Dienstag, 31. Dezember 2013

... zwar nicht für immer und ewig...

Er hätte mir gefährlich können, in jenen heißen Abenden des vergangenen Sommers... 
Es war ein bisschen wie man es immer wieder von Urlaubsbekanntschaften hört - eine unbeschwerte Zeit, jede freie Minute zusammen, man versteht sich, geht miteinander weg, lacht viel, erzählt viel... 
Dann ein tränenreicher Abschied und das Versprechen sich bald mal zu besuchen wenn man erst mal wieder zurück in seiner eigenen Welt ist... 
Und ehe man sich versieht, hat der Alltag einen eingefangen und die gemeinsame kurze Zeit verblasst in der Erinnerung.

Er hätte mir gefährlich können - und eigentlich habe ich in keinem einzigen Augenblick beschreiben oder benennen können, warum. Es war einfach so. Wir haben miteinander nicht mehr mehr geredet, als mit jedem anderen Mitglied unser kleinen Gruppe... aber da war Etwas... nicht von Anfang an - aber sehr schnell. Etwas, was keine Worte gebraucht hat, nicht erklärt werden musste... 

Bis heute weiß ich nicht ob ich froh sein soll über den letzten Abend, an dem alles hätte passieren können und mit ziemlicher Sicherheit auch passiert wäre, wenn wir alleine gewesen wären... Das wir nicht alleine waren, nichts passieren konnte, hüllt diesen Abend in einen ganz besonderen Zauber.

Wieso ich ausgerechnet jetzt darauf komme? Ganz einfach: Heute kam mir in den Sinn ihm einen guten Rutsch ins neue Jahr via mail zu wünschen. Aber noch bevor ich das machen konnte, klingelte mein Telefon und am anderen Ende der Leitung war er. 
Er hat mich unglaublich zum Lachen gebracht und Dinge gesagt, die er in unserer "gemeinsamen Zeit" so nicht einmal gesagt hat... Es war ein klitzekleines bisschen wie ein Energieschub... lachen kann das erreichen... 
Danke für soviel Lachen und Fröhlichkeit am Ende des Jahres.


Der letzte Tag des Jahres

Es ist ein heller, milder Morgen... Irgendwann in der Nacht sollen die ersten Wolken kommen mit Regen im Gepäck, wobei wir dann vermutlich wieder einmal bei dem scheinbaren Naturgesetz landen, dass jeder Neujahrstag grau und düster und trostlos ist... 

Schon im Herbst hatte man lesen können, dieser Winter würde sehr teuer werden weil es ein kalter Winter würde. Bislang ist er alles andere als das und so wie es gestern in der Wettervorhersage hieß, soll es noch mindestens weitere 15 Tage so bleiben. Eigentlich nie Temperaturen im Frostbereich und tagsüber locker um die 10 Grad. 
Irgendwie ist alles durcheinander. Der letzte Winter war sehr dunkel, zog sich weit in den Frühling herein mit Kälte - dafür fast ohne Schnee. Der Sommer hatte ein paar Tage brütender Hitze, war aber auch eher zu verregnet und ehe man sich versah auch schon wieder vorbei... Und jetzt scheint der Winter entweder - obwohl als frostig kalt und streng angekündigt - ganz aus - oder aber er kommt dann, wenn ihn kein Mensch mehr will . Selbst ich nicht - obwohl ich ein Winterfan bin.

Vor 2 Tagen lautete die erste Meldung Michael Schumacher sei beim Skifahren gestürzt, mit dem behelmten Kopf dabei auf einen Felsen gestürzt, hätte am Unfallort aber gesprochen und sei ins Krankenhaus gefolgen worden. Irgendwie klang das alles erste einmal sehr harmlos und ich war genervt. Inzwischen wird man regelrecht von Nachrichten überflutet die nicht wirklich welche sind. Es ist einfach keine Nachricht wenn jemand auf die Gummel fällt - völlig egal ob es Lieschen Müller ist oder eben ein Schumacher und schon gar nicht wenn kaum mehr passiert ist, als das sich der jeweilige Mensch "aua" getan hat.
Inzwischen ist die Nachrichtenlage eine andere. Er hat sich wohl doch sehr ernste Kopfverletzungen zugezogen - trotz Sturzhelm, schwebt in Lebensgefahr und ob er das überlebt - und wenn ja mit welchen Schäden, sei derzeit noch überhaupt nicht absehbar.
Für Autorennen habe ich nie viel übrig gehabt, mein Held war er insofern nicht. Aber menschlich tut es mir schon sehr leid für ihn und seine Familie und es bringt zum Nachdenken... über das Leben im Allgemeinen und wie schnell im Besonderen alles vorbei sein kann.

Vorgestern habe ich angefangen meine Weihnachtsdeko in die Kartons zu verstauen, die jetzt wieder in den Keller müssen. Immer wenn ich die vielen Dinge einpacke die mich durch die Weihnachtszeit begleitet haben, dann sehe ich schon fast automatisch vor meinem geistigen Auge wie ich sie wieder auspacken werde. Es wird das Jahr kommen, in dem ich nicht mehr auspacken werde... das kann noch lange dauern oder kurz... niemand weiß es - auch nicht ungefähr. In irgendeinem Jahr wird es einfach so sein. Es kann alles so schnell vorbei sein.

Gestern habe ich mir den ganzen Tag wieder meine Lieblingsdoku " 100 Jahre - der Countdown" angesehen. Eine Zeitreise durch das 20. Jahrhundert. Am Anfang des Jahrhunderts war da kaum mehr als der Traum des Menschen vom Fliegen... gut 60 Jahre später schon konnte er nicht nur fliegen sondern sogar die Erde verlassen und ist auf dem Mond herum spaziert.
In dieser Doku sind aber auch noch soviele andere, mitunter sehr verstörende Zeitzeugnisse. Nicht zuletzt diese unglaublich grausamen Bilder von Kriegen, Diktaturen, Menschen in Not. In Jahren gemessen vieles davon schon eine halbe Ewigkeit her - aber trotzdem nicht vergessen und auf sonderbare Weise immer auch noch aktuell. 
Heute leben wir in einer ganz anderen Welt - nur besser geworden ist sie mit Sicherheit nicht.

Heute ist der letzte Tag des Jahres. Normalerweise hat Silvester etwas Erschreckendes für mich an sich. Während andere Menschen das neue Jahr laut und feiernd begrüßen, habe ich ihm immer mit Bangen entgegen gesehen... Dieses Jahr ist es irgendwie anders. Nicht das ich auch laut feiern will, geschweige denn irgendeinen Grund dazu erkennen könnte... Das Bangen ist der Resignation gewichen, der Erkenntnis das sich der Lauf der Dinge einfach nicht mehr wirklich stoppen lässt - zumindest nicht durch Menschen im Allgemeinen. Es gibt soviele Menschen die sich einsetzen um an der einen oder anderen Stelle etwas zu ändern, zu verbessern, wach zu rütteln... aber ich glaube, sie kämpfen inzwischen alle auf ihre Art gegen Windmühlen und sind längst nur noch Tropfen auf heiße Steine.

Gestern in der Reportage sagte ein Zeitzeuge, wenn ein Mensch kaum noch etwas hat, dann wird er allem zustimmen nur um das wenige das er hat zu behalten und nicht auch noch zu verlieren. Vielleicht ist es das - vielleicht haben die Menschen heute nur noch so wenig... möglicherweise nicht an materiellen Dingen, aber an Werten, Visionen, Träumen die sie leben wollen... Oder aber sie sind so satt und träge geworden, dass sie einfach geschehen lassen was geschieht... 

Und viele kennen vieles schon gar nicht mehr anders... Ein Grund vielleicht warum ich mich immer schwerer in dieser Welt zurecht finde. Da sind noch die Erinnerungen an ganze andere Zeiten, ein ganz anderes Lebensgefühl. Es war von allem soviel weniger - aber es war erlebbar, spürbar. Es gab eine Zeit mit überschaubarem Informationsfluss, den man dann auch aufnehmen konnte, verarbeiten, sich seine Meinung bilden. Heute wird man von den Datenmengen einfach überflutet und davon gespült. 
In den letzten Tagen hieß es, bei einem bestimmten OnlinePortal würden jede Minute Datenmengen hochgeladen, die alle zu sehen es 24 Stunden brauchen würde... Das ist doch der pure Wahnsinn. Jetzt kann man ja sagen das nicht alles davon relevant ist und wenn man das Unnütze und alles ohne wirklichen Informationsgehalt streichen würde, dann käme man wieder auf ein verarbeitbares Maß... Könnte vielleicht sein - nur wie das eine vom anderen trennen ohne dabei Zeit zu verbrauchen die man dann für die eigentliche Informationsaufnahme brauchen würde?

In meinen Teenietagen ging eine riesige Empörung durchs Land als eine Volkszählung stattfinden sollte. An die Details kann ich mich nicht mehr erinnern, Politik und alles was damit zusammen hing, hat mich in jenen Tagen noch nicht sonderlich interessiert. Aber ich weiß noch genau das es eine Empörung und einen Widerstand gab, der seine Netze bis ins letzte kleine Dörfchen spann. Die Menschen wollten nicht "gläsern" werden, nicht lückenlos vom Staat erfasst... 
Und das waren - aus heutiger Sicht so wenige Daten die gesammelt wurden, das es fast lachhaft zu dem ist, was im Internetzeitalter alles erfasst wird... Nur wirklich laute und deutlich vernehmbare Empörung der Massen - Fehlanzeige. 

So gesehen - wir werden im neuen wie in diesem alten Jahr einfach immer weiter von den Informationen überrollt, bekommen Nachrichten die nicht wirklich welche sind, bekommen Wesentliches zu unserem Besten vorenthalten - wer auch immer das Recht zu haben meint, das für uns "normalen Bürger" zu entscheiden... Ich werde die Welt in der wir leben immer weniger verstehen, die Menschen die jetzt heranwachsen werden mich immer weniger verstehen weil sie gar nicht mehr wissen wie anders alles einmal war... 

Samstag, 28. Dezember 2013

Weihnachten ist vorbei

Alle Jahre wieder habe ich die Vorstellung von einer ruhigen und besinnlichen Weihnachtszeit, gekennzeichnet durch die Entschleunigung der Zeit und einer dezent im Dämmerlicht versunkenen Welt im Schein von Kerzen und Weihnachtslichtern.
Alle Jahre wieder fühlt sich die Vorweihnachtszeit an, als würde ich der Zeit hinterher hinken. Die Vorweihnachtszeit ist laut Kalender angebrochen, mein zuhause weihnachtlich aufgerüstet, aber ich stecke noch viel früher im Jahr fest.
Lange habe ich gedacht, es läge an mir, an meiner Zeittaktung, meinem miserablen Zeitgefühl... 
Es liegt nicht an mir.
Nie im Jahr ist es lauter als in der Vorweihnachtszeit... lärmende Menschen die hektisch durch die Straßen huschen soweit das Auge sieht. Die Zeit wird nicht entschleunigt, ganz im Gegenteil, sie scheint noch einmal richtig Fahrt aufzunehmen. Und nie ist die Welt in helleres und grelleres, teilzweise blinkendes Licht, als in der Vorweihnachtszeit getaucht.

Nachdem geshoppt wurde bis auf den letzten Drücker als würde es kein Morgen geben, geht das direkt nach den beiden Weihnachtsfeiertagen so weiter.

Gestern war ich mit meinem Ableger und der Pink Lady im Städtchen. Ich wollte die eine oder andere Kleinigkeit kaufen, mit den beiden gemütlich bummeln und irgendwo in aller Ruhe zu Mittag essen...
Das war der Plan... tatsächlich wurden wir durch die Stadt getrieben und angesichts der überfüllten Rolltreppen, Ladenlokoale mit riesigen Warteschlagen an der Kasse, nahtlos wieder ins Freie verscheucht. 
Am Ende waren wir lange unterwegs, die kleine Pink Lady fix und fertig und wollte einen Mittagsschlaf machen und es war alles - nur kein gemütlicher Stadtbummel.

Zuhause angekommen, waren wir alle fix und fertig und der Tag gelaufen.

Als ich Anfang Dezember meinen letzten Pflichttermin des Jahres abgearbeitet hatte, hatte ich die Vorstellung das ich den Dezember nutzen würde um mich auf das neue Jahr vorzubereiten, insbesondere viel von dem Unterricht im Januar vorbereiten. Die ruhigen Weihnachtstage wollte ich nutzen um die notwendigen kreativen Arbeiten zu erledigen... Aber sie waren ja nicht ruhig.
Jetzt habe ich zwar einiges geschafft, aber es fühlt sich nicht unbedingt so an - vielleicht weil die Weihnachtstage nicht lang und ruhig waren, sondern auf ihre Art auch einfach an mir vorbeit gerauscht sind.

An keine Zeit im Jahr knüpfe ich mehr Hoffnung auf Ruhe, Stille, eine langsamere Zeittaktung, als an die Weihnachtszeit. Und wenn es so dann nicht war, dann dauert es wieder ein ganzes langes Jahr bis zur nächsten Chance...
Ich wollte mich gestern damit trösten, das jetzt ja noch die Zeit zwischen den Jahren, dem Jahreswechsel kommt - und da noch eine kleine weitere Chance besteht... Aber irgendwie scheint diese Zeit diesmal auch mächtig kurz und im Sturmschritt dahin zu sausen. 
Und dann gleich Anfang des Jahres Geburtstagsbesuch und Trubel... kurze Zeit später ein CoachtingTermin und dann bin ich auch schon mit viel Arbeit wieder im neuen Jahr gelandet, noch bevor ich mich richtig versehen habe...

Dienstag, 24. Dezember 2013

Heilig Abend

Gestern abend bin ich noch einmal einkaufen gegangen um die Zutaten für den alljährlichen Kartoffelsalat an Heilig Abend zu holen und ihn vorzubereiten.
Auf dem Weg durch das dunkle Dorf war ich zuerst erstaunt über die vielen Autolichter die noch schnell den Supermarkt ansteuerten. So einen regen Verkehr habe ich dort noch nie bewusst erlebt.

Im Geschäft selber herrschte auch ein wildes Treiben - nicht nur durch die Kunden, sondern auch durch das Personal. Dieser Supermarkt scheint mit vielen Aushilfen zu arbeiten - aber wie es im Dorf nun einmal so ist - irgendwann kennt man die wechselnden Gesichter - und hat auch einen ungefähren Eindruck wieviele Kräfte dort während der Ladenöffnungszeit  arbeiten. 
Gestern abend schienen dort mindestens doppelt soviele Kräfte wie üblich beschäftigt zu sein. Es war weniger wie der Vorabend von HeiligAbend, sondern mehr wie der Start in eine neue Einkaufswoche bei der hektisch riesige Mengen Waren von den Tolly`s und Paletten in die Regale geräumt wurden. 
Vermutlich schon die Vorbereitungen für das neue Einkaufswochenende das kommenden Freitag direkt nach den Weihnachtsfeiertagen beginnt...

Es ist alles ein bisschen verrückt - nicht nur so unglaublich hektisch und laut in der Vorweihnachtszeit, da wo Ruhe und Besinnlichkeit einkehren sollte - sondern es scheint nur noch um Geschenke und Essen und Trinken zu gehen. Unglaublich welche Mengen Lebensmittel aus den Geschäften vor Weihnachten abtransportiert werden... 
Ein bisschen wirkt es so, als würden alle denken für den ganzen Rest des Jahres würde es nichts mehr zu kaufen geben - dabei sind es mal gerade 2 Tage an denen die Geschäfte tatsächlich geschlossen sind... Unvorstellbar das diese Mengen in den 2 Tagen alle konsumiert werden... denn direkt nach Weihnachten geht das Ganze wieder von vorne los, um über den Jahreswechsel nicht zu verhungern ... oder so ähnlich...  

Und alle Jahre wieder bin ich verführt mich von dem Wahnsinn anstecken zu lassen... aber zum Glück wird mir dann immer noch rechtzeitig klar, dass es keinen - aber wirklich gar keinen Grund gibt, die Vorratsschränke aufzufüllen als würde eine Hungersnot bevorstehen... 

Die letzten Tage habe ich viel "nachgedacht", wollte das Lebensgefühl dieser Tage mit Worten einfangen. Mehr als einmal bin ich an den PC gegangen, habe das Programm aufgerufen - und hatte dann keine Lust zu schreiben. Ich wollte einfach diese ruhigen Augenblicke die sich so sehr nach leben, statt gelebt zu werden, anfühlten genießen. Das Leben hat angefangen sich wieder ganz ganz anders anzufühlen seit ich aus der Tretmühle Teich rauß bin.

Mein Leben gehört wieder mir. Die Systeme fahren rauf - und dann auch wieder runter. Es sind die kleinen alltäglichen Dinge die nicht einfach nur noch fast spurlos an mir vorüber ziehen, schnell noch irgendwo dazwischen gequetscht und erledigt werden müssen. Es ist wieder Zeit mit gutem Gewissen zu faulenzen weil ich meine Arbeit zuvor zu erledigen geschafft habe, statt am Ende immer noch auf einem Berg zu sitzen der eigentlich auch noch erledigt werden müsste. Ich habe wieder verplanbare Zeit, ohne innerlich immer auf dem Sprung sein zu müssen... 
Alltägliches wieder als "normal" und selbstverständlich erleben können, statt als große Ausnahme - das ist für mich immer noch etwas Besonderes - besonders schön, genießenswert... 


Freitag, 20. Dezember 2013

Alles hat seine Zeit...

Die innere Uhr ist noch immer völlig aus dem Takt - zumindest wenn man sie mit dem Stundenschlag der Kirchturmglocke abgleichen will. Aber sie fängt an sich mit dem Lebensgefühl abzugleichen, damit, dass alles seine Zeit hat. Es gibt die Zeit in der ich auf Hochtouren laufe, mache was gemacht werden muss... und es gibt die Zeit in der meine inneren Systeme runterfahren und ich endlich wieder Ruhe in mir spüre... Zeit den Gedanken nachzuhängen, Zeit zu träumen, Zeit etwas Schönes zu machen, Zeit mir selber zu begegnen, Zeit mich wieder auf die Menschen einzulassen die mir am Herzen liegen. 

Es gibt noch die Zeit in der ich mich jage, in der ich mich jagen lasse, in der ich versuche mich selber zu überholen. Aber es gibt jetzt auch endlich wieder Zeit zum Innehalten, nicht nur äußerlich sondern auch tief in mir. Und das ist gut so.

Das ist gut so - so gut, dass all die Mühen, die Steine, den Ärger und die Aufregungen auf dem Weg hierher es wert waren sie in Kauf genommen zu haben.

Es wird im neuen Jahr auch immer wieder Aufregungen und scheinbare Sackgassen geben, die zu durchleben alles andere als erfreulich sein werden. Aber es ist auch als würde ich langsam mein Leben wieder zurück erobern. Es gehört wieder mir, jeden Tag ein bisschen mehr. 
Manchmal erinnert es mich an die alten Zeiten, in denen die Uhren noch soviel langsamer gingen... Auch wenn die jetzt noch immer sehr schnell zu rennen scheint. 
Gestern musste ich den ganzen Tag überlegen ob es Mittwoch oder Donnerstag ist. Ich wusste das Donnerstag ist, aber angefühlt hat es sich doch wie erst die Mitte der Woche. Heute der Tag ist auch an mir vorbei gerauscht und vermutlich liegt eine lange wache Nacht vor mir, mit dem Ergebnis das morgen der Tag auch schon fast gelaufen ist noch bevor er angefangen hat. Aber die Zeit die bleibt, die gehört eben mir.

Heute habe ich zurück gedacht an das was einmal so schön und richtig war, so als wäre es vorher nie anders gewesen und könnte es nie mehr anders sein... und es war ein Gedanke der im Kopf blieb, die Erinnerung für einen Augenblick entstaubt hat, aber den Weg ins Herz nicht mehr gefunden hat. Ein bisschen wundert es mich noch immer wie etwas so plötzlich und über Nacht einfach vorbei sein kann, was so lange so unglaublich wichtig war. Aber auch das ist gut so... vor allem das ich mich jetzt sicher vor meinen Gefühlen fühlen kann. Sie werden mich nicht mehr tränenreich überrollen, den Blick zurück gewendet halten. Nach vorne sehen geht wieder...

Dienstag, 17. Dezember 2013

Kalter Morgen

Nachbars Dächer sind weiß angezuckert. Der Horizont als Übergang von Himmel zu Erde ist von einem zart rot-rosa Streifen abgegrenzt und die Kamine auf den Hausdächern dampfen ihren weißen Rauch dem Himmel gut sichtbar entgegen. Ein Morgen wie im Bilderbuch. Erinnerungen an frühe Kindertage als die Welt noch in Ordnung war... 

Neuer Tag - neues Glück...

Die Ruhe des gestrigen Tages war schlagartig nach einem Anruf von meiner Schwester vorbei. Siewar notfallmäßig ins Krankenhaus eingewiesen worden... 
Zum Glück hat sich dann herausgestellt, dass es weit weniger dramatisch war als es zunächst schien, aber die Aufregung und Sorge war erst einmal durchlebt.

Heute muss dann also noch einmal ein Termin eingeschoben werden - nämlich nach der Besprechung in der Bildungseinrichtung einen Abstecher ins Krankenhaus machen.

Aber alles in allem liege ich noch gut in der Zeit mit meiner allgemeinen Planung. Liegt vielleicht daran, dass ich genügend Zeitfenster für all das gelassen habe was einfach irgendwann, irgendwie dazwischen kommt.

Montag, 16. Dezember 2013

Licht




Sonntag, 15. Dezember 2013

gestern morgen um diese Zeit...

Gestern morgen um diese Zeit lag ich noch im Tiefschlaf - und das noch für einige Stunden. Heute morgen bin ich schon wieder  mit den Hühnern wach - und das im wahrsten Sinne des Wortes. In der Ferne hat ein Hahn schon den neuen Tag bekräht... Der weiß wohl nicht das es bis zum Sonnenaufgang noch einige Zeit hin ist.

Das Arbeitstreffen mit Freundin Studienkollegin war gestern noch sehr erfolgreich und die Grundstruktur für die Veranstaltungen bis zum Sommer nächstes Jahr stehen und die Idee mit wem wir da kooperieren könnten und die mit ins Boot holen, auch bereits. Und die Weihnachtspost - zumindest die Geschäftliche - ist auch rauß...

Ja, ja, das Geschäftliche... Es ist schon ein Ärgernis... Immer mehr komme ich zu der Überzeugung das alles alleine machen wohl das Beste ist. Wenn ich mir heute ansehe was wir letztlich an Leistungen für unser Geld bekommen haben, dann steht das in keiner Relation zueinander... Jetzt wo ich Zeit hatte selber noch einmal ein paar Ideen zu sammeln, mich damit zu beschäftigen, stelle ich fest wie unaufwendig und wie einfach soviel mehr möglich gewesen wäre - so möglich das es sich angefühlt hätte wie " das ist genau meins". Und damit wird mir klar das wir als Unwissende einfach 0815 in vielen Fällen bekommen haben - und dafür dann eben einfach zuviel bezahlt... 

Ich hasse die Vorstellung das immer weniger Menschen mit Herzblut das machen was sie machen und die einzigste Motiviation immer mehr zu sein scheint einfach nur Euros zu kassieren mit möglichst geringem Aufwand. Ob das die Welt ist in der ich leben will??? Eher nicht... 

Samstag, 14. Dezember 2013

Trüber Samstag...

Gestern war Freitag der 13. Mir ist das überhaupt nicht aufgefallen, bis ich nachmittags auf der Bank war und eine andere Kundin das sagte. Auslöser für diese Aussage - der Geldautomat hatte sich aufgehängt und war nicht mehr willig Karten anzunehmen und Geld auszuspucken.
Mir kam da in den Sinn, dass für mich Freitag der 13 eindeutig kein Unglückstag ist:
Morgens hatte ich so nebenbei überlegt ob ich um die Mittagszeit in die Stadt fahren soll - oder erst am späten Nachmittag kurz vor Einsetzen der Dämmerung. Die Vorstellung durch die weihnachtslichtgeschmückte Stadt zu laufen hatte für mich schon einen ganz besonderen Reiz.
Ohne das ich mit meinen Überlegungen zu einem bewussten Ergebnis kam, saß ich bereits am frühen Nachmittag im Bus Richtung Stadt... Und das stellte sich dann als Glücksfall heraus. Der streikende Geldautomat musste mir keinen Kummer machen - 2 m weiter war der Schalter geöffnet und ich habe mir dort Geld auszahlen lassen. 
Wäre ich später in die Stadt gereist, die Bank schon geschlossen, dann hätte ich vor Zorn und den damit verbundenen Unannehmlichkeiten vermutlich innerlich getobt... 

In der Stadt war die Hölle los, d.h. weite Teile der Stadt sind wie ausgestorben. In der ehemaligen Einkaufsstraße stehen immer mehr Ladenlokale leer und vermitteln ein trostloses Bild. Drängen tun die Menschen nur noch in den zwei nahebeieinander gelegenen Einkaufszentren - und auch nur da ist ein Hauch von Vorweihnacht zu spüren mit kleinen Verkaufsbuden, Glühwein und Imbissständen. 

Und das war dann auch schon Freitag der 13... zum Glück weder große noch kleine Katastrophen... 

Heute ist es grau und trüb, nasskalt und das Dorf scheint sich langsam auf seinen alljährlichen Winterschlaf einzurichten. Man hört das eine oder andere Auto über die regennassen Straßen pitschen... aber das war dann auch schon alles was sich an Geräuschen ausmachen lässt. Es liegt eine unglaubliche Stille über dem Dorf. Vergessen der laute Sommer mit Menschenlachen, über die Straßen knatternden Traktoren, der Baulärm vom Nachbargelände... 

Eigentlich wollte heute Freundin Studienkollegin zu einem Arbeitstreffen kommen. Schätze mal sie setzt bei diesem Wetter auch lieber keinen Fuß vor die Tür. Derweil habe ich schon mal alleine mit der Konzeption der geplanten Veranstaltungen für 2014 begonnen und dem Schreiben der Weihnachtspost und bin recht zufrieden mit dem Ergebnis. Irgendwie es mir das alles doch besser von der Hand als ich dachte - und es hat auch wieder ein bisschen meine innere Aufbruchsstimmung beflügelt. 

Solange Freundin Studienkollegin nicht auftaucht - sofern  Sie es heute überhaupt noch macht - werde ich gleich anfangen meine private Weihnachtspost zu schreiben damit sie am Montag mit der Post raußgeht. 

Freitag, 13. Dezember 2013

Aus und vorbei...

Heute nachmittag bin ich viel zu tief eingeschlafen, hab zu lange geschlafen und jetzt mag mich der Sandmann nicht. Das finde ich allerdings nicht so schlimm... Es gibt genug zu tun. 
Um Mitternacht habe ich die Vertragsunterlagen für das Gründercoaching unterschrieben und für die Post fertig gemacht, Rechnungen bezahlt... Mein Küchenfenster noch ein bisschen mehr weihnachtlich aufgerüstet... Irgendwann am Abend habe ich angefangen StockingBilder für unsere HP suchen. Jetzt weiß ich was mich die ganze Zeit an der Seite gestört hat... Die Farben stimmen, die formalen Inhalte stimmen, handwerklich ist nichts dagegen zu sagen - aber sie transportiert das nicht worauf es ankommt - das notwendige Gefühl für das Problem und die Lösung. Und die Bilder der Werbeagentur waren da auch einfach nicht die, die das hätten erreichen können.

Ich bin froh das ich mich die nächsten Wochen in Ruhe auf dieses Projekt konzentrieren kann ohne ständig noch auf anderen Baustellen unterwegs zu sein... 

Na ja - und während ich hier mitten in der Nacht die Wühlmaus spiele und tue und mache, fiel mir auf einmal ein wie schlagartig im Spätsommer - oder war es bereits Anfang des Herbstes - von einem Augenblick alles vorbei war, was mich so lange gefühlsmäßig in Schach gehalten hat. Es war einfach vorbei wie nie gewesen. Die Sehnsucht war weg und seither beginnen die Erinnerungen zu verblassen. Die so kostbare vergangene Zeit verschwimmt, verliert in der Gegenwart ihren Wert und wird in der Zukunft kaum mehr sein als eine flüchtige Erinnerung an ein Gefühl das da irgendwann mal so riesengroß war. 
Ich hätte nie gedacht wie wichtig es ist Abschied zu nehmen, die klärenden Worte am Schluss - auch wenn der wieder einmal nicht wirklich deutlich erkennbar sondern wieder einmal mehr gut getarnt da war... 

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Unruhige, ruhige Zeiten

Stürmische, arbeitsreiche Tage liegen hinter mir... Gestern habe ich die letzten Hausarbeiten korrigiert und damit den Berg abgearbeitet, den ich mir als Pflichtübung für dieses Jahr auf die Fahnen geschrieben hatte... 
Jetzt habe ich über Weihnachten bis ins neue Jahr hinein Zeit, endlich konzeptionell in Sachen Selbständigkeit zu arbeiten.

Irgendwie fange ich scheinbar an meinen Rhytmus zu finden. Zwar bin ich manchmal - oder sogar sehr oft noch bis tief in die Nacht wache und sitze am Schreibtisch - aber dafür schlafe ich morgens dann meistens länger. So lange wie schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr... Und damit ist dann irgendwie auch schon wieder alles gut.

Es gibt noch nicht wirklich einen Grund das zu denken, oder so zu fühlen, aber trotzdem ist es, als würde jetzt die besinnliche Zeit des Jahres anfangen. 
Ich habe schon ganz viele Weihnachtskarten gekauft und habe vor, dieses Jahr alle mit der Hand zu schreiben und mit der Post zu verschicken statt emails. 

Mittwoch, 4. Dezember 2013

... am Ende des Tages...

Den ganzen Tag denke ich über die Entwicklung in unserem Gesundheitswesen nach... Neulich war ich beim Hautarzt... Ich will ein paar Hautveränderungen wegmachen lassen und muss das selber bezahlen. Damit ich am Tag x genug Geld bei mir habe und keine Ahnung von welcher Größenordnung wir da reden, habe ich nachgefragt. Neben dem Betrag bekam ich schon gleich den Hinweis, man hoffe das bis zu meinem Termin der EC-Kartenleser auch funktionsfähig ist... Arztpraxis wo man mit EC-Karte bezahlen kann... offensichtlich gibt es inzwischen sehr viel zu bezahlen - sonst würden die sich ja nicht so ein Teil anschaffen - oder?
Heute morgen war ich beim Zahnarzt - einem Neuen... Und wie immer wenn man irgendwo erstmalig auftaucht - erst einmal Papiere ausfüllen. Heute habe ich mal genauer hingesehen was ich da unterschreibe... unter anderem das ich damit einverstanden bin das das Abrechnungszentrum eine Bonitätsprüfung durchführt... 
Offensichtlich der Besuch beim Arzt - Krankenkassenkarte hin oder her - immer mehr wohl ein Geschäft wie jedes andere - und ohne Geldbeutel, Kreditwürdigkeit und / oder EC-Karte könnte es offensichtlich zunehmend schwierig werden... 
Und das ist alles garantiert erst der Anfang... 

Ansonsten bin ich gerade mitten im Weihnachtsputz... vielleicht kehrt ja dann die Ruhe ein, auf die ich schon das ganze Jahr warte... Ruhe für die Dinge die ich jetzt endlich mal machen muss und machen will... ohne Zeitdruck, ohne gleich auch noch ein Dutzend andere Dinge machen zu müssen, oder zumindest daran denken zu müssen... 

Ungemütlicher Tag

Gestern morgen als ich aufwachte, war es strahlend hell, der Himmel blau, die Sonne schien, die Dächer der Nachbarhäuser durch die Kälte von einem Hauch weiß überzogen...

Heute morgen war es dunkel und so wird es den ganzen Tag vermutlich auch bleiben... Es ist wärmer als gestern... kein Weiß auf Nachbars Dach und auch das Thermometer zeigt es so an... Aber gefühlt ist es viel kälter als Gestern. Die feuchte Kälte kriecht durch die Kleidung bis auf die Haut. Ungmütlich. Nach einem kurzen Erledigungsgang durchs Dorf, war ich froh wieder in mein warmes Zuhause zu können, Kuschelsocken an... und gut...