Donnerstag, 31. März 2011

Auch die längsten Tage sind irgendwann zu Ende... So war es gestern irgendwann dann auch.
Viel zu früh am Morgen aufgestanden, gearbeitet - eine 3-Stunden-Sitzung aus der ich soviel Arbeit mitgenommen habe das der Grundstein für die nächsten langen Tage auch schon wieder gelegt ist... und nach einer nur sehr kurzen Verschnaufpause die nächste Besprechung. Als ich dann zu hause ankam war es schon fast halb 11 -

und das mit dem Wissen das es heute morgen wieder ganz früh los geht...

Der Plan heute frühzeitig dann wieder nach hause zu gehen - hat erwartungsgemäß nicht wirklich funktioniert...

Und jetzt geht dieser Tag dann auch schon wieder mit großen Schritten seinem Ende entgegen. Es gäbe mehr als genug was ich tun könnte, mehr als genug was ich tun müßte... aber all das ist ersatzlos gestrichen. Morgen ist auch noch ein Tag oder übermorgen oder überübermorgen.

Mittwoch, 30. März 2011

Frechheit siegt

Gestern ist heute zum Glück vorbei... und was heute kommt - das werde ich erst heute abend wissen...
Also falls ich mich in letzter Zeit mal darüber beklagt haben sollte das ich Tage die dahin plätschern nicht mag, weil einer wie der andere ist - ich habe es mir anders überlegt - ich mag Tag die friedlich dahin plätschern und ich nicht in den Kampf gegen den Rest der Welt ziehen muss.

Ist doch irgendwie ganz seltsam - leben ganz ohne andere Menschen geht nicht wirklich. Die Vorstellung ich müßte ohne Input von außen mich aus mir selber heraus weiterentwickeln und ohne jegliches feedback auskommen - keine Ahnung wie das gehen sollte.
Zu den besten meiner Ideen, Gedanken hat es schon immer zumindest einen Anstoß von außen gebraucht. Aber auf der anderen Seite werden mir Menschen oder eben all das was von außen auf mich einwirkt manchmal auch einfach zuviel. In solchen Momenten bekommt die Vorstellung einer einsamen Insel einen ganz besonderen Reiz oder die Idee in eine ganz eigene nach außen völlig abgeschottete Welt einzutauchen.
Gestern war eindeutig einer dieser Tage.

Und ganz viele Chancen das es heute anders wird hat dieser Tag auch nicht - dafür stehen schon zuviele Termine auf dem Plan - und was sonst noch kommt... wir werden sehen.

Gestern der Fototermin war umfangreicher als ich es mir gedacht habe. Irgendwie hatte ich im Vorfeld gedacht das es sich um ein paar Landfrauen aus einem Strickverein handelt - war es dann aber nicht - so ganz genau habe ich es jetzt noch nicht verstanden und muss mir das erst noch einmal in Ruhe ansehen - aber es ist wohl eine weltweite Frauenorganisation... Ich hoffe das ich mir am Wochenende mal in Ruhe die Unterlagen ansehen kann die die Damen mir dagelassen haben.

Eines der Gewinne an meinem Job - jenseits der alltäglichen Arbeit - ich lerne irgendwie doch ziemlich interessante Menschen kennen, denen ich anders vermutlich niemals begegnet wäre.

Das was mich gestern maßlos auf die Palme gebracht hat - eine Menschin aus der jüngsten Vergangenheit ist aufgetaucht, frech, fordernd, unverschämt, bösartig, grenzüberschreitend...
Das alles im Leben irgendwie auf dem Prinzip Leistung und Gegenleistung, Geben und Nehmen basieren muss, das ist ihr völlig fremd.
Seit Jahren war sie die Nehmerin - das meiner Leistung keine adäquate Gegenleistung entgegensteht, ich denke eigentlich weiß sie es - will es aber letztlich nicht wissen um sich selber die Grundlage für Forderungen zu erhalten. Und das was sie sich jetzt überlegt hat ihren in weiten Teilen unberechtigten Forderungen Nachdruck zu verleihen ist nicht der Rechtsweg sondern eine zutiefst, grenzüberschreitende Aktion.
Genau genommen hat sie das nicht gleich so gemacht sondern es angedroht... Und das geht mit mir nun mal gar nicht, Erpressungen, Nötigungen oder wie immer das dann auch bezeichnen mag gebe ich nicht nach, ganz im Gegenteil - das bringt mich nur noch mehr dazu die Dinge auf dem Rechtsweg auszutragen - auch wenn mir klar ist das das die Dinge meist eher teurer denn billiger macht und Recht haben und Recht bekommen oft genug zwei völlig verschiedene Dinge sind.
Aber es regt mich auf das manche Menschen überhaupt so sind oder so sein können und in einem fort nur davon getrieben sind andere über den Tisch zu ziehen und sich an ihnen zu bereichern. Das sie es versuchen kann ich noch verstehen - auch wenn es nicht meine Art ist... das sie aber nicht erkennen wann es auch mal gut ist... ich kenne überhaupt kein Wort dafür das zum Ausdruck bringen könnte wie widerlich, abscheulich, abstoßend ich das finde.

Ich glaube das was mich innerlich so auf die Palme bringt - in jüngster Vergangenheit habe ich solche und ähnlich Dinge auch schon in meinem Umfeld mitbekommen - Frechheit, Egoismus, Unverschämtheit - siegt. Man ist friedliebend, will seine Ruhe und keinen Streit - und schon schon hat die Frechheit gesiegt. Um des lieben Friedens Willen könnte ich es mit dieser Menschin auch so machen, irgendetwas in mir will die Ruhe... aber etwas anderes in mir will einfach nicht das immer nur Frechheit siegt. Ich will nicht das Menschen die so sind immer - auf Kosten anderer - kriegen was sie wollen...
Jeder der soetwas nachgibt, trägt seinen Teil zu dem Lernerfolg dieser Menschen bei, dass sie so durchkommen - und deswegen werden sie es wieder und wieder machen - schließlich funktioniert es ja.

Die Frage ist immer nur was das kleinere Übel ist... für mich habe ich diese Frage noch nicht beantwortet. Eine Nacht darüber schlafen hat nicht gereicht um eine Antwort zu finden mit der ich gut leben kann ohne mich innerlich so zu verdrehen das es mich auch weiterhin beschäftigen wird.

Innerlich verdreht und beschäftigt, kochend auf meinem  "Wutstein" sitzend... das kann ich auch überhaupt nicht leiden. Manchmal kann man etwas machen, sagen - und äußerlich ist damit die Sache abgetan - aber innerlich eben nicht, da sitzt man auf der Palme, auf einem Stein und in einem kocht und brodelt es, zieht jegliche Energie ab... Ich finde das das dann manchmal völlig überzogene Züge annimmt und etwas in der Wahrnehmung und dem Erleben ganz nach oben spült obwohl es im Kern der Dinge eigentlich eine klitzekleine Sache ist. Aber das zu wissen reicht dann immer noch nicht das innerlich auch Ruhe einkehrt und sich alles wieder relativiert.
Mir bringt es fast nie etwas gegen meine innere Überzeugung zu tun nur damit Ruhe ist - weil es eine äußere Ruhe ist - und innerlich umso mehr Verdrehungen und Klimmzüge machen muss. Letztlich kostet diese äußere Ruhe die innere und geht einfach tiefer, hält länger an...

Dienstag, 29. März 2011

Heute so... morgen so...

Gestern war so - und heute ist eben schon wieder ganz anders...

In meinem Kopf steckt nur noch ein einziger Gedanke - ich will abhauen... Die Frage ist nur wohin... oder vor allem - wie macht man das ohne sich selber mitzunehmen oder zumindest ohne die Gefühle, Gedanken und Eindrücke die in einem stecken???

Montag, 28. März 2011

ZwischenMenschlich

Der Sandmann mag mich schon wieder nicht...

Irgendwann gegen drei bin ich aus dem Schlaf erwacht - und war von jetzt auf gleich hellwach. Manchmal dauert das Wachwerden  eine scheinbare Ewigkeit und ist ein bisschen wie zwischen Wachen und Schlaf festzuhängen, aber heute war es nicht so. Der letzte Traum war vorbei, die Augen gingen auf, der Kopf schaltete sich an... Jeder Versuch sich noch einmal auf die andere Seite zu drehen wäre ohne Erfolg geblieben...

Das was mich im Augenblick sehr beschäftigt - zwischenmenschliche Beziehungen und wie man sich und andere wahrnimmt, sich sein Bild macht oder es dann auch wieder in eine völlig andere Richtung verändert, wie man damit umgeht, wie andere damit umgehen und welche Rolle die eigene Erfahrung vielleicht auch im Zusammenhang mit dem Alter spielt.

Auslöser für diese neuerlichen Gedanken gibt es einige. Einer davon eine Mitarbeiterin zu der ich ein sehr gutes Verhältnis hatte, hat von einem auf den anderen Tag völlig dicht gemacht und ich kam nicht mehr an sie heran ohne das ein Grund dafür erkennbar war. Ein anderer - ich bekam eine Bewerbung und habe sie nach einer ersten oberflächlichen Sichtung zur Seite gelegt und aussortiert. Eine andere Mitarbeiterin hat mich gestern als ich kurz im Teich war angesprochen und gefragt wo aus meiner Sicht ihre Schwächen und Defizite sind, das sie im Augenblick nicht "aufsteigt...

Im ersten Fall weiß ich noch nicht wirklich wie ich damit umgehen soll - es einfach auf sich beruhen lassen oder die Situation klären und wenn klären - dann mit welchem Ziel? Darüber werde ich noch einmal gründlich nachdenken.

Im zweiten Fall habe ich jetzt zufällig durch jemanden den ich sehr schätze von diesem Bewerber in einem völlig anderen Kontext gehört und das was ich hörte legt nahe, dass ich möglicherweise diese Bewerbung viel zu frühzeitig auf der Grundlage einer voreiligen Wertung zur Seite gelegt habe.
Diese voreilige Wertung beschäftigt mich im Augenblick - ich habe es an ein paar Fakten festgemacht die ich aber nicht hinterfragt habe. Wenn jemand z.B. sehr oft den Arbeitgeber wechselt - dann kann das negativ sein und einen auf die Idee bringen das es mit diesem Mitarbeiter wohl nicht so ganz einfach ist... aber es kann eben auch heißen das dieser Mensch sich in ständiger Weiterentwicklung und im Lernprozess befindet und sich neuen Aufgaben zuwendet sobald er alles aus dem alten Arbeitsfeld kennt...
Ich für mich ärgere mich auf jeden Fall das ich zu frühzeitig eine Schublade aufgemacht habe... Ohne dieses zufällige Gespräch hätte ich noch nicht einmal gemerkt das ich genau das getan habe... Einer meiner ersten Arbeiten heute wird sein diesen Menschen wieder aus der Schublade zu fischen...

Und die Mitarbeiterin mit den Aufstiegsambitionen... Es war ein gutes Gespräch das wir geführt haben. Das für mich Entscheidende an der Sache - sie hat mich auf ein für sie wichtiges Thema angesprochen - und das finde ich, hat sehr viel mit Vertrauen zu tun.
Es war ein gutes Gefühl - ich denke ich konnte ihr meinen Standpunkt sehr gut vermitteln - auf jeden Fall ist sie anschließend vergnügt davon marschiert.

Tatsächlich scheint es in unserem Wirtschaftsbereich - vielleicht auch in anderen, das kann ich nicht beurteilen, so zu sein, dass der Geeigneteste von den zur Verfügung stehenden Mitarbeitern die Treppe hochgeschubst wird weil einer dem man es wirklich zutraut die Aufgaben zu erfüllen, fehlt.
Das sind dann ganz oft Menschen die zwar grundsätzlich das Potential mitbringen und bei entsprechender Weiterentwicklung es auch könnten - aber letztlich findet Weiterentwicklung nicht im notwendigen Maßen aufgrund mangelnder Ressourcen statt und die Menschen verbrennen einfach.
Ich denke das ist mit der ehemaligen Mitarbeiterin die ich ganz zu Anfang erwähnte, passiert. Und soetwas will ich einfach nicht mehr erleben. Solange ich an der Entscheidung beteiligt bin, werde ich alles machen das die leer gewordene Position nicht voreilig mit einem Menschen besetzt wird der sie nicht ausfüllen kann und bei dem dann das Risiko besteht das er überfordert wird.


19.54 Uhr:
Wenn die Sonne erst einmal am Horizont in den Bäumen verschwindet, das Gras berührt und dann nur noch einen rötlich-orangenen Farbenschleier zurück läßt, setzt ganz schnell die Dämmerung ein und es wird dunkel.





Heute war ein guter Tag... auch wenn ich jetzt nicht so ganz genau sagen kann woran ich es fest mache. Es fühlt sich eben einfach so an.
An manchen Tagen ist der Himmel grau, es trüb, nass, kalt - und trotzdem ist es als könnte man die Sonne sehen und hüpft vergnügt durch die Zeit. Und an anderen scheint die Sonne, aber man kann kann sie nicht sehen. So geht es mir auf jeden Fall immer wieder mal.
Es war nicht unbedingt einfach was der Tag forderte, es war nicht unbedingt wenig - aber es hat Spaß gemacht und die Zeit ist einfach nur so dahin geflogen. Als ich nach hause kam war es schon 16.00 Uhr... hört sich nicht spät an - aber wenn man bedenkt das ich schon gegen 3 wach geworden bin und gegen halb 6 das Haus verlassen habe, dann war es schon eine ganz schön lange Zeit - zumindest für mich.

Und in den nächsten Tagen wird es auch nicht ruhiger. Morgen habe ich diverse Termine innerhalb der Arbeitszeit und noch einen außerhalb der regulären Arbeitszeit... wieder einmal einen Fototermin - ich hasse Fototermine...
Am Mittwoch ist nach der Arbeit nachmittags ein Arbeitskreis angesagt und abends noch einmal ein anderer... und am Donnerstagmorgen dann wieder ganz früh aufstehen...

Sonntag, 27. März 2011

Sommerzeit

Die Uhren sind umgestellt auf Sommerzeit. Inzwischen habe mich mit dieser zweimal jährlich wiederkehrenden Uhrenumstellerei abgefunden. Es ist wie es ist - auch wenn ich den tieferen Sinn dahinter noch immer nicht recht erkennen mag.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wurde das ja irgendwann vor Jahrzehnten eingeführt um den Energieverbrauch zu senken. Dieses Ziel wurde verfehlt - die Uhren stellen wir noch immer um. Und für heute heißt das erst einmal das mir eine Stunde fehlt...

Die nächsten Tage werde ich mir verkneifen jemanden nach der Uhrzeit zu fragen, die alljährlich wiederkehrenden Antworten kurz nach der Uhrumstellung - " es ist X Uhr, aber eigentlich ist es erst..."  Das ist eher verwirrend denn erhellend - und die Verwirrung hier zu hause wird auch erst einmal anhalten bis wirklich jede Uhr erwischt und umgestellt ist. Die große Uhr an der Wand ist DIE Uhr und wird umgestellt, die am PC und mein Wecker haben das in Eigenregie getan... aber dann sind da noch diverse Armbanduhren, die am Fernsehen, der Mikrowelle, das Dekoührchen auf dem Regal... und keine Ahnung welche Uhren ich jetzt noch vergessen habe... ach ja, die am handy... die in meinem Büro... die am Thermostat der Fußbodenheizung...  Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit wird mir dieses Jahr, so wie jedes, irgendeine Uhr durch die Lappen gehen beim Umstellen - und irgendwann wenn ich genau auf diese Uhr gesehen habe, wird mir plötzlich siedendheiß einfallen, dass es eigentlich ja schon eine Stunde später ist...

In den letzten Jahren kann ich mich in der Regel wenigstens darüber freuen, dass es abends eine Stunde länger hell ist, meine innere Uhr mir erst eine Stunde später sagt das Feierabend ist... Morgens hingegen ist es in der Anfangszeit der Uhrumstellung immer eher nervig wenn ich das Haus verlasse und aus der Morgendämmerung wieder Dunkelheit geworden ist.

Ist es nicht seltsam - wenn ich genau Auskunft geben sollte wann hier die Glocken läuten - mit letzter Sicherheit könnte ich es nicht... Natürlich tun sie es auf jeden Fall Sonntagsmorgen vor und nach dem Gottesdienst, Mittags um 12 habe ich sie auch schon ganz oft bewußt wahrgenommen, ebenso wie zwischendurch am Tag... aber ganz oft höre ich sie wohl auch ohne sie zu hören... Wie dem auch sei - sie läuten die ganze Woche - mehr oder weniger häufig - aber Sonntagsmorgens ist es immer als würden sie ein bisschen anders klingen wie zu allen anderen Zeiten - eben nach Sonntag... und mit ihrem Klang bringen sie einen Hauch von Erinnerung an die lila Zeiten.

Nach all der Zeit fühlt sich alles manchmal noch so nah an, so sehr als Teil der Wirklichkeit... Das finde ich schön, manchmal tröstlich - weiß aber eigentlich nicht wie das so sein kann. Vielleicht ist das was in unserem Gefühl lebt einfach die Wirklichkeit des einzelnen...
Gestern als ich diesen einen Satz " Du wirst mich nie verlieren..." bewußt hörte, der in irgendeinem ansonsten eigentlich nichtssagenden Filmchen gesagt wurde, das hat mich erinnert, wurde Teil meiner Wirklichkeit... Und am Ende wieder das alte Unverständnis darüber, wie etwas so sehr sein kann um im nächsten Augenblick überhaupt nicht mehr zu sein.
Ich glaube das sind die Momente in denen ich auf ein Wunder warte, dass ich aus dem Alptraum aufwache... In meinem Gefühl werde ich niemals die Endgültigkeit und die Endlichkeit verstehen - auch wenn mein Verstand sie längst als Teil des Lebens erkannt hat.


15.30 Uhr:
Draußen ist es ein traumhaft schönes Wetterchen, warm, sonnig, die Vögel zwitschern vergnügt - und draußen sind richtig viele Menschen unterwegs. Jetzt muss ich mal schleunigst zusehen das ich mir einen Sonnenschirm für meinen Balkon kaufe.








Samstag, 26. März 2011

Abgrenzung

Gestern habe ich den Putzlappen und die Stricknadeln geschwungen, den Balkon - ungeduldig und voreilig wie immer - auf den kommenden Sommer eingestimmt... Alles Tätigkeiten bei denen ich gut nachdenken kann, eigene Standortbestimmungen durchführen.

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann bin ich eigentlich immer wieder in meinem Leben an einer Stelle gelandet, an der ich angefange über meine Beziehungen zu meinem Umfeld nachzudenken. Ich baue Beziehungen auf - und an irgendeiner Stelle wird es mir zu eng, zu vertraut - und manchmal auch zu "kompliziert", fühle ich mich zu sehr verstrickt. Beziehungen anderer Menschen untereinander  fangen an meine zu tangieren.
Es gibt einen scheinbar flappsigen Spruch den ich mal gelesen habe, der aber sehr zutreffend ist wie ich finde - "wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein".

Früher war die Stelle an der Offenheit nach allen Seiten notwendig zu werden schien die, an der ich meinen Rückzug in die Wege geleitet habe. Rückzug klingt vielleicht ein bisschen sehr drastisch, der richtigere Begriff ist wahrscheinlich "Abgrenzung". Und das habe ich dann früher oder später immer wieder so gemacht.

Heute frage ich mich ob es nicht vielleicht der bessere Weg ist von Anfang an die Grenzen sichtbar zu lassen und das die Beziehungen sich überhaupt nicht erst darüber hinaus entwickeln oder zumindest erst dann wenn ich ich bewußt dazu entschieden habe...


10.22 Uhr:
Von meinem Küchenfenster aus kann ich direkt in die Baumspitze einer hohen Birke sehen. Dort sind schon den ganzen Morgen zwei Elstern dabei ihr Nest zu bauen, mal fliegen sie nacheinander mit irgendwelchen Gräsern oder Ästchen herbei, mal fast gleichzeitig.
Vögel die ihre Nester bauen... lange ist es her das ich das zuletzt sah oder bewußt wahrgenommen habe, so lange das ich mich gar nicht mehr daran erinnern kann wann das war.

Manchmal kommt es mir so vor als hätte es in der Stadt soviel mehr von allem gegeben, aber überflutet und vielleicht auch abstumpft von den vielen Eindrücken, habe ich dort  viel weniger gesehen als hier auf dem Land.

Für mich werden diese kleinen Ereignisse die meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen immer mehr zu Augenblicken in denen die Zeit ein bisschen langer wird.




22.53 Uhr:
Keine Sterne sind am Himmel zu sehen :-( und überhaupt ist es so dunkel draußen wie ich es hier bislang selten erlebt habe...

Fast den ganzen Tag habe ich verbummelt, gestrickt... und dabei lief das Fernsehen. Zuerst mein Nachrichten - und Dokumentationskanal. Jetzt nach einigen Wochen ganz viel Doku gucken - was zugegebenermaßen sehr interessant ist und Denkanstöße geben kann - werde ich doch nachdenklich hinsichtlich der Inhalte. Es scheint mir sehr auf Einschaltquoten abzuzielen was und wie die Dinge gezeigt werden... mitunter mehr auf Stammtischparolenniveau als sachliche Information... Zumindest ist das eine vom anderen nicht so einfach abzugrenzen.
Später am Abend habe ich dann so trashige Filme geguckt... Eigentlich - rein theoretisch hätten die richtig spannend, unheimlich sein können...  Aber die waren so kitschig gemacht - die Monsterspinnen eher lustig und Logikbrüche ohne Ende...  Ich glaube ich habe recht ungläubig geguckt und wollte gar nicht glauben was ich sehe...

Aber bei einem der Trashfilme heute kam ein Satz der mich an die lila Zeiten erinnert und einen Flashback ausgelöst hat  - "... Du wirst mich niemals verlieren..."

Freitag, 25. März 2011

Schlaflos

Die Nacht war scheinbar grundlos und völlig abrupt zu Ende - obwohl es draußen so stockdunkel ist wie ich es hier bislang selten gesehen habe. Zuerst dachte ich das dunkle Wolken alles in ein undurchdringliches Schwarz tauchen und verhindern das der Horizont wenigstens noch irgendwie erahnbar ist - aber die Sterne leuchten.

Keine Ahnung warum heute nacht der Sandmann mich nicht mag... Es erinnert mich aber ein bisschen an die Zeiten in denen ich Ende letzten Jahres umgezogen bin und es viele dieser schlaflosen Nächte gab in der ich von Fenster zu Fenster spaziert bin und in die Nacht hinaus gesehen habe - auf das Schneegestöber...


8.58 Uhr:
Schlaflose Nächte ziehen meistens müde Tage nach sich - und selbst wenn ich noch ein bisschen Schlaf nachhole... es ist, als wäre dem Tag schon bevor er überhaupt angefangen hat, etwas von seinem Schwung genommen. Im Augenblick sitze ich hier mit meinem Kaffee, sehe aus dem Fenster und freue mich auf den schönen Tag den die Wettervorhersage versprochen hat... Aber ich merke auch, dass ich vermutlich nichts von alledem machen werde was ich mir für heute vorgenommen habe... zu müde, zu verbummelt... vielleicht hat die Schlaflosigkeit mir auch einfach zuviel Zeit gelassen darüber nachzudenken ob ich überhaupt tun will was ich mir vorgenommen habe - oder vielleicht doch lieber nicht, vielleicht lieber verschieben auf morgen, übermorgen... Wenn ich mit Schwung unter unter Zeitdruck in den Tag springe stellen sich all diese Fragen nicht...

Gestern nachdem Ruhe einkehrte, wollte ich mich erst einmal auf den neusten Stand hinsichtlich der Entwicklungen in Japan bringen. Eigentlich schon ziemlich erstaunt habe ich festgestellt wie sehr der Informationsfluss abgerissen ist. Die ersten Tage haben sich die Experten die Klinke in die Hand gegeben, auf manchen Sendern gab es rund um die Uhr überhaupt kein anderes Thema mehr - und jetzt könnte man fast denken das das alles aus dem Focus gerät. Die Informationen hinter der Information gibt es nicht mehr - entweder man kann und will sich seinen eigenen Teil denken, nimmt  Einschätzungen hin - ohne zu wissen wie es zu diesen kam... oder läßt es bleiben. Es ist ein bisschen so, als wäre das Geschehen dort inzwischen etwas Alltägliches das langsam zur Randnotiz wird... Gestern hieß es z.B. das 3 Arbeiter schwer verstrahlt worden wären nachdem sie in radioaktivem Wasser gestanden haben dessen Radioaktivität 10.000 mal höher war als normal. Die Männer würden in den nächsten Tagen im Krankenhaus behandelt... Klingt ein bisschen sehr harmlos oder??? Woher kommt dieses derart verseuchte Wasser??? Wieso standen die Männer darin??? Und was heißt bitte behandelt werden???
Heute morgen hat ein Reporter berichtet das es Angehörigenberichte gäbe das die Männer die dort arbeiten auf Stühlen schlafen müssen und nur Dosenlebensmittel bekommen... Ist das wirklich so??? Und wenn ja - was steckt dann für ein Menschenbild dahinter so mit Menschen umzugehen die sich mit größter Wahrscheinlichkeit wirklich zu Tode arbeiten werden???
Aber wie gesagt - das kommt inzwischen alles eher wie kurze Randnotitzen daher und völlig aufgeregt und die anfängliche Überflutung mit Hintergrundinformationen ist jetzt - finde ich zu einem Informationsloch geworden.

Libyen, Natoeinsatz, Führerschaft Frankreichs, Veto Türkei, Enthaltung Deutschland, Bündnistreue, USA gibt Führung ab, Nato Flugüberwachung, die anderen dürfen davon abweichend agieren... Welcher normale Mensch soll da noch durchblicken wer nun was und mit welchen Zielen verfolgt, dann hört man noch etwas von bevorstehenden Wahlen wo der eine mit seinem Einsatz genauf dafür Punkte machen will, die anderen halten sich wegen Wahlen zurück um so Punkte zu machen... Worum geht es gleich noch??? Um Wahlen, Erhalt der eigenen Macht???

Und wenn es nicht so traurig wäre, dann wäre es ja wohl schon zum Lachen was unser Brüderle gebracht hat... das das Moratorium der Bundesregierung vermutlich nur ein wahltaktischer Zug ist, haben die meisten Menschen in unserem Land ohnehin schon angenommen wenn man den Umfragen glauben will... aber das dann auch noch zu sagen....
Merkwürdige Zeiten in denen wir leben, sehr merkwürdige...

Donnerstag, 24. März 2011

"Verpeilt"

Nach der Arbeit bin ich wieder mal mit einer Freundin einkaufen gegangen. Diesmal war das Objekt meiner Begierde ein Blumengesteck mit einer Mini-Weide und Primeln in einem Metallwännchen.
Das stand draußen vor einem Supermarkt und ich hab es gleich geschnappt und bin dann mit meiner Freundin in den Laden, d.h. wenn man durch den Eingang geht steht man erst einmal in einem abgegrenzten Bereich in dem sich eine Bäckerei befindet bevor man in den eigentlichen Supermarkt kommt. Meine Freundin wollte Erdbeerkuchen kaufen und ich leistete ihr Gesellschaft - dann fragte ich ob sie noch in den Supermarkt will und sie verneinte.
Also steuerte ich mit ihr, und dem Gesteck in den den Händen wieder Richtung Ausgang -
und hätte sie mich nicht gefragt ob ich das Objekt meiner Begierde nicht kaufen will... ich wäre davon spaziert und hätte völlig vergessen zu bezahlen...

... und wäre ich erwischt worden...
hätte mir jemand geglaubt das ich das Bezahlen wirklich nur "vergessen" hab??? oops...
noch einmal Glück gehabt. Als ich der Kassiererin das erzählt habe, hat sie gelacht - ob es ihr auch zum Lachen gewesen wenn sie hinter mir hätte hersprinten müssen???

Meine Freundin hat auch gelacht und gemeint ich wäre "verpeilt"... hmmm...

Vorfreude

  


Dienstag, 22. März 2011

Erkenntnisse

Wenn etwas in Scherben vor einem liegt, dann gibt es vermutlich genug Kitt um die Scherben zusammen zufügen... aber die Sache an sich bleibt dennoch kaputt, wird nie wieder so schön und belastbar sein wie vorher...

In den letzten Wochen gab es immer wieder die Augenblicke in denen ich dachte, dass ich weiter machen kann wie bisher, mich mit den Dingen arrangieren wie sie sind... Aber nein - ich kann es nicht - und ich will es auch gar nicht.
Wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann kann und will ich nicht sagen das es gut so ist.
Vielleicht verkläre ich die Vergangenheit, vielleicht haben sich die Zeiten mehr geändert als ich es wahr genommen habe... aber ich kann und will nicht begreifen wie man das Richtige sehen und erkennen kann - und sich einfach nur seinen Teil denkt statt die Notbremse zu ziehen. Im Grunde weiß ich auch nicht wirklich was ich von Menschen halten soll die genau das tun.Wovor genau haben die Angst? Meine Meinung ist doch nicht weniger meine Meinung nur weil ich sie für mich behalte - möglicherweise ermöglicht dieses Schweigen aber genau das, was vermutlich damit verhindert werden soll - der Untergang.

Ich weiß das ich ganz viel leisten kann und es auch mache, die nachweislichen Ergebnisse in Daten, Zahlen, Fakten liegen auf dem Tisch - aber ich wüßte nicht welche Macht der Welt mich dazu bringen könnte mich als Superfrau zu präsentieren - ich will nicht sagen das etwas kein Problem ist wenn es sehr wohl eins ist - und ich verlange viel - aber ich bin nicht bereit über Leichen zu gehen...

Dieser Tag klingt nach - sehr... Daran hat auch ein Ausflug in den Baumarkt nicht geholfen... nicht das ich mir noch Stühle gekauft habe, jede Menge Blumen, Blumentöpfe, Dekoartikel für einen farbenfrohen Frühling... nicht das es ein wunderschöner Sonnentag war und ich den Nachmittag mit einer Freundin verbracht habe...

Irgendwie habe ich das Gefühl randvoll zu sein und weiter Dampf ablassen zu müssen und gleichzeitig hatte ich heute soviel "Kommunikation" das ich eigentlich mit niemandem mehr reden will... Manchmal möchte ich nicht weiter dem Tag auf die Spur kommen, nachhaken sondern einfach loslassen...

Heute ist einer der Tage an dem ich los lassen will und nur nicht so richtig weiß wie. Wobei ich - zumindest für mich - glaube, dass loslassen immer die bessere Wahl ist. Dampf ablassen ist selten - oder gar nie Dampf ablassen, sondern alles erneut aufkochen und damit neuen Dampf produzieren.


22.07 Uhr:
Eiskalt. Glitzernde Sterne am dunklen Nachthimmel. Trotzdem ist es noch immer Tag weil er sich nicht abschütteln lässt. In Augenblicken wie diesen vermisse ich die lila Zeiten in denen alles Schwere wie von Zauberhand federleicht  und davon geweht wurde in die Nacht.

Montag, 21. März 2011

Schwarz und weiß

Heute hatte der Tag - im positven Sinne - viele gefühlte Stunden. Der Tag fing nicht nur einfach sehr früh an um dann scheinbar schon nach wenigen Stunden wieder vorbei zu sein.
Aufstehen war heute morgen richtig scheußlich... Aber das ist es eigentlich fast jeden Morgen wenn der Wecker klingelt. Es gibt Weckzeiten an die sich die beste biologische Uhr vermutlich niemals gewöhnen wird... Auf dem Weg zur Arbeit sah ich dann wieder diesen riesigen hellen Mond. Gestern habe ich irgendwo gehört das der Mond so nah an der Erde ist wie schon lange nicht mehr und deswegen so groß aussieht, ich glaube 2014 oder so soll er noch näher an der Erde sein... 

Im Teich ging alles seinen Gang, irgendwie zumindest... 

Und als ich nach hause ging, da schien die Sonne und um nichts auf der Welt hätte ich es fertig gebracht diesen wunderschönen sonnigen Nachmittag zu verschlafen. Für morgen bin ich mit meiner Freundin zum Bummeln durch den Baumarkt verabredet... hab den Putzlappen geschwungen, Freundinnen-Tratsch abgehalten bis das Ohr glühte... 

Manche Dinge ändern sich vielleicht nie - wie z.B. diese Lust auf stundenlang mit der Freundin zu telefonieren... andere haben sich längst geändert.
Gestern abend fiel mir auf, dass es ganz ganz früher für mich nur ja oder nein, schwarz oder weiß gab. Ich glaube ich war wirklich in sehr jungen Jahren davon überzeugt alles zu wissen was es über das Leben - und über mich selber, zu wissen gab. Ein Mensch der glaubte "fertig" zu sein kaum das er "erwachsen" war, was letzteres auch immer bedeuten mag.
So vieles war einfach undenkbar, nein, schwarz oder aber das Gegenteil davon.
Es hat sehr viele Jahre gebraucht - aber irgendwann wurde das Undenkbare denkbar. Auf einmal begann das Nein zu einem Vielleicht zu werden, das Schwarz bekam Schattierungen - wurde zu Grautönen... Noch später wurde das Denkbare machbar und dunkelgrau wurde immer heller... 

Es gibt sovieles das mich denken und fühlen läßt, das ich heute noch bin wie vor Jahr und Tag - weil da noch immer die gleichen Träume oder Sehnsüchte sind, die gleichen Werte... Aber dann gibt es auch sovieles was heute so völlig anders anfühlt, andere Gedanken auslöst...



Sonntag, 20. März 2011

Die Woche

Es ist ein strahlend blauer Sonntagmorgen wie aus dem Bilderbuch - und das einzige was mich darin hindert auf dem Balkon in der Sonne meinen Kaffee zu trinken... Es ist (noch) eisig kalt.

Gestern abend habe ich lange in der Eiseskälte draußen gestanden und einfach zum Himmel gesehen. Es war sternenklar und der Mond hat riesengroß und leuchtend über mein Hausdach gesehen und dabei so hell auf den Balkon geschienen, dass meine Stühle und die Blumenkübel die dort überwintert haben, Schatten warfen.
Solche Abende und Nächte, Morgen wie diese - ich glaube die werden mich für immer begeistern, faszinieren und mir manchmal fast den Atem verschlagen.

Umso trauriger das wir mit großen Schritten dabei sind diese Welt irgendwie - aber dafür mit aller Macht - zu zerstören. Gestern habe ich Reportagen über Tschernobyl gesehen - wie es damals zu dem atomaren Gau kam - und wie es das Leben in dieser Region großflächig verändert hat, wie sehr die Menschen heute noch an den Folgen zu tragen haben. Dabei wurden auch Vergleiche angestellt mit der Strahlung die durch dieses Unglück freigesetzt wurde - und den atomaren Sprengköpfen die es in jenen Tagen in Unmengen gab. Ein einziger Sprengkopf hätte eine um ein sehr vielfaches höhere Strahlung freigesetzt.

Derweil geht das Drama in Japan weiter. Einer kleinen Entspannung folgt immer sehr schnell wieder eine neue Hiobsbotschaft.
Das was ich inzwischen sehr auffällig nachvollziehbar finde - wie unsere Berichterstattung die Wahrnehmung beeinflusst.
Irgendwann seit dem 11. März als die Katastrophe ihren Anfang nahm, wurde getan, gemacht, immer mehr Menschen eingesetzt die Lage unter Kontrolle zu bringen - und dann teilweise wegen der sehr hohen Strahlung auf eine handvoll Arbeiter zurück gefahren. Inzwischen sind da wohl schlecht ausgerüstete Feuerwehrleute im Einsatz mit einer Ausrüstung die für einen solchen Dauereinsatz nicht gemacht ist. Man spricht von  Freiwilligen die diese sehr gefährliche Arbeit übernommen haben und die wüßten in welche Gefahr sie sich begeben. Dann sehen wir die Bilder von den Männern in ihren Arbeitsuniformen wie sie in den Kampf gegen den atomaren Gau ziehen.
Was wir nicht zu sehen bekommen - und auch nur ganz selten oder gelegentlich als Randnotiz hören... was für Männer das sind, wie freiwillig es wirklich ist, wie gefährlich es wirklich ist gemessen in Daten, Zahlen, Fakten.
Gestern habe ich einmal irgendwo gehört das in den letzten Tagen 2 oder 3 der Arbeiter am Reaktor gestorben seien... Auf jeden Fall war es eine sehr kleine Zahl - irgendwo in stundenlangen Meldungen, Reportagen, Expertenbefragungen - ein einzigesmal erwähnt. In der Zusammenstellung der Informationen die uns überfluten bleibt verborgen WIE gefährlich diese Arbeit wirklich ist, das gestorben wird und erst recht wie an Verstrahlung gestorben wird.

Das andere was auch nur relativ mäßig durch die Informationsauslese und die Macht der Bilder ins Bewußtsein eindringt - die Lage der Menschen in diesem Land... Man liest und hört von einer humanitären Katastophe die sich dort anbahnt als Schlagwort... Aber es bleibt in weiten Teilen eine Leerformel weil es sich der eigenen Vorstellungskraft entzieht. Zwei - oder dreimal habe ich gestern - kurz erwähnt - gehört - das die Menschen durch den neuerlichen Wintereinbruch - sogar in den Notlagern erfrieren... Also auch wer gerettet wurde oder sich retten konnte, überlebt nicht unbedingt... Und wenn es so schon in Notlagern ist, dann kann man sich denken wie es wohl den vielen anderen Menschen geht die auf sich selber gestellt sind.

Guttenberg der vor dem 11.3. jede Schlagzeile beherrscht hat, ist völlig daraus verschwunden - und selbst die politische Situation im nahen Osten und die Geschehnisse in Libyen sind ein aus dem Fokus geraten, d.h. letzteres ist jetzt wieder ein Thema...

Gegen all das was auf der Welt geschieht, verliert meine persönliche Woche jegliches Gewicht. Sie war vollgestopft - das weiß ich noch... aber letztlich ist sie insgesamt so - wie ich es auch an den einzelnen Tagen schon erkannt habe - einfach spurlos an mir vorüber gezogen.
Außer vielleicht - die Beziehungen zu ein paar Menschen haben sich weiter verfestigt, sind mehr Bestandteil meines Lebens geworden... Menschen die mich in Anspruch nehmen und die ich in Anspruch nehmen kann - und das ist gut so.








... wenn die Sonne untergeht, alles in ein warmes Licht taucht... 




Wenn die Sonne untergeht, dauert es meist nicht mehr lange bis es dunkel ist und wieder bitterkalt wird.

Samstag, 19. März 2011

Tatendrang

Neuer Tag - und noch immer - oder wieder voller Tatendrang - nur der Baumarkt wird warten müssen... Draußen sieht es nicht so aus als könnte es Spaß machen durch die Weltgeschichte zu spazieren. Alles ist tropfnass... Außerdem kenne ich mich - wenn ich jetzt in den Baumarkt fahre und mir Tapeten kaufe, dann will ich auch gleich anfangen sie an die Wände zu kleistern... Und das setzt einige zeitaufwendige Vor- und Nacharbeiten voraus - das weiß ich auch... Und die Zeit - die habe ich heute leider mal wieder nicht. Heute mittag habe ich wieder einen "Termin" und der wird sich sicher bis in den Abend ziehen - und womöglich werden wir bis dahin noch nicht einmal fertig sein...

Heute morgen kaum das ich wach war, fing es in meinem Kopf an zu rattern. Durch den Unterricht den ich diese Woche gehalten habe, haben sich für mich ganz viele noch lose Wissensfäden zusammengefügt. Von Dingen die ich in Bezug auf Hochleistungsarbeitssysteme als Theorie kannte und die sich dort auch sehr logisch anhörten, wußte ich überhaupt nicht wie ich sie mir in der Praxis vorzustellen habe bzw. wie sie umzusetzen wären. Ein bisschen war es wie eine Leerformel im Kopf zu haben die logisch klingt, letztlich aber unklar bleibt wie sie zu füllen ist.
Und jetzt hat es auf einmal Klick gemacht, weiß ich aber ganz genau wie ich es mir vorzustellen habe... Am liebsten würde ich mit diesem neuen "Klick" meine alten Studienunterlagen noch einmal durchsehen und gucken welche Fäden sich jetzt vielleicht noch zusammen fügen... Ich bin jedesmal total begeistert wenn es "Klick" macht und sich wie durch Zauberhand Wissensfäden verbinden... gleichzeitig ist es wie die Erweiterung von bis dahin bestehenden Grenzen weil es die Möglichkeit, neues Wissen aufzunehmen und zu verstehen, schafft.

So - und jetzt werde ich erst einmal Hausfrau spielen und langsam durch den Tag treiben bevor es heute mittag dann richtig anstrengend und nervenraubend wird.


17.56 Uhr:
Der Kollege war da, der Einstieg ins neue Arbeitsgebiet ist geschafft... war weder so anstrengend noch zeitaufwendig wie ich es befürchtet hatte bzw. wie es seinerzeit gedauert hat als ich damit für mich angefangen habe... Ist aber auch nicht weiter verwunderlich, ich habe mir damals alles erste einmal selber austüfteln müssen und dabei auch viele Fehlversuche gestartet. Die konnten wir uns heute sparen.

Nachdem es heute morgen so trüb und regennass war, nach einem ganz und gar tristen Tag aussah, kam auf einmal strahlendes, wolkenloses Blau zum Vorschein mit Sonnenschein pur. Da konnte ich gar nicht anders als den Weg in den Baumarkt zu finden - wenigstens um mir Stühle für den Balkon zu holen... und ein paar Blümchen. Und ich habe soooooo eine tolle Hollywoodschaukel gesehen... Am liebsten hätte ich die auch noch gleich eingepackt... Als ich noch ein Mädchen war, fand ich diese Schaukeln einfach himmlisch... kannte sie aber eigentlich nur aus dem Fernsehen, von Bildern... niemand den ich kannte hatte eine. Später hatten die irgendetwas altmodisches an sich und um nichts auf der Welt wäre ich auf die Idee gekommen mir so ein Ding auf Terrasse oder Balkon zu stellen. Heute sehen die ganz anders aus - modernder - und wieder sehr himmlisch.
Früher habe ich so oft gehört "es kommt alles wieder" und das scheint wirklich so zu sein - nicht nur in der Mode, der Wohnkultur... sondern eben auch die Hollywoodschaukeln.

Freitag, 18. März 2011

Aufgeräumt...

Es lebe die Ordnungsmappe mit ihren vielen Fächern - besser noch als eine Ordnungsmappe sind dann so 4 oder 5 oder 6... - in denen man alle Notizen, Zettel - und Dinge die nach Bearbeitung schreien verschwinden lassen kann... Ein so aufgeräumtes Büro wie heute habe ich noch nie hinterlassen - es sah fast schon unheimlich aus das alle Ablageflächen frei waren und nirgends mehr etwas zur Bearbeitung. Ich glaube so werde ich das jetzt jeden Tag machen... die Arbeit wird nicht weniger, die Arbeitsdichte nimmt nicht ab... aber der Feierabend fühlt sich so mehr wie ein Abschluss an, an dem man am nächsten Tag wieder neu ansetzen wird - aber eben für heute fertig... Ich glaube heute habe ich zum erstenmal seit einer Ewigkeit ein "Freitags-Wochenende beginnt-Gefühl" in mir. :-) Manchmal ist es gar nicht so wichtig wie es wird - sondern das Gefühl im Vorfeld ist das was wichtig ist.

19.09 Uhr:
Den Start ins freie Wochenende habe ich mit einem Schläfchen auf dem Sofa begonnen - und als ich wach wurde, da war es gefühlter nachmittag - vor allem weil ich wach wurde und es (noch) taghell war. Tatsächlich war es schon nach 18.00 Uhr.
Ich wundere mich immer wieder wie schnell die dunkle Jahreszeit vergangen ist - in meiner Erinnerung der vergangenen Jahre - Ausnahme das letzte - hat die immer eine nie enden wollende halbe Ewigkeit gedauert...
Aber genauo wie es jetzt ist, ist es gut.
Die dunkle Jahreszeit mochte ich schon immer bis Weihnachten maximal bis in das beginnende neue Jahr hinein - und dann kam die Sehnsucht nach Sonne, Licht, warm - und mit jedem Tag den die lange Dunkelheit anhielt, desto mehr schien sich in mir soetwas wie eine Lichtmangeldepression auszubreiten.

Im Laufe der Woche hatte ich zwischendurch das Gefühl, dass schon wieder alles viel zuviel wird und meine Akkus in Höchstgeschwindigkeit leer laufen ohne die Möglichkeit zu haben sie aufzuladen. Heute muss ich sagen - es war wohl mehr die Angst davor, das es so sein könnte. Tatsächlich fühlt es sich im Augenblick an als wäre noch jede Menge Energie in mir. Für morgen bin ich schon dabei Pläne zu schmieden - die Wahrscheinlichkeit das ich auch nur einen davon umsetze ist nicht wirklich groß... aber darauf kommt es letztlich auch gar nicht an - alleine die Lust auf Pläne zählt. Im Augenblick stelle ich mir - weil ich gerade große Lust dazu habe - durch den Baumarkt zu bummeln und Tapeten zu kaufen, die Sommermöbel auszusuchen die für meinen Balkon brauche, Frühlingsblumen die ich in eine meiner gelben Schalen setzen will... Mein Fahrrad könnte ich aus der Reparatur holen und endlich mal eine Fotofahrt machen wie ich sie mir schon ausgemalt habe, lange bevor ich hierher zog wo sich Fuchs und Has "Gute Nacht" sagen...

Donnerstag, 17. März 2011

... überrollt...

Irgendwie war es klar - immer wenn ich mal einen ganz dringenden Termin habe, ballen sich die Termine und Ereignisse davor schlagartig derart, dass ich richtig unter Druck gerate - so war es heute auch.
Bei der einen Arbeit die ich dringend zu erledigen hatte, die eine gefühlte Stunde dauerte, waren auf einmal 4 Stunden weg...
Eine andere Sache die ich erledigen wollte habe ich überhaupt nicht geschafft... und dann kam noch ein unaufschieblicher Termin vor dem Termin rein... und bei dem hätte ich zwischendurch vor Zorn in die Tischkante beißen mögen. Irgendwie hatte ich geglaubt - oder vielleicht auch nur gehofft, dass ich zwischenzeitlich alle Leichen im Keller des Teiches gefunden habe... aber nein... heute gab es ein neues Brachland zu entdecken das unbedingt bearbeitet werden muss. Und der der mir das Brachland gezeigt hat - der hat sich mächtig gerne reden gehört... wenn ich böse wäre, würde ich ja sagen "typisch Mann"... und zwischendurch hat er so komisch geredet... irgendwie wie eine Comedyeinlage - allerdings eine der sehr affigen Art... und am liebsten hätte ich lauthals gelacht - aber nicht unbedingt weil ich es so komisch fand...

Der Taxifahrer der mich zu meinem nächsten Termin brachte, hat mir ein Ohr abgekaut mit Belanglosigkeiten was sicher nett gemeint war, aber meinen inneren Stresspegel nur noch mehr hat ansteigen lassen... Und dann der nächste Termin...

Nach dem nächsten Termin noch ein nächster Termin - und da waren wir noch nicht am Ende, klingelte es erneut.. und während ich da noch am reden und zuhören war, klingelte zweimal hintereinander das Telefon... Und jetzt - weit mehr als 12 Stunden nachdem ich heute morgen das Haus verlassen habe, ist endlich Ruhe... Aber der Tag klingt noch nach. Es wird noch eine ganze Weile dauern bis ich runter gefahren sein werde - vermutlich bestenfalls bis mich der Sandmann besuchen kommt...

Und für morgen sieht es gar nicht soviel besser aus...

Wieder einer dieser vollgestopften Tage an denen man nicht zur Ruhe kommt und die keine Spuren hinterlassen, sondern einen einfach überrollen und am Ende des Tages muss man mühsam das suchen, was irgendwie Gewicht gehabt hätte.

Mittwoch, 16. März 2011

Wo ist meine Sonne?

Als ich gegen 6.00 Uhr aufgestanden bin war ich erstaunt wie hell es jetzt morgens schon ist und dachte im ersten Augenblick das ich verschlafen habe.

Jetzt ist es 7.00 Uhr, die Glocken läuten, der Wind pfeift ums Haus und irgendwo in der Nachbarschaft heult ein Hund - das hören geht gar nicht ohne das Bild eines einsamen Wolfes zu sehen der den Mond anheult.

Gleich nach dem Aufstehen habe ich das Fernsehen angemacht um die neusten Nachrichten zu sehen... Ein neues Erdbeben Stärke 6. Das an sich ist in normalen Zeiten schon eine Katastrophe, heute angesichts dessen was in Gang ist eher eine Randnotitz...

Sehr erstaunlich finde ich, dass angesichts der atomaren Katastrophe und der zunehmenden Anti-Atom-Demos, jetzt auf einmal geht, was angeblich in der Vergangenheit nicht ging... Schon 7 der ältesten Akw`s in unserem Land wurden (teilweise befristet) vom Netz genommen. Bislang hatte man immer gesagt, dass die sicher sind und wir es uns nicht leisten können, weil es sonst zu Engpässen in der Energieversorgung kommt... Von den Betreibern die sonst immer lauthals sich zu Wort gemeldet haben mit tausend Gründen warum das nicht geht - von denen hört man im Augenblick nichts oder nur sehr wenig.

Ein Blick aus dem Fenster bevor ich los muss - es ist nebelig, feucht-kalt... wie gut das ich gestern soviele Sonnenstrahlen eingefangen habe.


17.11 Uhr:
Merkwürdige Dinge passieren auf der Welt... Heute stand in meinem Teich auf einmal eine Frau von der ich ganz sicher wußte das ich sie kenne... Allerdings wußte ich nicht wo ich das Gesicht hin stecken soll. Entweder war sie jemand, die ich vor langer langer Zeit mal gut kannte - oder eine flüchtige Begegnung in jüngerer Vergangenheit... Es hat sich dann ziemlich schnell geklärt - vor einem knappen Jahrzehnt waren wir mal Kolleginnen. Sie hat mich jetzt zufällig gefunden und "spontan" auf den Weg gemacht mir "hallo" zu sagen...
Aber so spontan war es dann wohl doch nicht... ich bin mir ganz sicher - es geht mir gut, ich sehe keineswegs unglücklich aus, leide nicht unter Langeweile oder Einsamkeit... Ganz im Gegenteil - die Tage könnten gerne ein paar Stunden mehr haben...
Nach ungefähr 10 Jahren noch keine 5 Minuten miteinander gesprochen und sie pries mir schon irgendeinen Mann an den sie kennt und der noch eine Frau braucht... Aber die werde ich ganz sicher nicht sein! Manche Menschen haben wirklich merkwürdige Ideen... Sehr merkwürdige... ich lache mich kaputt...

Dienstag, 15. März 2011

fehlende Zeit...

Wie schon am Sonntag, ist mir auch gestern die Zeit einfach weggelaufen... und was in der Zeit geschah hat mitunter heftig an meinen Nerven gerüttelt...
Morgens noch vor 6 bin ich aus dem Haus gestürzt und als ich dann endlich wieder zuhause - alleine, in Ruhe saß, war es fast 20.00 Uhr - und bis dahin bin ich durch einen randvoll gestopften Tag gestolpert, gesprungen, hab mich durchgeschleppt, um Fassung gerungen, getan und gemacht, bin von einem Ort zum anderen gedüst... und wenn ich sagen sollte was wirklich von diesem Tag übrig blieb, was Spuren hinterlassen hat... Gute Spuren die sich anfühlen wie ein schönes Stück Leben oder wie Orientierung - dann war es nicht viel.

Man kann in allem etwas Gutes erkennen wenn man nur aufmerksam genug hinschaut - das trifft auf den gestrigen Tag auch ganz sicher zu. Aber man muss schon genau hinsehen, auf den ersten Blick ist er spurlos vorbei gezogen - obwohl er so vollgestopft war mit Ereignissen, Menschen, Begebenheiten, blieb er ziemlich leer.

Eine Sache die mich zunehmend mehr schockiert - das scheinbare Klima der Angst - oder wie immer man das nennen will - das in unserem Teichsystem zu herrschen scheint.
Bei mir geben sich die Teichsystem-Menschen die Klinke in die Hand um sich fachlich fit zu machen. Diese Menschen kennen sich untereinander - aber niemand will das der andere von ihm weiß das er sich auch noch einmal informiert hat, Fragen gestellt und in der einen oder anderen Sache noch nicht so sicher ist wie er sein sollte oder sein will...
Diese Menschen stehen sich eigentlich wohlwollend gegenüber, verlieren über den anderen nur wertschätzende Worte - und wollen dennoch nicht, das der andere um die (kleinen und teilweise völlig begründeten und verständlichen!!) Defizite weiß. Warum ist das so???

Ich weiß was ich weiß - aber als meine besondere Stärke betrachte ich schon, das Wissen um all die Dinge die ich nicht weiß. Sie sind es doch schließlich die mich neugierig halten und dazu bringen mich zu informieren, mir das Wissen anzueignen - und ich betrachte es nicht im mindesten als Schwäche zu sagen "zeig mir mal, sag mir mal..."... Das was ich für mich als eine meiner Stärken betrachte, sehen andere für sich als Schwäche die es anscheinend um jeden Preis zu leugnen und zu verstecken gilt...

Dann bin ich von Termin zu Termin gehetzt - u.a. zu der Fortbildungseinheit die ich abhalten musste. Das habe ich jetzt schon einige male gemacht. Ich weiß worum es geht, ich liebe diese Thematik weil sie mir am Herzen liegt, ich bereite mich gut vor (zumindestens soweit es unter dem Zeitdruck geht) und somit kann ich den Dingen eigentlich ganz entspannt entgegen sehen. Mache ich aber nicht. Noch immer nicht.

16.34 Uhr: Fortsetzung
Nein, mache ich nicht, noch immer nicht. Mindestens 2 Stunden bevor es los geht, werde ich nervös und es fühlt sich fast genauso schlimm an wie damals im Studium wenn es darum ging eine Klausur zu schreiben. Am liebsten würde ich dann auf der Stelle gleich ganz schnell loslegen, nur damit ich es endlich hinter mir habe - wobei - sobald ich anfange - es Spaß macht und es sich nicht einmal im Ansatz so anfühlt wie vorher. Manchmal ist es vorher so schlimm, dass ich anfange mich zu fragen warum ich mir das überhaupt antue... Und jedesmal gleich zu Beginn, mittendrin und erst Recht am Ende bin ich froh, dass ich die Möglichkeit habe etwas zu machen was mir soviel Spaß macht...

Es gäbe noch so einiges zu gestern zu sagen oder schreiben - aber Gestern ist Heute schon wieder vorbei... Und Heute hat sein eigenes - schon wieder ganz anderes Gesicht.
Zuerst einmal habe ich heute nacht sehr unruhig geschlafen - keine Ahnung wie oft ich wach wurde, zur Uhr sah, dachte es ist morgen nur um dann festzustellen das es noch mitten in der Nacht ist. Irgendwie habe ich auch völlig komische Sachen geträumt. Ich würde schwören das ich mich heute morgen beim Aufwachen zumindest noch teilweise daran erinnern konnte - aber jetzt ist schon wieder alles weg...

Mit einigen Tagen Verzögerung hat neues Kleid anziehen heute morgen richtig Spaß gemacht und später als die Sonne schien erst das Glitzern der Steinchen auf den Schuhen zu betrachten...
Ja, ein richtig schöner Frühlingstag ist heute - Sonne, warm, hell, Licht, treibende Knospen an Bäumen und Sträuchern, die Schneeglöckchen gucken schon längst aus der Erde und die Krokusse und ersten Mini-Osterglocken auch. Hätte ich die Wahl gehabt - ich wäre einfach durch die Weltgeschichte spaziert oder hätte mich irgendwo an den Bach in meinem Dörfchen gesetzt, mir die Sonne ins Gesicht scheinen lassen und zugehört wie der Bach vor sich hinplätschert. Statt dessen hatte ich drei Besprechungen hintereinander in einem Raum in den sich nur wenig von der Sonne verirrt.
Und in meinem Büro war es später auch nicht besser - da sehe ich morgens die Sonne nur ganz kurz nachdem sie aufgegangen ist, dann zieht sie um das Haus herum und ich sitze im Schatten. Vermutlich werde ich das im Sommer richtig gut finden... aber im Augenblick würde ich lieber ein paar Sonnenstrahlen einfangen.

... und dann sind da noch immer die Nachrichten aus Japan... Das Drama dort nimmt überhaupt kein Ende. Wann immer man auf die Idee kommt zu denken das es nicht schlimmer kommen kann - die nächste Meldung ist mit Sicherheit schlimmer... Ich habe für all das was da passiert keine Worte die mir auch nur im Ansatz angemessen scheinen... Ich mag kein Wort darüber verlieren weil es mir wie eine Anmaßung erschiene... Nichts von alledem kann ich mir auch nur im Ansatz vorstellen, nachfühlen... Was immer ich mir als schrecklich und unaushaltbar ausmalen und vorstellen kann - ich bin mir sicher - die Wirklichkeit ist um ein vielfaches schlimmer...



Himmelblau


Ich liebe Schneeglöckchen...


... so langsam bekommt das Leben wieder Farbe...


... es sprießt...


... noch sind es nur ein paar grüne Blätter die sich durch das Erdreich gebohrt haben... aber ich kann die roten Tulpenkelche schon sehen...


... die Mini-Glöckchen sonnen sich schon... 






20.28 Uhr:
Heute habe ich da gestanden wo ich in längst vergangenen Tagen stand, bin an der Mauer entlang gegangen wie einst... sah vom höchsten Punkt der Anhöhe auf die Stadt... und auf einmal war wieder alles da.
Ich konnte mich an einzelne Tage erinnern an denen ich diese Wege ging, an Gespräche und was ich in dem Augenblick sah, wo ich stand, saß... Es war als wäre alles erst gestern gewesen...
Seltsam an was man sich erinnern kann oder? Was entscheidet darüber, welche Eindrücke, Erlebnisse sich für immer in Erinnerung bleiben - und was einfach vergessen geht?


20.7.07
Weil…

ohne Dir "guten Morgen" zu sagen der Morgen nicht wirklich einen neuen Tag einläutet…
ohne Mittagspause wo ich mich mit deiner Stimme an meinem Ohr treffe, der Tag endlos ist…
ohne gute Nacht sagen einschlafen so schwer ist…
meine Sehnsucht mit Dir tanzt und sich im Kreis dreht bis mir schwindelig ist und ich alles um mich vergesse ...
ein einziger Blick von Dir gereicht hat, heiß bis in den tiefsten Winkel meiner Seele zu schießen,
den Tag abschütteln nur mit Dir geht,
ich mir so gerne die Welt von Dir erklären lasse, die Sonne, den Mond und die Sterne…
du mich nimmst wie ich bin,
dich zeigst wie du bist,
wir miteinander über alles reden können und auch immer wieder einfach machen weil es gar nicht wirklich anders geht,
du meine Anlaufstelle für das Leben bist,
ich deine sein darf,
in all der Zeit nie etwas weniger geworden ist,
die Zeit mit dir so wichtig und kostbar ist,
ich dich unendlich vermisse wenn du nicht bei mir bist,
ich nie glücklicher sein kann als du es bist,
der schönste Tag ohne dich nicht schön ist,
und der scheußlichste mit dir keine Chance hat mich umzuhauen,
dich sehen noch immer nicht geht ohne zu strahlen,
an dich denken nicht ohne zu lächeln,
dich hören noch immer das Beste ist was mein Ohr auffangen kann,
ich dich immer bei mir hab auch wenn ich alleine bin,
erinnern an das was war, so schön ist…
es sich anfühlt als wenn alles gut ist wenn du bei mir bist,
ich nie bei dir und für dich sein musste was ich nicht bin,
noch nichts mit dir Alltag und selbstverständlich ist,
ich nicht mehr weiß wie es ohne dich war,
wie Leben ohne dich überhaupt funktionieren konnte,
und mir auch gar nicht vorstellen will je wieder ganz ohne dich sein zu müssen...
ich noch immer ganz ungeduldig bin bis ich dich endlich wieder hab...

bist Du mein Mensch

Danke für die viele schöne Zeit mit Dir





So, und jetzt muss ich noch ein bisschen was tun. Es erscheint mir seltsam Normalität zu leben in einer Welt, die auf ihre Art so sehr aus den Fugen geraten ist...




Sonntag, 13. März 2011

Zeit - los

... und dann war der Tag einfach vorbei. Meine Freundin kam kurz nach 10 Uhr heute vormittag. Die Zeit die die Sache braucht die sie mit mir machen wollte, haben wir beide völlig falsch eingeschätzt. Angefühlt hat es sich wie höchstens 2 Stunden - aber der Blick zur Uhr hat gezeigt das es gut 4 waren... und es wären noch mehr geworden - denn wir haben nicht einmal 50% dessen geschafft was auf dem Plan stand - als es klingelte und mein "nächster Termin" auf der Matte stand... Und auch da ist die Zeit im Eilflug vergangen...
So ist es mir damals mit meinem herzallerliebsten Sternenmann auch immer gegangen...  Minuten fühlten sich an wie Sekunden, Stunden wie Minuten und am Ende hat die Zeit nie gereicht... wir haben so viel Zeit miteinander verbracht - aber angefühlt hat sie sich immer wie ganz wenig Zeit...

Heute abend habe ich dann wenigstens noch schnell die Unterlagen für die morgigen Unterrichtsstunden fertiggestellt und danach treffe ich mich mit meiner Freundin und es folgt die Fortsetzung von heute.

Morgen der Tag ist vollgestopft, übermorgen der, Mittwoch und Donnerstag auch... frühstens am Freitag folgt ein "normaler" Tag - zumindest nach jetztigem Stand...
Sonntagabende... irgendwann einmal haben die sich angefühlt wie die Zeit die bleibt noch einmal zu genießen, zu nutzen bevor die neue Woche anfängt... Heute abend ist es eher wie schon innerlich auf dem Sprung sein und schon mitten im Sturm denn wie die "Ruhe vor dem Sturm"...

Zwischendurch habe ich heute am Tag immer wieder mal geguckt was es Neues aus Japan gibt - und ganz schnell wieder weggesehen. Als kleines Mädchen habe ich die Augen fest zusammen gekniffen, später die Hände vor die Augen gehalten... in gewisser Weise scheint sich an diesen Verhaltensweisen nicht sehr viel geändert zu haben - auch wenn ich es längst besser weiß... Nur weil ich etwas nicht sehe, heißt das nicht das es nicht da ist...

Japan ist nah

Ein gemütlicher Sonntag wird das nicht... So oder so nicht.
Abgesehen davon das eine Freundin heute vormittag kommt weil sie eine "private Fortbildung" braucht, hat mich Schmierläppchen auch gebeten heute nachmittag noch einmal auf seine Unterlagen zu sehen die er für eine Besprechung morgen vorbereitet hat.
Gestern abend als er kurz anrief um mich zu fragen ob ich mir die Zeit für ihn nehmen kann, hat er gesagt - "ich weiß ja auch nicht wie das gekommen ist, aber immer wenn ich mit Ihnen gesprochen habe, geht es mir doch wieder ein bisschen besser..." Und Schmierläppchen wäre nicht Schmierläppchen wenn er das nicht gleich ein wenig relativieren würde - "... na ja, nicht immer, aber meistens..."
Es wird ein starkes Stück Überzeugungsarbeit brauchen damit er für sich erkennt, dass das Raubtier ihn kaputt macht wenn er nicht für sich selber Kompensationsmechanismen entwickelt - und anfängt zu begreifen und fühlen das er nichts davon persönlich nehmen darf weil es eben auch nicht persönlich ist.

Wenn ein Mensch einen Kontrollzwang hat und ein übersteigertes Geltungsbewußtsein - dann kontrolliert er mich nicht weil ich es brauche - sondern weil er es braucht... Und ich bin auch nicht klein nur weil jemand anderes sich aufplustert, niemand qualifiziert sich alleine dadurch das er andere abqualifiziert... ich hoffe das wird Schmierläppchen irgendwann auch noch erkennen, hoffentlich nicht zu spät... Na ja, und bis dahin wird er mich wohl anrufen - und das ist dann ja auch ganz gut so.


Aber ganz abgesehen davon wird dieser Sonntag nicht gemütlich, auch Japan ist inzwischen in meinem Wohnzimmer angekommen.
Es verändert meine Wahrnehmung, ist wie eine Rückbesinnung auf das was wirklich wichtig ist und schreit nahezu danach, eigene Standpunkte zu überdenken und alles neu zu gewichten.

Die ersten Tage als mir das alles so "unaufgeregt" erschien, da waren es ein paar Schlagworte - Jahrhundertbeben, Tsunami, AKW betroffen, Explosion...
Aber gleichzeitig - wie immer bei besonderen Vorfällen - geben sich bei allen Nachrichtensendern "die Experten" die Türklinke in die Hand. In diesem Fall konnte man sehr viel über die Bauweisen in Japan erfahren und weil die so sehr auf Erdbeben ausgerichtet ist, vergleichsweise wenige (Hoch)häuser eingestürzt sind. Das was aktuell aus Japan an Bildern kam war sehr begrenzt, die Zahl der Opfer ebenfalls, viele Menschen wurden zwar noch vermisst... Liveberichte wo es hieß das man sich hilft, einige Geschäfte offen blieben um denen Unterschlupf zu bieten die gerade keine Gelegenheit mehr hatten nach hause zu kommen... und man sogar abends in Restaurants essen ging... Ein bisschen entstand bei mir das Bild einer Nation in der Krise, die aber bestens auf so ein Ereignis vorbereitet war und alles bestmöglich im Griff hat und sich zu helfen weiß...

Heute morgen schlafen "die Experten" wohl noch und können deshalb nicht in die Fernsehstudios,
gleichzeitig gibt es immer mehr Bilder aus dem Land - und ... mir fehlen die Worte.
Die Bilder an sich sind schon sehr verstörend, erschütternd, unerträglich - sich aber vorzustellen was alles an diesen Bildern hängt an Leid, Verzweiflung, Elend ist gar nicht möglich.

Wenn ich mir nur mal vorstelle ich würde meine Wohnung für kurze Zeit verlieren mit allem was drin ist - das wäre schon eine Katastrophe - gleichzeitig aber niemanden mehr haben der helfen kann weil alle in gleicher Situation sind soweit das Auge blickt, keine Infrastruktur mehr - und noch der Verlust von Menschen die einem am Herzen liegen...
In diesem Ausmaß mir das vorzustellen - ist schon unmöglich... Schon die Vorstellung könnte ich nicht aushalten... Wenn derart betroffen mitfühlen im ganzen Ausmaß ginge, wie kann ein Mensch das aushalten???

Ich kann mir nur vorstellen, dass die Menschen dort derart unter Schock stehen das sie "funktionieren". Das ist dann vielleicht auch schon das Beste was man diesen Menschen im Augenblick wünschen kann, dass sie irgendwo in sich noch die Kraft haben zu funktionieren...  und das wenn der Schock vergeht, sie dann wieder in einer "Normalität" oder "Ordnung"  sind, die ihnen die Kraft gibt das Erlebte zu verarbeiten. Obwohl mir wirklich jede Vorstellung davon fehlt wie das je gehen soll.

Aber die Wirklichkeit ist ja noch viel schlimmer - die armen Menschen können sich jetzt nicht ausschließlich um das eigene Überleben kümmern, um die Rettung der jetzt noch irgendwo Hilflosen, um die Versorgung, das Aufräumen... Es ist ja alles noch nicht vorbei - da ist ja auch noch der drohende atomare Gau...

An diesem Morgen ist Japan für mich sehr nah. Ich weiß nicht viel mehr über Japan als das was man im täglichen Leben so mitbekommt, aus Geschichtsbüchern kennt... die wenigen Japaner die ich je gesehen habe, haben in mir den Eindruck eines sehr freundlichen, begeisterungsfähigen Volkes  hinterlassen. Diese scheinbar allzeit lachenden Menschen jetzt in so einer Katastrophe zu wissen, das sie für lange lange Zeit ihr Lachen verloren haben werden... dafür gibt es keine Worte - und wenn doch, so kann ich sie nicht finden.

Und dann höre ich unsere Pappnasen von Regierung... Sicherheitsstandards in Deutschland werden überprüft... Diese Technologie war gefährlich, ist gefährlich und wird es auf unabsehbare Zeit bleiben, ganz abgesehen davon, dass bis heute ja noch keine Lösung zur Endlagerung für den anfallenden Müll gefunden ist - und das alleine ist Grund genug sich davon zu verabschieden.
Und sie ist nicht nur gefährlich - sondern im Ernstfall nicht beherrschbar mit unüberschaubaren Folgen.

Gestern habe ich "meinen Menschen" vermisst weil es mit ihm soviel mehr Spaß gemacht hätte Pläne für den Tag zu schmieden, in den Sonnenschein zu stürmen, im Straßencafe einen Kaffee zu trinken... einfach den schönen Tag mit ihm zu erleben... Heute vermisse ich ihn und seine Sicht auf die Welt - um mich in meiner zu bestätigen oder sie noch einmal zu verändern, zu vertiefen... neue Denkanstöße zu geben...

Samstag, 12. März 2011

Frühlingsgefühle in lila

Heute morgen - der Zeit in der ich unter der Woche auf den allerletzten Drücker aus dem Bett springe, bin ich heute morgen - erwartungsgemäß - auch ohne Wecker wach geworden. Habe mich über den Sandmann geärgert der viel zuwenig Sand gestreut hat... lag noch ein paar Minuten eingekuschelt in meiner Decke da und dachte darüber nach was, wie, wo heute anliegt...
Das was sich für mich wie ein paar Minuten nachdenken anfühlte, war in Wirklichkeit noch eine kurze Weile dem Tag entgegen träumen. Die Zeiger der Uhr haben mir verraten, dass es so gewesen sein muss.
Als ich wieder aufwachte, zwängte sich das Tageslicht mit Sonnenschein durch die Schlitze der Rolläden.

Draußen ist es freundlich, hell - und die frische Luft weht herein. Es fühlt sich sehr nach Frühling an - nach Aufbruch, nach der Vorstellung die Winterstarre und Müdigkeit abzustreifen und in die Welt zu stürmen.
So ist es jedes Jahr neu... wenngleich sich das was ich mit Aufbruch und losstürmen verbinde, im Laufe der Jahre verändert hat.

Ganz früher war es einmal die kratzigen, scheußlichen Wollstrumpfhosen in den hintersten Winkel des Schrankes verbannen zu wollen und endlich wieder Kniestrümpfe und Söckchen hervor zuholen. Meistens durfte ich das dann noch nicht so früh wie ich es gerne wollte - ein viel gehörter Satz "... eine Schwalbe macht noch keinen Frühling..." Es waren tränenreiche Machtkämpfe die da um ein paar Söckchen entbrannten - und die ich natürlich fast immer verloren habe. Aber was ist schon ein bisschen frieren gegen das Gefühl von Frühling und Aufbruch???
So verrückt bin ich heute noch... hab viel zu früh in den letzten Tagen den dicken Wintermantel gegen eine dünne Jacke ausgetauscht, die Winterstiefel gegen meine heißgeliebten Glitzersteinchen-Schuhe... - kein Wunder das jetzt die Nase schnieft ;-).

Später irgendwann im Leben war Frühling Aufbruch - weil die Zeit der vielen langen dunklen Tage endlich zu Ende ging... es wieder Spaß machte die Treffpunkte auf Spielplätzen und Bushaltestellenhäuschen oder den Bänken auf dem Marktplatz aufzusuchen, mit Gleichaltrigen zu reden, lachen, albern... und die Schmetterlinge bei ihren ersten Flugversuchen im Bauch zu erleben...







Und heute??? Hmmm... Das Gefühl das der Hauch von Frühling auslöst - Aufbruch, losstürmen - das ist noch immer da... vielleicht nur nicht mehr ganz so klar wohin es gehen soll, gehen kann. Die Unbefangenheit  und Leichtigkeit ist verloren gegangen oder? Es geht nicht mehr einen Anfang zu sehen und losstürmen, ohne das nicht auch Fragen auftauchen wo das enden wird... Jetzt wo ich so darüber nachdenke, scheint sich ein Kreis zu schließen.

Nichts was wir sehen, hören, erleben ist einfach so - und dann vorbei wie nie gewesen. Alles, alles macht irgendetwas mit uns. Das was heute geschieht, entscheidet darüber wer wir morgen sind. Ob genau das das ist, was gemeint ist, wenn es heißt "sei doch mal vernünftig, werd doch mal erwachsen?..."
Es gibt noch immer sehr viele Dinge die ich mache obwohl sie vielleicht nicht "vernünftig" sind und soviele die vermutlich nicht "als erwachsen" bezeichnet werden können - und genau das sind häufig die Sachen die mich vergnügt machen und zum Lachen bringen. In anderen Dingen bin ich dann wohl leider schon sehr vernünftig und erwachsen und versuche alles zu kontrollieren um den Preis der Leichtigkeit und Unbefangenheit...

An Tagen wie heute - der Hauch von Frühlings"gefühl" der mich umweht, lockt, ruft... Es macht Lust unter die Dusche zu hüpfen, die Haare zu stylen, Farbe ins Gesicht zu zaubern, in Schnick-schnack-Schuhen durch die Weltgeschichte zu spazieren... irgendwo inmitten von Menschen neugierig das Leben zu beobachten, in einem Straßencafe sitzen und ohne jeden Blick auf die Uhr den Augenblick genießen...
Warum ich das jetzt nicht mache? Was mich daran hintert?... vielleicht der Gedanke das ich meine Zeit sinnvoller nutzen muss...
Aber was kann sinnvoller sein als Augenblicke zu genießen, zu machen was sich anfühlt wie ein bunter Tag mit vielen Eindrücken? Oder anders - der Blick auf Sinn und Zweck ausgerichtet, verhindert das Sehen, Fühlen und Erleben von dem was Leben auch sein kann - einfach schön, aufregend, neugierig machend...


17.2.06
Ob ich auch von Dir geträumt habe?
Ich habe schon von Dir geträumt als ich Dich noch gar nicht kannte,
gelegentlich...

jetzt wo ich Dich kenne,
habe ich keine anderen Träume mehr...
verliere ich mich in meinen Träumen von Dir, mit Dir
bis ich dich spüren kann als wärst du da, auch wenn du es nicht bist…




10.08.2006
Denke an gestern abend…

Daran wie viel Worte sagen können,
wie viel sie sein können
und wie viel ihnen immer wieder fehlt…

Ich höre deine Worte
und sie lassen dich mir nah fühlen
auch wenn du gar nicht da bist...
aber deine Nähe können sie nicht ersetzen.

Ich höre deine Worte
und sie fühlen sich warm an
aber deine Wärme können sie nicht ersetzen.


Wenn du nicht bei mir bist,
Worte reichen müssen,
dann können sie mich alles fühlen lassen
Wärme, Nähe, Vertrauen, Sicherheit, Sehnsucht
Wenn du nicht bei mir bist,
Worte reichen müssen,
dann fehlt mir alles
weil du mir fehlst.

Sehnsucht nach dir,
dich in der Erinnerung zu spüren,
ist das schönste Gefühl der Welt,
davon krieg ich nie genug
und ich bin glücklich...
Sehnsucht nach dir,
dich in der Erinnerung spüren,
tut unendlich weh...

Dich vermissen
ist das Glück etwas zu haben worauf ich mich freuen kann-
auf dich.
Dich vermissen
ist Traurigkeit und Sehnsucht
die lähmt und verzweifeln läßt...

Worte sind immer irgendwie Wahrheit und Lüge zugleich…
sind alles und nichts...
Ich möchte das wir nie aufhören soviel zu reden,
alles zu sagen...
und ich möchte mit dir anfangen
im Fühlen zu versinken
weil es da keine Worte mehr braucht... 


11.08 Uhr:
Der Tag treibt vor sich hin - und ich einfach mit ihm... Spülmaschine läuft, Waschmaschine läuft, im Bad kann man sich spiegeln... warte auf den Mitarbeiter des Fahrradreparturservices der mein Fahrrad abholen wird um es fit für den Frühling und Sommer machen wird... Frage mich was den Frühling der Gegenwart so anders macht als sie in der Vergangenheit waren - was mich so anders macht... In alten Zeiten und Worten stöbern... manchmal hilft es sich an sich selber zu erinnern, daran was vom Alltag verschüttet noch immer in einem ist... Aber manchmal ist die Wahrheit des vergangenen Tages auch nur die Lüge des gegenwärtigen... Oder alles beginnt - aus dem Kontext gerissen - sich unglaublich anzufühlen und war doch Teil der Wirklichkeit...
Ich merke wie ich beginne mich zu zensieren, die Gedanken, das Fühlen... mich selber abdränge, ablenke - so als wäre dann all das nicht da, für das noch keine Worte gefunden und gesucht wurden.

Wenn ich genauer darüber nachdenken würde - bis in die letzte Konsequenz - dann ist es vermutlich ein sehr sehr dummer Wunsch... aber ich will jetzt nicht nachdenken - sondern einfach wünschen...
In diesem Augenblick wünschte ich, das Leben selber hätte einen Reset-Knopf mit dem man alles noch einmal auf einen bestimmten Anfang setzen kann. Ohne diesen Knopf gibt es leider keinen Weg zurück - Fortsetzungen sind leider nun mal nicht wirklich ein Anfang "wie das allererstemal" sondern nur ein Abklatsch des Gewesenen. Das allererstemal kennt keine Wiederholung sondern bleibt einzigartig, eine Einzigartigkeit die jeder Fortsetzung fehlt.


11.47 Uhr:
Japan... ich versuche die Nachrichten aus diesem Land zu überhören, zu glauben was ich höre ohne es kritisch zu hinterfragen - alles andere kann nur Angst machen... Gerade hörte ich  "... es deutet immer mehr darauf hin, das erste Metallbehälter beschädigt sind und eine Kernschmelze nicht mehr ausgeschlossen...Explosionen in AkW, AKW-Außenhülle beschädigt..." Diese Informationen kommen so unaufgeregt daher, als hätte es geheißen, ab kommender Woche ist Butter im Angebot... Jetzt heißt es schon - das wohl bereits eine Kernschmelze im Gange ist... auch höchst unaufgeregt... Und vermutlich nur für den Fall das jemand doch auf die Idee kommt genauer hinzuhören oder sich gar Gedanken zu machen - gleich noch der Hinweis - für uns in Deutschland sei eine Gefährdung dadurch aber nahezu ausgeschlossen... So - ist es??? Was bedeutet "durchaus aber nahezu"??? Klingt für mich nicht wirklich beruhigend... Wie kommt man zu dieser Einschätzung???

Die Glocken des nahegelegenen Kirchturms zeigen an das es Mittag ist... Das Läuten der Glocken zu bestimmten Tageszeiten gefällt mir richtig gut - erinnert ein bisschen an "die gute alte Zeit" - als die uns Kinder sagte das es Zeit wird nach hause zu gehen... Gerade habe ich Wäsche draußen aufgehängt - heute ist eindeutig der Tag von dem ich gesagt habe, das ich ihn lesend auf der Sonnenliege verbringen würde... werde ich mir diese "Mühe" für mich selber geben - den Alltag abbremsen für das sammeln schöner, erholsamer Augenblicke???


2.9.06 Es war einmal…

so fangen alle Märchen an...
und Geschichten aus längst vergangenen Zeiten,
die, die so oft die gute alte Zeit beschreiben…


Aber manchmal ist sie noch gar nicht so alt
und manchmal war sie auch nicht schön…
Manchmal war die vergangene Zeit die,
in der Träume und Hoffnungen geboren wurden…
Und manchmal werden diese Träume wahr
kann man sie leben,
und manchmal werden werden gelebte Träume
zu Alpträumen.
Manchmal schreckt man aus diesem Alptraum auf,
hat die Chance auch noch einen schönen Traum zu träumen
und vielleicht das Glück ihn zu leben…
Manche Alpträume enden nie…


Es war einmal...
und es war nicht schön…
Die Welt war grausam und gemein,
das Herz fror und weinte bitterlich,
fühlte sich einsam und alleine,
hilflos, schutzlos und wehrlos in einer bösen Welt…
Aber dann eines Tages entdeckte es die Magie der Worte,
das man mit Worten spielen kann,
sie tanzen lassen
und Bilder malen
in warmen bunten Farben.
Farben können funkeln, strahlen, glänzen, glitzern
und das Herz fühlte sich wie eine Prinzessin im Diamantenregen,
lauschte den Liedern die der Wind für sie sang,
ließ ihn über die ausgestreckten Arme streichen
und hörte ihn flüstern "schließ die Augen"...
und dann ließ er aus ArmenFlügel werden
und trug die Prinzessin weit davon
in das Zauberland wo die Liebe wohnt.
Die Worte konnten Sonnenstrahlen zaubern
und diese dann kitzeln und ein Lächeln entlocken,
sich wie eine wärmende Decke über die Haut legen
in die sich die Prinzessin einkuscheln konnte.
Und die Worte ließen den Mond lächeln
wenn er nachts durchs Fenster sah
um ihren Schlaf zu bewachen,
die Sterne zauberten jede Nacht Hoffnungsschimmer
in den dunklen Himmel
in ungezählter Zahl,
und immer wenn es eng im Leben wurde,
pflückte sich die Prinzessin einen Stern.
Und die Worte sagten ihr,
das egal wieviele Sterne sie auch pflücken muss
es werden immer genug am Himmel bleiben
um die Hoffnung nie zu verlieren.


Die vielen kleinen Bilder aus Worten
ließen sich zu schönen Träumen zusammen setzen,
die Träume wurden zu Wärme und Licht
und darin fühlte sie sich beschützt und geborgen.
Und die Prinzessin träumte und wartete auf den einen,
der kommen würde all die Träume durch Leben zu ersetzen.


Wie enden alle Märchen?
...und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute...


und wenn die Prinzessin nicht gestorben ist,
dann träumt sie noch heute,
läßt sich vom Regen küssen,
von den Sonnenstrahlen die Tränen trocknen,
von der Sonne umarmen,
und vom Wind Flügel geben,
lauscht ihm wenn er singt und flüstert
und tanzt zu seinen Klängen durch die Zeit,
läßt noch immer vom Mond den Schlaf bewachen
und pflückt die Sterne die sie braucht
um etwas zu haben was ihr alleine gehört,
das sie ganz festhalten
und ihr niemand weg nehmen kann...


06.09.06
Irgendwann in der Nacht…
eigentlich zu müde hier zu sitzen,
zu müde die Finger über die Tastatur gleiten zu lassen…
zu müde Spaß daran zu haben wenn die Gedanken fliegen,
zu müde sie einzufangen,
aber wenn ich liege,
dann fühlt sich der Kopf so hellwach an und denkt und denkt und denkt…
und das Herz fühlt…

Weiß nicht so ganz genau warum,
aber vorhin kam mir auf einmal in den Sinn das ich Alltag geworden bin,
ich bin Alltag…
Und ich hab mich gefragt wieso ich das denke,
warum sich das so anfühlt -
weil er nichts Besonderes, ein ständig sich wiederholendes Einerlei ist,
weil ich auch so bin?

Und ich habe mich gefragt was mich das grad so fühlen läßt -
ich weiß es nicht… und ich denke und denke…
Laufe in der Zeit und der Erinnerung vor und zurück…
und ich finde soviel in den Zeilen was mir sagen müßte das ich nicht der Alltag bin…
Und ich finde soviel zwischen den Zeilen das mich fühlen läßt, das ich es irgendwo auf dem Weg von gestern nach heute dann wohl doch geworden bin…

Und weißt du was?
Vielleicht ist es grad auch nur so wie es ist,
weil ich noch immer nicht glücklicher sein kann als du es bist,
nicht zufriedener,
nicht zuversichtlicher
nicht hoffnungsvoller...

Und so wie auf einmal dieses Gefühl Alltag zu sein da war,
so auch eine Frage…
und ich würde sie so gerne stellen…
aber ich denke ich habe einfach Angst vor der Antwort -
weil es eine sein könnte die mir nicht gefällt -
aber noch viel mehr - das ich die bekomme die sich suche, mir wünsche -
sie dann höre aber noch immer nicht fühlen kann…
und weil ich denke das das dann die Stelle ist an der ich anfange anstrengend zu sein wenn selbst die richtige Antwort nicht reicht und die Frage einfach bleibt -
so als hätte es gar keine Antwort gegeben…

Ist das jetzt die Stelle wo das Schweigen beginnt und der Alltag anfängt wirklich Alltag zu werden,
die wo totgeschwiegen wird bis am Ende nichts mehr bleibt?

Grade muss ich an das Ende des Winters denken,
dann wenn Schneeflocken die vom Himmel fallen aufhören das Herz zu erfreuen,
wenn die Kälte nicht mehr zum Kuscheln inspiriert,
die langen dunklen Abende anfangen aufs Gemüt drücken ,
wenn das Herz nach Licht und Sonne und Wärme zu rufen beginnt...

dann ist es vielleicht gar nicht so wichtig zu wissen ob es Sommer wird,
und auch nicht wann -
dann ist das Herz schon glücklich wenn es davon träumen kann…
vom Sommer irgendwann...


16.45 Uhr:
Gestern wollte ich hilfreich zugreifen, d.h. genau das habe ich getan - und mir vermutlich irgendeinen Nerv eingeklemmt oder zumindest etwas kräftig gezerrt und es macht autschhhhhhhhh...

Ansonsten habe ich gerade einen Nachrichtensender laufen - und die Meldungen aus Japan - einfach nur furchtbar und erschreckend... als wäre das Erdbeben und der Tsunami noch nicht schlimm genug gewesen die alles verwüstet haben und soviele Opfer gefordert haben - tauschende Menschen sind noch vermisst... jetzt droht wohl tatsächlich der atomare Gau, das Dach des Reaktors soll nach Explosionen eingestürzt sein... und es war im Laufband zu lesen "Experten sagen das das jetzt schlimmer ist als Tschernobyl"...

Und als wäre das alles nicht schlimm genug... man hält unsere Bevölkerung offensichtlich für voll beschränkt. "Betreiber: deutsche AKW sind erdbebensicher". Wer soll das denn nun glauben??? Japan ist eine Erdbebenregion die ihre Forschung, Technik - und Bauweise voll darauf ausgerichtet haben - und bei denen war das AKW dann ja offensichtlich trotzdem nicht erdbebensicher... Was bitte sollte bei uns besser sein??? Bauen wir erdbebensicherer nur weil sehr gelegentlich der Boden unter uns auch mal ein bisschen, i.d. Regel für uns gar nicht spürbar ruckelt - als die Japaner die regelmäßig durchaus stärkere Erdbeben haben???, ein Land das den Kindern schon in der Schule beibringt wie sie sich im Notfall verhalten müssen??? Mag sein das wir nicht mehr unbedingt das Land der Dichter und vor allem Denker sind, das wir wohl einmal waren... aber Volltrottel sind wir deshalb auch nicht... Wieso denken manche Menschen man könnte uns jeden Blödsinn verkaufen??? erzählen???


14.8.07

Wenn…

ich morgens aufwache und noch bevor die Augen aufgehen, es sich anfühlt als würde ein schöner Tag auf mich warten weil dir in ihm begegne…

du nirgends in dem Tag für mich zu finden bist und ich dich mehr vermisse als ich sagen kann, du so weit weg scheinst als könnte ich dich nie mehr finden und dann doch immer nur wenige Worte von dir reichen und es ist als wärst du nie weg gewesen…

dich vermissen so schlimm war und wenige Worte reichen um Freudentränen kullern zu lassen weil du endlich wieder bei mir bist…

der Tag mich einfängt und auslaugt und ich trotzdem gar nicht anders kann als auf dich zu warten, weil einschlafen ohne dich noch immer nicht geht…

alles mit dir ist wie schon seit so langer Zeit und trotzdem nicht Gewohnheit, nicht Alltag sondern immer noch wie das Besondere eines jeden Tages der kommt und geht...

ohne dich unterwegs sein nicht geht, ohne dir in meinen Gedanken doch alles zu zeigen und zu erzählen was ich sehe, was mir gefällt, mißfällt, freut, verärgert…

ich dir noch immer alles erzählen will was der Tag brachte und nahm…

du die Anlaufstelle für mein ganzes Leben bist, weil du es mir so einfach zu machst zu sein wie ich bin…

es keine Träume ohne dich gibt…

ich mich freue wenn du vergnügt im Leben unterwegs bist auch wenn das heißt immer wieder heißt dich gehen zu lassen…

ich noch immer jeden einzelnen Augenblick will, den ich mit dir erleben kann...

jeder Gedanke an gestern mit dir, noch immer ein Lächeln zaubert…

wenn mein Herz anfängt zu hüpfen einfach weil ich dich sehe…

dich sehen soviel Lust macht dich zu drücken, zu umarmen, festzuhalten…

dich ansehen noch immer nicht geht ohne mich einfach zu freuen…

es immer noch so wichtig, so schön, so richtig ist dich zu haben…

ich mich gar nicht mehr daran erinnern kann wie Leben ohne dich funktioniert hat…

wenn ich immer noch keine Ahnung habe, wie es hätte werden sollen, werden können wenn wir uns nicht gefunden hätten…

immer noch so einfach ist alles zu sagen was ich noch nie gesagt habe…

die Sehnsucht nach dir mich nicht los läßt…

es noch immer keinen Menschen, keinen Platz auf der Welt gibt wo ich lieber wäre als einfach nur bei dir…

wenn Sonnenschein reicht, um nichts mehr zu wollen als mit dir in den Himmel zu sehen und mit den Blicken die Wolken zu verfolgen…

Sturm und Regen Lust macht auf einfach ankuscheln, einkuscheln und mit dir träumen…

ohne dich sein nur aushaltbar ist, weil es dann immer wieder mit dir sein wird…

ich nie glücklicher, zufriedener sein kann als du es bist…

dein Schatz sein, sich anfühlt wie das Beste was ich je im Leben werden konnte…

dann weiß ich das du das Beste bist was mir je passieren konnte,
das war schon ganz am Anfang so und daran hat sich in all der Zeit nichts geändert.


Die Worte in lila lesen ist ein bisschen so wie das Erinnerungskästchen öffnen - und es fühlt sich sehr seltsam an - ganz nah, ganz lebendig wie eben erst gewesen - und gleichzeitig völlig fremd... vielleicht weil mir der Mensch fehlt der solche Worte finden lässt...

Da fällt mir gerade ein... Wie tief ist eigentlich das Meer?