Mittwoch, 30. November 2011

... heute




Letztes Jahr um diese Zeit...

Gestern abend vor einem Jahr fegte ein Schneesturm durch die Dunkelheit - und genau in diesem Schneegestöber, dieser Dunkelheit bin ich mit meinen ersten Sachen in mein neues zuhause eingezogen. 
Letztes Jahr um diese Zeit hatte ich die erste ziemlich schlaflose Nacht in dem neuen zuhause hinter mir, in der ich von Fenster zu Fenster gewandert bin und draußen im Schein der Laternen dem Schneetreiben zugesehen habe... 

Dieses Jahr ist von Schnee noch weit und breit nichts zu sehen - außer das der feuchte Nebel einen mitunter scheinbar eiskalt erwischt und durch die Kleidung bis auf die Haut kriecht, ist es wohl eher warm... auf jeden Fall überhaupt nicht winterlich... 
Aber wie letztes Jahr schon, liegt auch in diesen Jahren wieder ein Umzug an - diesmal von Freundin Studienkollegin - und wie auch letztes Jahr schon, muss das alles neben dem ganz normalen Arbeitsalltag nebenbei passieren. Gestern habe ich mir die neue Wohnung zum erstenmal angesehen - alle Wände müssen tapeziert werden... Am späten Nachmittag als es längst schon dunkel war, sind wir ins Bauhaus gefahren und haben die ersten Tapeten geholt - und natürlich nach der Weihnachtsdeko geguckt... Ich habe dort unter anderem einen lustigen Engel gefunden der eigentlich eher wie ein Lausbub mit Lockenkopf aussieht, fest die Augen zukneift und sich die Ohren zuhält. Der passt ziemlich gut zu mir - Ohren zuhalten - ich hör nichts, ich hör nichts... - ich wünschte das könnte ich mir öfter mal leisten...

Abends in der Vorweihnachtszeit einkaufen - die Menschen beobachten die in der Dunkelheit angefahren kommen, die Energie schon im Tag gelassen haben und jetzt scheinbar ganz ruhig den Feierabend angehen lassen und durch die Gänge bummeln, alles im weihnachtlichen Glanz dekoriert... das hat sich gestern abend für mich noch einmal ganz anders angefühlt - wie den Alltag in bunt leben - alltäglich und doch besonders... 

Für heute steht erst eine Runde Arbeitsalltag im Teich auf dem Programm, später ab mittag eine lange (und vermutlich nervenraubende) Sitzung in der Stadt, von dort wird mich nahtlos Freundin Studienkollegin abholen und wir gemeinsam die Kleisterpinsel schwingen... alles in allem - ein langer Tag wartet auf mich... 

Wenn ich an letzte Woche denke in der ich Urlaub hatte und eigentlich überhaupt nichts auf die Reihe bekommen habe, keine Lust und keine Energie zu überhaupt irgendetwas hatte... es hat sich angefühlt wie wirklich nicht mehr können, keinen Schritt weiter, keinen Handschlag mehr... Und dann muss man - und wundert sich nur noch wieviel auf einmal doch geht... richtig lange Tage eben...

Montag, 28. November 2011

... wenn Sterne fallen...

Es war kalt, der Himmel tiefblau mit so vielen leuchtenden Sternen wie ich sie lange nicht sah, als ich heute morgen in aller Frühe auf die Dachterrasse ging. Hab Ausschau gehalten nach dem größten und hellsten Stern... und da habe ich sie gesehen - die strahlend helle große Sternschnuppe die rasend schnell und in einem hohen Bogen vom Himmel auf die Erde zu fallen schien - und so schnell wie sie erschien war sie verschwunden...

... wenn Sterne fallen, dann wünsch ich mir... - das ist erst die zweite Sternschnuppe die ich in meinem Leben gesehen habe - der Wunsch damals wie heute derselbe... 

Aber das mit dem Wünschen ist wirklich eine komische Sache - irgendwie auch schon immer gewesen - ständig fällt mir etwas ein was ich mir wünschen könnte, wenn ich mir etwas wünschen dürfte... 
aber dann wenn es einen Grund, einen Anlass zum Wünschen gibt, die Frage nach den Wünschen - dann bin ich scheinbar wunschlos glücklich - zumindest fällt mir dann eigentlich nie etwas wirklich Wünschenswertes ein... Ich glaube heute morgen wäre mir auch nicht so schnell etwas eingefallen, wenn da nicht noch immer der Wunsch wäre, der unerfüllt ist seit ich den ersten Stern fallen sah... 

Sonntag, 27. November 2011

Feuer und Flamme

Es war eine sehr merkwürdige Woche und irgendwie weiß ich noch immer nicht so recht, was sie so merkwürdig gemacht hat. Die erste Merkwürdigkeit war wohl, dass ich einfach keine Lust hatte zu schreiben - obwohl das seit Jahren meine Art ist mit der ich Ordnung in die Zeit, den Alltag und in die Gedanken bringe... Es war ein bisschen wie "fertig" sein - da gibt es keine Fragen mehr, braucht es keine Antworten mehr, hören die Gedanken auf... Aber womit könnte ich fertig sein?

Es war eine Woche der Besuche, Telefonate, eine erste frühe "Weihnachtsfeier"... eigentlich ein Stück Alltag und doch ganz anders - so als würde etwas fehlen... aber was sollte das sein??

Ich weiß nicht was fehlt... vielleicht einfach das Gefühl für irgendetwas zu brennen, darin aufzugehen, darüber alles andere zu vergessen... Feuer und Flamme sein... Die Farben um den Alltag in bunt anzumalen fehlen... die Fähigkeit einen Sinn in der Sinnlosigkeit zu finden...


... vielleicht hat die Überdosis des kalten grauen Nebels alles in diese unergründliche Merkwürdigkeit getaucht...

Dienstag, 22. November 2011

... Nebel...

Die scheinbar undurchdringlichen Nebel halten die Sonne bis weit nach dem Mittag gefangen... so war es gestern - und so wird es heute sein...

Montag, 21. November 2011

... meine Zeit mit dir, kleines Mädchen

Es gab an diesem Wochenende kaum eine ruhige Minute,
alles war für dich spannend, 
aufregend, 
musste ausprobiert werden,
Meine Aufmerksamkeit hast du ununterbrochen eingefordert - 
um mitzumachen, 
zuzusehen, 
dir etwas zu zeigen,
aufzupassen damit dir bei deinen Abenteuern nichts passiert, 
hast die Hand ausgestreckt, zum Mitkommen aufgefordert,
mindestens zweimal am Tag willst du rauß,
alles dort anfassen, bestaunen, hüpfen, rennen, stolpern...

Im Zweifelsfall klebte in meinem zuhause überall Saft, Marmelade 
oder was auch immer mit der Patschehand in den Mund geschoben wurde,
der Fußboden übersät mit Spielzeug... 

... für nichts auf der Welt hätte ich auf diese Zeit mit dir verzichten wollen...

Sonntag, 20. November 2011

... dieser kleine Mensch...

bemüht sich unsere Sprache zu sprechen, alles wird versucht nachzuplappern - da wird der Eisbär zum Eisba, prima zu prina... aber wenn sie alleine ist vor dem Einschlafen, dann scheint sie sich in höchsten Tönchen selber Geschichten in ihrer eigenen Sprache zu erzählen... Ich verstehe kein Wort aus diesen hohen Plappertönchen, kann keinen Sinn darin erkennen - und könnte dennoch stundenlang zuhören... 

Für diesen kleinen Menschen ist alles spannend, aufregend, eine Herausforderung der sie sich sofort stellt. Man kann sie mit sovielem zum Staunen bringen, dann werden die Augen groß und der Mund bleibt offen stehen - und im nächsten Augenblick wird die Sache die zum Staunen brachte untersucht... 
Und das Beste ist - sie tut und macht - und dann fängt sie an zu hüpfen, lachen, klatscht in die Hände und es ist ihr anzumerken wieviel Spaß sie an ihrer Umwelt hat, an und mit sich selber. Es geht gar nicht anders als das man sich einfach mit ihr freut.
Später im Leben wird es ihr da mit anderen Menschen sicherlich anders gehen - dann wird sie sich freuen über etwas was sie geschafft hat - und mit Sicherheit wird irgendwo, irgendwer sein und sie fragen was daran so besonderes sein soll weil XY - oder gar alle anderen - das auch können...  

Ich könnte den ganzen Tag damit verbringen, ohne das es mir auch nur einen einzigen Augenblick langweilig würde, zu beobachten und dabei zuzusehen wie das kleine Mädchen versucht die Welt zu erkunden, entdecken, erforschen, zu verstehen...  Ein klitzekleines bisschen ist es dann vielleicht noch einmal wie die Welt mit Kinderaugen zu sehen...

Samstag, 19. November 2011

... es passiert einfach so...

Manche Dinge passieren so schnell das ich sie gar nicht wirklich erfasse - zumindest kommt es mir so vor - da passiert etwas, ich funktioniere... Dann ist es vorbei und ich fange überhaupt erst an zu begreifen was passiert ist - kann darüber nachdenken was zu tun ist... Aber dann ist es schon passiert - dann ist schon getan - vielleicht aus in dem Augenblick unbewussten Wissen heraus oder soetwas wie Instinkt... 

Gestern nachmittag war so eine Situation von der mir nachher klar wurde, dass es diese Bruchteile von Sekunden - oder wie lange es auch immer gedauert hat - gab, in denen ich einfach nur funktioniert habe, mich aber nicht an einen einzigen Gedanken erinnern kann... 

Die kleine Pinklady ließ sich durch die große bunte Einkaufswelt schieben und mampfte dabei friedlich ein Rosinenbrötchen. Wie bei kleinen Menschen üblich wird dann das eine oder andere Stück auch schon mal mit den Händen in den Mund nachgestopft... 

Irgendwann standen wir großen Menschen draußen und unterhielten uns, während der kleine Mensch in seinem Buggy daneben saß und immer noch am Rosinenbrötchen aß.

Und dann ging alles irgendwie so schnell - wir redeten - ohne das es einen erkennbaren Grund dafür gegeben hätte - außer den das es einfach schön ist immer wieder das kleine Mädchen auszusehen, guckte ich nach der Kleinen... 


So gesehen war es wohl der pure Zufall oder Glück genau in dem Augenblick zu ihr gesehen zu haben, als sie ein viel zu großes Stück von dem frischen Rosinenbrötchen zu schlucken versucht haben musste das jetzt feststeckte...  sie am Luft holen hinderte... 

Ich kann mich nicht an einen einzigen Gedanken erinnern mit dem ich die Situation bewusst erfasst hätte oder darüber nachgedacht - was ist los? was ist zu tun?...
Es war wie ein Programm das mit mir und gleichzeitig ohne mich ablief... 

und erst als das kleine Bündel Mensch halb kopfüber in meinem Arm hing, ein riesiger Brötchenklumpen auf dem Boden lag... erst mit dem lauten Kreisch der Kleinen der dann kam, setzte mein Kopf wieder ein... Dieses laute Schreien war wie der erste Schrei nach der Geburt - jetzt ist alles gut... 

Die Tatsache wieviel in diesem Augenblick von dem Zufall abhing - nämlich genau da nach ihr gesehen zu haben - erschreckt mich jetzt noch. Man kann "aufpassen" soviel wie man will - manchmal braucht man den Zufall im richtigen Augenblick. Vielleicht ist das das Geheimnis, warum diese kleinen Menschen soetwas unheimlich Faszinierendes an sich haben, das einen beinahe schon zwingt sie ständig ansehen zu wollen - einfach damit ihnen nichts passiert... 

Auf der anderen Seite frage ich mich, ob ich froh sein soll das ich in Notsituationen - und davon habe ich schon so einige in meinem Leben erlebt - so gut funktioniere (wie weit kann ich mich darauf verlassen das das immer so sein wird? und dann auch noch richtig ist?) - oder ob ich beunruhigt sein soll, weil da offensichtlich immer wieder Programme ablaufen, die ich nicht bewußt steuere... 

Vielleicht ist am Funktionieren das Gute, das man eben nicht nachdenkt - und vor lauter Abwägen des Für und Wider, des Durchdenkens der Situation am Ende versäumt zu tun was aber eigentlich getan werden müßte... und manches muss eben ganz schnell getan werden - sonst wäre es kein Notfall...

Mittwoch, 16. November 2011

... wortlose Stille...

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Stille

Wenn jedes Wort eigentlich eines zuviel ist, dann war der Tag sehr wortreich... Und inzwischen bin ich mir ganz sicher - ich hasse wortreiche Tage... egal ob als Sprecher oder Zuhörer... Heute hat es allerdings eine neue Dimension erlangt - inzwischen muss ich nicht mal reden, hören - es reicht schon zu sehen wie sich die über-kommunikationsfreudigen Individuen gruppieren und gar nicht mehr aufhören zu reden und reden - und nur kurz auseinander gehen um sich drei Schritte weiter - evtl. in anderer Formation wieder schwätzend zusammen zu stehen.

Irgendwie fiel mir da einer meiner alten Chefs ein der immer fand das zu kommunikationsfreudige Menschen doch besser in den Verkauf gehen sollten - da könnten sie dann schwätzen. Damals war ich über die Aussage mächtig empört weil ich dachte - Kollegen müssen doch miteinander reden... Klar müssen sie, sollen sie - dürfen sie... Seit heute weiß ich ganz sicher, das es ein erheblich zuviel gibt... 

Irgendwann habe ich in einem typisch-Mann-typisch-Frau-Buch gelesen, dass Frauen viel mehr Worte am Tag sprechen "müssen" als ein Mann - und das wenn er von der Arbeit nach hause kommt sein tägliches Pensum an Worten längst aufgebraucht hat - während sie mal gerade mal einen kleinen Teil davon los geworden ist... Mir hat jede Idee gefehlt wie es sich anfühlen könnte schon längst "zuviel" geredet zu haben... diese Lektion habe ich inzwischen im Schnelldurchgang gelernt... 

Heute will ich nur noch Stille...

Dienstag, 15. November 2011

... schlaflos...

... und heute nacht mag mich der Sandmann schon wieder nicht... jagt mich in die Nacht, die vom Mond und Nebel merkwürdig hell erleuchtet erscheint und gleichzeitig jedes andere Licht verschluckt... 
Es ist eiskalt, alles weiß gefroren... 

... jetzt sitze ich hier schlaflos wie schon so oft in den letzten Monaten... hab keine Ahnung wie ich so durch den langen Tag kommen soll der vor mir liegt...

Montag, 14. November 2011

...das Beste im Leben...

Was mag das sein?...

In diesem Augenblick...
das Knistern des Feuers, 
der Geruch von brennendem Holz, 
sternenklare Dunkelheit durch die sich bunte Laternen bewegen,
barfuß auf dem Steinboden herum spazieren, den die Fußbodenheizung aufheizt... 
 In einem anderen Augenblick ist es das Lachen der kleinen Pink Lady, ihre Sprechversuche, die großen staunenden Augen... ,

in noch anderen Augenblicken - mit mir alleine zu sein und in mir zu ruhen, mit Menschen zusammen zu sein die mir am Herzen liegen... 

Das Beste im Leben für mich - 

all die Augenblicke
die mich verführen die Augen zu schließen, um sie tief einzuatmen,
die ich festhalten will und unvergesslich in meine Seele einbrennen,
die ich tief in mir fühlen kann... 

Das Beste im Leben für mich - 
das es immer wieder diese Augenblicke gibt... 
immer wieder neu, immer wieder anders - 
und doch immer so, dass es sich genau in diesem Augenblick anfühlt, 
wie das Beste im Leben...

Sonntag, 13. November 2011

... müde...

Heute ist einer der Tage an denen ich mich wie 100 Jahre und älter fühle... daran hat die Sonne am Tag nichts geändert, die gute Laune der Menschen um mich herum nicht... 

Im Augenblick habe ich nicht einmal eine Ahnung wie ich die Woche rum bekommen soll, die noch nicht einmal angefangen hat... Von den Überraschungen die sie dann noch bereit halten könnte, mal ganz zu schweigen...

Wissen ist Macht...

Man sagt - Wissen ist Macht. Auf eine bestimmte Art stimmt das sicherlich. Aber ich kann auf manches Wissen inzwischen richtig gut verzichten.
Inzwischen wäre es mir lieber die eine oder andere Informationsflut würde an mir vorüber schwappen. Ich muss nicht alles so genau wissen - genau genommen gibt es sehr viele Dinge die ich auf keinen Fall wissen muss... dazu gehört schon mal ganz vieles von dem, was anfängt mit "... hast du schon gehört..."  "Raubtier"-Geschichten höre ich auch nicht so gerne - die regen mich nur auf weil ich nicht verstehen kann das ein Mensch so sein kann und vor allem weil ich nichts daran ändern kann das es ist wie es ist, das dieser Mensch ist wie er ist... 

Freitag, 11. November 2011

... der Preis der LIebe...

"Das Phantom der Oper" hat mich nie sonderlich interessiert, wenngleich auch ein wenig neugierig gemacht, als es scheinbar aus dem Nichts auftauchte... 
Da waren die Maske und die Rose vor dunklem Hintergrund als Werbung... Ohne mich damit zu befassen worum es geht, war es mir klar - um Liebe, einen geheimnisvollen Fremden vor prächtiger Kulisse... 
Seltsamerweise hat es mich dennoch nicht wirklich interessiert - und schon gar nicht mehr, als ich zufällig irgendwie im Meer der Informationsfluten mitbekam, dass sich hinter der Maske nicht der geheimnisvolle Fremde verbirgt und die Liebe - sondern tatsächlich das Grauen in Gestalt eines Menschen der nichts von Liebe weiß... 


Gestern habe ich mir einen uralten Stummfilm "Das Phantom der Oper" angesehen... Es war die Macht der Bilder die mich verführt hat mir gerade diese Version anzusehen... Und das was es zu sehen war, war das Zerrbild der Liebe die für sich selber besitzen, die alles für sich einfordert und erzwingen will - um jeden Preis. 


Irgendwann las ich einmal der Preis aller Liebe wäre das, was man dafür aufzugeben bereit ist. 

Aber manchmal ist der Preis, den Menschen gehen zu lassen den man liebt..

Donnerstag, 10. November 2011

gestern...

Gestern abend war ich wie erschlagen - und weiß nicht einmal wirklich warum. Morgens hatte ich ausgeschlafen - auch wenn ich früh wach wurde... hab den ganzen Vormittag verbummelt... Nachmittags bin ich meinem Dozentenauftrag in der Stadt nachgekommen - war aber auch sehr angenehm und unanstrengend... danach habe ich mich mit der kleinen PinkLady in der Stadt getroffen... 


Schon als ich zuhause ankam, hatte ich das Gefühl mich nur noch im Schneckentempo zu bewegen und als es gefühlte Mitternacht und später war, da war es in Wirklichkeit mal gerade erst halb 11... 


Vorher hatte ich mir ausgemalt was ich mit diesem Abend - vor einem gänzlich verpflichtungsfreien Tag- alles machen würde... und als der Abend kam, da ging eigentlich gar nichts mehr... 
Aber genau sich das dann leisten zu können - einfach gar nichts mehr... - nicht noch irgendetwas egal wie erledigen müssen - das ist dann auch wieder richtig schön - vielleicht weil es viel zu selten vorkommt...

Mittwoch, 9. November 2011

Grau

Tropfnasser dicker Nebel, Eiseskälte in der Luft
alles geht direkt durch die Kleidung auf bis auf die Haut... 
das ist dann jetzt wohl wirklich Herbst...
richtig trüb, trist, endlos grau.



Dienstag, 8. November 2011

... der Tag ließ so wenig... und doch soviel

Der Tag hat alle Gedanken gefressen,
den schönen Träume der vergangenen Nacht den Zauber geraubt... 


Da war soviel... 
und als der Abend kam und Zeit all das einzusammeln, einzufangen - da war es längst wie davon geweht...  


Gestern abend hat mich eine ganz besondere Freundin angerufen. Mit ihr war es sehr seltsam, wir sind uns über den Weg gelaufen als Fremde, ein hallo - und irgendetwas an Gleichklang hat sich ganz schnell eingestellt. Wir wissen von unseren Lebensumständen kaum mehr, als es nach einer kurzen Zeit des Kennens  eben so ist - aber irgendwie kennen wir uns - wie wir sind - sehr gut. Wir sind völlig verschieden - und trotzdem auf eine merkwürdige Art sehr gleich. Wir müssen uns nur ein oder zwei Sätze sagen und schon führt das Gespräch in die Tiefe weil wir ganz genau wissen wovon der andere spricht... Und so war es auch gestern abend... 


Sie ist ein Mensch die sehr viele Kontakte knüpft die sie aber an der Oberfläche hält und teilweise auch gezielt von sich selber fern bzw. unverbindlich hält. Ich lege gar nicht erst Wert auf unverbindliche Kontakte und halte die mir soweit es irgendwie geht gleich fern... Warum wir ausgerechnet aneinander angedockt haben??? 


Mit manchen wenigen Menschen ist es einfach so  - man sagt ihnen "hallo" und schon steht eine sehr intensive Verbindung die man gar nicht erklären kann, die sehr schnell sehr wichtig und kostbar wie ein Schatz ist... während man anderen Menschen hundertmal und mehr hallo sagen kann und sie bleiben einem fremd... Mit den einen ist man noch bevor man sich versieht "mittendrin" - mit anderen könnte man das mittendrin suchen und käme doch nicht einmal in die Nähe dessen.

Montag, 7. November 2011

Lebenspuzzle

In dem großen Tag 
sind all die kleinen Lebensteile durcheinander geraten.
Sortiere sie,
suche nach Teilen die zusammenpassen weil sie zusammen gehören... 

Alle Teile des Mittelpunktes fehlen -
du fehlst...

Wo bist du? Wo bist du? Warum kommst du nicht?

... eine Krise...

Eine Krise bedeutet immer auch eine Möglichkeit...


den eigenen Standort neu zu überdenken,
festzustellen das nichts bleiben muss wie es ist,
ausgetretene Pfade zu verlassen,
neu zu sortieren, gewichten, werten,
Dinge noch einmal von ihrer anderen Seite zu betrachten,
daran zu wachsen und stärker zu werden,
innezuhalten, 
sich von Ballast zu befreien...


... sich selber zu begegnen... 

Manchmal muss es erst richtig schlimm werden,
damit es richtig gut werden kann...
Manchmal muss erst all das Alte weg
um darauf etwas Neues zu errichten... 

Alles kann jederzeit anders sein wenn man es noch einmal von einer anderen Seite betrachtet... 

Sonntag, 6. November 2011

Staunen

Du hast mich zum Staunen gebracht.
Auf jemanden wie dich war ich nicht vorbereitet.
In deinen Werten konnte ich mich erkennen,
in deinen Träumen die meinen.

Ich konnte dich in deinen Worten sehen,
als würde ich in einen Spiegel schauen
in dem ich mich erkennen kann.
Deine Worte hätten meine sein können.
Du hast mich zum Staunen gebracht,
weil du mir die Welt mit deinen Augen gezeigt hast,
und ich erkennen konnte wie unterschiedlich -
aber ergänzend wir die Welt sehen.

Das Staunen ist geblieben - 
jede Nacht beim Blick in die Sterne.
Danke das du meinen Blick dorthin gelenkt hast.

... du bist ein gemeiner Dieb...

Du hast mir mein Herz gestohlen
wo einst die Liebe wohnte.
Das Vakuum das es hinterließ
spüre ich heute noch...

Du hast mir die rosa-rote Brille entrissen und gestohlen,
die mit der ich die Welt in Pastell-Tönen sah,
romantisch verklärt und zauberhaft,
grundlos vertrauensvoll, zärtlich, 
hemmungslos, mutig und voller Zuversicht...

die mit der Gefühle rosa-rot in Worten und Tönen sichtbar wurden,
und damit den Träumen Flügel verlieh
bis ich selber glaubte zu schweben,
von einer Last befreit, über der Zeit...
die es braucht Liebe zu beschreiben, fühlen und leben...

Jetzt lebe ich weiter ohne mein Herz
und werde dabei doch nie so herzlos sein wie du.

aufgewacht...

Heute morgen bin ich nicht früh genug wach geworden um mit der Morgendämmerung schon in Wald und Feld aufbrechen zu können - und das ist meine Lieblingszeit dafür. Das Farbenschauspiel am Horizont ist dann am Schönsten... Eigentlich sind es immer die Sonnenauf- und Untergänge die mich ganz besonders in ihren Bann ziehen.


Jetzt sitze ich hier mit meinem Kaffeebecher und bummel, denke, träume dem Tag entgegen - und das finde ich auch eine richtig gute Art in einem Sonntag anzukommen.
Mit Schrecken denke ich daran das ich morgen früh ganz superfrüh aufstehen muss - so früh wie schon seit Monaten nicht mehr. Vermutlich werde ich die halbe Nacht nicht schlafen aus Angst am nächsten Morgen zu verschlafen. 

Samstag, 5. November 2011

Sternenzauber...Orangen und Zimt...

Jetzt habe ich endlich meine Gummistiefel - und wenn ich morgen früh genug wach werde, werde ich gleich mal mit ihnen durch Feld und Wald spazieren - das worauf ich mich letztes Jahr um diese Zeit - als ich sehnsüchtig darauf wartete endlich umziehen zu können, so sehr gefreut habe... 

Heute abend war ich noch mal kurz draußen - die gelben Blätter der Birken sahen fast ein bisschen wie Gold im Abenddunkel aus wie sie verwelkt an den Zweigen der Bäume hingen. Hier zu leben - das ist genau wie ich es mir vorgestellt habe...


Einkaufen war ich heute abend auch noch... um diese Zeit gibt es Tee`s mit so schönen Namen wie Kaminfeuer, Sternenzauber, Hüttenzauber... mit Vanille, Orange, Zimt... das riecht nach Winter, nach einkuscheln, nach einer zauberhaften ruhigen Zeit, nach Kindheitserinnerungen... Obwohl jetzt schon klar ist das es kein ruhiger Winter werden wird: Freundin Studienkollegin zieht dieses Jahr noch um, vorher ist tapezieren bei und mit ihr angesagt, wir wollen dieses Jahr trotzdem auch noch in die Glasturmstadt auf den Weihnachtsmarkt so wie in den Jahren des Studiums...

...Schauspiel...

Sie sehen sich an
und sind schon so lange blind füreinander.
Sie sprechen miteinander
und bleiben dabei stumm.
Sie fassen sich an
und berühren sich längst nicht mehr.
Sie leben miteinander
und dabei aneinander vorbei.
Sie sind sich zum Greifen nah
und doch liegen Welten zwischen ihnen.
sie haben all das längst gemerkt,
und spielen weiter dieses Stück
für andere
gegen sich selber...

Mut

"Bist du mutig genug einem Menschen ganz und gar zu vertrauen, 
dich auf ihn einzulassen?
Bist du bereit das Risiko einzugehen zu lieben - ganz und gar,
ohne Hintertür oder doppelten Boden?"

... ich bin dazu nicht mehr mutig genug und gehe dem Risiko zu lieben aus dem Weg...

Vertrauen

Mit den Menschen ist es eine merkwürdige Sache... Sie können einen so sehr enttäuschen, das man am liebsten nie wieder einem begegnen möchte, sich einfach nur noch verstecken... 
Und es gibt soviele so tolle Menschen die inspirierend sind, erhellend, fazinierend und eine Bereicherung, dass es ein unbeschreiblicher Verlust wäre ihnen, ihren Worten und Gedanken nicht begegnet zu sein. 


An dieser Stelle bin ich wieder einmal froh, das wir diese Netzwelt haben mit den Zugriffsmöglichkeiten auf soviele gute Gedanken, Worte... das ich so etwas von Menschen erfahren kann, die mir sonst für immer verborgen geblieben wären. 
Es sind so oft die offenen oder versteckten Fragen dieser Menschen die mich dazu bringen, das Leben auch noch einmal von einer anderen Seite zu sehen, meine eigenen Fragen darin zu finden und in den Antworten dann ein Stück mehr von mir selber. 

Die Frage die mir heute in den Tag fiel - was hält einen Menschen von innen, wenn alles um ihn herum fällt? Was hält mich von innen von alles um mich herum fällt? Gar nicht so leicht zu beantworten oder? 


Eine andere Frage auf die ich stieß hatte mit Vertrauen zu tun... Und darin fand ich letztlich dann eine Bestätigung meiner eigenen Meinung dazu, die ich erst vor wenigen Tagen einer Menschin sagte - 
Menschen die mir nicht vertrauen, denen kann ich nicht vertrauen. 
Ein Mensch der mir nicht vertraut wird sich nicht auf mich verlassen, immer auch noch seinen eigenen Sicherungsweg suchen - was natürlich sein gutes Recht ist... Aber dadurch kann ich ihm nicht vertrauen, weil ich nie sicher sein kann wo er ist - vielleicht auf unserem Weg - aber vielleicht auch auf seinem eigenen Sicherungsweg der fernab meines/ unseres Weges ist. 
Kann Vertrauen je einseitig funktionieren?

Lücke

... hab den Terminkalender randvoll gestopft,
damit keine Zeit bleibt
dich zu vermissen.

... hab immer mehr Menschen in mein Leben gelassen,
um die Lücke zu schließen
die du zurück gelassen hast.

... irgendwann waren die Tage und Nächte überfüllt
und ich musst erkennen -

ich vermisse dich in allem was mir begegnet,
deine Lücke lässt sich deshalb mit nichts verschließen.

... der Schein ist ein anderer...

Als ich vor Jahren die erste Sprosse auf dem Leiterchen nach oben fiel, war mit einer der Gründe - neben Fachlichkeit, Erfahrung blablabla - "... wir sind der Meinung das Sie es gut aushalten können wenn sie nicht jeder gut leiden kann...". 
In späteren Jahren als eine weitere Sprosse dazu kam, war es neben blablabla "... Sie haben eine gute Art Menschen zu motivieren..."... 


... tausendmal gehört - ich kann alles, ich weiß alles, ich krieg das schon irgendwie hin, mir fällt doch immer was sein, bei mir hat man keine Bedenken das ich es nicht schaffe, ich werd das schon machen, ich kann das aushalten, mir macht xy nichts aus und verkrafte das, ich bin "konfliktstark"...


- und stehe alleine vor dem Berg... oder gar den Bergen...

Das Einzigste was mich mitunter von dem einen oder anderen meiner Mitmenschen unterscheidet - ich habe es mir selten im Leben leisten können in Problemen zu baden, sie herbei zureden, stunden- oder tagelang zu diskutieren sondern war verantwortlich dafür eine Lösung zu finden. 
Heute könnte ich es mir an der einen oder anderen Stelle vielleicht mal leisten auch in Problemen aufzugehen - habe aber längst gelernt, dass mich das nicht weiter bringt, keinen Beitrag dazu leistet das es mir besser geht, Zeitverschwendung ist - und mache mich an die Lösungssuche. 

Nur so leicht wie das jetzt klingt ist es nicht - und ich wäre sehr oft oder gar immer froh, wenn ich Mitsuchende hätte - statt von den Problem-herbei-redern - die Lösungssuche zusätzlich erschwert zu bekommen.
Am Ende des Tages ziehe ich von dannen - vielleicht mit einer Lösung - aber meist um ein paar graue Haare reicher, ein paar Nerven ärmer und fix und fertig mit der Welt... 


Und dann sehe ich so manch anderen Menschen genauso, wie ich in meinem Umfeld offensichtlich oft gesehen werde - über den Dingen stehend und unverwüstlich, den Weg kennend - und wäre gerne so wie sie. 
Aber vielleicht bin ich längst wie sie, weil sie auch nur so sind wie ich - alleine und geplagt vor ihren Bergen stehend,die es zu bezwingen gilt - nur das das fast niemand sieht. 
Der Schein ist eben ein anderer.

... verlorener Kompass...

Im Gegensatz zu den letzten Wochen ist es wirklich sehr ruhig im Dorf geworden, auch jetzt hört man noch keinen Menschen, kein Auto - nichts außer die Vögel auf den Bäumen und die, die in Scharen sich auf die Meisenknödel an meinem Balkongeländer stürzen. 


Im Augenblick fühlt sich alles so an als wäre mir mein eigener Kompass verloren gegangen... 
Die bisherige Sicht auf die Dinge scheint unzureichend, um Antworten auf die neuen Fragen zu finden... Immer mehr habe ich den Eindruck das es weniger darum geht Prozesse rational zu entwickeln, ins Laufen zu bringen, am Laufen zu halten und zu verbessern als darum, die Störeinflüsse von außen in irgendeiner Weise - nicht zu unterdrücken, unterbinden, abzuschirmen sondern umwandeln zu müssen in begünstigende Einflussfaktoren. 
Letztlich scheint es gleichbedeutend zu sein mit der Änderung von Sichtweisen - meiner eigenen und vor allem auch der Menschen die an den Prozessen beteiligt sind. Die Aufgabe scheint zu sein eigentliche Selbstverständlichkeiten überhaupt erst einmal zu identifizieren, in Worte zu fassen und zu transportieren - vorneweg den anderen anzuerkennen mit all seinen Schwächen und auch Stärken - und ihm respektvoll gegenüber zutreten. 
Ein unterschiedliches Verständnis davon wie etwas zu machen ist, ist nicht gleichbedeutend damit das der eine es richtig sieht und der andere falsch - sondern es können durchaus sich ergänzende Sichten sein die gerade in dieser Kombination ein optimales Ergebnis erzielen... 

Das hört sich jetzt so einfach an - es zu leben, in die Köpfe und das Empfinden der Menschen zu bringen, ist es aber gar nicht. 
Es ist mühsam, braucht seine Zeit, produziert Rückschläge und fordert mich in ganz besonderer Weise nicht als jemand der eine bestimmte Funktion hat sondern als Mensch. Das ist dann vielleicht auch die Stelle, an der in mir die Frage auftaucht - will ich mich als Mensch so vereinnahmen und fordern lassen? 
Für mich fühlt es sich immer mehr so an als würde von mir erwartet grenzenlos zu sein, aber das bin ich natürlich genauso wenig wie jeder andere Mensch auch... Vermutlich ist dies die Stelle wo sich wieder einmal mehr die Frage nach der Abgrenzung stellt.

Freitag, 4. November 2011

Freitagabend

Die Woche geht zu Ende - das Freitagabendgefühl - 
frei, Zeit die nur mir gehört - breitet sich aus. 

Was von der vergangenen Woche wird bleiben, hatte Gewicht? 
Ganz spontan würde ich jetzt erst einmal sagen - nichts... sie ist spurlos an mir vorüber gezogen. Ob die Woche allerdings tatsächlich so spurlos war, wird sich erst in der Rückschau zeigen, mit ein bisschen Abstand. Manchmal braucht es einfach ein bisschen länger bis Spuren sichtbar werden, scheinbar zufällige belanglose Begegnungen ihren wahren Wert zu erkennen geben.

In den ruhigen Momenten wie diesem, scheint für mich fühlbar zu werden was ich im lauten hektischen Alltag nicht spüren kann - ich brenne nicht mehr wirklich... Es scheint die Zeit der Rückblicke und Einblicke, des kurzen Aufflackerns um dann wieder einfach nur ruhig zu glimmen.

Das Gesicht des Herbstes




Donnerstag, 3. November 2011

... unvergessener Traum von der Wirklichkeit...

Es gibt einen ganz besonderen Ort -  genauer gesagt ein Gelände mit verschiedenen Gebäuden -  der Vergangenheit, dessen Nutzung irgendwann gänzlich geändert wurde. 

Vielleicht ist mein Blick auf diesen Ort schon längst sehr verzehrt - aber in meiner Erinnerung ist er, vor der Nutzungsänderung, ein Ort an dem es buntes Leben gab, einer an dem die Spielregeln klar waren, die Werte verbindlich fest standen an denen sich alle zu orientieren hatten wenn sie sich dort aufhielten... 
Diesen Ort umweht soetwas wie "die gute alte Zeit..." in meiner Erinnerung.


Die Zeiten haben sich geändert - dieser Ort verlor immer mehr an Bedeutung bis er letztlich gänzlich in seiner bisherigen Bestimmung aufgegeben wurde. Zu dieser Zeit hatte er in meinem täglichen Leben längst keine Rolle mehr gespielt - und dann irgendwie - unterschwellig, unbewußt doch - durch die Werte die mir dort vermittelt wurden und die zu meinen wurden, das Selbstverständnis das ich dort entwickelte... Letztlich war es ein Ort der mir Boden und Heimat war, auf dem ich Wurzeln ziehen konnte und ein Stück weiter ins Leben gewachsen bin... Zu der Zeit war es nicht mehr wichtig auf diesem Boden zu stehen - es hat gereicht zu wissen das es ihn gab... Dieser Ort war auf eine seltsame Weise ein Teil von mir selber, den ich in mir trug auch wenn ich weit davon entfernt war.


Aber dann gab es ihn irgendwann eben nicht mehr, nicht mehr so wie ich ihn kannte, nicht mehr so wie er mir in meinem Gefühl Heimat und Maßstab war. 
Manchmal habe ich darüber nachgedacht einfach an diesen Ort zurück zukehren der jetzt ganz anders genutzt wird - und hab es in all den Jahren nicht über das Herz gebracht... 
In meiner Erinnerung sehe ich dort noch immer die Menschen von einst - wie sie lachten, tratschten, schrecklich wichtig waren oder manchmal auch nur so taten, arbeiten, miteinander feierten, einfach alle ganz unterschiedlich waren, ganz verschiedene Rollen spielten und doch eins gemeinsam hatten - ein ganz starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. 
Diesen Ort zu sehen - ihn ganz anders zu sehen - all das nicht mehr finden zu können was ihn so sehr Besonders gemacht hat - diese Vorstellung fand ich immer ganz schrecklich... Das wollte ich so nicht sehen... Ich bin nie mehr dorthin zurück gekehrt.


Mit anderen Orten der Vergangenheit ist es seltsamerweise ganz anders. Die kann ich mir ansehen - sie scheinen mir heute fremd obwohl sie irgendwann einmal so vertraut waren - aber das macht mir nichts aus... Ich war da und ging fort - spurlos... Jetzt ist es einfach wie ist es wie neugierig nachsehen was in all den Jahre daraus geworden ist. 


Mit den Menschen der Vergangenheit hätte ich es auch besser so halten sollen. Der Mensch der Heimat war, Teil von mir selber, der zu einem unvergessenen Traum von der Wirklichkeit wie sie einmal war, wurde - der lässt sich im Heute nicht mehr finden. Was immer ich dort finden könnte - eine Leere die fremd ist, die an alten Wunden zerrt... 
und das tut sie - noch immer ...

... falsche Richtung erwischt...

Also das hab ich so ja nun grad gar nicht gebraucht... 

Sich in der eigenen neuen Heimat auf politscher Ebene einbringen zu können und dazu eingeladen zu werden - das empfinde ich schon als Ehre... Aber das was nach dem Eingangsreferat dann in dem Workshop als Moderation kam, war einfach nur zum Davonlaufen... 
(... hab natürlich mal wieder die falsche Richtung erwischt - nicht die Richtung Ausgang und nachhause, sondern kurzerhand ab zum Flipchart um die Sache selbst in die Hand zu nehmen damit wenigstens noch ein Minimalteilergebnis erzielt werden konnte und es nicht bei "schön das wir darüber geredet haben" bleibt... )

Eigentlich hatte ich mich richtig gefreut, das die Workshops moderiert werden, nahm ich doch an, da gäbe es in Sachen Moderation für mich noch etwas zu lernen... Aber das was dann kam, war schon fast ein klassischer Fall von "wie mache ich es nicht... "  Zumindest das weiß ich nach dem heutigen Abend dann also ganz genau... 

Es erschreckt mich ehrlich gesagt immer mehr, wenn ich sehe wie sehr tatsächlich überall nur mit Wasser gekocht wird. Ob im Großen oder Kleinen - die Herausforderungen (um es mal nicht "Probleme" zu nennen) vor denen wir stehen sind gewaltig - und ich kann immer weniger erkennen, das es Menschen "mit Plan" gibt, die wirklich in der Lage sind zu führen und eine Richtung vorgeben können die wenigstens die Hoffnung lässt, das sich so am Ziel ankommen lässt...

... nein, danke... ich habe anderes zu tun...

Klar finde ich gut für ein Produkt XY nicht mehr als nötig zu bezahlen,
und klar bin für Konkurrenz und gegen das (Preis)Treiben mancher Monopolisten...


... und warum ich dann heute nicht den Stromanbieter wechsel??? oder den Telefon- und Internetanbierter???... 


Ganz einfach - mit aller größter Sicherheit gibt es in 2 Wochen oder einem Monat jemand mit einem noch günstigeren (Wechsel-Lock-)Angebot... und den Monat danach noch einen anderen mit noch mehr Vorteilsversprechungen... Und ehrlich gesagt habe ich mit meiner Zeit etwas anderes - und oft sogar auch viel Besseres zu tun - als permanent den billigsten Angeboten hinterher zu jagen und ständig Anbieter und Produkte zu wechseln... 
Die Zeit die ich damit verbringe müßte, ständig die besten Angebote des Marktes zu ermitteln, den Wechsel einzuleiten mit allem was daran hängt, ist mir mehr wert als die (vielleicht) eingesparten paar wenige Euros. 


Ich denke nicht sehr oft daran - wenn es anders wäre, würde ich vermutlich auch verrückt - aber die eigene Lebenszeit ist von Anfang an begrenzt, sie lässt sich nicht anhalten, nicht nachholen, nicht wirklich verlängern... 
die entsprechend meiner Vorstellungen, Ziele und Werte bestmöglichst zu füllen, finde ich wichtiger als ständig auf der Jagd nach einzusparenen Cent und Euros zu sein.


So gesehen - habe ich gerade kurzerhand die aufgeputzten Herren in ihrem pseudo-seriösitäts-triefenden Outfit in die Wüste geschickt, die mir (angeblich) helfen wollten mein Geld zu sparen weil sie natürlich die günstigsten Anbieter am Markt sind...

Himmel am Morgen

... nirgends wirklich die Sonne zu sehen, kein einziger Regentropfen scheint zu fallen - und trotzdem war er einfach wie aus dem Nichts da...
... dieser Himmel, finde ich, sieht eher aus wie am Ende des Tages denn wie kurz nach dem Beginn des Sonnenaufgangs...


Dienstag, 1. November 2011

... und dann war da noch... belanglos aber nett

... und dann war da gestern noch ein Hund und sein Herrchen... 
Was gibt es besseres als mit Hund auf dem Land zu leben... weite Auslaufflächen, wenig Menschen denen man begegnet und deshalb kann man den Hund frei laufen lassen... 

Dumm nur das ich der Mensch ohne Hund bin - oder noch anders - der Mensch der vor Hunden Angst hat ... und das trübt dann auch schon fast das Vergnügen hier durch die Weltgeschichte zu streunen... Mit Sicherheit ist immer, auch an den entlegensten Stellen, jemand mit Hund unterwegs - und je entlegener - also je weiter vom Dorf weg - desto größer mit Sicherheit der Hund... 


Viele Wege führen nach Rom - und mehr als einer von meinem zuhause zum Teich. Ein Weg gefällt mir besonders gut - ein Fußgänger- und Fahrradweg - auf der einen Seite sind die Hinterseiten der Häuser mit ihren Gärten, auf der anderen Seite eine Böschung an deren Ende ein Bach friedlich vor sich hin plätschert. Über diesen Bach führt eine alte Holzbrücke... Dummerweise gefällt dieser Weg auch vielen Hundebesitzern und die Zeit zu der sie morgens mit ihren Lieblingen Gassi gehen, ist dann auch genau die Zeit, die ich da lang laufe auf dem Weg zum Teich. 


Gestern morgen lief ich da also auch eiligen Fußes entlang und sah schon von weitem einen Mann mit einem riesigen Hund anmarschieren. Der Mann vorneweg, der Hund gemächlichen Trödelschrittes in einigem Abstand hinterher... der Mann bog den Weg Richtung Brücke ein und entschwand aus meinem Blickfeld - und nur noch der Hund und ich auf dem Weg aufeinander zugehend... Ich hab meinen Schritt abgebremst und dachte - dann entschwindet der Hund auch um die Ecke Richtung Herrchen und ich kann schön hinterher trödeln... und gut ist. 
Also der Plan hat nicht so ganz funktioniert - so langsam das der Hund vor mir um die Ecke einbiegt konnte ich gar nicht mehr gehen - und kaum um die Ecke stand da der Hundebesitzer. 
Ob ich Angst vor Hunden hätte - klar... ja, das hätte er gemerkt, weil ich auf einmal so langsam gelaufen wäre...(wie gut das ich Klackerschuhe an hatte, sonst hätte er das sicher nicht bemerkt), der Hundehalter typische Spruch kam - " der tut nichts..." (klar, "bissiger Hund" gibt es nur in Schriftform auf Schildern an Gartenzäunen... sagen sagen immer alle das der Hund ja sooooooo ein Lieber ist und nichts tut...)... und dann sagte der Hundbesitzer noch - und gefrühstückt hat der heute auch schon... na da hab ich ja direkt Glück gehabt... Small talk am Morgen... 


Neulich ist mir aufgefallen, das ich sehr oft Menschen sehe ohne sie zu sehen, weil ich sie nicht mehr richtig, bewußt, aufmerksam wahrnehme... 
diesen Mann am frühen Morgen habe ich angesehen, ihn wahrgenommen, ein paar Worte mit ihm gewechselt um die ich nicht ringen musste weil sie einfach da waren... 
Belanglos aber nett - eine angenehme Abwechslung zu problemorientiert, aussaugend, auslaugend, fordernd... wie es später im Teich wieder auf mich wartete...

... wir selber sind der Schlüssel...

"... es ist gerade etwas schwierig, aber ich hoffe das es bald wieder besser wird...", 
sinngemäß sagte dies eine Freundin von mir - und es bezog sich auf ihre Arbeitswelt.


Vor Jahren dachte ich auch mal, das es ein Engpass ist durch den man durch muss und das dann wieder alles besser wird - so wie in der "guten alten Zeit". 

Viele Jahre später - und ein bisschen schlauer... - die Rahmenbedingungen werden nicht besser, die Arbeitsdichte nimmt weiter zu, die Ressourcen werden knapper, die Betriebsergebnisse und Zahlen im weitesten Sinne werden immer wichtiger... was das anbelangt ist das Ende der Fahnenstange mit Sicherheit noch nicht erreicht - und ich sehe im Augenblick auch nichts was eine wirkliche Kehrtwende einläuten könnte... 


... und trotzdem kann es besser werden - wenn wir uns anpassen, Schleichwege finden, bessere und andere Strukturen, Anforderungen verändern, vorausschauend nach vorne sehen um zu erkennen wohin die Reise geht ohne plötzlich mit voller Wucht von den Veränderungen getroffen zu werden... und wenn wir in einem Netzwerk sind wo sich Menschen gegenseitig unterstützen und sich helfen, respektvoll miteinander umgehen, alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden die uns Teile der Arbeit abnehmen, benötigte Informationen schnell transportieren... 

... alles in allem - wir selber sind der Schlüssel dafür, das es irgendwann weniger schwieriger und wieder einfacher wird...

... Leben und Tod...

... aber am Wochenende waren da nicht nur die Sterne... 

... in einer Gesprächsrunde ging es um Genuss im weitesten Sinne. Unter anderem gab es dort zu erfahren das es wohl in Berlin kaum (keine) Leichenwagen mehr gibt - diese schwarzen Autos mit Vorhängen an den Fensterscheiben und goldenen Schriftzügen oder Symbolen der Endlichkeit... Statt dessen werden die Särge wohl in Lieferwagen abtransportiert... Regel oder Ausnahmefall??? Verbannung des Todes aus dem Leben??? 
Ich finde die Vorstellung befremdlich und erschreckend, dasTote still und heimlich abtransportiert zu werden, nur damit die Lebenden sich des Todes und der Endlichkeit nicht bewusst werden - oder welchen anderen Sinn sollte es haben auf derartige neutrale? Fahrzeuge umzusteigen??


Wenn wir den Tod und die Endlichkeit unseres Lebens ausblenden - wie beeinflusst das unser Leben???  Ich kann es natürlich nicht beweisen - aber ich könnte mir vorstellen, das es die Werte im Leben verschiebt... Die Vorstellung etwas nicht mehr erledigen zu können, etwas zu wenig gemacht zu haben, etwas versäumt zu haben vor dem Hintergrund der eigenen Endlichkeit - ist manchmal das was antreibt es zu erledigen... und zu genießen oder??? 
Wird die Endlichkeit ausgeblendet - scheint es, als ließe sich alles ewig aufschieben - wieviel würde sich dann noch im Leben bewegen? Wieviel würde man selber noch bewegen?


Vielleicht würde Kapital im weitesten Sinne unsere Welt nicht so sehr beherrschen, wenn die Endlichkeit bewußter im Bewußtsein der Menschen verankert wäre... "Das letzte Hemd hat keine Taschen..."  - ein alter, wie ich finde sehr wahrer Spruch - aber gehandelt wird als ginge es im Leben darum sich die Taschen möglichst voll zu stopfen...


... eine merkwürdige Welt in der wir leben...

... wie genau will ich es wissen?...

Am Wochenende habe ich mir ganz viel Input geleistet - manchmal soviel das es sich schon angefühlt hat als würde mir das Knoten ins Gehirn machen. 

Da waren die Sterne, das Universum... die Feststellung das sich das Universum ausbreitet, ob es noch wissenschaftlich ist wenn man so weit zurück rechnet, dass man das eigene System verlässt... 
Es sind ganz merkwürdige oder vielleicht gar verstörende Theorien angerissen worden - wie z.B. die das man in einem anderen Universum, von dem man noch nicht weiß ob es das so überhaupt gibt, sich selber begegnen könnte weil es einen selber dort auch noch einmal gibt... 

Und während ich mit einiger Faszination und einer Menge Knoten im Gehirn dem ganzen lauschte, tauchte bei mir die Frage auf - wie genau will ich manche Dinge eigentlich wirklich wissen??? 
An welcher Stelle verliert die Weite des Himmels mit den blinkenden Sternen die ich schon gerne näher, größer sähe - den ganz besonderen Reiz der scheinbaren Endlosigkeit und wird zu etwas von dem ich sagen müsste das mir das so nicht gefällt??? ...und ich es lieber so genau gar nicht wissen würde? 
Manchmal liegt im Kleinen eine Erklärung für das Große... aber manchmal wird durch das Kennen des Kleinen das Große selber auch selber klein. 

Wenn einen Regenbogen sehe der sich in diesen zauberhaften Farben weit über den Horizont spannt... dann finde ich es gut zu wissen das das passiert wenn Sonne und Regen zusammen spielen... die Vorstellung wie die Sonnenstrahlen die Regentropfen anstrahlen gefällt mir... aber sehr viel genauer muss und will ich es dann auch schon wieder gar nicht wissen... 
zu wissenschaftliche Erklärungen nehmen in meinem Empfinden dem Regenbogen so sehr viel von seinem Zauber... 


Auf der anderen Seite scheint - auch wenn ich nicht wirklich etwas verstanden habe - die Astrophysik sehr spannend zu sein - weil sie schon viele Erklärungen für das gefunden hat was uns umgibt und anderem längst auf der Spur ist... 
Physik... früher in derSchule hat das nicht gerade zu meinen Lieblingsfächern gehört - genau genommen fand ich es ganz schrecklich. 
Wenn ich heute darüber nachdenke, dann im Wesentlichen deshalb, weil ich schon am Anfang nicht verstanden habe wofür das gut sein soll - worum es eigentlich geht und damit hatte ich eigentlich schon keine Chance mehr zu verstehen. 
Ich muss immer erst einmal eine Vorstellung vom Ganzen haben worum es geht - und dann langsam ins Kleine gehen... Wenn es vom Kleinen ausgeht - ohne das ich das in irgendein System einordnen kann, weil ich das noch nicht kenne - dann finde ich das Kleine nicht nur sehr unspannend, sondern ich kann nicht "mitdenken" weil ich keine Ahnung habe in welche Richtung es geht. 
Die paar großen Brocken der Physik die ich heute kenne - die mir eine Vorstellung davon geben wofür es gut sein kann, was sich damit anfangen lassen könnte, zu welchen Überlegungen und Fragen sie führen kann - haben mich neugierig genug gemacht um Physik - im Gegensatz zu früheren Jahren durchaus mögen zu können. 

Ein bisschen tut es mir richtig leid das früher niemand meine Begeisterung geweckt hat für all die Dinge von denen ich heute so gerne mehr wüßte...

... die innere Uhr..

Der inneren Uhr tut es gut das die Sommerzeit vorüber sind und die Uhren wieder anders ticken. Sie passen so einfach besser zusammen. Wenn man mal von den Nächten absieht in denen der Sandmann merkwürdige Spielchen mit mir spielt - um 6.00 Uhr von alleine aufwachen ohne den Wecker - daran kann ich mich gewöhnen... 6.00 Uhr scheint eine gute Zeit dafür zu sein... 5.00 Uhr ist dafür nie eine gute Zeit - die innere Uhr findet das zu früh um zu rappeln und einen zu wecken - auch wenn im Sommer die Zeiger dann schon auf 6.00 Uhr stehen. Das scheinen wohl in früheren Jahren all die Menschen gemeint zu haben die sagten das sie unter der Sommerzeit leiden würden... Es hat nur wieder mal etwas länger gebraucht bis ich verstehen konnte was sie meinen. 
Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe wurde die Sommerzeit irgendwann vor Jahrzehnten eingeführt weil man glaubte damit einen Beitrag zur Energieeinsparung bringen zu können, was sich zwischenzeitlich wohl als Trugschluss heraus gestellt hat... Also könnten wir doch jetzt einfach wieder unsere Zeit behalten - so wie die inneren Uhren ticken - statt dieses ständige Uhren umstellen - oder???


Abgesehen davon ist heute mal wieder ein Morgen an dem der Sandmann sich sehr frühzeitig verabschiedet hat... aber dann bleibt eben mehr Zeit mich mit den Dingen zu beschäftigen die auf meiner "To do list" eine Warteschleife drehen...