Montag, 18. April 2011

Das Leben ist kein Wunschkonzert...

aber wenn es eins wäre... 

dann hätte die Woche noch viele Tage wie heute diesen,
solche die einfach friedlich vor sich hinplätschern... 
an denen es Arbeit gibt, aber der Feierabend sich dann auch ein bisschen wie Urlaub anfühlt... 

Es gab mal eine Zeit da hätte ich dieses friedliche Leben mächtig langweilig gefunden, da war ich getrieben von dem Gedanken, dem Wunsch " es muss etwas los sein" - auch wenn ich dieses Los-sein nicht wirklich hätte definieren können... Das war die Zeit, in der ich  Dörfer eher als Gefängnis denn als ländliche Idylle empfand. 
Ich kann mich noch erinnern das ich als Kind in einem winzigen Nest lebte, 3 Häuser, eine Kneipe und fünf Misthaufen. Die Bauern führten die Kühe über die holprige Dorf-Hauptstraße morgens auf die Weide - und abends zum Melken zurück in den Stall. Und ich war oft sehr ärgerlich, wenn ich zick-zack laufen musste, um in keines der Geschäfte der Kühe zu treten die sie mit einem flatsch auf der Straße landen ließen, von dem Gestank mal ganz zu schweigen... Gesunde frische Landluft - von wegen... 

Ich glaube, nein, ich weiß - die letzten Monate oder besser Jahre - gab es von Allem einfach zuviel, zu extrem... 
viel zu hoch geflogen und aus höchster Höhe abgestürzt, 
jeden Tag war etwas Neues, Leben im Ausnahmezustand... 
Herzklopfen, Tränen, Anspannung die sich nicht mehr abbauen ließ... 

In manchen ruhigen Momenten erwische ich mich heute noch dabei ,wie ich förmlich nach der dunklen Wolke suche, die über mir hängen könnte... 

Das Leben hier - die Ausblicke und Aussichten - die sind es die anfangen alles wieder ein bisschen ruhiger werden zu lassen, mich nicht mehr so getrieben zu fühlen. 
Langsam, sehr langsam setzt diese Veränderung ein - aber immerhin... 
Ich kann einfach da sitzen, weit sehen, weit fühlen, im Augenblick verweilen, zumindest gelegentlich - aber immer öfter... 

Die Zeit sie heilt nicht alle Wunden - aber irgendwann gewöhnt man sich daran, dass einem der andere  Teil von sich selbst fehlt, mitunter gewöhnt man sich daran so sehr, dass man in manchen Augenblicken gar vergisst das er fehlt... 
Und irgendwann da weiß man nicht nur mit dem Verstand, sondern kann es fühlen - besser der vielleicht beste Teil von einem selber fehlt, als ihn irgendwie zu ersetzen und den dann als Ballast mit durchs Leben zu schleppen.

Ich bin froh um die Erfahrung, dass alles im Leben immer seine Richtigkeit hat - manchmal braucht es nur ein bisschen länger bis man das so für sich erkennen kann. Aber bis jetzt kam immer der Tag, an dem ich auf einmal ganz genau wußte, warum etwas genauso sein mußte wie es war, damit es letztlich wirklich gut und  damit auch richtig werden konnte.