Freitag, 31. Januar 2014

Pass auf was du dir wünscht...

deine Wünsche könnten wahr werden... 

Ich passe damit auf, sonst würde ich einen riesigen Wunschkatalog Richtung Himmel schicken... So lasse ich das mit dem Wünschen dann erst einmal... und verkrieche mich lieber in mein Schneckenhaus. Die Welt ist einfach verrückt geworden... oder sie ist es schon seit einer ganzen Weile - nur die Folgen werden immer unübersehbarer... 
Ich mag schon überhaupt keine Nachrichten mehr hören und sehen weil sie mir die Haare zu Berge stehen lassen... 

Das fängt bei unserer neuen GroKo an... Ab nächstes Jahr soll wieder jede Krankenkasse ihre Beiträge selber festsetzen können... Wozu ist das bei den enormen Überschüssen die erwirtschaftet wurden notwendig? Es ist wohl kaum anzunehmen das die Beitragssätze dann nach unten gesetzt werden... Wieso gab es da jetzt überhaupt Handlungsbedarf??? Das erschließt sich mir überhaupt nicht... 
... die neue Mütterrente die es ab Sommer geben soll und Kosten in Milliardenhöhe verursacht und von der noch niemand weiß wie sie nach 2018 überhaupt finanziert werden soll... 
... diese endlose Ausspionierung der Menschen... Ende nicht in Sicht... 
Plastik in Nahrungsmitteln, Gammelfleich... "altehrwürdige Instituionen" wie jetzt aktuell der ADAC die sich auch im Netz der Skandale und Manipulationen verstricken... 
Wenn man anscheinend niemandem mehr trauen und glauben kann, wenn alle alles anscheinend machen nur um an mehr Geld zu kommen weil sie den Hals nicht voll kriegen... Ehrlich gesagt - keine Ahnung wo das noch alles hinführen soll... Aber was Gutes kann dabei wohl kaum noch rauß kommen... 

Ich fühle mich wie eines verlorenes und einsames Etwas das versucht die Welt wieder in Ordnung zu bringen... wissend oder hoffend das irgendwo da draußen noch mehr kleine verlorene Etwasse sind die das Gleiche versuchen... Aber die Elefanten im Porzellanladen sind einfach zuviele... und wenn nicht zuviele, dann einfach viiiiiiiel zu groß... 

Ich denke an die geruhsamen Zeiten längst vergangener Jahrzehnte zurück... Wie spießbürgerlich es war, wenn die Hauptsorge dem wöchentlichen Kehren der Straße galt, man abends ab 6 und an Sonn- und Feiertagen "keine fremden Leute" anrief und alles einfach nur seine Ordnung haben musste - so wie seit eh und je... Es war wie in einer kleinen engene Welt gefangen zu sein und die große weite Welt da draußen schien nur darauf zu warten erobert zu werden... Die Ordnung haben wir eingetauscht gegen die scheinbar grenzenlose Gier nach Geld, Geld, Geld und natürlich Macht. Der wurde nach und nach scheinbar alles geopfert - die Ordnung, die Werte, die Ladenöffnungszeiten, die Grenzen zur privaten Ungestörtheit, die Privatshäre überhaupt... 

Es ist früher Morgen, ich habe gut geschlafen und fühle mich einfach nur müde, will nichts sehen, nichts hören... will nicht funktionieren müssen... 

Gestern beim Surfen im Netz auf der Suche nach geeigneten Fachbeiträgen bin ich auf ein "Managermagazin" einer bestimmten Branche gestoßen und der Beitrag hätte zu meinem Thema gepasst. Hab ihn gelesen und ich war fassungslos. Völlig inhaltsleer, der Kontext in dem sich der betreffende Teilaspekt bewegte wurde völlig ausgeblendet - so gesehen war es noch nicht einmal Halbwissen was als das Gelbe vom Ei verkauft wurde... Das Ganze hatte die Qualität einer Milchmädchenrechnung... Und so einen inhaltsleeren Beitrag habe ich in diesem Magazin nicht zum ersten Mal gelesen... Gestern habe ich dann mal meine Anmerkung zu der Sache an den Verlag geschrieben... Wird vermutlich im digitalen Papierkorb landen... egal... das kleine verlorene Etwas kann ja nicht nur im stillen Kämmerchen meckern...

Donnerstag, 30. Januar 2014

wortlos...

Sitze hier und verstehe wieder einmal mehr die Welt nicht mehr... nicht im Großen, nicht im Kleinen... und fühle mich wie ein einziges Vakuum... 

Heute abend kam eine Email von einem Dienstleister... Ich habe die Worte gelesen und hab nur gedacht, dass da unmöglich stehen kann, was mir die Worte vermutlich sagen sollen... Da schickt er "das Material" für MEINE HP-konzeption an eine weitere Dienstleisterin zwecks Revision und Feedback, wird dann mit IHR noch mal alles besprechen - und dann - so der Plan - bekomme ich die "finale Version" vorgelegt. Irgendwie kann ich das grad alles nicht glauben... Huhu!!!! Ich zahle die Zeche!!! Es geht um meine HP!!! MIR muss sie gefallen, ICH muss mich darin wiederfinden, ICH ENTSCHEIDE!!! Gerade kommt mir einmal mehr im Leben die Frage in den Sinn - bin ich nur noch von Dumpfbacken umgeben - oder bin ich die Dumpfbacke und merke es nur nicht. DAS KANN DOCH SO ALLES NICHT SEIN!!! Ist es scheinbar aber eben doch... 
Ich muss jetzt erst einmal eine Nacht darüber schlafen um jegliche Überreaktion meinerseits ausschließen zu können. Im Augenblick bin ich mehr als geladen, genau genommen stehe ich kurz vor der Explosion!!!
 

Samstag, 25. Januar 2014

Dschungelcamp

... das Dschungelcamp ist mit 8 Millionen Zuschauern auf Recordkurs... "
Ich glaub`s ja nicht... 

Eigentlich habe ich mit den Einschaltquoten nichts am Hut und sie interessieren mich überhaupt nicht. Aber bei dieser "Schlagzeile"  musste ich sie mir dann für den 24.1 doch mal ansehen... 
Der Dschungel also 8,03 Mio Zuschauer, selbst die Bundesliga "nur" 6,19, die Tagesthemen 4,85 und die Tagesschau 4,47... 

Was einen dazu treibt sich anzusehen wie irgendwelche Menschen, so ekelige Sachen machen, die für mich so unverstellbar sind, das ich  sie mir nicht angucken kann - eigentlich noch nicht einmal davon lesen oder hören will, ist mir ein Rätsel. 
Was Menschen dazu treibt in "den Dschungel" zu gehen und sich dafür herzugeben, sprengt meinen geistigen Horizont... 

Aber gut - diese Zuschauerquoten erklären wohl so Einiges... 

Volk der Dichter und Denker - wo lässt du inzwischen nur denken??? 

Grad bin ich richtig frustriert. Kein Wunder das meine Azubis bei so vielen Unterrichtsgegenständen nicht den Hauch einer Ahnung haben wovon ich überhaupt rede... Als Journalist oder Politik-Satiriker wäre ich wohl auch frustriert... die müssen ja auch sehen was los ist - mühen dieses Wissen unters Volk zu bringen... 

Ich kann das alles nicht verstehen... 

Freitag, 24. Januar 2014

Dies und das

Manchmal wenn ich mitten in der Nacht wach werde, genieße ich den Blick in die Dunkelheit. Irgendwann um 2 Uhr - oder kurz davor - werden anscheinend die meisten Straßenlaternen ausgeschaltet. In den Häusern ist dann auch weit und breit in der Regel kein Licht mehr zu sehen. Ein Blick aus dem Fenster - und ich sehe nur die schwarze Dunkelheit - und sofern sie denn da sind - die Sterne so gut und hell wie selten sonst. 
Irgendwo am Horizont ist eine kurze Lichter-Perlenkette. Schätze das ist die Beleuchtung einer Hauptstraße einer der Nachbarorte - sonst nichts als Dunkelheit. Diese kurze fast unbeleuchtete Zeit ist, scheint die zu sein in der wirklich mal Ruhe ist und das geschäftige Treiben ein Ende hat... Und das ist gut so. Am Tag ist sowieso schon immer viel zuviel los.

Gestern morgen bin ich in die Stadt gefahren weil ich noch ein paar Einkäufe zu erledigen hätte... Und war schon gleich auf der Hinfahrt genervt. An der Busumsteigehaltestelle saßen schon 5 oder 6 Leute im Bus die auch in die Stadt wollten. Alle saßen schweigend da und warteten auf die Abfahrt die in wenigen Minuten sein würde. Es waren keine ruhigen Minuten.
Die Busfahrerin telefonierte - laut. Die einzigste hörbare Stimme. Man hätte taub sein müssen um sich dem GEspräch zu entziehen ... und es ging mir auf den Keks auf diese Art beschallt zu werden.
Manche Menschen bleiben mir ein Rätsel. Für mich ist und bleibt es völlig unverständlich wieso man völlig unbeteiligte, fremde Menschen in seine meist höchst belanglosen und banalen oder - selten höchst wichtige Telefonate reinzieht. Ich käme auf jeden Fall nicht auf die Idee. Mich würde es stören wenn jeder meinen Belanglosigkeiten lauschen könnte - und wichtige Dinge gegen diese Fremden erst recht nichts an... Aber gut. Da scheint ganz offensichtlich jeder anders zu sein. 
Später am Tag hatte ich dann noch einmal das zweifelhafte Vergnügen mir ausführlich die Einkaufsliste und die Haushaltsanweisungen einer Dame anzuhören, die ebenfalls mit ihrem Anruf ihr Umfeld beschallte... 

In den Geschäften war für einen vormittag - finde ich - ziemlich viel los und am Ende war ich froh als ich endlich wieder zuhause war.

Am Schreibtisch kämpfe ich mich jeden Tag neu durch meine Papierberge. Es scheint so zu sein, dass im gleichen Augenblick in dem ich den einen Berg abgearbeitet habe im Hintergrund ein neuer angewachsen ist. Der Schreibtisch will einfach nicht leer werden... 

Heute morgen muss ich erst noch einmal in die Stadt und 2 Unterrichtsstunden geben, dann kann das Wochenende anfangen. Neue Termine sind mir gestern auch schon ins Haus geflattert. Von mir aus könnte dieses Leben noch eine ganze Weile so weitergehen. Ich liebe die Selbstbestimmung, die Freiheit ja zu sagen oder nein. Aber tief in meinem Inneren ist mir wohl klar, dass ich auch Glück brauche damit es so bleiben kann - und ob ich das am Ende haben werde - wer weiß?

Und sonst? ... Weit und breit wenig erfreuliches in der großen weiten Welt. Das was man in den letzten Tagen immer wieder hören kann - Plastik ist inzwischen in unseren Lebensmitteln - inclusive dem Trinkwasser angekommen. Vermutlich durch die Mirkoplastikteilchen die mit Körperpflegeprodukte in die Abwässer gelangen, in den Kläranlagen nicht oder nur unzureichend raußgefiltert können - und so dann wieder in den Flüssen - und letztlich in der Nahrungskette landen - na dann mal guten Appetit.
Wäre wohl zuviel des Guten jetzt , nachdem man das weiß, dem Unsinn mit den Mikrokügelchen ein Ende zu setzen... 
Wir werden es schon noch schaffen die Welt und uns gleich mit - kaputt zu kriegen. Da bin ich mir leider ganz sicher.

 

Mittwoch, 22. Januar 2014

Der Sandmann und ich...

Letzte Nacht hatte ich mit dem Sandmann wieder mal kein Glück. Irgendwann kurz nach 2 ließ die Wirkung seines Sandes nach und ich war wach... Außerdem hatte ich Rückenschmerzen, hat sich angefühlt als hätte ich mir irgendeinen Muskel gezerrt, überanstrengt... keine Ahnung - auf jeden Fall war es erst einmal keine gute Idee wegen Schlaflosigkeit an den Schreibtisch zu gehen - statt dessen habe ich mich mit heißen feuchten Packungen eingekuschelt und dabei Agatha Christie gelesen. Man merkt beim Lesen schon, das sie irgendwie in einer anderen Welt stattfinden - da hat fast jeder Akteur noch seine Putzfrau die mindestens einmal wöchentlich oder öfter kommt, ebenso einen Gärtner und am Besten auch noch eine Köchin. Auf der anderen Seite leisten sich auch heute wieder zunehmend Menschen die für sie Dinge erledigen. So gesehen habe ja sogar ich eine Putzfrau - wenngleich nicht für meine Privatwohnung sondern nur für die "Hauswoche"... Ansonsten bin ich in allen Romanen die ich in jüngster Zeit gelesen habe, nur an sehr wenigen Stellen auf Aussagen gestoßen die eindeutig zeigen das diese Geschichten aus einer ganz anderen Zeit sind - auf ihre Weise sind sie ziemlich zeitlos geschrieben. Sie kommen in jedem Fall für mein Empfinden zeitloser daher als so mancher Film aus den vorherigen Jahrzehnten... WEnn ich jetzt lese das da jemand zum Telefon greift - dann sehe ich natürlich nicht die hoch altmodischen Apparate die Agatha Christie meinte... erinnern das es wohl noch sehr anders war als heute tut mich dann bestenfalls ein Nebensatz das die Vermittlung das Gespräch herstellt...

Na wie dem auch sei - gegen Morgen bin ich dann noch einmal eingeschlafen - allerdings nicht lange - denn bereits gegen halb 8 hat mein Telefon Sturm geklingelt. Sehr ungewöhnlich. Erst Minuten nachdem es bereits wieder aufgehört hatte, konnte ich mich dazu aufrappeln nachzusehen wer angerufen hat. Die Bildungseinrichtung die mich als Dozentin bucht... Hab zurück gerufen - eine andere Dozentin war ausgefallen - ob ich übernehmen kann. 

Irgendwie hat mich dieser "Überraschungsangriff" ein bisschen an die Zeiten im Teich - wenngleich die ganze anders auf mich gewirkt haben - wirklich wie Angriffe auf mein Leben, wie völlige Fremdbestimmung. Heute das war erstens eher ein Ausnahmefall - außerdem lag die Antwort in meiner freien Entscheidung - ich hätte auch nein sagen können ,ohne ein schlechtes Gewissen weil ich eigentlich ja die Verantwortung hab, zuständig bin etc. Alleine die Entscheidung nach eigenem Ermessen und aus eigenen freien Stücken treffen zu können, macht es zu einer ganz anderen Sache für mich - und natürlich habe ich übernommen - auch das ist anders als im Teich - jeder zusätzliche Einsatz findet sich 1:1 in meinem Geldbeutel wieder und versickert nicht irgendwo im nirgendwo und war im Zweifelsfall eine "Ehrenrunde"... 

Ha - und dann habe ich heute meinen Teichnachfolger gesehen... Er kam auf mich zu und hat mich schon von weitem mit einem Kopfnicken begrüsst, ich habe zurück genickt und mich sofort wieder den Ausbildenden mit denen ich gerade im Gespräch war, gewidmet und statt weiter auf mich zuzukommen und mir ein Gespräch ins Ohr zu drücken, machte er einen Bogen und suchte sich ein anderes Opfer.

Ich kann den Typ nicht ausstehen. Nach allem was ich weiß ist er ein Schaumschläger, macht viel Wind und nichts steckt dahinter und er ist faul. Der macht nicht einmal im Ansatz das, was ich im Teich gemacht habe. Er beschränkt sich auf da sein und wichtig sein... soll er ruhig... geht mich alles nichts mehr an - zum Glück. Aber damit gehört er eindeutig zu den Menschen mit denen ich nichts gemein habe, keine Gesprächsbasis - einfach nichts. 
Ihn einfach nonverbal abblitzen lassen - das ich das gemacht habe, das mir das so einfach gefallen ist - das fand ich toll. 
Früher hätte ich soetwas nicht gemacht und das Gefühl gehabt ich wäre für diesen Menschen zuständig, muss mich kümmern, ihn einbinden, integrieren... nö - nix muss ich. Und das war richtig, richtig toll. 
 

Dienstag, 21. Januar 2014

... heute ist kein guter Tag für Schneeflocken...

Eiskalt, pitschnass und riesengroß fielen die weißen Flocken heute morgen um kurz vor 7 vom Himmel. Ich habe meinen Augen nicht getraut - denn in der Wettervorhersage hatte ich nichts dergleichen gelesen.

Die eiskalten Flocken landeten und wurden noch im selben Augenblick zu einem großen Wasserflecken - bis alles so naß war, als hätte es geregnet... 
Schon am frühen Vormittag war der Spuk vorbei... 

Jedes Jahr aufs Neue warte ich sehnsüchtig auf den Winter, auf die weiß verzauberte, verträumte Welt die mit einem mal so friedlich scheint... Und in den allermeisten Jahren warte ich vergebens... Wenn nicht bald ein paar weiße Tage kommen, dann will ich sie allerdings diesen Winter gar nicht mehr. In den Geschäften tauchen bereits die ersten Hyazynthen, Tulpen und Narzissen als erste Boten für den kommenden Frühling auf...

Montag, 20. Januar 2014

Konflikt

Heute morgen habe ich eine email von einer Freundin bekommen. Das ist nicht wirklich etwas Besonderes - wir halten engen Kontakt via email - teilweise mehrmals täglich - auch wenn wir uns an dem Tag bereits gesehen haben oder später noch sehen werden... So wie heute am späten Nachmittag...

Aber irgendwie musste ich doch grinsen über unsere so komplett unterschiedliche Ausdrucksweise - wobei sie schon in gewisser Weise ein Vorbild für mich ist und mich ihrer zunehmend annähere. 

Ich z.B. würde sagen das ich mit xy Zoff hatte, stinksauer war wegen... , oder so ähnlich - sie hingegen hat immer "Konflikte"... 

Kurz nachdem der Begriff Konflikt heute morgen in meine Wahrnehmung geflattert ist, musste ich dann feststellen, dass ich auch kurz davor bin einen Konflikt zu bekommen... 
Ich glaube nämlich das ich einer Dienstleisterin mal unsere Rollen erklären muss: Sie ist meine Dienstleisterin - ich bezahle sie... also gebe ich dann wohl auch vor, was gebraucht wird und fordere das ggf. ein... Es kann wohl kaum sein, dass sie von mir die Dinge in einem Ton einfordert, der durchaus den Eindruck vermitteln könnte, als würde sie mich dafür bezahlen das ich springe... 
Die Email kam von ihr heute angeflattert und ich saß in sekundenschnelle auf der höchsten Palme - und obwohl das schon heute am späten vormittag war, sitze ich noch immer auf der Palme. Soetwas brauche ich gar nicht!!!

Sonntag, 19. Januar 2014

Sonntagsbilder

Wieviele Menschen jetzt sagen würden, das ein solcher Tag doch langweilig ist, kann ich nur schätzen... Vermutlich wären es nicht wenige...
Aber ich habe diesen Tag in keinem Augenblick langweilig gefunden - sondern gerade in der ruhigen dahinplätschernden Normalität wie ein Geschenk. Noch immer fühlt es sich für mich nicht normal, sondern wie etwas ganz Besonderes an, den Sonntag zu haben der nur mir gehört... an dem ich mich selber nicht unter Stress und Zeitdruck setze im Versuch mich selber zu überholen... 

Gemütlich mit einem Buch aufs Sofa gekuschelt, kein schlechtes Gewissen wegen der Zeit die ich so "verbummel", keine innere Unruhe die es unmöglich macht mich auf das Buch zu konzentrieren, mich einfangen zu lassen von den Worten die zu Bildern werden bis sie mich aufsaugen... 
Später am Tag die Lichtdeko anschalten, Kerzen anzünden, das Glas Wein in Reichweite auf dem Tisch, leise Opernklänge... entführt aus dem Hier und Jetzt... das ist nicht langweilig... das ist einfach nur ein Sonntagsbild das schon so lange in meiner Phantasie lebt und den Weg in den letzten Jahren einfach nicht in meine Wirklichkeit gefunden hat... 
Schön das ich mich wieder entführen lassen kann in andere Welten... 
 

Samstag, 18. Januar 2014

Der Tag ist noch jung...

Der Tag ist noch jung, aber ich bin jetzt schon zufrieden mit mir. 
Heute morgen hat mich um kurz nach halb 4 der Sandmann aus dem Bett gejagt. Ich habe die Kaffeemaschine angeworfen und während sie den Kaffee brühte meine Zahnbürste besucht... und dann zack - saß ich am Schreibtisch. Jetzt fehlt nur noch eine einzige Zahl, die ich aber innerhalb weniger Minuten ermitteln kann wenn ich die notwendigen Belege dafür habe - und dann ist meine komplette Einkommensteuererklärung mit 3 Einkommensarten fertig :-)... 
Ach ja - und die Inhalte für die HP habe ich heute auch schon fertiggestellt und zwecks Konzeption weitergeleitet :-). 

Dieses Wochenende gehört jetzt mir - ich kann noch das eine oder andere machen - zu tun oder machen habe ich immer mehr als genug... Aber ich muss nicht und auf keinen Fall habe ich zeitlichen Druck :-).
Aber wie heißt es doch so schön - man soll den Tag nicht vor dem Abend loben...

Donnerstag, 16. Januar 2014

Plitsch-platsch

Der Regen klopft an die Fensterscheiben, er trommelt aufs Dach... nur vom Winter ist noch immer nichts zu sehen... und wenn der nicht bald Einzug hält - wonach es gerade nicht aussieht, viel später braucht er dann auch nicht mehr kommen! Ich merke nämlich gerade wie ich so langsam in den Frühlingsmodus komme... Lust auf hell, Licht, bunte Farben... 

Heute habe ich zum Glück einen kurzen Unterrichtstag... 2 Stunden und dann kann ich mich schon wieder auf den Heimweg machen und an meiner HP weiter arbeiten. Dem Coach der das Konzept entwickelt, habe ich nämlich zugesagt das er es noch vor dem Wochenende erhalten wird... 
Gestern nach vielen Stunden Unterricht habe ich einfach nicht mehr die Kurve bekommen und nur noch abgeschlagen in der Ecke rumgehangen.

Und sonst? "als so weiter..."

Vorgestern abend hat mich Schmierläppchen angerufen und gestern morgen mit in die Stadt genommen. Als Mensch ist er mir lieb (und teuer) - aber wenn es um berufliche Sichtweisen geht, dann hat er noch immer das Talent mich innerhalb aller kürzester Zeit auf die höchsten Palmen zu jagen... So auch gestern morgen - und das obwohl ich mich schon überwiegend auf die Rolle der (verständnisvollen) Zuhörerin verlegt habe. Mich wundert wie weit die Selbst- und die Fremdwahrnehmung mitunter auseinander gehen können... Bei ihm gibt es da anscheinend so gar keine Überschneidungspunkte mehr. Ich rede ja mit vielen der Menschen mit denen er beruflich zu tun hat, bzw. erzählen die mir viel von ihrem Arbeitsalltag. Und allen gemein - selbst denen die eigentlich nicht dazu neigen sich negativ über andere zu äußern und schon gar nicht über einen Vorgesetzten, erleben ihn in seiner Art - als jemanden der sie von der Arbeit abhält, sich ständig an den unwichtigen Dingen aufhängt anstatt Energie in die Brennpunkte zu investieren... Er selber meint Wunder wie gut sein Verhältnis zu denen ist, wie gut er sich mit ihnen versteht und das der eine oder andere sicherlich kündigen wird wenn er erst einmal in Rente geht.... 
Mindestens seit er 57 geworden ist, ist das eigentlich sein Hauptanliegen - selber noch gut bis 60, 61 oder vielleicht 62 durchzukommen und dann frühzeitig in Rente zu gehen... Na dann...

 

Mittwoch, 15. Januar 2014

Der Sandmann

Ich hatte mir doch tatsächlich eingebildet, der Sandmann und ich wären inzwischen soetwas wie Freunde geworden und die Zeit der Schlafstörungen vorbei. Scheinbar grundlos konnte ich morgens lange - und richtig gut - schlafen... Ich hoffe es war eine Ausnahme, dass er mich heute nacht um 2 hat aufwachen lassen... Und dafür hat er sich nicht den besten Tag ausgesucht! Es liegen 8 Unterrichtsstunden vor mir - und davon 2 Klausuraufsicht...

Dienstag, 14. Januar 2014

Operation Selbständigkeit

Gestern hat die Sonne es nicht geschafft die dicken Nebelschwaden wegzudunsten und so blieb die Stadt den ganzen Tag in ein dickes Nebelgrau eingehüllt.

Als ich am späten Nachmittag als es schon dunkel war aus der Stadt zurück fuhr, ging es durch dicke Nebelwände die fast nur noch das Licht der entgegen kommenden Autos durch ließen. Mein Dorf lag völlig verschluckt irgendwo in dieser Nebelwelt, kein Lichtschein hat mehr verraten wo genau es zu finden gewesen wäre.
Noch gespenstischer war es weil der Überlandbus schon regelrecht durch die kurvige Landstraße durch den Nebel raste als wären wir auf der Flucht. Eine der Sichtweite angepasste Fahrweise sieht eindeutig anders aus... Aber gut.

Zuhause angekommen war ich nach 8 Stunden Unterricht erst einmal fix und fertig und habe mich vors Fernsehen gelegt um ein bisschen abzuschalten - und bin dabei eingeschlafen. 

Nachher habe ich erst einmal 4 Stunden Unterricht und dann später noch in meinem Wetzlarer Büro einen CoachingTermin zwecks Werbemarketing... Ich bin ja mal gespannt. 
Im Augenblick sehe ich dem Ganzen doch mit eher gemischten Gefühlen entgegen. Mir kommt es grade wieder einmal so vor, als ginge es weniger mich zu coachen für die bereits verhandelten und bereits bezahlten Entgelte - sondern mehr darum, das durch das Coaching neue Einnahmequellen mit mir als der Melkkuh erschlossen werden sollen... Vielleicht haben mich ein paar der Erfahrungen der letzten Monate diesbezüglich auch einfach nur sehr misstrauisch gemacht... Auf der anderen Seite ist es sehr unschädlich dadurch schlauer und vorsichtiger zu werden - und entsprechend genauer die Vorgänge zu betrachten um sie zu bewerten... 
Und jetzt wo ich das schreibe, bin ich mir fast schon wieder sicher in die erste Kostenfalle getappt zu sein. Ich bin gespannt... 

Das Gute bis jetzt an dem Coaching - ich habe endlich eine Vorstellung davon bekommen, wie unsere HP aussehen soll - und kann jetzt gezielt das voran treiben. Vorher hat mir die Lust dazu gefehlt - einfach weil sie zwar formal den Anforderungen entsprach - aber irgendwie dennoch nicht wirklich "meins" war, ohne das ich hätte sagen können was genau nicht passt. Warum ich sie als farb- und leblos empfinde. Das ist jetzt anders. Jetzt habe ich eine klare Vorstellung wie sie sein muss um die Botschaften unterschwellig zu transportieren, damit sie genau das zum Ausdruck bringt - auch jenseits von Worten - die ich vermittelt wissen will. 
Seit ich da ein Stück Klarheit habe, bin ich auch schon ein wesentliches Stück voran gekommen. Letztes Wochenende habe ich 4 von 6 Punkten schon abgearbeitet und von den 2 verbliebenen steht schon die Grundstruktur... Damit gedenke ich im Laufe dieser Woche fertig zu werden, wobei ich da zeitlich durch etliche Unterrichtsstunden eingeschränkt bin. Morgen habe ich z.B. auch wieder 8 Stunden Unterricht und auch am Donnerstag und Freitag muss ich unterrichten - wenn da dann auch jeweils nicht ganz soviele Stunden.

Und jetzt werde ich mich mal an mein Morgenwerk machen weil ich noch einiges schaffen will, bevor ich um 9 los muss.

Hab ich schon erwähnt wie gut mir dieses doch sehr selbstbestimmte Leben gefällt? So kann es von mir aus gerne bleiben!
 

Mittwoch, 8. Januar 2014

Es könnte schlimmer sein...

Nachdem der Tag gestern sonnen - und somit lichtüberflutet begonnen hat, die Lebensgeister in mir erwachten und mich tatkräftig am Schreibtisch tun und machen ließen, bin ich am frühen Abend als die Dämmerung längst eingesetzt hatte einkaufen gegangen.
Auf dem Rückweg durch die Dunkelheit habe ich eine ehemalige Kollegin getroffen - eine sehr ehemalige, denn sie ist schon lange vor mir aus dem Teich ausgestiegen... Wir kamen ins Gespräch, d.h. ich konnte mich auf einmal wieder sehr sehr gut an die Zeit mit ihr erinnern. Sie war superfleißig, hatte ein schnelle Auffassungsgabe, war unbedingt verlässlich - und der Mund stand nicht still. Sie hat ohne Punkt und Komma geredet - aber auf eine Art die einen zum Lachen gebracht hat. Die Schilderungen ihrer Erlebnisse waren immer mehr als lebhaft... Im Grunde ist es wohl eher ein Ding der Unmöglichkeit mit ihr Dialoge zu führen, sich auszutauschen. Sie redet und redet und redet und redet...
Und das war gestern abend wieder genauso. Wir haben gestern abend mindestens eine halbe Stunde, eher länger in der Dunkelheit am Dorfrand gestanden und sie hat erzählt und erzählt und erzählt... Ich glaube ich weiß inzwischen alles was sich in ihrem Leben zwischen Ausscheiden im Teich bis heute getan hat... Und am Ende kam ich für mich zu der Erkenntnis - ich habe es noch richtig, richtig gut erwischt mit meinen Rücken- und Armproblemen die mir fast 2 Jahre das Leben zur Hölle gemacht haben.
Sie ist jünger als ich und befristet in Frührente. Ein kleines Trauma, irgendwo mit der Hand gegen geschlagen - ohne weitere Verletzungen... Morbus Sudeck... der ganze rechte Arm nicht mehr gebrauchbar, nicht funktionsfähig und eine einzige Schmerzquelle... Ich hatte Zeiten in der ich die Zähne aufeinander beißen musste wenn ich eine volle Kaffeetasse halten wollte - aber es ging immerhin... Sie kann zeitweise nicht einmal das - und im Gegensatz zu mir ist ihr rechter Arm betroffen. Wenn ich mir vorstelle mein rechter Arm wäre nicht mehr gebrauchbar... das stelle ich mir lieber nicht vor... Da wird alles - vom Zähneputzen über das Duschen, Anziehen, Haushalt, arbeiten sowieso, zu einer einzigen Herausforderung... Einen ganz leichten Vorgeschmack von alldem hatte ich ja vor der Reha bekommen...

Vielleicht war es für mich richtig gut sie gestern zu treffen nachdem die letzten Tage sich reichlich trübe Gedanken in meinem Kopf festzusetzen schienen... Ihre Geschichte hat mir wieder einmal sehr deutlich gemacht wie wenig Grund ich zum Klagen habe und eigentlich alles "im grünen Bereich" ist.

Dienstag, 7. Januar 2014

Verlustängste

Es gab mal eine Zeit da hielt ich mich für bärenstark und "unkaputtbar". Vermutlich war ich es in jenen Tagen auch - zumindest irgendwie.
Die Vorstellung zu wollen und nicht zu können... undenkbar. 

Das Leben schien wie eine Treppe auf der es Stufe für Stufe nur immer weiter nach oben geht. Das es irgendwann nicht höher gehen kann, ich glaube das kam mir nie in den Sinn und schon gar nicht die Frage wie es weitergehen soll und kann, wenn man erst einmal ganz oben ist.
Das Leben erschien mir wie ein Abenteuer indem es viel zu erleben gibt, immer neue Schätze und Erinnerungen erobert, gewonnen und behalten werden. Es war etwas was immer mehr wurde - auf die Idee das etwas verloren gehen könnte - verbunden mit viel Trauer und Schmerz - auf die Idee bin ich auch nicht gekommen.

Im Grunde bin ich in einer (Traum-Märchen-)Welt aufgewachsen, die jenseits meiner erlebten Realität war - und erst recht jenseits dessen, was Leben noch alles heißen kann.

Als ich 19 war, hatte ich schon sehr viele, sehr furchtbare Dinge erlebt - und sie alle überlebt, nicht zuletzt durch die Flucht in meine Traumwelt. Wenn man mich in jenen Tagen gefragt hätte, was das Schlimmste wäre was mir passieren könnte, dann hätte ich vermutlich gelacht und gesagt, dass es nichts mehr gibt was schlimmer sein könnte, als das was ich bereits hinter mir gelassen habe.

Das war ein Irrtum.
Für mich völlig plötzlich und unerwartet starb mein Vater mit gerade mal 45 Jahren. Für mich ist da eine Welt zusammen gebrochen von einer Minute auf die andere, völlig unfassbar, völlig unglaublich, für mich gar nicht zu verstehen. Dieses Ereignis hat mich traumatisiert, völlig entwurzelt und orientierungslos zurück gelassen. Es war vielleicht das erste Mal in meinem Leben, dass ich keinen Notfallplan hatte, keine Taktik mit der ich mich der Wirklichkeit entziehen konnte und begreifen musste das es nicht nur immer Stufen im Leben nach oben geht, nicht alles immer mehr und besser wird - sondern es auch viel zu verlieren gibt - ohne das sich irgendetwas dagegen tun lässt.
Diese Angst - ohne jede Vorwarnung, von einem auf den anderen Augenblick, zu verlieren, habe ich seitdem nie mehr wirklich verloren. Sie ist etwas die in aller Freude, in allem Glück, in allen ruhigen Fahrwassern des Lebens, mitschwingt. Alles könnte jederzeit das letzte Mal sein. Manchmal ist mir das mehr, manchmal weniger bewusst - aber irgendwie ist diese Angst unterschwellig immer da.

Längst habe ich begriffen, dass das Leben nicht eine Treppe ist die nur Stufen nach oben hat... Irgendwann wird es Zeit sich auf den Rückweg zu machen... Und das scheint nichts zu sein was bewusst passiert... Eines Tages wachte ich auf und habe gemerkt das ich nicht nur silberne Fäden im Haar habe - sondern heute auch vieles schwer fällt was einmal so einfach war... 

Und die Angst zu verlieren bekommt ein neues Gewicht - gerade in den schönen Augenblicken schwingt jetzt schon immer ein Hauch der Vergänglichkeit mit... Die besondere Kunst scheint darin zu bestehen, sich der Vergänglichkeit bewusst trotzdem die Angst vor dem Verlieren nicht siegen zu lassen und das Leben zu leben solange es währt... 

 

Ein Hauch von Frühling

Gestern abend hat es Bindfäden geregnet und heute morgen waren alle Wolken weg.
An einem hellblauen Himmel ziehen Flugzeuge weiße, und dort wo sie von der Sonne angstrahlt werden hellrosa Kondenzstreifen in den Himmel. Sonderlich kalt ist es auch nicht. Es liegt ein Hauch von Frühling in der Luft...

Montag, 6. Januar 2014

Flügellahmer Tag

Gestern nacht war es schon wieder mindestens halb 3 bis ich endlich irgendwann eingeschlafen bin. Vorher konnte ich wieder mal nicht die richtige Schlafposition finden, dann hatte ich eine neue Bodylotion benutzt und sie war vermutlich der Grund weshalb die Haut am ganzen Körper juckte wie verrückt und die Schlaflosigkeit weiter anfeuerte... 
Dementsprechend spät bin ich heute morgen aufgewacht - und als der Morgenkaffee, das Fahrradstrampeln und duschen endlich erledigt waren, war es schon wieder Mittag.
Für mich ist es jetzt gefühlt Mittag, in Wirklichkeit aber schon früher nachmittag. 
Den Einkaufsbummel den ich für heute geplant habe, habe ich ersatzlos gestrichen... Ob ich dann am Ende aber soviel am Schreibtisch wegarbeiten werde wie ich vor hatte???  - Ich kann es fast nicht glauben... 

Samstag, 4. Januar 2014

... die Zeit rennt...

Wo der Tag geblieben ist kann ich nicht sagen - auf einmal war er einfach weg.
Heute morgen habe ich zuerst meine emails beantwortet, die Wohnung in Ordnung gebracht, zwischendurch im Netz rumgestöbert, ein Schläfchen gemacht... und dann war es plötzlich - und eigentlich viel zu früh schon wieder abend...
Und so wird es vermutlich bleiben - die Zeit rennt einfach davon... einfach so... 

Freitag, 3. Januar 2014

Happy birthday

Auf in ein neues Lebensjahr... das letzte bevor es sich wieder nullt... 

Ich erinnere mich noch ganz genau wie ich meine Oma als kleines Mädchen fragte, wie sich so ein langes Leben anfühlt wie das ihre. Sie hat mir damals gesagt, ich würde mich wundern wie schnell die Jahre vergehen und das es eigentlich sich gar nicht so lange anfühlen würde, ruckzuck wäre man alt. Ich weiß noch genau das mir das damals sehr merkwürdig erschien. Von Weihnachten zu Weihnachten dauerte es immer eine Ewigkeit. Wie sollte da auf einmal die Zeit schnell rumgehen?
Damals bin ich nicht im Mindesten auf die Idee gekommen, dass die Zeit in späteren Jahren eine andere Taktung bekommen wird, Weihnachten nicht mehr das Maß aller Dinge ist dem man entgegen fiebert... Und sie hatte Recht - die Jahre sind wie im Flug vergangen. So schnell, dass ich es selber kaum glauben kann.

Silvester kam den ganzen Tag auf allen Kanälen Musik aus vergangenen Jahrzehnten - neben Unmengen Klaumauk. Unter anderem wurden Aufzeichnungen von Musiksendungen und Auftritten der Künstler aus den 70iger Jahren gezeigt. 
Sie klingt mit den Ohren aus der heutigen Zeit wirklich sehr altmodisch, fremd und dabei doch noch so vertraut als wäre diese Musik eben erst verklungen. Ich höre diese Musik und auf einmal ist wieder das Lebensgefühl jener Tage da... noch unbeschwert, noch völlig alle Gedanken und Träume ausgerichtet auf den Tag wenn man später einmal groß sein wird, der Märchenprinz am Horizont auftaucht... Wobei der Märchenprinz da sicherlich noch nicht den Platz in meinen Gedanken einnahm. Es ging mehr um groß werden, Schuhe mit hohen Absätzen tragen können, auch solche modernen Kleider tragen wie die Künstlerinnen. 
Bei einem der Lieder konnte ich mich sogar sofort an den warmen Sommer des Jahres erinnern und an das Kleidchen das ich damals - noch nicht einmal 6 Jahre alt - trug.

Ich höre diese Musik - und auch die der nachfolgenden Jahrzehnte und ich fühle mich nahtlos in das Lebensgefühl dieser vergangenen Zeiten zurück versetzt. Es ist alles wie gestern gewesen und es fühlt sich wieder an als wäre ich noch immer dieses Mädchen. Es hat sich nicht geändert...
Bis die Musik verklungen ist. Dieses Mädchen gibt es nicht mehr. Es ist lange lange her.
Die Gefühle für das Leben, die Gedanken, die Träume, die Ziele - alles hat sich verändert... Aber für diesen einen Augenblick wenn diese Musik erklingt, ist das vergessen. Da ist es als könnte noch jederzeit alles passieren, als läge noch alles vor mir und nicht schon soviel hinter mir.

Gesten war Freundin Studienkollegin da. Es hat nicht lange gedauert und sie war bei ihrem Thema... Männer, der Hoffnung das es irgendwo da draußen in der Welt doch auch noch einen Gescheiten geben muss... Das war lange irgendwie gar nicht ihr Thema, wird es aber immer mehr wie mir scheint. Ich kann irgendwie nichts hilfreiches dazu beisteuern... Viel zu lange ist es her, dass ich dachte man müsse nur eine größere Menge von Fröschen küssen und dann würde einer sich schon in den Märchenprinzen verwandeln... Und was noch viel Entscheidender ist - ich habe nicht wirklich den Ehrgeiz  aktiv irgendetwas in meinem Leben zu ändern weil ich es für mich gut finde wie es ist.

Wenn aus irgendeinem Grund - ohne mein aktives Dazutun die Schmetterlinge anfangen würden zu fliegen, dann wäre ich vermutlich wieder die Erste die dem Herzen folgt, alles stehen und liegen lässt und das Unterste nach oben kehrt... Aber ich habe keinen Grund diese Veränderung aus eigenem Antrieb herbei zu führen. Ich will nicht. Wenn es so sein sollte, dann gut, vielleicht sogar ausnahmsweise mal mehr als gut mit Happyend-Garantie... aber wenn nicht - dann ist es genauso gut...

Mein Wunsch für das neue Lebensjahr? Das die Operation Selbständigkeit so gut verläuft, dass ich damit zukünftig und bis ans Ende meiner Tage meinen Lebensunterhalt damit bestreiten kann und nicht wieder zurück in eine fremdbestimmte Tretmühle muss... Diese Vorstellung hat für mich - zumindest im Augenblick - etwas sehr furchtbar Horrorartiges an sich. 

Donnerstag, 2. Januar 2014

2. Januar

Gestern wurde es vormittags - entgegen meinen "Erfahrungen" doch noch hell am Himmel und zeitweise hat sich sogar die Sonne sehen lassen.
Dafür regnet es jetzt Bindfäden, windet... und das wo ich heute in die Stadt will... 

Jetzt sind die Feiertage vorüber und der Alltag hat uns wieder - aber dadurch das heute schon Donnerstag ist, ist es dann doch noch nicht der ganz große Sprung in den Alltag. Es liegt eher soetwas wie Wochenendstimmung über dem Land. Das neue Jahr nimmt noch nicht richtig Fahrt auf. 
Für mich fühlt es sich ein bisschen wie eine kleine Katastrophe an, dass die Zeit zwischen den Jahren so schnell rumgegangen ist, beinahe schon an mir vorübergesaust ohne das sie etwas davon gehalten hat, was ich mir von ihr versprach. Aber gut... 
Wie heißt es in einem uralten Schlager doch so schön - 

... die Zeit macht nur vor dem Teufel halt, denn der wird niemals alt...

So bleiben auch diesmal die Bücher ungelesen die ich eigentlich so gerne zwischen den Jahren lesen wollte... Ich hatte es mir genau ausgemalt wie diese Zeit sein würde... 
 

Mittwoch, 1. Januar 2014

2014

Das neue Jahr fing wie alle Jahre wieder mit einem bunten Sternenregen und laut krachend an. 
Und auch wie alle Jahre wieder, ist dieser Neujahrstag gefangen in einem Einheitsgrau. Die Kirchenglocken läuten, ansonsten ist es still als läge das ganze Dorf noch im kollektiven Tiefschlaf. Aber so ist es vermutlich auch.
 Anders als grau und trüb, die Welt wie ausgestorben in den frühen Morgenstunden, kann ich mir einen Neujahrstag überhaupt nicht mehr vorstellen.

Das vergangene Jahr war das Jahr der Schlussstriche, so mancher geplant gezogen unter all das was ich so für mich nicht mehr richtig fand. Und mancher zog sich wie von Geisterhand alleine. Es ging einfach zu Ende, wurde vom Fluss der Zeit davon gespült und hat die Sicht wieder frei gegeben und den Blick auf das Morgen. Und das war gut so. 
Es klingt vielleicht schaurig schön "... und manchmal muss die Sehnsucht für immer reichen...", manchmal denkt man vielleicht, fühlt für eine gewisse Zeit, das sei der eigene Lebensweg, das das Einzige was sich erwarten lässt und am Ende bleibt. Die Vorstellung ist schaurig - aber nach einer gewissen Zeit sicherlich nicht mehr schön, sondern würde dem Leben eine ganz Besondere Tragik geben - oder?  Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass dieser Knoten in meinem Leben geplatzt ist und wieder alle Wege nach vorne offen sind - auch wenn das hieß sich von ein paar geliebten Erinnerungen zu trennen. Das ist seltsamerweise ganz einfach, wenn erst einmal der Knoten geplatzt ist. Da kann man einfach loslassen um neu loszurennen. Das passiert ganz unmerklich, tränenlos, klaglos. Es ist mehr wie eine innere Befreiung die in die Gedanken, Gefühle und letztlich auch in die Tage und Nächte kriecht.

Was für heute auf dem Programm steht, kann ich noch gar nicht so richtig sagen. Es ist der letzte Tag der irgendwie noch zu der Zeit "zwischen den Jahren" gehört und den ich guten Gewissens einfach verbummeln kann.
An diese Zeit vor einem Jahr kann ich mich gar nicht mehr richtig erinnern. Wenn ich  noch eines davon weiß, dann das, dass ich dem Ende meiner Zeit im Teich entgegen gefiebert habe und immer nur daran dachte - nächstes Jahr um diese Zeit wird dieser Spuk zu Ende sein. Einer der geplanten Schlussstriche. Zu der Zeit hatte ich zwar noch keine wirkliche Idee wie das alles weitergehen soll, würde, könnte... aber das Ziehen dieses Schlussstrichs war alternativlos - und alles worauf ich mich gefreut habe... auf die Zeit wenn der Teich mit all dem Stress endlich hinter mir liegt.

Und es war dieses Jahr dann auch anders - und ich bin froh darüber das es war, wie es war, wie alles kam. Alles hat seine Zeit und für mich fühlt es sich sehr an, als hätte ich für diesen Schlussstrich genau die richtige Zeit gefunden - auch wenn ich mir da nicht ganz sicher kann. Springen ohne Netz und doppelten Boden ist nie sicher... aber neben dem Risiko ist da eben immer auch eine Chance...