Montag, 31. Januar 2011

Neues vom Teich...

Obwohl ich heute eigentlich auch noch einmal frei gehabt hätte, habe ich beschlossen im Teich nach dem rechten zu sehen... Anders würde es heute ohnehin kein ruhiger Tag weil ich doch mit den Gedanken und reichlich Besorgnis nur da wäre... dann besser hingehen, gucken, klären, retten was zu retten ist und auf morgen warten.

Ganz offensichtlich habe ich mit dieser Entscheidung schon wieder meinen Seelenfrieden ruiniert... Gestern und vorgestern noch bis gegen 9.00 Uhr geschlafen, war heute morgen die Nacht schon um 3 wieder vorbei...

Aber es war sicher die richtige Entscheidung für mich - ich kenne mich.
Es gibt Menschen die haben ein Talent alles was ihnen unangenehm ist aufzuschieben bis zum jüngsten Tag, und sie schieben es und schieben und schieben... Und während all der Zeit in der sie das Päckchen vor sich her schieben geht es ihnen nicht wirklich gut, sie wissen ja das es anliegt und können selten an etwas anderes denken.
Ich bin da anders - ich kann das so nicht machen... ich muss nach vorne preschen und die Sache hinter mich bringen weil ich nur darin für mich eine Chance sehe das die Fronten geklärt werden und ich dann wieder - so oder so zur Tagesordnung übergehen kann.
Die Sache mit dem Teich ist so eine. Ich weiß das es mir heute nicht gut damit ging, ich ständig nur darauf warten würde das es morgen wird und ich endlich vor Ort bin um eingreifen zu können - oder aber um beruhigt zu sehen das alles im grünen Bereich ist. Damit würde ich mir heute den ganzen Tag versauen... Also gehe ich hin und gut ist...
Zumal auch da noch einige unangenehme Vorgänge auf meinem Schreibtisch liegen - die würde ich zu gerne aufschieben, noch lieber irgendwem anderen aufdrücken... tja, aber manche Dinge muss man eben alleine erledigen...

Vorhin als ich an der halb offenen Balkontür stand und meine Nase rauß hängte, feuchte, eiskalte Luft unter den Bademantel kroch, da musste ich daran denken, konnte fühlen - ich habe keine Lust in den Teich zu gehen, heute nicht, morgen nicht, übermorgen nicht... Und was das Schlimme daran ist - ich kann noch nicht einmal wirklich sagen warum nicht. Es ist um die Ecke, ich hab nicht den ganzen Tag einen Chef da sitzen sondern bin das weitgehend selber und kann die Dinge regeln wie ich sie für richtig halte... Das die Ressourcen knapp sind ist klar - wären sie aber in jedem anderen Unternehmen aus diesem Bereich genauso... Wenn ich es benennen müßte - mir fallen viele Gründe ein warum es die richtige Stelle für mich ist - und alle die mir einfallen warum ich meine Arbeit grad nicht mag - davon weiß ich das ich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit sie überall anders genauso wieder vorfinden würde... und doch... es kostet richtig viel Kraft sich auf den Weg zum Teich zu machen...

19.14 Uhr:
Vielleicht hätte ich da einfach weg bleiben sollen...heute gab es noch eine Kündigung - und das ausgerechnet von meiner Lieblingsmitarbeiterin... Lieblingsmitarbeiterin deswegen weil sie immer gute Laune verbreitet... Es gibt nur noch scheußliche Tage in dem Teich... Muss ich erwähnen das ich am liebsten morgen gar nicht hin gehen würde???

Sonntag, 30. Januar 2011

Lebensbilder

Die letzten 2 Tage kein Anruf vom Teich - und das hat mir richtig gut getan... zumindest irgendwie. Natürlich denke ich immer wieder dran, das bleibt nicht aus - und auch natürlich das mir in den Sinn kam dort nach dem rechten zu sehen - was ich aber gelassen habe... Ich reg mich morgen wieder auf - heute noch nicht!

Und das soll dann auch schon alles gewesen sein was ich heute vom Teich schreiben will... am liebsten würde ich nicht einmal daran denken.

Gestern hat sich irgendwie ein bisschen wie ein Samstag in der "guten alten Zeit" angefühlt. Ich habe mir morgens 2 DVD´s gekauft und einfach Filmchen geguckt, meine Stricknadeln geschwungen... und mir einen gemütlichen Samstag abend gemacht. Als ich ins Bett ging war es noch gar nicht sooooo spät, aber dennoch hat es sich angefühlt als hätte ich viel Zeit an diesem Abend gehabt - und irgendwie war es dann ja wohl auch so.
Heute morgen beim Aufwachen aus dem Traum - ich weiß noch genau das ich erfreut festgestellt habe das es endlich, endlich mal kein Traum vom Teich war - auch wenn ich mich jetzt nicht mehr daran erinnern kann was ich geträumt habe.

"Lang" - so waren Samstagabende früher immer, ich weiß es noch genau - auch wenn es schon eine Ewigkeit lang her scheint das es so war.

Und jetzt ist es Sonntagmorgen. Bis gegen 9.00 Uhr habe ich geschlafen... Auch das geht erst seit wenigen Tagen wieder - vorher war jede Nacht schon ganz früh - morgens um 4, um 5 oder halb 6 vorbei... weiter schlafen ging nicht... länger schlafen ging nicht. Hier in neuen zuhause habe ich mich die ersten Wochen sehr schwer getan ausreichend zu schlafen... Das war wie ständig neben einem enormen Dauerstress noch zusätzlich unter Schlafmangel zu leiden...

Und dabei bin ich auch schon bei einem meiner "Lebensbilder". Ich habe in meinem Kopf zu ganz vielen Tagen, Dingen, Ereignissen Bilder dazu, wie ein solcher Tag aussehen sollte. Zu meinem Sonntagsbild gehört ausschlafen, Sonnenschein beim Aufwachen oder Regen der an die Fensterscheiben trommelt - und je nachdem ob es das eine oder andere ist entscheidet sich was das Sonntagsbild sonst noch beeinhaltet. Aber immer duftenden Kaffee und aufgebackene Brötchen, gemütlich frühstücken - am liebsten im Bett und dabei eine spannende Reportage bei Vox sehen, Mittags der Presseclub... Dinge gemütlich erledigen die unter der Woche liegen blieben, Dinge vorab erledigen, vorbereiten für die in der kommenden Woche wenig Zeit bleiben wird... Zeit in der ich nach Lust und Laune - und abhängig vom Wetter machen kann was ich will, Zeit die einfach nur mir gehört...
Im Augenblick gehört zu diesen Dingen, dass ich mich auf den kommenden Sommer vorbereite. Ich habe mir einige kleine Mini-Treibhäuser gekauft in denen bunte Sommerblumen keimen, Kapuzinerkresse, die schwarze Susanne - und zum erstenmal versuche ich in diesem Jahr auch meine Tomaten selber zu ziehen. Es ist spannend zu sehen was sich jeden Tag in einem scheinbaren Eiltempo in den kleinen Töpfchen tut - und ich denke schon darüber nach welche Möbel ich im Sommer gerne auf dem Balkon hätte. Die die mir im Augenblick am besten gefallen sehen allerdings - obwohl sie es wohl sind - für mich nicht sehr wind- und wetterfest aus sondern so als würde ihnen das Wetter sehr schnell zusetzen und sie unansehnlich machen... und außerdem sind genau diese Möbel extrem teuer... aber bis es soweit ist werde ich bestimmt noch etwas schönes finden wo ich dann auch den Preis okay finde.

Auf den kommenden Sommer auf meinem riesigen Balkon freue ich mich schon sehr. Ich persönlich finde das besser als einen Garten zu haben weil es weniger zeitaufwendig ist alles in Ordnung zu halten. Und Zeit wird sicher auch das was ich im kommenden Sommer nur begrenzt haben werde - alles andere würde mich wundern.

Gerade läuten die Kirchenglocken - das gehört zu einem Sonntag auch dazu... und es erinnert mich an die Sonntagmorgende mit ihm. Auf ihre Art sind sie immer noch sehr nah. Es ist seltsam sich bewußt zu machen, das etwas in einem schlummert das so intensive Gefühle in einem hervorrufen kann, das es das Befinden, die Tage, das was man tut oder läßt, wie man auf Ereignisse reagiert und damit umgeht - so sehr zu beeinflussen. Gefühle die scheinbar aus dem Nichts kommen und auf einmal - warum auch immer - einfach da sind und die Sicht auf die Welt so sehr verändern obwohl diese sich gar nicht verändert hat...

17.48 Uhr:
Hab den Tag verbummelt und das genossen... ein klitzekleines bisschen Rückkehr in eine Normalität die vom dauernden Ausnahmezustand ausgelöscht schien.

Übringens einer der Filme die ich gestern kaufte - Der Jahrhunderststurm von Stephan King. Ich bin nicht unbedingt ein Stephan King Kenner, dafür habe ich zu wenig von ihm gelesen - aber das eine oder andere eben doch. Vieles scheint dem gleichen Muster zu folgen - allerdings einem das ich sehr mag - vielleicht weil es soviel mit der Wirklichkeit zu tun hat... So eben auch der Jahrhundertsturm. Die Geschichten fangen irgendwo ganz harmlos und belanglos an... erzählen von ganz normalen Menschen, alltäglichen Belanglosigkeiten... und dann passiert etwas, was sichtbar macht was unter der Oberfläche verborgen war und die Dinge fangen an ihren unguten Lauf zu nehmen. Nichts ist wie es scheint - in diesen Romanen nicht - und in der Wirklichkeit nicht. Die Menschen sind nicht wie sie scheinen - die heile Welt allzuoft ein Konstrukt aus Lügen und Geheimnissen...

21.17 Uhr:
Gestern ist es mir zum erstenmal aufgefallen - ganz oft am Tag ist jetzt kein PC mehr bei mir an. Es gab eine Zeit in der das undenkbar war - selbst wenn ich nichts am PC zu arbeiten hatte, nicht surfen wollte und auch keine email erwartet habe - mein PC war Tag und nacht online... und oft - kürzer als im Halbstundentakt - bin ich zum PC gelaufen, hab nachgesehen ob es etwas Neues gibt... Nein, ehrlich gesagt - ich habe gar nicht gewußt was ich da wollte, es gab da nichts zu wollen - aber ich konnte es trotzdem irgendwie nicht lassen... Und so wichtig es einmal war das der PC nonstop online ist... so unwichtig ist es jetzt... Die "Angst" irgendetwas zu verpassen hat sich in den letzten Monaten offensichtlich, wie so manches andere auch, einfach in Luft aufgelöst.
Vielleicht auch eines der Merkwürdigkeiten im Leben - was eben noch so wichtig war, ist im nächsten Augenblick ganz unwichtig...

Samstag, 29. Januar 2011

Sternenmann

Habe lange geschlafen, bestimmt auch irgendetwas geträumt - aber als ich wach wurde konnte ich mich nicht mehr daran erinnern.
Draußen scheint die Sonne auf eine dunstige, angezuckerte, frostige Welt - und es sieht richtig schön aus... So wie tief Luft holen, durchatmen, alles vergessen... zumindest für einen Augenblick.

Keine Ahnung was mir mal daran so gut gefallen hat in der Stadt zu leben wo in alle Richtungen der Blick auf die Welt begrenzt wurde, es gab keine Weite und vor allem auch immer nur ein ganz kleines Stück vom Himmel. Die letzten Abende wenn ich auf dem Balkon stand und den Sternenhimmel bewundert habe, da konnte ich mir gut vorstellen das ich an warmen Sommerabenden auf dem Balkon liegen werde und einfach nur zu den Sternen sehen...

Gestern habe ich es endlich geschafft - stand ursprünglich schon gleich für Anfang des Jahres auf dem Programm - meine Steuererklärung zu machen... ach ja - und ich hab endlich mal angefangen mein Theoriebuch für den Führerschein in Arbeit zu nehmen.

Ich weiß nicht ob es eine Ahnung oder eine Befürchtung ist - aber der  Führerschein muss einfach her - weil uns früher oder später der Teich um die Ohren fliegen... schon alleine aufgrund der strukturellen Probleme die sich so nicht lösen lassen... Ich wäre dann ungerne noch da wenn das passiert... und schon gar nicht möchte ich dann die Verantwortung dafür übernehmen. Und die Zeit die ich brauche um diese für mich so wichtige Sache durchzuziehen, die muss ich mir jetzt einfach nehmen - soviel muss einfach vom Ende eines jeden Tages übrig bleiben.







13.26 Uhr:
Gestern abend beim Surfen bin ich auf eines dieser Bilder gestoßen in denen man zwei völlig verschiedene Dinge sehen kann - z.B. eine junge oder eine alte Frau. Gestern das Bild hatte ich noch nie vorher gesehen - aber darin sowohl die alte als auch die junge Frau erkannt. Ich habe das angeklickt und wurde weiter geleitet... Und das fand ich dann ja ganz schön gruselig, unheimlich, geschmacklos... keine Ahnung. Man wurde aufgefordert seinen Geburtstag einzugeben, keine Ahnung was sonst noch - und daraus würde dann der eigene Todestag errechnet... 
Natürlich glaube ich nicht an so einen Mumpitz...

aber ich hätte da auch um nichts in der Welt mein Geburtsdatum eingegeben...  und die Seite ganz schnell weggeklickt... 
Will man wirklich wissen wann der eigene Todestag sein wird??? Ich will es sicher nicht wissen... 

15.54 Uhr:
Vorhin habe ich in meinen alten Blogs gestöbert... Fast jedes Foto mit einem Text versehen... Wenige Jahre - eine gefühlte Ewigkeit - ist es her das ich diese Fotos machte - aber bei jedem konnte ich mich noch genau daran erinnern wie ich es gemacht habe, wie es sich angefühlt hat... Es war mehr als den Knipsi drauf halten und abdrücken... Es war ein Gefühl formen, herstellen, modellieren, arrangieren um es dann einzufangen... Und das Gefühl war immer dasselbe - Liebe, Sehnsucht, Glück... Und wenn das Bild an sich das vielleicht mal nicht für jeden verständlich zeigte - dann haben die Worte die darauf gestanden haben.
Es gibt vermutlich eine Million Arten zu sagen "ich liebe Dich" - oder vielleicht noch viel mehr - und mir scheint als hätte ich sie damals alle gekannt... 
Als die Liebe verloren ging, da gingen anscheinend auch all die Worte verloren die sie beschreiben konnten...
Vorhin fiel mir auf - ich lese die Worte aus diesen vergangenen Tagen und weiß noch genau wie es sich angefühlt hat... 

Ich lese sie und erinnere mich daran, dass die Liebe völlig unerwartet aus dem Nichts an meine Tür klopfte. Sie ar auf einmal einfach da... Ein unverbindliches und belangloses "hallo" wurde zu einem Gefühl das ich bis dahin so nicht kannte. So vieles jener Tage war nicht das erstemal und doch wie das allererstemal... 
Keine Ahnung wieso ich mir so sicher bin das es nie wieder so sein kann... Eigentlich müßte mir das Beweis sein das im Leben alles jederzeit passieren kann - mehr, anders, größer als ich es je für möglich halte... 
Aber statt dessen denke und fühle ich nur das es so einmalig war, dass eine Wiederholung völlig ausgeschlossen ist.

Na ja, vielleicht werde ich eines Tages hier sitzen, wieder tippen - und all die Worte für die Liebe sind wieder da - weil die Liebe kommt und geht wie sie will - und nicht wie wir es uns ausrechnen...

17.10 Uhr:
Draußen wird es heute nacht wieder bitterkalt - der Himmel ist wolkenlos - und auch wenn es jetzt draußen noch hell ist - ich kann schon die Sterne erahnen die ich irgendwann heute abend in die dunkle Nacht leuchten sehen werde. Gestern abend fiel mir der Sternenmann ein - und ich musste daran denken das ich jetzt sehe was ich solange nicht mehr sah - und er sie mit seinem wahrgewordenen Traum so nah wie er es sich immer gewünscht hat... Komischer Zufall - oder?

21.23 Uhr:
Vorhin habe ich in die Sterne gesehen und daran gedacht das er sie vielleicht genau in diesem Augenblick auch sieht... Ich weiß das es nicht so ist - aber trotzdem fühlte es sich an wie eine noch immer bestehende Verbundenheit... So als wäre längst nicht vorbei was schon vor so langer Zeit sein Ende fand... Träume sind eine wirklich merkwürdige Sache - sie halten sich selbst dann noch hartnäckig wenn sie längst ausgeträumt sind... Keine Aussage von mir - aber eine die ich so jederzeit unterschreiben würde. 
Ich denke an das was ich zu Beginn des Jahres über "dasselbe Gesicht" schrieb... es war einmal Liebe - und ist es längst nicht mehr... aber es ist auch nicht Gleichgültigkeit, nicht egal, nicht gleichgültig, nicht unwichtig - und ganz bestimmt nicht vergessen... Und obwohl ich weiß das es keine Liebe mehr ist, obwohl ich es nicht mehr als Liebe in mir fühle... da ist noch immer etwas das mich an ihm kleben lässt... Vielleicht ist es Liebe - weil das was einmal war und nicht mehr ist einfach nur Verliebtheit war... Na ja, aber darüber muss ich nicht nachdenken weil ich die Antwort nicht in mir finden kann... 
Ich glaube ich werde jetzt jeden Abend in den Himmel sehen und dann diesen einen einzigen kurzen Augenblick einfangen, darin eintauchen, daraus Kraft ziehen - das es sich anfühlt als wäre er noch immer da, ganz nah...

Freitag, 28. Januar 2011

Bilderbuch-Wetter

Muss ich erwähnen heute morgen schon beim Aufwachen meine Gedanken wieder im Teich gelandet sind???
Ich weiß, ich wiederhole mich - aber freie Tage fühlen sich tatsächlich anders an...

... und das wo heute so ein traumhaft schönes Wetter ist - blauer Himmel, Sonnenschein, knackig-kalt... Spazierengeh-Wetter... nur das dafür - ja was eigentlich - keine Zeit ist??? Ich könnte sie mir nehmen... bin aber anscheinend schon so in meinem Hamsterrad gefangen das ich es nicht schaffe anzuhalten, auszusteigen und durch die sonnenangestrahlte Welt zu marschieren...

Mal sehen was der Tag heute noch bringen wird...

21.55 Uhr:

Der Himmel hängt voller Sterne... So oft wie hier in den letzten Wochen, habe ich schon ewig nicht mehr den Sternenhimmel gesehen. Mein "Nachbardach" - würde es sehen wie ich ständig in der kalten Dunkelheit stehe und zum Himmel rauf schaue... es würde sich vermutlich sehr wundern... Was man an diesen sternenklaren Nächten noch sieht - über unseren Köpfen scheint die halbe Welt in Bewegung zu sein... Unglaublich wieviele Flugzeugpositionslichter mit den Sternen um die Wette blinken...

Donnerstag, 27. Januar 2011

...

Früh am Morgen... und eigentlich kreisen die Gedanken nur darum wie ich der Zeitverschwendung im Teich entgegehen könnte... gibt aber leider keine Möglichkeit :-(...

Irgendwie brauche ich dringend eine Auszeit um mich ganz neu zu sortieren, Zeit die Ärmel neu hochzukrempeln - die Frage ist nur - um was dann zu tun??? Das Problem mit den bösen Geistern ist einfach das sie sich nicht so einfach besiegen zu lassen - nicht einmal der Kampf mit ihnen ist einfach weil man sie überhaupt nicht sieht.

Der böse Geist der mich heute gegen 10.00 Uhr heimsuchen wird hat einen Namen und ein Gesicht - was es allerdings dann auch nicht viel einfacher machen wird... dafür bin ich letztlich viel zu geradeaus. Meine Mutter hat mir früher immer gesagt das ich die Dinge inhaltlich ruhig so vertreten darf - nur das dich dabei "diplomatisch" sein muss... Mein Vater hat immer gewollt das ich mit den Wölfen heule... Alles in allem - ich scheine schon sehr früh einen Dickkopf gehabt zu haben, meine ganz eigene Sicht auf die Dinge... und daran hat sich nichts geändert...
Mit den Wölfen heulen ging nie, hab ich nie, werde ich nie, will ich nicht... Diplomatisch sein - was immer man dann im Einzelnen auch darunter verstehen mag - das kann man erstaunlicherweise lernen - nur stößt das - zumindest bei mir - auch da an die Grenzen wo es um meine ureigensten Werte - oder Daten, Zahlen, Fakten geht um die man nicht herum kommt.
Mit dem Geist heute das wird so eine Sache werden... Keine Ahnung wie das System in sich funktioniert, wo es Spielräume hat oder Grenzen... aber "beraten" wollen - und mir meine Zeit mit dem Mist rauben die ich eigentlich gar nicht habe... Da könnte ich speien...
Wo ist eine einsame Insel???

Gestern war ich auf einem Geburtstag einer alten Dame eingeladen die hier im Nest jeden kennt, die auf ihre Art zum Urgestein des Ortes gehört... Und beim Kaffeetrinken habe ich dann auch ihre Tochter gelernt die hier im Ort eine Kneipe hat, jemanden von der Gemeinde, den Vorsitzenden des Gartenbauvereins, Mitglieder des Karnevalvereins... Und was mir für mich so auffiel - ich kam gar nicht aus mir heraus... Die Fähigkeit - mehr aber noch die Motiviation - aus mir heraus auf Menschen zuzugehen, die ist mir im Augenblick völlig abhanden gekommen. Will mich einfach zurück ziehen und mit mir alleine sein um mich zu regenieren - oder wie man es heute wohl mitunter auch nennt - "um mich neu zu erfinden".

Manchmal kommt mir in den Sinn, erinnere ich mich daran, wieviel Zeit früher so ein Abend hatte... da habe ich ferngesehen, gestrickt, geschrieben, gemalt - so lange das es gereicht hat den Tag hinter mir zu lassen... das es sich ein bisschen wie ein zweites Leben neben der Arbeit angefühlt hat...
Jetzt ist es wie ein kurzer Augenblick zwischen taghell und nachtschwarz - und schnell schlafen damit die Energie dann wieder für das nächste taghell reicht...

Ich mag es wenn ich mich in Aktivitäten wie zeitlos fallen lassen kann, ihnen so lange nachgehen bis ich nur noch diese eine Sache mache, denke, fühle - dafür scheinbar alle Zeit der Welt habe und nicht zur Uhr sehen muss... erst dann fühlt es sich für mich an diese Sache "gemacht" zu haben - schnell zwischendurch, mal kurz, stückchenweise, immer den Blick zur Uhr... das ist wie Nichts.

19.02 Uhr:
Furchtbar wenn man am Ende des Tages - jeden Tag neu sagen muss - das man sich diesen Tag hätte schenken können - oder? Das ist wie jeden Tag kostbare Lebenszeit verschwenden... wie gut das uns nicht immer so bewußt ist, das es unwiderbringlich ein Stück des eigenen Lebens ist das man in diese Tage pumpt...

Jeden Tag mehr merke ich wie ich ausbrenne - und aus eigner Kraft schaffe ich nicht mehr das aufzuhalten. Für morgen habe ich mir frei genommen... rein theoretisch liegen damit 4 freie Tage vor mir... ich weiß noch genau wie sich ein Abend vor 4 solchen Tagen einmal angefühlt hat... das wäre früher schon heute abend Erholung pur gewesen, Vorfreude, Genuss... Jetzt ist es wie noch mehr unter Dampf stehen als ohnehin schon - weil nicht hingehen, im Hinterkopf immer, was alles in Abwesenheit in so einem Teich geschehen kann...

Mittwoch, 26. Januar 2011

Eiszeit

... außen und innen...

Schlürfe meinen Kaffee und bummel - schon höchst unentspannt - einem neuen Tag im Teich entgegen...

Ich kann mich nicht daran erinnern schon je in einer so anhaltend schlimmen Arbeitssituation gesteckt zu haben... Alles was je schon war - das erscheint mir heute wie ein Spaziergang und der ganze Schreibtisch voll mit unanangehmen ekeligen Vorgängen die zu erledigen sind... Kein Job für im Kern harmoniebedürftige Menschen... Manchmal bekomme ich eine Idee davon, warum und wieso Menschen zu Menschenhassern werden... sie sind eben nicht nur merkwürdig...

So, dann marschiere ich mal los... und dabei gibt es so ungefähr eine Million Dinge die ich viel lieber machen würde... Aber unter den Umständen ist es auch keine Kunst alles lieber zu tun als zum Teich zu marschieren.

Meine Stellvertreterin hat jetzt übrigens auch das Handtuch geworfen - und das Schlimme - ich kann es ihr noch nicht einmal verdenken... wieso in der Hölle verweilen wenn man glaubt irgendwo anders den Himmel zu sehen???
Woher soll das Mädchen in so jungen Jahren auch schon wissen das das was ihr heute wie der Himmel scheint auch nur eine andere Art von Hölle ist???

17.28 Uhr: Erwartungen
Es ist unübersehbar... Die Erwartungshaltungen sind hoch... Die eine ist noch nicht weg - da stehen andere schon in den Startlöchern und scharren mit den Hufen um den Platz einzunehmen... Und seltsamerweise - meine Kriterien haben sich geändert mit denen ich solche Entscheidungen treffen will... Jenseits von persönlichen Sympathien... nach doch mehr objektiven Gesichtspunkten... Und da sehe ich im Moment niemanden der den Posten der Vizemanagerin ernstlich machen könnte - selbst die Vizemanagerin war - trotz des enormen Potentials - noch nicht soweit...

Dienstag, 25. Januar 2011

Teichgeschichten

Wenn ich hier durch das Örtchen spaziere, das manchmal so lebendig scheint und vielfältig -
dann aber auch wieder ein Stück weit, als würden sich hier Fuchs und Has gute Nacht sagen -
dann sehe ich diese alten Häuser über deren Haustüren, Hofttoren oder am Dachgiebel Wünsche der Erbauer stehen...
Für mich waren das Gewohnheiten der Vergangenheit, irgendetwas was früher eben so üblich war...
aber nie habe ich wirklich weiter darüber nachgedacht was das damit auf sich haben könnte...
Und nie ob es Häuser, Gebäude gibt in denen kein guter Geist ist...

Ich glaube der Teich - das ist so ein Gebäude...
so langsam fängt es an mir unheimlich zu werden...
Wenn ich mir jetzt so die Geschichte des Gebäudes anhöre - das es so schwierig war die Erbauer unter einen Hut, überhaupt an einen Tisch zu bringen... das man dieses Projekt irgendwann schon fallen lassen wollte...
Es ist wie ein völlig ungewolltes Kind, das widerwillig zur Welt gebracht wurde...
Und so langsam glaube ich, dass das genau der Geist ist der in diesem Gebäude wohnt.
Ja, ja, ich weiß schon - das hört sich sehr merkwürdig an - ist es vielleicht auch -
aber irgendetwas wirklich Ungutes hat der Teich an sich...
es fängt an mir wirklich Unbehagen zu machen...

Am Anfang dachte ich, es seien die fehlenden Strukturen, die konzeptionellen Fehler die gemacht wurden und eben Dinge dieser, Art die diesen Teich so scheinbar unbeherrschbar machen und jeden Tag zu einem einzigen Ausnahmezustand.
Jeden Tag neu bin ich angetreten im Kampf gegen Unwissen, habe den Mangel verwaltet und versucht aus allem das Beste zu machen und das durchaus in gewisser Weise auch mit Erfolg...
Aber es war nicht wirklich erfolgreich - sondern immer Scheinerfolge - mühsam und teuer erkauft oder besser erarbeitet... und nie waren diese Erfolge etwas auf das man aufbauen konnte -
der ist einfach zerplatzt wie eine Seifenblase oder im Nichts verschwunden wie eine Fatamorgana... Keine Ahnung...

Wenn ich morgen früh wieder dahin gehe, wissend das irgendwo dort auf mich wieder etwas lauert was alles von einem Augenblick zum anderen in einen Ausnahmezustand verwandelt, dann frage ich mich inzwischen gegen was ich da eigentlich ankämpfe...
Was immer ich als "Probleme" erkannt habe - z.B. eben die fehlenden oder falschen Strukturen - sie scheinen es nicht wirklich zu sein... da ist noch irgendetwas anderes... von Tag zu Tag bin ich mir dessen sicherer - auch wenn ich eigentlich nicht an solche Dinge glaube... Aber irgendetwas stimmt da nicht...

Vielleicht fühlt sich das für mich inzwischen so bedrohlich an weil ich völlig erschöpft bin... aber vielleicht bin ich auch so erschöpft weil ich gegen etwas sehr Ungutes schon seit so vielen Monaten fast rund um die Uhr ankämpfe... ich weiß es nicht.


Heute morgen, nein, eigentlich schon irgendwann in der Nacht fiel es mir auf -
wie kurz die Wachphasen oder Halbwachphasen in der Nacht sind -
manchmal kaum länger als es dauert sich von einer Seite auf die andere zu drehen -
dann springt mein Kopf an - und im nächsten Augenblick bin ich im Teich...
Letzte Nacht war es ganz schlimm - da war ich ein paar mal im leichten Halbschlaf -
und somit ein paar mal im Teich... und ich fange es an zu hassen -

DER TEICH IST NICHT MEIN LEBEN !!!...

Und heute morgen dann, als ich mir die Schuhe anzog um das Haus zu verlassen -
da mußte ich auf einmal wieder an die Zeiten denken als alle Gedanken - immer -
zu allererst zu dem zogen den mein Herz sich ausgewählt hatte...

Es gab keinen Tag der auf seine Art nicht wunderschön - weil mit einem Gedanken an ihn - angefangen hätte - keinen der nicht auf seine Art wunderschön aufgehört hätte - und noch manchmal in der Nacht...

Ich glaube das Ungute des Teiches könnte ich wesentlich besser wegstecken wenn ich glauben könnte - noch nicht einmal sicher wissen - einfach nur glauben, dass es irgendwann wieder schöne Gedanken gibt die den Schlaf leichter machen, den Morgen fröhlicher, glücklicher...

aber das wirklich Schlimme - so wenig ich noch für den Teich Hoffnung habe das es irgendwann in absehbarer Zeit "gut" werden könnte,
so wenig habe ich im Augenblick eine Vorstellung davon,
wo irgendetwas her kommen könnte,
was es überhaupt sein könnte -
das die Macht hätte
jeden Morgen in einen guten Morgen und jede Nacht in eine gute Nacht zu verwandeln...

Montag, 24. Januar 2011

Hilfeeeeee!!!!!!!!!!!

Die Zeit fliegt einfach nur so an mir vorbei und ich schaffe es nicht sie festzuhalten.

Gestern morgen nach dem Aufstehen war es draußen bitterkalt, aber der Himmel blau... Es war genau einer jener Tage von denen ich mir immer vorgestellt habe das ich an ihnen mit dem Fotoapparat bewaffent durch die Welt ziehen würde, abschalten, Ruhe, Stille tanken... Mich vom Hier und Jetzt lösen um einfach nur ich zu sein, ganz nah bei mir selber...
Aus dem Spaziergang wurde natürlich nichts weil mir einfiel was ich statt dessen alles erledigen muss.

An der Stelle fiel mir eine Frage aus ferner, ferner Vergangenheit ein - wieviel Mühe man sich für sich selber bereit zu geben ist... Bei mir hat dieses Bemühen offensichtlich wieder einmal nicht gereicht... Für alles und jeden gebe ich mir seit Wochen oder Monaten schon wieder mehr Mühe als für mich selber.

Gestern abend dann - es war nicht als wäre es nach einem langen ausgefüllten Tag mit ganz viel Leben Abend geworden - sondern als wäre es fast schon nahtlos von himmelblau zu nachtschwarz übergegangen - habe ich mich gefragt wo der Tag geblieben ist...

Wo ist der Tag geblieben? Wo das Leben?

13.09 Uhr:
Hilfeeeeeeee!!!!!
Heute hatte ich bislang noch keinen Anruf von meinem Teich - dafür aber einen aus dem Nachbarteich. Der dortige Teichherrscher war gestern auf einer Sitzung, hat was Neues aufgeschnappt und stürzt sich jetzt mit Feuereifer daran das umzusetzen... Und weil natürlich der fachliche Hintergrund fehlt kann ich hier jetzt via Telefon notfallmäßig daran mitarbeiten damit er die höchst wichtige Sache - wie er meint - fertig machen kann...
Ist doch alles nicht wahr - oder? Hab ich auf die Stirn tätowiert - "Depp vom Dienst"????

Wer notfallmäßig etwas ganz Wichtiges tun will - oder was er dafür hält - der soll es doch machen - aber doch bitte ohne mich... Würde ich es für Wichtig halten - dann hätte ich es mit Sicherheit schon erledigt...

Menschen sind wirklich eine merkwürdige Erfindung.

Heute morgen kam mir in den Sinn wie ich den Tag nutzen könnte um etwas längst Überfälliges zu erledigen - oder zumindest damit anzufangen - und habe dafür eine Freundin angefunkt ob sie heute mittag Zeit hat... Zugegeben - sehr kurzfristig... aber die Antwort kam prompt - klar, sie nimmt sich dann eben die Zeit... Und umgekehrt funktioniert das genauso - sie ruft an - und wenn ich mal nicht gerade im Teich bin - klar... Irgendwie fühlt sich das sehr gut an - berechenbar, verlässlich, sicher - gerecht...

Und dann denke ich an den Teichanrufer von vorhin... Ich bin längst zu seiner Seelenmülltonne geworden - und das findet höchst einseitig statt. Das Telefon klingelt - ein Wortschall ergießt sich über mich - Bekundungen von ihm wie gut ihm doch die Gespräche mit mir täten und das ich da sicher ja auch etwas von hätte... tuuuuuut tuuuut - Gespräch beendet - meist für mein Empfinden sehr abrupt und übergangslos... Müll ist weggekippt - fertig.
Sein Knackpunkt oder Problem - das Raubtier... und nur Raubtiergeschichten und Begebenheiten scheinen von Belang... als gäbe es keine anderen - und vielleicht größeren Probleme auf der Welt... Hätte ich Raubtierprobleme - er hätte sie sich mit Hingabe stundenlang angehört, sich eingebracht und und und...

Manchmal komme ich schon auf die Idee mich zu fühlen als wäre ich mutterseelenallein auf der Welt - umgeben von jeder Menge Menschen die da sind - und irgendwie auf eine merkwürdige Art auch gar nicht...

Vorhin habe ich mir überlegt - wenn ich im Februar wirklich mal ein paar Tage Urlaub machen können sollte... das ist im Teich ja so eine Sache für sich... seit Dezember nehme ich Anlauf dazu... ging dann Mitte Dezember nicht, Ende nicht, zwischen den Jahren nicht, Anfang des Jahres nicht - jetzt sowieso nicht bis Ende der ersten Februarwoche, in der zweiten dann auch schon nicht... Also wenn es in der dritten dann mal gehen sollte... - dann werde ich lügen das sich die Balken biegen und meiner Phantasie freien Lauf lassen - ich werde erzählen das ich irgendwo hin - gaaaaaaaaanz weit weg reise - und weder telefonisch noch über mail oder irgendwie sonst zu erreichen bin... Und ich werde mein Telefon auf lautlos stellen, das Handy ausgeschaltet lassen und einfach mal ein paar Tage einfach überhaupt nicht erreichbar sein - für nichts und niemanden!!!! Und dann werde ich die Tage verschlafen, verbummeln, durch die Weltgeschichte spazieren, Bücher lesen, schreiben, malen, stricken, durch die Welt der Informationen stundenlang surfen, fotografieren, basteln, durch die Geschäfte bummeln, sie durchstöbern, in wunderschöne Filme eintauchen und die Welt um mich herum vergessen...

Und vermutlich könnte ich jetzt schon aus diesen Vorstellungen Energie ziehen... wenn ich auch nur ansatzweise glauben könnte das es mit dem Urlaub dann endlich mal klappt... die letzten wirklich freien Tage hatte ich Anfang Juni 2010 - seitdem bin ich auf eine ungute Weise in Dauerbereitschaft und komme da überhaupt nicht mehr rauß...

20.10 Uhr:
Meine Güte bin ich froh das das alte zuhause wirklich ein altes ist...
Ich glaube meine einstmals heiß geliebte Nachbarin könnte ich überhaupt nicht mehr ertragen... es ist unglaublich wie sehr sie sich in alles rein hängt - auch jetzt noch... Eine zeitlang war es angenehm wie sie sich gekümmert hat - und auch das Maß in dem sie es tat war okay... Aber inzwischen denke ich, würde ich es mit einer grenzüberschreitenden Einmischung zu tun haben...

Heute nachmittag habe ich mich mit einer Freundin getroffen... waren in der Stadt - Geld holen, einkaufen... haben in der alten Wohnung noch ein paar Sachen geholt - und dann noch ganz viel geplauscht... Und es war gut so... ein bisschen so als hätte ich mit letzter Kraft dem Tag doch noch ein bisschen Wohlfühl-Leben abgerungen... wenigstens ein paar wenige Stündchen...

Ach ja... die Sachen die wir aus der alten Wohnung geholt haben... unter anderem meine Erdbeerpflanzen die jetzt auf meinem riesigen Balkon stehen... Keine Ahnung warum - aber es gefällt mir das sie jetzt hier sind und mit mir auf den Frühling warten...

Sonntag, 23. Januar 2011

letzte Zuflucht...

bitterkalt..
leise rieselt der Schnee oder eisig kalte Regentröpfchen...

und auf Wochenenden an denen ich kaum etwas anderes mache als für den Teich am PC zu sitzen - wer braucht das schon???

Gerade wünsche ich mir einfach ein anderes Leben...

Ich merke wie ich schon wieder innerlich total unter Stress gerate und gar nicht mehr abschalten kann, es ist wie laufen, laufen, nicht mehr können aber einfach immer weiter laufen und darauf warten das einen irgendetwas zum Straucheln und fallen bringt um endlich aufhören können zu laufen...

Gestern abend, d.h. eigentlich war es ja schon Nacht - als mein Kopf noch immer im Tag fest hing und ich mich so schrecklich darüber geärgert habe das es ist wie es ist... da fiel mir die Zeit damals ein... Ich weiß noch ganz genau das sie fast so anstrengend war wie die letzten Monate - aber irgendwie hatte ich meinen Ruhepol... Die Zeit mit ihm war Zeit des Abschaltens, in Zweisamkeit und Ruhe eintauchen - egal was um mich herum passierte, egal wie der Tag war oder der nächste kommen würde. Ich weiß noch genau das ich auch damals mitunter innerlich im Sechseck gehüpft bin - aber ich hatte etwas womit ich das kompensieren konnte. Trotz aller Belastungen ist diese Zeit an mir fast ein bisschen wie spurlos vorüber gezogen.
Das ist diesmal ganz anders. Es gibt DEN Ruhepol nicht - aber durch die Dauerbelastung werden mir andere gesunderhaltende Ressourcen entzogen... ich habe keine Zeit mehr die Seele baumlen zu lassen um Energie zu tanken - oder was mir gerade eben mal wieder einfiel - ich kann auch nicht denken und damit schon ein bisschen vorab  Erholung fühlen bei dem Gedanken das ich in 5 Tagen schon wieder frei habe... denn Frei haben - das ist auch immer etwas was sich in allerletzter Sekunde entscheidet. Heute sah es gar so aus als wenn auch aus dem morgigen Frei nichts würde... und jetzt ist das frei gerettet, aber schon wieder das unbehagliche Gefühl das die Wahrscheinlichkeit groß ist das das Telefon klingelt und ich am Ende notfallmäßig doch wieder los muss - und ich mich deswegen genauso gut gleich morgen früh auf den Weg machen kann...

So unter Dampf stehend fliehen alle Gedanken, alle Sehnsucht, alle Träume zurück nach Gestern. Das was machmal vom Alltag so betäubt zu scheint, ein bisschen wie wirklich vorbei - das ist unterschwellig noch immer da... Aber vielleicht ist das ja auch ganz gut wenn da irgendwo im Leben wenigstens noch ein klitzekleines Trostpflästerchen ist...

Samstag, 22. Januar 2011

Sternenzauber

Gestern abend war der Himmel so nachtschwarz wie ich ihn hier noch nie sah.
Ein bisschen ist es, als wäre direkt vor meine Balkontür der hellste Stern des Nachthimmels gehängt worden - der ist größer und viel viel heller als als die anderen. Er sticht leuchtend hell ins Auge während all die anderen Sterne kleine helle Pünktchen am Himmel sind. Manchmal ist es, als würden es mehr oder auch weniger - je nachdem wie lange und angestrengt man zu ihnen hinauf sieht.
Dieser helle große Stern - der ist mir auch schon früher aufgefallen und ich bin mir fast sicher das ich den Sternenmann nach diesem Stern schon einmal gefragt habe - aber an seine Antwort kann ich mich leider überhaupt nicht mehr erinnern... Irgendwann hatte ich gedacht, geglaubt, gehofft,  dass wir zusammen in den Nachthimmel sehen würden und er mir alles über die Sterne erzählt. Hab mir vorgestellt einfach zu den  Sternen hinauf zu sehen und dabei seiner Stimme zu lauschen... Irgendwann - da hat es sich angefühlt als würde bis in die Ewigkeit alles bleiben wie es ist, als gäbe es noch alle Zeit der Welt für diese Sternennächte...
Ich weiß nicht wie dieser Stern heißt und auch nicht wie die 3 Sterne, die in einer Linie scheinbar ganz dicht nebeneinander wie auf einer Schnur aufgezogen, in die Nacht leuchten.
Gerade fällt mir auf, dass ich sehr viele Abende schon in den Nachthimmel geschaut und die Sterne gesehen habe seit ich hier wohne. Mein altes zuhause lag irgendwie auch im Grünen - und doch der Blick in den Himmel sehr begrenzt von hohen Bäumen, Hausdächern...

An manchen Tagen der einzigste ruhige Augenblick an dem die Seele baumelt und die Zeit scheinbar still steht...

Ansonsten sind eigentlich alle Tage nur noch furchtbar, anstrengend, aufregend und spucken mich ausgebrannt und wortlos wieder aus. Diese Woche war auf ihre Weise noch einmal ganz besonders schlimm, richtig schlimm... Vielleicht die Schlimmste seit Jahren... Es ist als würde ich nicht in den Dienst gehen sondern einen Kriegsschauplatz besuchen, wo ich als einzigste Waffe ein Lächeln habe und bis an die Zähne bewaffneten Menschen gegenüber stehe. Und immer wenn ein schlimmer Tag vorbei ist und ich denke das es jetzt eigentlich schon nicht mehr schlimmer werden kann... am nächsten Tage werde ich eines besseren belehrt - es kann schlimmer werden - und es wird schlimmer...

Heute ist ein freier Tag - einer von so wenigen, von viel zuwenigen... Und dann ist er noch nicht einmal wirklich frei. Kaum das sich nach dem Aufwachen der Kopf eingeschaltet hat, die Gedanken, Erinnerungen und Gefühle wieder anfingen durch mich zu fließen und sich den Weg in meinen Tag zu bahnen - da war ich mit den Gedanken schon wieder genau an dem Ort von dem ich am liebsten nur noch ganz schnell kreischend weglaufen würde...

Ich habe soviel über Kommunikation gelernt, wie sie funktioniert, wie man Menschen lenkt, beeinflusst... "Technisch" ist das auch nicht das Problem, dieses Wissen ist abrufbereit und ich könnte es einsetzen... ABER ich will es nicht immer und um jeden Preis einsetzen. Es widerstrebt mir innerlich zutiefst auf Unverschämtheiten, puren Egoismus, überzogenes Anspruchsdenken etc. auf diese Art den betreffenden Personen den Eindruck zu vermitteln das ich dem ganzen offen, wohlwollend oder wie auch immer gegenüber stehe oder eben sie "unauffällig" in meine Richtung zu lenken. Manchmal geht es... aber manchmal fühlt es sich auch nur noch an wie - NICHT MIT MIR... NICHT UM JEDEN PREIS!!!

Menschen die ihre Fahne derart in den Wind drehen können, eigene Standpunkte so leicht lächelnd aufgeben, jedem sonst wohin kriechen... diese Menschen finde ich abscheulich - und gleichzeitig beneide ich sie ein bisschen darum das sie das so mühelos können... Ich kann es nicht weil ich mich nicht dazu aufrappeln kann es zu wollen... Ich will nicht - basta!

23.06 Uhr:
Irgendwer hat meinen hellsten Stern vom Himmel gepflückt... Na ja, ehrlich gesagt sind heute nacht alle Sterne wie vom Himmel weggewischt... schade.

So langsam wird das neue zuhause immer mehr zuhause. Gestern habe ich ein neues Regal im Bad aufgebaut, aufgestellt und dekoriert... heute eins im Schlafzimmer...

Zuviel grenze ich aus, versuche es zumindest... ich will nicht daran denken, kann nicht das schreiben woran ich nicht einmal denken will... Aber das was dann noch vom Tag übrig bleibt... das ist einfach nicht mehr viel. Auch heute habe ich wieder - obwohl freier Tag- stundenlang für den Teich gearbeitet... gearbeitet, gearbeitet... und natürlich kamen auch zwei Anrufe vom Teich...

Manchmal ist es als wäre ich dabei zu vergessen wer ich bin, was ich will, wie ich mir mein Leben gewünscht habe... manchmal ist es als würde ich anfangen meine Träume zu verlieren weil ich ja doch keine Zeit mehr habe sie zu träumen... Und jetzt wo ich darüber so nachdenke - ich weiß überhaupt nicht was mir Hoffnung machen könnte das sich Leben auch noch einmal wie wirklich leben, erleben anfühlt... Es ist als wäre alles was vor mir liegt eine Sackgasse - egal ob ich nach rechts oder links gehe - oder geradeaus weiter - am Ende sind es alles Sachgassen die das Leben auffressen... hmmmmm... ich glaub das nennt man reif für die Insel - oder?

Dienstag, 18. Januar 2011

Probleme... und von der Sehnsucht die bleibt...

Rauchpausen - wie, wann, wo, wie oft, Arbeitszeit, Pausenreglung, Arbeitsunterbrechung, Strichliste... ehrlich - wenn das die Probleme des Teichsystems sind - dann haben wir keine Probleme...
Dummerweise weiß ich genau das das Teichsystem ein einziges Problem ist - und die Raucherpausenreglung... sorry - das gehört jetzt nicht zu den entscheidenenden Problemen... ebenso wenig wie die private Internetnutzung...

Ringsum herrscht das Chaos, niemand weiß wie er die anliegende Arbeit schaffen soll, alle stehen unter Dauerstrom - und wir die führenden Köpfe setzen uns hin und reden, besprechen, debatieren das Thema Raucherpausen... Da fällt mir nicht mehr wirklich etwas ein...

Das Ende vom Lied - natürlich habe ich meine Arbeit in weiten Teilen wieder mal nicht geschafft, im Schnelldurchgang erledigt zwischen Tür und Angel - mit einer Stunde Verspätung den Teich - fix und fertig - verlassen - aber wie gut das wir mal eine gute Stunde über das Thema Raucherpausen debatiert haben...

Wie gut das ich alt genug bin um es mir zu leisten nicht mehr alles verstehen zu wollen, sondern manchmal auch einfach nur verständnislos den Kopf zu schütteln...

Arbeiten, schlafen, ein bisschen Hausfrau spielen... und dann war der Tag auch schon wieder rum...
Das Schlimme ist - morgen wird es vermutlich nicht viel anders sein - es ist und bleibt jeden Tag dasselbe. Es bleibt so wenig Leben vom Leben übrig...
Und nach dem heutigen Tag wieder einmal mehr die Erkenntnis, dass man sich sehr blind stellen kann und alles Wissen, alle erwiesenen Tatsachen ignorieren um die Welt weiterhin so zu sehen wie sie nicht ist...

Manchmal träume ich mir auch alles so zusammen wie es mir gefällt - aber irgendwo im Hinterkopf vergesse ich nicht einen Augenblick das das nur ein Traum ist und nicht die Wirklichkeit.

Weiß nicht wieso es mir gerade in den Sinn kommt... ich versuche mich an das Gefühl von Nähe zu erinnern das da einmal war - so intensiv, so übergroß das es sich angefühlt hat als wäre es nie anders gewesen und so als könnte es nie wieder anders sein... Und von der fast schon über Nacht gar nichts mehr blieb. Wenn ich jetzt daran denke - dann weiß ich das da einmal dieses Gefühl von Nähe war, aber ich kann es nicht mehr "nachfühlen", mich nicht mehr "reinfühlen"... Es ist alles nur noch bestenfalls Wissen und die flashbacks gibt es nicht mehr...
Die Sehnsucht danach das es irgendwann noch einmal so ist - die wird wahrscheinlich für immer bleiben - und muss für immer reichen... das es wirklich noch einmal passieren könnte - genauso - das kann ich mir nicht vorstellen, nicht wirklich glauben - und ganz ehrlich - ich bin mir auch gar nicht sicher ob ich es dann wirklich in letzter Konsequenz noch einmal wollen würde... Letztlich habe ich einen hohen Preis dafür bezahlt... Als es vorbei war, hat es fast länger weh getan als es überhaupt gedauert hat... und es hat nicht einfach nur weh getan - es war wie jeden Tag neu in tausend Stücke gerissen zu werden... und wieder und wieder und wieder...

Montag, 17. Januar 2011

Morgens um 7...

Morgens um 7.00 Uhr ist die Welt angeblich noch in Ordnung...

aber wirklich nur angeblich...
Meine war heute keinen Augenblick in Ordnung... zuerst habe ich den Wecker nicht gehört und konnte froh sein das ich von alleine rechtzeitig wach geworden bin...
Im Teich angekommen ging das große Rätselraten los wer heute wohl zur Arbeit erscheinen wird... und wer eben nicht... So langsam nervt es - eigentlich war ich nie ein Fan von den Grippeimpfungen - aber dieses Jahr werde ich ganz bestimmt auf alle einwirken das die sich impfen lassen...

Dann war die Mannschaft komplett und alles hätte zumindest irgendwie nach Plan laufen können... war dann aber doch nicht der Fall. Gegen halb 11 kam die Sekretärin - xy hätte angerufen - und noch bevor sie weiter geredet hat, hab ich nur gesagt " nee oder???" und sie sagte "doch"... Das  Reizwort hat niemand von uns gebraucht, aber es war klar... noch eine Krankmeldung...

Also war ich heute morgen bis zum Mittag da, bin nach hause gekommen und hab mich aufs Sofa gehauen... statt mich wirklich auszuruhen hat sich das handysignal penetrant in meine Ruhe gebohrt... Und dann musste ich auch schon wieder los... zum Teich - wohin auch sonst???!!!

Mein Leben verkommt immer mehr zu etwas was nur noch aus arbeiten und schlafen besteht... 24 Stunden Dauerbereitschaft an jedem einzelnen Tag der Woche - und ich bin meine beste Frau für alles...
Ich hab so die Nase voll...

Im Augenblick sieht es durch Neueinstellungen und Praktikanten so aus als könnte Ende der Woche sich die Lage entspannen - und früher hätte ich mich bestimmt darauf gefreut, darauf vertraut, darauf gebaut... Aber inzwischen bin ich auch da um einige Erfahrungen reicher - egal wie es aussieht und scheint - am Ende wird es nicht wirklich besser...
Kaum ist eine Nase mehr da die alles einfacher machen könnte, fühlt sich gleich jemand inspiriert nicht zur Arbeit zu erscheinen...

Sonntag, 16. Januar 2011

Ich hab Sehnsucht nach Dir...

Der Sandmann mag mich mal wieder nicht...

und ich hab Sehnsucht nach Gestern...

14.36 Uhr:
Jetzt hätte ich gerne meine Sonnenliege hier, die noch auf dem Balkon von meinem alten zuhause steht. Draußen scheint die Sonne und sie scheint schon richtig warm... dann würde ich mich dick eingepackt in die Sonne legen und ein Buch lesen...

Aber einfach das Helle, die kurzen Abstecher auf den Balkon in den Sonnenschein - das ist schon toll... und hier in der Wohnung verströmen die Hyazinthen ihren intensiven Duft...

Heute morgen war ein typischer Sonntagmorgen - aufwachen... Kaffee kochen... Reportagen gucken... über Augustinus, die bulgarischen Zigeuner, den neuerlichen Dioxin-Skandal in Lebensmittel, Rahel und ihre Dachkammernweisheiten... Mal etwas ganz anderes denken, etwas ganz Neues hören, sehen... das war Energie tanken...
zwischendurch habe ich jetzt mal endlich meinen riesigen Bügelwäscheberg weg gebügelt, das Bett frisch bezogen, den Putzlappen geschwungen... und jetzt geht es gleich weiter...

19.52 Uhr:
Mir kommt es so vor, als wäre es erst gestern gewesen das ich zum Himmel hoch sah und dort den Mond als ganz schmale Sichel entdeckte... Heute abend hat er so hell geleuchtet, dass er Schatten auf den Boden vor mir geworfen hat. Es muss schon eine Weile her sein das ich ihn als schmale Sichel am Nachthimmel sah - das kann nicht gestern gewesen sein...


Samstag, 15. Januar 2011

Auf ein Neues...

Gestern der Tag...
Eigentlich ist es genauso wie ich es schon gefürchtet hatte - das neue Jahr geht nahtlos so weiter wie das alte aufhörte... Dauerrufbereitschaft, Dauerverantwortung, Dauerbelastung... Ausnahmezustand eben... Normalität kehrt einfach nicht ein.
Inzwischen glaube ich auch nicht mehr wirklich, dass sich ein Normalzustand - eben Alltag - in dem Teich, unter diesen Voraussetzungen erreichen läßt.

Am Ende wird nur bleiben - Augen zu und durch solange diese Sache noch andauert...
Und eine Weile wird diese Sache nun mal noch andauern :-(.

Gestern war ich noch keine 3 Stunden vom Teich weg nachdem ich schon wieder einmal länger als 8 Stunden da war, als schon wieder mein Telefon klingelte...
Es ist wirklich wie unter Dauerstrom stehen, jeden Augenblick kann alles passieren - wirkliche Freizeit gibt es nicht, wirklich abschalten auch nicht... Auch ganz weit weg bin ich noch immer mittendrin... Kümmert es irgendwen??? Nö....

Heute nacht habe ich irgendetwas ganz merkwürdiges geträumt... Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft - Menschen und Ereignisse aus der Realität und mir völlig Fremdes merkwürdig zusammen gemixt... Es war merkwürdig - das weiß ich noch - aber wirklich erinnern kann ich mich nur noch an Bruchstücke... aufgewacht bin ich aber mit einem Gefühl des Ausgeruhtseins... Also was immer ich mir merkwürdiges zusammen geträumt habe - es ging mir offensichtlich gut damit.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Unterricht

Wegen dem blöden Unterricht mache ich mich selber verrückt...

20.11 Uhr:
Unterricht schon wieder längst vorbei... und gut vorbereitet war es gar nicht so "aufregend"... Es macht im Vorfeld mehr Arbeit als ich dachte - aber mir selber bringt es unheimlich viel. Zuerst einmal ist es wie selber lernen ohne zu lernen, weil die Dinge durch das ständige Wiederholen in der Vorbereitung und dann eben auch das lehren auch bei mir im Kopf sich verfestigen...
Das andere ist - auf der Suche nach interessanten Dingen die ich vortragen könnte, auf der Suche nach Informationen die ich weiter transportieren will, stoße ich wieder auf die ganzen spannenden Sachen des Studiums... Irgendwie fehlt mir das sehr - dieses eintauchen in eine ganz andere Welt. Es fängt mir sehr an zu fehlen die Vorlesungsbank zu drücken, spannende Dinge zu hören und alles alles andere zu vergessen.

Nach dem Unterricht hab ich es endlich geschafft im Rathaus meiner neuen Heimat aufzuschlagen um mich mal endlich, endlich umzumelden... Irgendwie ganz komisch - eigentlich mag ich das Überkleben von etwas nicht - mag die Dinge lieber im "ordentlichen Originalzustand" - aber heute als die Dame den Aufkleber mit der neuen Anschrift auf den Paß klebte, abstempelte und mit einer Klarsichtfolie überklebte - das hat mir richtig gut gefallen. Am liebsten hätte ich einen klitzekleinen Luftsprung gemacht und gerufen - juchuuuuu - jetzt habe ich endlich den Stempel in meinem Paß - für mich war es wie endgültig mit der Vergangenheit abschließen... mit den Menschen die darin mal so sehr wichtig waren, an die soviele Erinnerungen an dem Ort klebten...

Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie nett die Menschen hier zu mir sind. Ich bin hier fremd, die Menschen hier sind mir fremd - aber sie verhalten sich mir gegenüber als würde man sich zumindest flüchtig kennen... Sie sprechen mich an, fragen worauf ich warte, lächeln mich an... in den Geschäften die sich so richtig freundlich ohne dabei unangenehm gekünstelt oder überfreundlich zu wirken...
Kann natürlich auf gar keinen Fall sein - aber manchmal ist es ein bisschen so als würden die mich kennen - nur dann müßte ich die ja auch kennen, oder???

Ansonsten - ich kam nach hause - und mein Telefon hat schon wieder einen Anruf vom Teich festgehalten - Rückruf - viele kleine Fragen... Na ja, hätte schlimmer kommen können... d.h. ich bin mir ganz sicher das es nächste Woche schlimmer werden wird... Aber da denke ich jetzt einfach mal noch nicht dran...

Mittwoch, 12. Januar 2011

Ausgetrocknet

Irgendwie ist grad mal wieder alles ein bisschen viel... den ganzen Tag habe ich schon Kopfschmerzen wie verrückt, friere und fühle mich hundselend...

Und jetzt gehe ich ins Bett - vielleicht hört das mit dem Frieren unter der Bettdecke endlich auf.

Gute Nacht

Dienstag, 11. Januar 2011

Verlorener Tag

Um halb 5 hat der Wecker geklingelt,
bin in den Tag gestürmt...
Das es ein langer Tag werden würde, das wußte ich schon heute morgen beim Aufwachen,
das er dann so lange werden würde nicht.

Von halb 6 an habe ich in meinem Teich geschuftet,
dann bin ich zu meiner Lehrveranstaltung gedüst und kam eigentlich schon völlig fertig, genervt und was weiß ich sonst noch alles an...
und ich bin noch nicht wirklich in meinem Thema -
da klingelt das handy - der Teich!

Also bin ich nach Ende der Lehrveranstaltung zuerst in die Stadt gedüst - kurzes Treffen mit der Maus...
und dann zurück zum Teich... da habe ich dann noch einmal von ungefähr halb sechs bis um halb 8 mitgearbeitet...

Jetzt sitze ich hier und bin einfach nur k.o. und sonst gar nichts - zu müde um schlafen zu gehen, zu müde um abzuschalten... eigentlich zu müde für alles...

Und morgen? Ich kann mir nicht vorstellen das es da besser werden wird...

Montag, 10. Januar 2011

Dasselbe Gesicht...

Manchmal kann ich es nicht lassen,
suche im angestrengten Heute das mühelose Gestern...
und wundere mich - entgegen jeden besseren Wissens noch immer und immer wieder, wenn ich es dann nicht finden kann...

Gestern war es ein Bild... seltsam...
Dasselbe Bild wie vor Jahr und Tag - und doch ganz anders...

Ich habe dasselbe Bild gesehen wie vor Jahr und Tag - Nichts das wirklich anders gewesen wäre -
und trotzdem habe ich gestern etwas, jemand  ganz anderen gesehen...


Vor Jahr und Tag, da sah genau dieser Mund "knutschig" aus,
konnte lächeln das es mein Herz berührte,
ein Zittern und Gänsehaut durch mich sausen lassen,
konnte ich diesen Mund warm, zart, feucht spüren noch lange bevor meine Lippen ihn in der Wirklichkeit berührten...

Vor Jahr und Tag waren es diese Augen die mich zum Lachen brachten weil sie so erstaunt gucken konnten, sich darin alle Freude der Welt spiegelte,
sie mit mir um die Wette zu leuchten und strahlen schienen -
und lag in ihnen alle Tiefe und Traurigkeit zu der ein Mensch fähig ist.

Vor Jahr und Tag war es das geliebte Gesicht,
das alle guten Gefühle in mein Herz zaubern konnte,
es zum Klopfen und flattern bringen,
mich schweben ließ...

... und keine Ahnung was sonst noch alles...
Dieses Gesicht - es war einfach Liebe, Nähe, zuhause...
es war alles,
die ganze Welt für mich, alles was ich mir gewünscht habe,
alles was ich brauchte,
es war  Traum und Wirklichkeit,
Sehnsucht pur in jedem Augenblick
und immer nur ein Gedanke -


von Dir krieg ich nie genug ...

Dieses Gesicht sieht noch wie immer aus...
aber jetzt nicht einfach ein Stück weit von mir und meiner Wirklichkeit weggerückt...
nicht nur einfach ein bisschen fremder durch die Zeit die verging -
sondern viel weniger als all das...

Es ist ein Gesicht das mir in der Menge nicht mehr auffallen würde,
eins das mir vermutlich nicht einmal sonderlich gefallen würde, wenn daran nicht noch ein Hauch von wunderschöner Erinnerung kleben würde ohne sie wirklich wach zu rufen...
Es ist wie Wissen ohne zu Fühlen und damit für mein Herz schon wieder bedeutungslos.


Keine Ahnung wie ich es anders, besser beschreiben könnte...


Es scheint wirklich zu stimmen -  

wir sehen mit dem Herzen

und als es noch Liebe war - da habe ich etwas, jemand völlig anderen gesehen als heute.

Vielleicht hat dieses Bild -
und das was es mich gestern fühlen ließ -
deutlicher als alles je zuvor gesagt und gezeig,t dass ich längst aufgehört habe ihn zu lieben -
das es nichts mehr gibt was ich zurück haben wollen würde -

und was mich manchmal noch traurig macht -


das ich nie aufhören werde die Zeit zu lieben als ich ihn noch liebte...  
so glücklich wie in jener Zeit war ich nie zuvor - und nie mehr danach...

....

Sonntag, 9. Januar 2011

Ausnahmezustand

Ausnahmezustand als Dauerzustand -
das ist genau die richtige Beschreibung für das wie sich Leben nun schon seit einer ganzen Weile anfühlt.

Gestern hat sich der Teich in mein Leben gedrängt...
und heute als ich noch dem morgen entgegen schlummerte, klingelte bereits schon wieder das Telefon. Ich bin nicht dran gegangen - wollte nichts wissen, nichts hören... wer da dran sein würde war klar - die Teichmitarbeiter...
Aber mit weiter schlummern, innerer Ruhe oder gar entspannen war es da natürlich vorbei. Statt dessen Gedanken die sich im Kreis drehten welche Katastrophe wohl ausgebrochen sein könnte - und wie ich die beherrschen kann ohne schon wieder mich selber auf den Weg zu machen...
Um 8.00 Uhr klingelte das Telefon erneut... bekam die Katastrophe gemeldet - und nach einer kurzen bangen Zeit das ich jetzt selber los muss und ganz viel denken, gucken, rum telefonieren - eine andere Lösung gefunden...
Aber wie schon gestern geschrieben - freie Tage fühlen sich anders an...

Draußen sind die letzten Reste von Schnee verschwunden und der Himmel grau, grau, regnerisch, windig... Wie schon gestern frage ich mich ob ich mich freuen soll wenn das der Winter gewesen sein soll - oder mir lieber noch einmal die Schneewolken zurück wünschen.
Auf jeden Fall ist heute so ein Tag, von dem ich mir den ganzen Sommer vorgestellt hatte, dass ich die Gummistiefel anziehen würde und durch die Weltgeschichte - genauer gesagt über regenaufgeweichte Feld- und Waldwege laufen würde und ganz viele Blicke in die Weite einfangen und fotografieren...
Statt dessen bin ich bislang noch nicht einmal mehr in die Nähe eines Schuhgeschäftes gekommen um mir die dafür notwendigen Gummistiefel zu kaufen... und Zeit dafür habe ich auch nicht... Heute muss ich ganz unbedingt meinen Unterricht für Dienstag vorbereiten...
Meinen freien Tag morgen habe ich ja auch schon wieder verloren... da muss ich jetzt präsent sein weil eine potentielle neue Mitarbeiterin zum Probearbeiten kommt.

... und dann türmt sich meine Bügelwäsche... da kann ich mindestens 3 Stunden das Bügeleisen schwingen bis dieser Berg wieder glatt im Schrank verschwunden ist...

Ich hätte so gerne mal wieder ein oder zwei Tage an denen ich gar nichts machen muss, die ich wirklich guten Gewissens - wenn ich es denn will - einfach verbummeln kann... den Pinsel oder die Stricknadel schwingen, in Papieren rumkramen oder einfach kreuz und quer rumlesen und neue Ideen sammeln... Aber so schnell wird es solche Tage für mich wohl nicht wieder geben... Die Operation Führerschein liegt jetzt schon auf Eis :-(... Mein Wunsch:

Einmal richtig loslassen können - alles, alles...

Gestern morgen hatte ich, während ich hier den Putzlappen geschwungen habe, Radio FFH an. Im großen und ganzen haben die die Musik die mich gedanklich in eine andere, frühere Zeit entführt - ohne das ich genau sagen könnte woran es liegt.
Es sind nicht unbedingt die Lieder die in jenen längst vergangenen Zeiten gespielt wurden - aber es sind Lieder und Musikstücke in denen genau dieses Zeitgefühl liegt... Aufbruchstimmung, Ungeduld...

16.50 Uhr:
Die Abenddämmerung setzt ein... und wieder geht ein Tag zu Ende... einer an dem ich nicht sonderlich viel auf die Reihe bekommen habe - oder um es anders zu sagen - an dem ich meinen eigenen Zielen weit hinterher hinke... Es hat die innere Ruhe für alles gefehlt... Manchmal denke ich, ich bin eine Meisterin darin geworden alles vor mir her zuschieben - und verstehe es nicht einmal. Manche dieser Dinge sind so schnell zu erledigen, keine große Sachen, ein paar wenige Handgriffe, ein kurzes Telefonat, eine kurze email... aber anfühlen tut es sich als müßte ich Mammutprojekte bewältigen zu denen mir die Kraft fehlt.

Ein bisschen war es heute aber dann doch Sonntag... Kurz vor 9 haben die Kirchenglocken lange und laut geläutet, eine Voxreportage nach meinem Geschmack - über die Kennedys...
Bilder aus einer längst vergangenen Zeit - einer in der ich noch nicht einmal geboren war - aber anfühlen tut es sich ein bisschen wie die Erinnerung an die "gute alte Zeit". Das geht mir seltsamerweise oft auch so mit der Musik aus den sechzigern... Wie kann sich etwas aus der Zeit vor der eigenen Geburt wie "Erinnerung" anfühlen?

Was mir bei der Reportage - besonders dann eben den alten Filmausschnitten auffiel - irgendwie war es eine ganz andere Zeit als die, in der wir heute leben. Und es ist mir ein Rätsel wie manche Menschen es schaffen soviel Leben in die Zeit zu packen.
Der amerikanische Präsident - kann ja nicht wirklich sein das der weniger zu arbeiten, entscheiden, regeln, verantworten hatte als ich heute... Aber wie hat er es geschafft soviele Wochenenden frei zu haben um mit der Familie auf einem Wochenendsitz zu verbringen??? Ich bekomme das nicht hin... Da war auch von so vielen Affairen die Rede die er neben seinem Amt und der Familie gehabt haben soll... ich finde seit Wochen und Monaten nicht einmal annähernd genug Zeit für die kleine Maus... In den Filmausschnitten gab es große Weltpolitik, reiten, segeln, Privathubschrauber, Konzerte, Staatsempfänge, einfache Hosen und Pullis und festliche Kleider, immer Tip-top-Frisuren... alle möglichen Schmerz- und Schlafmittel und Antidepressiva... Also wirklich - keine Ahnung wie das alles in ein Leben passt...
Neulich hat mir der Dr. ein Mittel zur Muskelentspannung verschrieben - selbst das nehme ich nicht einmal im Ansatz so ein wie ich soll - macht zu schlapp und dann kriege ich noch weniger geregelt... und andere Menschen scheinen sich ganze Apotheken rein zuziehen... Na egal... die Antwort werde ich ohnehin nicht finden...

Morgen gehe ich erst Arbeiten, eine Dame kommt zum Probearbeiten, dann muss ich den Bericht darüber über die obersten Teichherren durchgeben, dann kommt eine Ex-kollegin die mit mir ihrer Hausarbeit besprechen will, d.h. Hilfe dabei braucht - und mit der werde ich dann auch mal schnell einkaufen fahren - dann muss ich wenigstens nicht alles nach hause schleppen... und dann ist der Tag auch schon wieder rum...
Dienstag gehe ich wieder arbeiten - muss frühzeitig und überstürzt aufbrechen weil dann die Unterrichtsstunden anstehen, danach werde ich mich mit der Maus und ihren Eltern in der Stadt treffen - bis ich wieder zurück sein werde, wird es wieder abend sein...
Mittwoch wieder arbeiten - und im übrigen habe ich mich immer noch nicht umgemeldet. Wenn ich jetzt sage seit wann ich wirklich hier wohne, ist der Ärger auf dem Amt wieder vorprogrammiert... und dabei hab ich es vorher wirklich nicht geschafft... Also werde ich mal lieber lügen... aber das kann ich frühstens am Mittwoch tun - wenn ich erst später zur Arbeit gehe - und vorher aufs Amt... Und zu meinem Doktor müßte ich auch mir ein paar Spritzen holen... und das alte zuhause ist ja auch noch nicht bis auf die letzte Brocke leer geräumt... da ist noch mein Balkontisch und die Sonnenliege, der Ventilor, ein paar Balkonpflanzen...
Also keine Ahnung wann ich das alles machen soll - und die Sache mit dem Fühererschein ist dringlicher als je zuvor...

22.12 Uhr:
Der ganze Himmel hängt voller leuchtender Sterne - es sind soviele das es gar nicht möglich wäre sie zu zählen - und durch die leuchtenden Sterne fliegen die blinkenden Flugzeuge... Wenn ich mir jetzt was wünschen könnte, dann würde ich mir wünschen das mein Dach ein riesiges Fenster wäre und ich direkt vom Bett aus in den Sternenhimmel sehen könnte...

Samstag, 8. Januar 2011

Himmelwärts

Seltsam wie an manchen Tagen die Zeit verfliegt...

Letzte Nacht habe ich bei offenem Fenster geschlafen. Eigentlich hatte ich damit gerechnet das ich irgendwann in der Nacht vor Kälte wach werden würde und es schließen muss... scheinbar mitten in der Nacht aufgewacht bin ich... aber erstens nicht vor Kälte - und außerdem war mir schnell klar das es nicht mitten in der Nacht sein konnte - dafür haben die Kirchturmglocken zu laut und zu lange geläutet...
Es draußen noch dunkel - aber immerhin schon fast 7 Uhr.

Das mit den Kirchturmglocken finde ich hier sehr ungewöhnlich... Im Schätzen bin ich nicht gut - aber ich würde mal sagen, beide Kirchen stehen kaum mehr als 300 m auseinander und manchmal läuten sie wie im Chor - zuerst fängt die eine an, die andere scheint passend dazu weiter zu läuten und dann wieder die erste... In einem so kleinen Ort zwei relativ große Kirchen die auch noch beide läuten und es schaffen sich abzuwechseln...

Auf jeden Fall bin ich nach dem Aufwachen dann einfach noch ein bisschen im Bett liegen geblieben und habe über den gestrigen Tag nachgedacht. Eigentlich mag ich es nicht besonders, wenn Tage wie gestern mich nicht los lassen - das wird so schnell wie ein Lauf im Hamsterrad von dem es kein Entrinnen gibt...


Nach dem Aufstehen - inzwischen war es hell, bin ich erst einmal Wolken gucken gegangen. An manchen Tagen sieht es so aus als wenn diese dicken Gebilde der Himmel selber wären, rauben jede Vorstellung davon, das sie nur etwas sind, was sich zwischen Himmel und Erde geschoben hat...
Aber heute morgen konnte man das sehr gut erkennen. Die Wolken waren teilweise dick, dunkel und mit ausgefransten Rändern. Zwischen den einzelnen Wolken waren Lücken durch die man genau den eigentlich hellblauen Himmel sehen konnte - und wie die Wolken durch den Wind voran getrieben wurden, immer zwischen Himmel und Erde...
Ach ja - und ich hab die Kondenzstreifen der Flugzeuge in dem Himmelblau - über den Wolken zu sehen... Wie heißt es in einem Lied - über den Wolken... muss die Freiheit wohl grenzenlos sein...

Zwischenzeitlich war es wolkenlos blau, jetzt schiebt der Wind wieder neue Wolken über den Himmel... Draußen ist es wieder grün - und nur wenn man ganz genau hinsieht - oder zumindest an die richtigen Stellen, dann kann man noch die letzten schmutzigen Schnee-Eisreste entdecken.
Irgendwie ist es wie Frühling - und heute morgen hatte ich schon jede Menge Lust einfach ins Blumenlädchen zu spazieren und mir ein Frühlingsblümchen für die Küchenfensterbank zu holen... zumindest nachzusehen ob es schon welche gibt... Auf der anderen Seite weiß ich nicht ob ich glauben soll - oder glauben will - das das jetzt schon wieder alles vom Winter gewesen sein soll...
Auf jeden Fall habe ich gerade schon mal meine Schneemänner im Karton für den Keller verschwinden lassen...



17.35 Uhr:
Schon wieder so ein Tag... nein, eigentlich noch ein Tag mehr im Ausnahmezustand. Es kehrt einfach keine Normalität mehr in mein Leben ein - jeder Tag ist ein Tag im Ausnahmezustand. Hatte ich vor ein paar Wochen noch gedacht das mit dem Umzug endlich wieder Alltag und Ruhe in mein Leben einkehren wrüde, bin ich inzwischen eines besseren belehrt. Es war Ausnahmezustand, es ist Ausnahmezustand - und im Augenblick sehe ich nicht wo die Normalität her kommen soll.

Heute gegen 11 Uhr zuerst ein Anruf vom Teich - nichts Dramatisches - aber telefonisch musste ich Anweisung geben was zu tun ist, zu einer Sache von der ich schon - keine Ahnung wie oft - gesagt habe wie sie zu händeln ist.
Höchstens eine halbe Stunde später klingelte es an meiner Haustür und ich hab mich schon gefragt ob ich irgendeine Verabredung verpennt habe was eigentlich aber nicht sein konnte... Eine Mitarbeiterin... Jetzt wo ich in relativer Teichnähe wohne und man irgendwie fast schon auf dem Nachhauseweg an mir vorbei kommt - ich nehme an das war der Hintergrund - wollte sie mir mal schnell persönlich Bescheid geben... Natürlich wieder eine Sache die ich regeln musste...
Eine Stunde später habe ich dann telefonisch durchgegeben wie in der Sache zu verfahren ist...
Und vorhin als ich gerade auf dem Sofa lag, d.h. mein Mittagsschläfchen war schon fast beendet und ich war mehr in der Aufwachphase - wurde da nachgeholfen - zuerst durch das Festnetztelefon, dann mit Handy...

Freien Tag kann man soetwas doch wohl kaum nennen - oder? In meinem Gefühl - in meinem Entspannen, Kraft tanken bin ich jetzt schon total zurück geworfen - dieser Tag fühlt sich kaum anders an als wenn ich heute im Teich gewesen wäre... Lässt für morgen Übles ahnen...


Freitag, 7. Januar 2011

Tauwetter

Es regenet, ist frühlingshaft mild... der letzte Schnee ist von den Hausdächern verschwunden und nur noch da wo er besonders tief, gepresst und steinhart gefroren war sieht man die letzten Reste auf der Straße liegen.

Sitze hier und gähne, müde... und das obwohl ich gestern abend mit den Hühnern ins Bett gegangen bin nachdem ich wieder fast einen 12 Stunden Arbeitstag hinter mich gebracht habe - eben schlafen - arbeiten - schlafen...

16.10 Uhr:
Nur noch wenige weiße Schneereste sind da - der ganze Rest ist getaut und davon gespült. Das Bächlein das sonst so klar vor sich hin plätscherte, hat sich in ein schmutzig, braunes und fast schon reißendes Flüsschen verwandelt.

Ansonsten war heute wieder einer dieser Tage von denen man am Ende gar nicht weiß wie sie nun wirklich waren, was man von ihnen halten soll.
Auf der einen Seite habe ich mich heute nicht tot gearbeitet weil das Tagesgeschäft nach Plan lief. Es gab einige positive Rückmeldungen von allen Seiten... Aber es gab auch Gespräche über Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit, gegenseitige Erwartungen - und Tränen. Das ist inzwischen etwas was mich sehr nachdenklich macht - diese Tränen... nicht weil ich es mit Heulsusen zu tun habe sondern weil die Menschen wirklich alle am Rande ihrer Kräfe sind und ich kaum noch Möglichkeiten sehen den Druck zu senken.

Und was sonst noch war? - Die Zeit reicht einfach nie... Der Zustand - " so, jetzt ist für heute alles erledigt", den kann ich einfach nicht erreichen. Immer bleibt etwas von dem einen Tag für den nächsten übrig - wohlwissen das der nächste eigentlich auch schon so vollgestopft ist, das da kein Spielraum bleibt liegen gebliebende Dinge aufzuarbeiten sondern eher das auch schon wieder nicht zu schaffen ist... Der Berg den ich für den nächsten Tag zum Abarbeiten vor mir herschiebe wird so täglich größer denn kleiner.

Donnerstag, 6. Januar 2011

Eisregen

Heute morgen als ich nach draußen sah, schien die ganze Welt wie ein gigantischer Spiegel und es regnete in Strömen.
Das Licht der Laternen das sich überall spiegelte und aus dem Fenster fast schon magisch aussah, entpuppte sich nach dem Verlassen des Hauses als eine einzige spiegelglatte Eisfläche auf der man keinen Schritt gehen konnte weil sich kein Halt finden ließ -
außer auf den vor Tagen aufgeschnippten Schneewällen... aber da wo zu gründlich der Schnee entfernt worden war - keiner dieser Schneehaufen lag - da war es einfach nur eisglatt... und selbst mancher dieser Schneewälle waren einfach nur glatte Eisberge.

Der Regen der fiel war eisig und ließ die Eisflächen immer dicker werden. Für wenige Schritte habe ich eine Ewigkeit gebraucht - und innerlich geflucht weil ich meine Handschuhe nicht mitgenommen hatte.