Zahlen und Angaben der Vergleichsrechnung dort nirgends finden lassen - und wenn man die Bedeutung der neuen herausfinden will, bleibt nur das Internet als Informationsquelle... Und die ist dann natürlich nicht verbindlich - und schürt die Verunsicherung... was immer sich dort finden lässt - sofern man zum Thema überhaupt das richtige findet - hat auch wenig mit der Vergleichsrechnung zu tun - und deckt sich auch nicht unbedingt mit dem Grundtenor es würde dadurch für niemanden eine Verschlechterung eintreten...

Vielleicht hat alles seine Richtigkeit, vielleicht aber auch nicht... viel Zeit zu unterschreiben - oder nicht bleibt nicht... Und nun??? In blindem Vertrauen das wohl alles seine Richtigkeit hat unterschreiben??? Eine große Welle machen und auf Klarstellung pochen???

Mich hat das ganze frustriert... und eine Nacht Schlaf hat nicht ausgereicht um diesen Frust loszuwerden. Es ist als würde in einem fort das Vertrauen zerstört... Das hört einfach überhaupt nicht auf. Und ich glaube der ganz große Frust setzt ein wenn ich mich dann mit anderen Menschen aus ganz anderen Systemen unterhalte und feststelle das auch dort irgendwie die Werte völlig verschoben sind. Wohin fliehen wenn es dort wohin man fliehen könnte kein bisschen anders ist als da wo man ist?

Freitag, 9. November 2012

... man sollte meinen...

Der Fachkräftemangel ist mit seinen ersten Ausläufern in der Realität angekommen... In meiner Branche auf jeden Fall... Standen früher einmal 10 Bewerber für eine Stelle auf der Matte, so sind heute frei werdende Stellen nicht mehr zeitnah nachzubesetzen... Und die Menschen mit denen man nachbesetzt sind nicht mehr wirklich "ausgewählt". Wenn es noch eine Wahl gibt, dann meist nur die - unbesetzt lassen oder nehmen wer kommt...
Umso erstaunlicher ist es dann für mich doch, wenn ich sehe, wie mitunter mit Bewerbungsunterlagen umgegangen wird... Von Datenschutz, Vertraulichkeit oder dergleichen wollen wir mal gar nicht erst reden...

Da wandern Kopien, auseinander geplückt, unvollständig weil ein Teil der Originalunterlagen den Weg in den Kopierer offensichtlich nicht gefunden hat, quer durch das Unternehmen und seine einzelnen Standorte... Mangels Anschreiben und trotz Internet mit seinen Suchmaschinen, ist es dann leider nicht möglich eine Telefonnummer herauszufinden... Also denjenigen anschreiben... an eine Adresse die man einem zufällig kopierten Arbeitszeugnis von irgendwann entnimmt, in der Hoffnung sie möge noch aktuell sein... Das Antwortschreiben zu formulieren bleibt indes auch schwierig... wann hatte sich der Mensch beworben? um was? ab wann?... keine Ahnung...

Auf erschreckende Weise wird mir klar, wie wenig das Personalproblem in der Wirklichkeit der obersten führenden Köpfe angekommen ist. Sonst würde der Umgang mit solchen Unterlagen sicherlich ein anderer sein... Wie wenig wirklich rund läuft... Ein dickes vollgepinseltes Handbuch bedeutet eben nicht automatisch Qualität... Und es zeigt welchen Status ein Mitarbeiter im Unternehmen hat...

Trüb





Mittwoch, 7. November 2012

... blöd grinsen...

Tja, ich würde sagen - wenn eine Führungskraft sich dieser Wortwahl bedient, dann ist das ein Zeichen wie weit inzwischen die Nerven blank liegen... Offensichtlich sehr blank... Wer es sich einfach machen will, der macht es sich mitunter eben schwer. 

Ich hingegen grinse inzwischen sehr oft - und finde es keineswegs blöd. 
Es ist vielmehr ein Zeichen das die Sache von der gerade die Rede ist, keinerlei Kommentierung verdient hat. Oder wie es immer häufiger passiert - wenn das was da gerade aufgepumpt wird unsere Probleme sind, dann haben wir schlicht und ergreifend keine. Ich werde mich auf jeden Fall nicht daran beteiligen nicht vorhandene Probleme aufzupumpen.... 
Da fällt mir wieder ein Kapitelchen aus dem Buch "Ich arbeite in einem Irrenhaus" ein... Da geht es auch um Problemchen die ins Unermeßliche aufgepumpt werden und sich der "Riesenproblem"-Löser anschließend wie ein Held feiern lässt. Wers nötig hat - bitte... Ohne mich... 

Und was natürlich mit mir dann auch nicht machbar ist - Problemchen so zu lösen, das es für mich nachteilig ist - ich sozusagen eine fremdeingebrockte  Suppe einmal mehr auslöffeln soll. 
Zu so einer "Lösung" kam es gestern. Allerdings habe ich mich sehr bedeckt gehalten. Meine grauen Zellen haben in Sekundenschnelle realisiert, dass für mich in dieser "Lösung" - die oberflächlich betrachtet erst einmal nachteilig ist, ein hohes Argumentationspotential liegt, um mein eigenes, für das neue Jahr geplante, Ding durchzuziehen. 

Genau hinsehen darf man da nicht... die einen produzieren eine Lösung die nicht wirklich eine ist, weil sie an den Möglichkeiten und der Realität völlig vorbei geht. Die Lösung ist nicht wirklich eine Lösung. Es ist einfach an einer Stelle ein Loch zu stopfen indem man an einer anderen eines aufreißt... 
Aber mir kann es in dieser Sache nur Recht sein - dann habe ich eine wesentlich höhere Flexiblität in meiner Sache die elementar wichtig ist. Jetzt muss ich noch nicht einmal Zugeständnisse erbitten oder erhoffen, sondern habe jetzt auch noch die besten Argumente mein Ding durchzuziehen ohne das erkennbar wird, dass ich höchst eigennützig bin... 
Tja - wenn das mal nicht eine win-win-Situation ist... die eine ist die Heldin weil sie die Lösung vorangetrieben ist, ich weil ich tue was getan werden muss... nur das Unternehmen kommt mit diesem vielen Wind um Nichts der Lösung des eigentlichen Problems keinen Schritt näher. 

Es lebe der Irrsinn.

Montag, 5. November 2012

... Tag der Worte...

Es ist die Ruhe vor dem Sturm... ich sitze hier bei meiner Tasse Kaffee und genieße die Ruhe des frühen Morgens... Schon später am Tag wird das vorbei sein und es liegen 6 Stunden Dauer-Reden als Dozentin vor mir.  Manchmal habe ich gar keine Lust mehr zu reden... Aber immerhin stelle ich mich nicht wie Pinselmariechen hin und erkläre das Reden für mich sehr anstrengend wäre... Es gibt Aufgaben und Funktionen die sind nun einmal mit Reden verbunden - unter Umständen muss man sogar wie ein sprachgestörter Papagei immer und immer wieder das Gleiche sagen. Wenn einem das zu anstrengend ist - dann darf man diese Aufgaben eben einfach nicht übernehmen...

Sonntag, 4. November 2012

... der Nebel lichtet sich...

... nicht das ich jetzt schon viel besser sehen würde als vorher... Aber immerhin fängt der Nebel an sich zu lichten - zumindest soweit das ich schon mal zumindest eine Idee davon bekomme mit was ich es zu tun habe.

Ein paar Abkürzungen, Buchstaben, Ausdrücke haben den ganz großen Schrecken verloren... Ich bekomme eine Idee davon mit was ich es zu tun habe wenn da soetwas wie FTP, ApacheWebServer, php, Tomcat oder ähnliches durch den Raum schwirrt. Das Buch mit 7 Siegeln hat jetzt nur noch - oder immerhin noch 6,75 Siegel... aber die 0,25 die es jetzt weniger hat, die haben für die Hoffnung gereicht, dass die Sache nicht völlig unmöglich ist.

Samstag, 3. November 2012

... hier bin ich falsch...

Die Wahrheit scheint erstaunlich einfach... 

Die Bauchschmerzen der letzten Wochen lösen sich in Wohlgefallen auf... 

Die Wahrheit ist - "hier (imTeich) bin ich falsch". 
Und es ist nicht die Arbeit an sich - auch wenn sie anstrengend ist... und es sind nicht die Arbeitszeiten - auch wenn sie manchmal sehr lang sind... 
Es ist schlicht und ergreifend - das Wertesystem des Teichs und meines passen einfach nicht zusammen. 
Das ist dann auch schon alles.
Manchmal muss ich erst etwas finden - in diesem Fall war es ein Buch - was mich auf die richtige Spur setzt.... 

Ich hoffe mit dieser Erkenntnis kann ich die verbleibende Zeit besser rum bekommen als es in den letzten Monaten der Fall war.

... es ändert sich nichts...

Die ganze Woche war ein einziger Graus. Es ändert sich nichts... Längst vorbei die Zeiten in denen agiert werden konnte, jetzt geht nur noch reagieren und den Mangel zu verwalten. Und am Ende des Tages bin ich ausgequetscht wie eine Zitrone... 
Dann lasse ich mich vom Fernsehprogramm berieseln, sehe mitunter unglaubliche Bilder von der Welt und dem Leben die daran erinnern wie anders sich Leben anfühlen kann und frage mich, was ich eigentlich mache, wieso ich mir das antue... 

Und dann sehe ich Reportagen über das Leben anderer. Besonders wenn es die Arbeitswelt betrifft befinde ich mich in bester Gesellschaft mit sehr vielen anderen Menschen. Die heißen anders, sehen anders aus, arbeiten in völlig anderen Bereichen - aber sie sitzen im gleichen untergehenden Boot. Ihr Leben ist wie ein Spiegel meines eigenen.

Das einzig Gute - ich kann mich ein Stück weit von all dem Mist abgrenzen. Es hängt nicht mehr so nach wie früher. Genau genommen ist das Thema für mich durch. Ich glaube ich würde wirklich in depressiven Stimmungen versinken wenn da nicht der Notausgang - wenngleich auch noch in der Ferne - sichtbar wäre.

Manchmal wundere ich mich über die Menschen in unserem Land... darüber wie geduldig die alles über sich ergehen lassen ohne sich zur Wehr zu setzen. Da gibt es keine Revolten wie in anderen Ländern wo die Menschen auf die Straße gehen... Keinen Aufschrei gegen die ständig ansteigende Armut in unserem Land, keine gegen die Ausbeutung... 
 Manchmal fange ich an zu begreifen, was die Menschen in den 60iger Jahren umgetrieben haben muss... die sogenannten 68iger... Die Studentenunruhen... und wie sich der eine oder andere auf dem Weg die Dinge verändern zu wollen verirrt hat.

Donnerstag, 1. November 2012

Tretmühle

Es ändert sich nichts... Es war und ist eine einzige Tretmühle in denen die einen überhaupt nicht wissen wo sie anfangen sollen um alles am Laufen zu halten, während ein paar andere "schlauscheißen" und sich hingebungsvoll mit der eigenen Selbstverwaltung beschäftigen... 
Und das "schlauscheißen" hat Ausmaße angenommen die schier unerträglich sind und einem "das Messer in der Hose aufgeht"... Das alles werde ich nicht mehr ändern. Ich habe es eingesehen. 

Seit Anfang der Woche besteht meine Wirklichkeit wieder daraus bei Nacht und Nebel aus dem Bett zu klettern und in die feindliche Welt zu spazieren. Viel später am Tag wenn ich nach hause komme, schlafe ich völlig k.o auf dem Sofa auf, werde 2 Stunden später wach wenn es draußen längst dunkel ist - und dann wird es fast schon wieder Zeit ins Bett zu gehen um am nächsten morgen den Weg wieder bei Nacht und Nebel  in diese feindliche Welt zu finden.... Und das fühlt sich nicht wie leben an - sondern wie verraten, verkauft, ausgenutzt, ausgebeutet zu sein... Und ich gehöre schon nicht zu den kleinen Lichtern. Wie es den kleinen Lichtern geht - darüber möchte ich  gar nicht nachdenken... 

Und die Schlau-Scheißer haben dann auch noch Sprüche parat mit denen sie nur zu gut deutlich machen, dass sie ohne jedes Mitgefühl und Fürsorgeverantwortung für die kleinen Lichter sind und überhaupt gar nicht gewillt sind alte Denkpfade zu verlassen um Lösungen zu suchen... Ohne Querdenken geht es aber nun nicht mehr - wir werden die Probleme von heute nicht mit den Mitteln und Strukturen von vorgestern lösen... So etwas hat noch nie funktioniert. Wie könnte es auch?

Im Grunde meines Herzens verstehe ich mich noch immer als den letzten Verteidigungswall für die kleinen Lichter... aber je mehr ich einsehen muss das ich mich damit verausgabe ohne die Chance etwas damit zu erreichen, desto mehr denke ich - nach mir die Sinnflut. Und "nach mir" kommt hoffentlich ganz schnell. Ich will und brauche das so alles nicht mehr.

Montag, 29. Oktober 2012

Gelassenheit

Eigentlich wäre es jetzt die Zeit - so kenne ich mich - um schon mit einem gewissen Grauen an all das zu denken was auf mich gleich hereinstürzen wird... Zu gut sind mir die Tage in Erinnerung in denen die letzten Schritte vor der Tür des Teichs die schlimmsten waren - wohlwissend das ich beim Betreten des Hauses überschüttet werde mit Geschichten, Geschichtchen, Katastrophenmeldungen... 

Heute morgen ist das erstaunlicherweise nicht so... Nicht das ich denken würde das es heute nicht so sein wird oder so sein könnte... Es ist nur einfach so das ich meinen Standpunkt gefunden habe oder es mir einfach nur gelungen ist mich ein Stück weit abzugrenzen. DAS ist nicht mein Leben, es gehört nur als kleiner - und nicht einmal wichtigster Teil dazu. Nicht mehr und nicht weniger. Das Gleiche trifft auf die Menschen zu mit denen ich es da zu tun habe... Und als Nummer 2 muss und will ich auch nicht mehr die Verantwortung der Nummer 1 übernehmen - das soll die Nummer 1 mal schön selber tun... So einfach ist es.
 So gesehen ist alles "im grünen Bereich". 

Lebensrichtungen

Da ist die Zeit des Lebens an die ich mich gar nicht erinnere und dann noch die, an die es ganz verblasste Erinnerungsfetzen gibt. Die Erinnerungsfetzen sind so klein, so verblasst, dass ich mit letzter Sicherheit nicht einmal sagen könnte ob es wirklich Erinnerungen an etwas Erlebtes sind oder einfach nur Abdrücke und Eindrücke die etwas erlebtes hinterließ... 
Dann ist da die Zeit an die ich noch viele Erinnerungen habe wenn ich mich darauf einlasse mich zu erinnern, mir Zeit lasse, noch einmal ganz weit zurück denke... Das ist die Zeit in der ich immer nur noch vorne gedacht habe, immer getragen von dem Gedanken und der Vorstellung - "später, wenn ich groß bin..." Es war z.B. völlig unwichtig wie ich gestern aussah, was ich gestern getragen habe, was ich gestern gemacht habe - ganz vorwärts gerichtet war immer die Vorstellung und die Frage - wie wird es morgen, übermorgen, in einem Jahr, in 10 Jahren sein... 

Ich kann mich noch daran erinnern wie ich als Teenie abends im Bett lag und - obwohl es noch viele Jahre bis dahin waren - ich mich auf die Jahrtausendwende gefreut habe. 2000 statt 19hundertsoundsoviel... das klang spannend, aufregend... 
Und dann habe ich ausgerechnet, wie alt ich dann sein würde... Aus damaliger Sicht schien mir das sehr sehr alt. Aus heutiger Sicht war das noch nicht einmal im Bereich dessen was man heute als "die besten Jahre" bezeichnen würde.
Hätte ich damals weitergedacht, dann hätte mir auffallen können das offensichtlich zwischen der Zeit des Wartens auf das "groß werden" und eigene Wege gehen zu können - und der des unglaublich alt seins, nur ein ganz schmaler Zeitkorridor liegt... Es hätte das Verständnis für Zeit verändern können... aber so weit gedacht habe ich damals nicht... Die Jahre bis zur Jahrtausendwende schienen noch eine halbe Ewigkeit zu dauern...

Ich war damals so ungeduldig, ich weiß es  noch genau... ich wollte erwachsen sein, der Enge des ländlichen Lebensraumes entfliehen, Geld verdienen, ein eigenes zuhause haben... und ich wusste so genau wie es einmal sein würde wenn ich groß bin.... Na ja, ich wusste es ganz offensichtlich nicht - sondern glaubte nur es zu wissen... weil eigentlich alles ganz anders gekommen ist... Auf jeden Fall wurde ich damals immer zur Geduld gemahnt "du hast dein ganzes Leben noch vor dir"... Aber wer will schon solche Worte hören wenn das Leben ruft und man selber voller Ungeduld gar nicht abwarten will endlich loszurennen??? So sicher wie in jenen Tagen war diesem Spruch aus irgendeinem Munde zu begegnen, so sicher ist heute, dass ihn zu mir niemand mehr sagen wird... Es ist nicht mehr das ganze Leben - bestenfalls noch das halbe... oder weniger...

Gestern habe ich eine Krimi-Serie aus den 80iger Jahren gesehen, d.h. in den letzten Wochen habe ich so einige aus der Zeit gesehen. Manche davon waren zu ihrer Zeit soetwas wie die große weite bunte, aufregende Welt... Und heute... ich schüttel nur noch mit dem Kopf und verstehe nicht mehr wie uns damals die Typen von Miami Vice derart vom Hocker reißen konnten... aus heutiger Sicht sind es nicht einmal gute Schauspieler und die Dialoge soetwas von platt... viel spannender ist es für mich dann mir anzusehen was aus den Menschen wurde. Dank Internet ist das heute ja ganz leicht... aber manche Menschen sollte man tatsächlich besser in Erinnerung behalten wie sie waren. Ich musste feststellen, dass der Schönheitswahn doch schon weiter um sich gegriffen hat, als mir bislang bewusst war. Aus vielen der Schönen, Reichen und Berühmten von eins sind wirklich schrecklich entstellte Menschen geworden die merkwürdig verzerrte maskenhafte Gesichter haben... Umso erstaunlicher das es heute noch immer soviele gibt die meinen es könnte jemanden geben der ein Mittel gefunden hat um das gelebte Leben aus dem Gesicht zu entfernen...   

Der Sandmann und ich...

Wir werden in diesem Leben kein gutes Team mehr... Wenn ich je irgendeinen Schlaf-Wach-Rhytmus hatte, dann scheint der inzwischen wirklich völlig hinüber zu sein. Auf jeden Fall bin ich jetzt wach - und zwar so wach das es keinen Sinn hatte im Bett liegen zu bleiben und mich mit erfolglosen Wieder-einschlaf-Versuchen selber verrückt zu machen...
Wie ich jetzt aber den langen Tag dann "fit" hinter mich bringen soll, weiß ich auch nicht... 
Früher war das vielleicht einfacher... aber wie so oft - vielleicht habe ich es auch nur einfacher in Erinnerung. Die Erinnerung spielt uns ja merkwürdige Streiche. Da ist rückblickend immer das, was wir als "die gute alte Zeit" wohl alle in uns tragen.

 

Sonntag, 28. Oktober 2012

Eiskalt

Knackig kalt bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein... Das wäre der richtige Morgen gewesen um in aller Frühe loszugehen um die aufgehende Sonne einzufangen... Aber leider habe ich heute morgen zu lange geschlafen

Samstag, 27. Oktober 2012

Das Leben der Anderen...

Ich glaube gestern war es. Da habe ich eine Reportage über Menschen gesehen die jeden Tag richtig weit an ihren Arbeitsplatz pendeln. 
Ich habe mich daran gewöhnt einen sehr kleinen Radius zu haben an dem für mich das Arbeitsleben stattfindet. Hauptsächlich findet das wenige Fußminuten von meinem zuhause statt, gelegentlich wenn ich als Dozentin tätig bin in der wirklich sehr nahe gelegenen Stadt... mal gerade etwas mehr als 12 km. Und genau dort ist auch das Büro das wir zwischenzeitlich für die Selbständigkeit angemietet haben.

Ich habe mich daran gewöhnt, dass meine Arbeitswelt in nächster Nähe liegt. Beim Schauen der Reportage habe ich mich allerdings daran erinnert, dass das keineswegs immer so war. Als ich meinen zweiten Beruf erlernte, war ich täglich 4 Stunden mit Bus und Bahn unterwegs... 2 Stunden morgens, 2 Stunden nachmittags. Die Bilder aus der Reportage kamen mir nur allzu bekannt vor...
Zuerst ging es mit dem Bus zum Bahnhof... rennen über den Bahnsteig um den Zug noch zu erwischen... Manchmal hatte er eine Verspätung, dann musste ich an der Stelle zwar nicht so eilen, dafür machte sich aber innere Unruhe breit. Das Risiko die anschließende S-Bahn im nächsten Bahnhof nicht mehr zu erwischen wegen der Verspätung fuhr mit... 
Dann wieder rennen, in die S-Bahn springen und weiter ging es... Von der S-Bahn bis zum Zielort waren es dann auch noch einmal 20 Minuten Fußmarsch... 

Wenn man mal mit der Bahn fährt, dann nimmt man es vielleicht nicht so wahr. In den 2 Jahren in denen ich täglich dieses Programm absolvieren musste, war das schon anders. Es war ein Horror. Verspätungen gab es oft und damit verpasste Anschlüsse, verlängerte Wartezeiten bei Wind- und Wetter. Ein bisschen war es so als würde ein solcher Tag nie enden wollen... Durch die Umsteigerei war es auch nicht wirklich erholsam. Es war ein ständig auf dem Sprung sein - von einem Verkehrsmittel ins nächste, kaum einen Sitzplatz gefunden schon wieder aussteigen und weiter... 

Erst als ich die Reportage sah und wie sehr eine solche Pendelei auf das eigene Leben wirkt, wurde mir bewusst, wieviel Zeit man damit verbringt unterwegs zu sein statt zu leben, wieviel Lebensqualität verloren geht und man sich zumindest die Frage stellen sollte ob es das einem wert ist. Aber selbst das lässt sich häufig nicht wirklich zeitnah wirklich bewerten. In meinem Fall würde ich auf jeden Fall sagen - hätte ich damals darüber nachgedacht, dann wäre ich zu der Beurteilung gelangt das mir diese Ausbildung das nicht wert ist und ich mir etwas anderes - näher suchen sollte. Aus der heutigen Sicht - ja es hat sich gelohnt - weil dieser Baustein ganz wichtig dafür war heute das machen zu können was ich mir für die Zukunft in Sachen Selbständigkeit und damit Selbstbestimmung und mehr Lebensqualität, auf die Fahnen geschrieben habe.

Reportagen über den sogenannten Menschen von nebenan, sehe ich total gerne. Es ist ein bisschen wie hinter die Fassaden blicken jenseits des oberflächlichen Scheins. Und manchmal hilft es zu erkennen wie gut es einem selber eigentlich geht und wie wenig Grund man zu klagen hat - oder aber es bringt ein bisschen Realität in die eigene manchmal überzogene Wahrnehmung und stößt zu neuen Wertungen an.

Karriere machen - was ist das schon wenn man dafür das eigene Leben verpasst?