Montag, 27. Juni 2016

Brexit - oder "wie demokratisch sind unsere Demokratien überhaupt noch"?

Ich habe es nicht im Traum für möglich gehalten, was jetzt schon seit Freitag Gewissheit ist. Die Mehrheit der Briten will aus der EU... Ich war irgendetwas zwischen geschockt, sprachlos, ungläubig.
Das es knapp wird, war klar... aber ich war mir so sicher das es - wenn es hart auf hart geht, das Ergebnis pro EU sein wird.

Die EU hat sich in den letzten Monaten nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Manchmal kann man sich auch schon fragen ob die wohl noch ganz gescheit sind, wenn man sieht um welche Nebenbaustellen die sich hingebungsvoll kümmern, statt die großen Probleme der Zeit anzugehen. Aber das es in dieser total veränderten Welt kein Ländchen mehr alleine schaffen kann etwas zu bewegen - und wir in Europa sind alle Ländchen - ich dachte das wäre jedem klar...

Falsch gedacht, keine Ahnung wie das jetzt schon wieder weiter gehen soll. 

Dummerweise scheine ich da nicht die Einzigste zu sein.
Heute habe ich alle Diskusionen, Gespräche, Pressekonferenzen gesehen, die ich zu dem Thema auf den Informationskanälen finden konnte... Und mir schien - niemand hat einen Plan.
Offensichtlich nicht einmal die, die so leidenschaftlich für den Austritt gekämpft haben. Selbst die haben es jetzt gar nicht mehr so eilig mit dem Austritt.
Ein bisschen kam es mir so vor als wenn alle - selbst viele von denen die für das Verlassen der EU gestimmt haben, mit diesem Ergebnis nicht gerechnet haben - oder das letztlich nicht wirklich gewollt.

Es ist ein bisschen als hätte man einen Stinkefinger zeigen wollen - und ist jetzt ganz erschrocken darüber das das Auswirkungen hat die niemand so wirklich gewollt hat...

Und der Schlamassel ist wirklich dick... Wieder einmal mehr kann man sich jetzt fragen wie demokratisch sind unsere Demokratien überhaupt noch.

Mit dem Ergebnis müssen vor allem die jungen Menschen leben - und die haben sich wohl mehrheitlich für den Verbleib in der EU ausgesprochen. Das heißt aber nichts anderes als das die Alten über eine Zukunft entschieden haben die nicht mehr die ihre ist... Das die Alten so entschieden haben, kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen. Sie sollten es doch besser wissen in welchem Zustand ihr Königreich war als sie der Vorläuferorganisation der EU beigetreten sind und was sich seither für sie verbessert hat... besser noch als die Jungen...

Das andere - hier wie dort gilt - die Abgeordeneten des Parlaments sind letztlich nur ihrem Gewissen verpflichtet... nach allem was ich gehört habe, ist aber die Mehrheit der Abgeordneten für den Verbleib... Also wie den Wählerwillen umsetzen und gleichzeitig nur auf das eigene Gewissen hören???

Ich bin dagegen das die Briten der EU den Rücken kehren - aber wie man an diesem Abstimmungsergebnis vorbei kommen will - ... no way oder? Die Menschen fragen und dann doch etwas ganz anderes tun als sie wollen - das wäre für die Demokratie auch kein gutes Zeichen.

Irgendwie ist es als gäbe es jetzt ein Ergebnis das die wenigsten so gewollt haben - zumindest aber die Mehrheiten eindeutig anders wären, würde mit dem Wissen von heute noch einmal entschieden. Aber kann man Wahlen wiederholen bis einem das Ergebnis gefällt? Wo sind die Grenzen? Wann ist das sinnvoll und unschädlich - und wann eine unverzeihliche Manipulation der Wähler?

Ich glaube das was alles rund um das Ergebnis mit zu Tage gefördert wurde ist auf eine gewisse Weise einfach nur tragisch. Der Karren hängt tief im Dreck. Und ich sehe nicht wie man da "gut" wieder rauß kommen kann...

Die nächsten Tage und Wochen werden es zeigen... auch ob sich die EU jetzt neu sortiert, aus Fehlern lernt oder anfängt sich selber zu zerlegen...
Es ist eine ganz und gar verrückte Welt in der wir leben. Sicher scheint mir nur noch, das nichts mehr wirklich sicher ist...

Krisenbewältigung

Letzte Woche... wahrscheinlich ein Meisterlehrstück in Sachen - wie führe ich eine Krise herbei dies es eigentlich überhaupt nicht gibt...

Es ist schon sehr erstaunlich wie man einen ganzen Tag in unterschiedlichsten Mitarbeiterkonstellationen über ein nicht vorhandenes Problem diskutieren und beraten kann...

Für mich ist es völlig klar, dass ich am liebsten mit den Menschen zusammenarbeite, mit denen ich gut zusammenarbeiten kann.
Wenn ich also mit jemandem zusammenarbeiten muss, suche ich mir freiwillig mit Sicherheit nicht die Kollegin aus, die sich als völlig teamunfähig erwiesen hat (und das auch noch immer weiter macht).

Chefin saugte sich nun alle möglichen Gründe aus den Fingern warum es mit der Einzelkämpferin besser wäre... und manche dieser Gründe waren schon sehr abenteuerlich und andere einfach nur lächerlich.
Vor lauter Gründe aus den Fingern saugen ging das eigentliche Ziel - nämlich die Leistung am Kunden die erbracht werden sollte - völlig verloren.
Genau genommen würde es mich sehr wundern, wenn am Ende der Dauerkonferenz überhaupt noch einer wusste worum es eigentlich geht...
Ich bin mir nicht einmal sicher, ob die Initiatorin der Dauerkrise überhaupt wusste wo genau ihr Problem steckt...

Letztlich hat sie mir die Entscheidung überlassen... vielleicht in der Hoffnung, dass ich jetzt - wo ich weiß wie gerne sie es sähe wenn ich die Aufgabe mit der Einzelkämpferin erledige, ich die Entscheidung auch so treffe.
Fehlanzeige- wenn ich entscheiden darf, dann entscheide ich - für jemandem mit dem ich gut zusammen arbeiten kann und entziehe mich der Einzelkämpferin.





... ich versteh es einfach nicht...

Eine Binsenweisheit - von Nichts kommt Nichts... - vielleicht... Aber ich finde sie trifft sehr wohl zu - und möglicherweise nirgendwo mehr als im Unternehmensbereich. Für mich schließt sich maximale Ausbeute bei minimalstem (keinem) Einsatz noch immer logisch aus...

Das darf man aber natürlich nicht sagen - am Besten nicht einmal denken... das will niemand hören... Und so fängt dann wieder einmal eine Märchenstunde an...
"Nichts" wird aufgepustet, in wohlklingende Worthülsen verpackt... Chef ist happy, was will man mehr... und derjenige der am Tag x die Verantwortung in die Schuhe geschoben bekommt wenn die Luftblase platzt, wird schon noch gefunden...

Feste Arbeitsverhältnisse sind eine Comfortzone - das gebe ich zu. Aber ich bin froh wenn ich in 3 Monaten aus meinem Teilzeitvertrag rauss bin und mich wieder vollständig in die Freiberuflichkeit verziehen kann. Viel länger könnte ich diese Märchenstunden nicht mehr ertragen ohne das mir endgültig die Hutschnur platzt...Noch 3 Monate... die kriege ich hoffentlich auch noch rum...


Dienstag, 21. Juni 2016

Sonntagsausflug in die ferne Vergangenheit

Eine besondere Faszination üben noch immer die Orte der Vergangenheit in einem anderen Bundesland auf mich aus. Sehr seltsam wenn ich bedenke, dass ich weit mehr Jahre in diesem verbracht habe, als in dem, in dem ich aufgewachsen bin.
Ungefähr ein Jahr nach Kauf der Hasenkiste habe ich einen Sonntagsausflug dahin gemacht und schnell festgestellt, dass ein Sonntagnachmittag viel zu wenig ist um auf den Spuren der Vergangenheit zu wandeln, sich zu erinnern...




Farben des Sommers...








Es gibt sie noch...

Früh am Morgen hat sie sich sehen lassen... bevor dann später am Tag die Farbe des Himmels wieder wechselte und sie hinter Wolken verschwand...




... und an dem einen oder anderen Tag war sie abends kurz vor dem Untergehen wieder zu sehen bevor neue dichte Wolkenfelder aufzogen...
Ab morgen soll es ja Sommer werden... ich bin gespannt.
Beim Blick aus dem Fenster ist das gerade schwer zu glauben...


Mittwoch, 15. Juni 2016

Sommer - wo bist duuuuu?

Gefühlt seit Wochen Sonne und Wolken im Wechsel, wobei die grauen Wolken mit teilweise stürmischen Winden und heftigen Regenfällen eindeutig das Wettergeschehen dominieren. Wir haben hier noch das Glück das es nur Regenfälle sind die irgendwann angefangen haben aufs Gemüt zu schlagen. In anderen Landesteilen sind unter Wasser stehende Keller noch die harmlosesten Auswirkungen dieses Wetters...

Ich hab den Sommer schon irgendwie abgeschrieben und wenig Hoffnung das sich da noch etwas grundsätzlich ändert...

Cabrio fahren geht grad auch gar nicht. Selbst wenn es warm ist und die Sonne scheint - keine 10 Minuten später kann es aus dem Nichts ganz anders sein. Vorgestern als ich aus der Stadt heim fuhr, hat es dort in Strömen geregnet, keine 5km weiter war nicht einmal die Straße nass... und noch 5 km weiter war es leicht am Regnen.

Ich will endlich Sonne, Licht, warm...

Dienstag, 7. Juni 2016

Ein paar tausend Kilometer später...

... ärgere ich mich immer noch über die Raser und vor allem über die, die sich noch schnell in den Kreisel zwängen und einen schon fast zu einer Vollbremsung im Kreisel zwingen...
 ... und schimpfe wie ein Rohrspatz... 

... ein paar tausend Kilometer später hat meine Hasenkiste auch eine dicke Beule am Kotflügel...
Was nutzt es wenn man immer nur in große Parklücken fährt, bevorzugt auf flugpistenähnlichen großen freien Flächen parkt, wenn dann eine Verkäuferin ihren Liefertrolli nicht unter Kontrolle hat und der ins vorschriftsmäßig geparkte Auto kracht...

Hätte mir vor einem Jahr mal jemand sagen sollen, dass ich mich eines schönen abends ins Auto setzen werde und einfach spazieren fahre... Völlig undenkbar als ich den Führerschein gemacht habe, völlig undenkbar in den ersten Monaten nachdem ich ihn hatte... Da ist meine Hasenkiste gerade mal die nötigsten Strecken über die Straße bewegt worden...

... und Cabrio fahren ist noch immer für mich Entspannung pur. Abschalten. Das ist genauso, fühlt sich genauso an wie ich es mir als Teenie vorgestellt hatte... Damals - bevor ich Panik vor dem Auto(bei)fahren bekam, wollte ich natürlich einen Führerschein machen sobald ich 18 bin und ein rotes Cabrio und damit dann durch die Weltgeschichte düsen...



Freundschaft

Kennengelernt haben wir uns vor einer gefühlten Ewigkeit. Wir haben die Ausbildung zusammen gemacht, so manche Stunde Freizeit...

Aber während dieser Zeit der örtlichen Nähe hatten wir beide eigentlich andere Menschen die für uns viel wichtiger waren, mit denen wir mehr unternommen haben als miteinander. Das lag wahrscheinlich auch mit daran, dass wir doch sehr unterschiedlich waren... - eigentlich in allem... in der Art uns zu kleiden und zu frisieren, völlig unterschiedlicher Geschmack in Sachen Musik, Jungs sowieso... Ich hab sie immer gefragt warum sie sich "Kneifzangentypen" aussucht...
Ich war sehr "häuslich" und sie hat die Nacht zum Tag gemacht und hat mehr als einmal die Nacht durchgemacht, ist morgens kurz nach hause um sich frisch zu machen und dann nahtlos auf die Arbeit...

Nach der Ausbildung haben sich unsere Wege getrennt und wir haben in völlig verschiedenen Regionen gelebt, mitunter hunderte von Kilometern voneinander entfernt... aber der Kontakt hat gehalten über all die Jahre.
Manchmal hatten wir nur alle 5 Jahre Kontakt zueinander... und das letztemal lagen noch mehr Jahre dazwischen. Aber wenn wir dann miteinander reden - egal wieviele Jahre ins Land gegangen sind und was in der Zwischenzeit auch immer passiert ist - wir haben sofort wieder einen engen Draht zueinander als hätte es all die Jahre dazwischen überhaupt gar nicht gegeben.
Irgendwie sind wir - obwohl wir so ganz und gar und grundsätzlich verschieden sind, eben doch sehr gleich.

Meistens wenn ich Menschen nach einer Ewigkeit wieder einmal zufällig treffe, oder ein solches Treffen anliegt, dann weiß ich gar nicht worüber ich mit denen reden könnte.  Die vergangene Zeit hat soviel verändert, dann sind Fremde aus Bekannten geworden.

Bei ihr und mir  ist das schon immer anders gewesen. Ich freue mich mit ihr in längst vergangene Zeiten einzutauchen die ihre Fäden bis ins Heute zieht. Es ist gut zu wissen das es Konstanten gibt die bleiben, egal wie schnell sich unsere Welt heute verändert.