Sonntag, 31. Juli 2011

Lavendel

Seit Wochen blüht der kniehohe Lavendel in zwei riesigen Töpfen auf meinem Balkon - und sofern das Wetter es zulässt sind sie ständiges Anflugziel von ganz vielen Bienen. Auch seltsam - ich habe schon lange nicht mehr soviele dicke, scheinbar flauschige Bienen gesehen die friedlich ihren Blütennektar sammeln wie hier auf dem Land. Die Städte scheinen mehr die Heimat von Wespen zu sein - und davon habe ich hier bislang erst sehr sehr wenige gesehen... 

Ich liebe den Duft von Lavendel - und das auch nur wenn er von den Pflanzen selber verströmt wird - als Parfüm finde ich, riecht es immer irgendwie nach alt, muffig... eben nicht wirklich nach hmmmmmmmmmmm- Lavendel. 
Jetzt hängen ganz viele Lavendelsträußchen in meinem zuhause und das gefällt mir richtig gut. 

wenn ich an Sonntage denke...

Wenn ich an einen Sonntagmorgen im Sommer denke,
dann denke ich an Sonnenstrahlen die durchs Fenster auf mein Bett fallen,
Tatendrang in mir wecken und mich aus dem Bett springen lassen.
Ich denke an heißen, dampfenden Kaffee,
den Duft von knackig hellbraunem Toast,
süßer Marmeldade,
pieksende Krümmel im Bett,

und ganz doll an dich.

Samstag, 30. Juli 2011

Für manche Menschen...

... für manche Menschen würde ich ans Ende der Welt gehen, alles hinter mir lassen, jede Mühe in Kauf nehmen - 
für andere gehe ich nicht einmal ans Telefon, nicht an die Haustür und überhaupt nirgendwo hin, jeder Schritt wäre einer zuviel, jedes Wort, jeder Gedanke...



Es ist gut wie es ist...

Was ist Glück? Gibt es eine allgemein gültige Definition dafür? Oder gehört dem Glück tatsächlich immer nur der Augenblick? 

Draußen ist es dunkel, windig, vereinzelt klopfen Regentropfen an meinem Fenster, das Chaos der letzten Tage ist längst einer Ordnung gewichen in der ich mich wohlfühlen kann, Kerzen und Teelichter zaubern ein warmes Licht in den Raum, spiegeln sich im roten Wein... es läuft ein alter Spielfilm... der Abend gehört mir, heute nacht kann ich alle Träume zu Ende träumen und morgen früh ausschlafen... es fühlt sich alles richtig, gut an. In diesem Augenblick ist es gut das es ist wie es ist... Vielleicht ist das schon Glück - einfach im Augenblick verweilen zu können mit dem Gefühl das es gut ist wie es ist... keine innerliche oder äußere Jagd nach dem was (vielleicht?) fehlt. Vielleicht ist es schon Glück Zufriedenheit in sich zu spüren oder Ruhe, innehalten zu können...

Grauer Samstag

Es sieht aus wie Herbst - und es fühlt sich an wie Herbst und fast komme ich auf die Idee mir die warmen Farben des Herbstes herbei zu wünschen, die Kälte die mit der Abenddämmerung aufzieht am Ende des Tages mit den letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres...  Aber nein, dafür ist es noch viel zu früh im Jahr, zuerst brauche ich noch ein bisschen Sommer, Sonnenschein... 

Vorhin war ich in der Stadt... aber das hat mir heute irgendwie überhaupt gar nicht gefallen - und das Wetter war sicherlich nur zu einem kleinen Teil daran Schuld. Das Samstags- oder Wochenendegefühl konnte ich nicht entdecken, alle schienen in Gedanken und schnell, mit eher mürrischen Gesichtern unterwegs zu sein. Es war so merkwürdig gedämpft laut, das selektive Hören hat nicht funktioniert - ich habe irgendwie alles und doch nichts gehört... nicht was der eine Mensch zu einem anderen sagte, nicht die Lautsprecherdurchsagen im Einkaufszentrum... Mein Lieblingsdekolädchen hatte heute nur  grellbuntes kitschiges Allerlei, nichts das ich hätte mit nach hause nehmen wollen.

Der Junge mit der Mundharmonika...

... hab ich ja ganz vergessen... "der Junge mit der Mundharmonika" ist tot. Ein Schlagerstar aus meinen Kinderzeiten als meine Schwester und ich noch auf den Tisch kletterten mit dem Springseil in der Hand um "Hitparade" zu spielen. Der Tisch war die Bühne, der Handgriff des Springseils das Mikrophon... 


Erst neulich habe ich mir eine CD mit diesen alten Liedern von ihm gekauft... 


Seltsam wie sehr Musik Erinnerungen unvergesslich einbrennen kann - oder?  Eine der Erinnerungen ist, das meine Mutter vormittags immer einen ganz bestimmten Radiosender bei der Hausarbeit laufen hatte - da gab es von halb 11 bis Mittag ein Wunschkonzert bei dem die Zuhörer anrufen konnten, bzw. wurden Karten mit deren Wunschlied und wen sie damit grüßen wollten vorgelesen. Ich fand die Sendung auch immer sehr schön, weil da lauter schnulzige Schlager liefen - genau richtig für rosa-rote Mädchenträume für die Zeit "wenn ich groß bin...".


Jetzt bin ich groß - und das Leben hat ganz andere Wendungen genommen als irgendwann einmal gedacht - vielleicht ist es nicht besser oder schlechter - aber eben ganz anders...

Glaubensbekenntnisse vs Lippenbekenntnisse

Der Sommer macht noch immer Pause - und mich ganz verrückt. Gestern war es so drückend warm, schwül, gab es Sonne, Wind und wolkenbruchartige Regenfälle... Heute morgen ist der Himmel bedeckt und schon wieder so windig und kalt das ich im Bad die Heizung angemacht habe. Es sieht mehr nach Herbst wie nach Sommer aus - und ob ich glauben soll das der Sommer noch einmal zurück findet... ich glaube nicht.


Heute morgen war ich ganz früh kurz wach - und dann habe ich einfach das gemacht was ich mir gestern schon vorgenommen habe - dem Tag einfach entgegen gebummelt, geträumt, gedöst. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich schon völlig diese merkwürdige Zeittaktung übernommen habe die immer nur "schnell, schnell, schnell" vorgibt. Ich musste mir selber sagen das es keinen Grund gibt hektisch aus dem Bett zu springen, das ich den ganzen Tag tun und machen kann was ich will - und wieviel oder wenig das am Ende sein wird - das entscheide ich.


Manchmal denke ich an den letzten Winter zurück - an die Zeit in der das Dorf wie ausgestorben schien, es so leise war das lediglich die beleuchteten Fenster am Abend verraten haben das hier noch andere Menschen leben. Es kommt mir so vor als wäre das für mich eine ruhige, langsame Zeit gewesen - aber vermutlich - würde ich genauer darüber nachdenken, Worte aus dieser Zeit lesen, müsste ich feststellen das dem wohl nicht so war. 
Die dunklen Abend und schwarzen Nächte mit den vielen Sternen über meinem Dach, den blinkenden Positionslichtern - all das was ich jeden Abend neu von meiner Dachterrasse aus fasziniert bewundert und betrachtet habe - das vermisse ich. Diese ruhigen, leisen Augenblicke mit den blinkenden Sternen, alleine mit den Gedanken die in der Zeit vor und zurück spaziert sind, all das gestreift haben was war, all das was sein könnte... 


Es ist richtig lange her - zumindest fühlt es sich grad so an, dass ich zuletzt einen Himmel voller Sterne sah oder den Mond riesengroß in die Nacht leuchten... zuviele Wolken, an jedem Abend, in jeder Nacht.


Meine Gedanken sind ständig bei "dem Urgestein" das jetzt von Bord geht. Ein bisschen kann ich es noch immer gar nicht glauben weil es so unvorstellbar ist. Sie ist ein paar wenige Jahre älter als ich - und war schon da als ich noch in die Schule ging und mein Berufsweg keineswegs so klar war... Und während ich dann irgendwann auch in die Arbeitswelt eintrat, alle paar Jahre den Arbeitgeber wechselte immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen, neuem Wissen, einen zweiten Beruf erlernte, in diesem Erfahrung sammelte und wieder nach wenigen Jahren wechselte... in all der Zeit - tagein- tagaus - war sie schon da... wurde dort von einer jungen ahnungslosen Frau zu einer mit ganz viel Erfahrung und Fachkompetenz, einer die die Geschichte des Unternehmens fast von den Anfängen an kennt, all die Menschen die irgendwann mal die Geschicke des Unternehmens leiteten, sah zu wie es größer wurde, sich veränderte... Und es hat sich viel verändert, sehr viel - alleine in den wenigen Jahren in denen ich da nun schon bin... All diese Veränderungen hat sie mitgetragen und sich dabei ihre Ideale immer bewahrt, das worum es eigentlich geht nie aus den Augen verloren auch wenn sich der Wind längst gedreht hat.. Jetzt am Ende war es dann einfach eine Veränderung zuviel - oder anders - ich denke es ist der Tonfall, das neue Verständnis von Führung - mit dem sie nicht mehr klar kam. So hat sie es auch einmal gesagt. 


Was mich wieder zu der Frage bringt - wie lange bleibt eine Unternehmenskultur, das Verständnis dafür wie man miteinander umgeht, die Identifikation und Verbundenheit mit einem Unternehmen, die aus einer langen Tradition gewachsen sind, erhalten wenn die kommunizierten Glaubensbekenntnisse als Lippenbekenntnisse im Alltag entarnt werden?

Freitag, 29. Juli 2011

Ist es nicht seltsam...

es ist so lange her, scheint so weit weg - ein bisschen wie nie gewesen - 
und doch als wäre es gerade erst zu Ende gegangen...

das es Tage gibt die einen nicht los lassen wenn sie schon längst von der Nacht verdrängt wurden
und andere sind schon auf und davon geflattert noch bevor der Abend anbricht... 

Heute war soviel, so lang - und ich hätte schwören können das dieser Tag mich noch lange in seinem Würgegriff halten wird, nicht zulassen das ich abschalte, im Wochenende ankomme...
aber schon vor Stunden hat das Gefühl den Tag verschluckt als hätte es ihn so gar nicht gegeben,
scheint alles soweit zurück zu liegen und ich schon vor einer halben Ewigkeit in meinem zuhause-Gefühl angekommen... 

Gestern abend noch als es hier so aussah als hätte die Bombe eingeschlagen, da war ich mir sicher, dass ich das halbe Wochenende brauchen würde um Ordnung zu schaffen... Jetzt sind es nur noch wenige Handgriffe die ich auf morgen verschoben habe und dann ist wieder die Ordnung da die ich brauche... 

Deine Spuren

Deine Spuren in meinem Leben sind noch lange nicht verweht,
sie ziehen sich noch immer durch den Tageslauf,
erinnern zu bestimmten Zeiten an dich,
sind noch allgegenwärtig auf sovielen Wegen die wir gemeinsam gingen.
Deine Spuren trage ich noch immer in mir,
in meinen Gedanken, dem Fühlen, den Träumen, den Erinnerungen.
Sie sind noch immer spürbar nah,
jeden Tag,
jeden Abend,
jede Nacht.
Du hast die Spuren hinterlassen vor langer Zeit,
aber sie sind noch immer gut sichtbar,
wollen mich noch immer dazu verführen ihnen zu folgen
und gaukeln mir vor an ihrem Ende könnte ich dir neu begegnen.
Ein Teil deiner Spuren sind längst zu meinen eigenen geworden,
weil sie mir den Weg zu mir selber gezeigt haben.

Konzern X

Wenn man mal einen großen Konzern nimmt, nennen wir ihn mal Konzern X... 
Sagt jetzt jemand "der Konzern" tut dies oder jenes, ist sozial oder unsozial im Hinblick auf die Mitarbeiter eingestellt - oder was auch immer... 
 Für wen oder was genau steht dann diese Aussage? - den Geschäftsführer? die Führungsebenen allgemein oder im Besonderen? die Unternehmenskultur die sich im Auftreten und Handeln seiner Mitarbeiter zeigt? Wer gibt "dem Konzern" das Gesicht?

Diese Frage beschäftigt mich schon eine ganze Weile, weil ich sowohl bei mir als auch bei anderen feststellt habe, dass bei Unzufriedenheiten über interne Vorgänge und Entscheidungen die es unmöglich machen sich mit dem Unternehmen zu identifizieren,  immer der Geschäftsführer mit " DER Konzern X" gemeint ist, während in all den Fällen wo Zufriedenheit mit den Dingen gegeben ist, als Konzern X, all die Menschen die dort arbeiten und ihm letztlich das Gesicht geben - völlig losgelöst von der Geschäftsführung  - bezeichnet werden.


Diese merkwürdige Zweiteilung kann ja irgendwie nicht wirklich richtig sein - oder? 
Entweder sind es die dort arbeitenden Menschen oder die Geschäftsführung - oder im Idealfall die Geschäftsführung die die Menschen alle auf Kurs bringt und eine in sich stimmige Unternehmenskultur prägt in der sich die Menschen wiederfinden und auch die Schwächen des Unternehmens sich selber auf die Fahnen schreiben als etwas was es zu verbessern gilt??? 

Aber wenn all die Menschen die dort arbeiten dem Unternehmen sein Gesicht geben - wie kann es sein das soviel ohne deren Billigung geschehen kann durch, im schlimmsten Fall, einen oder wenige Menschen? 
Und wie sehr kann die oberste Leitung "Herr im eigenen Haus" sein, wenn die gelebte Unternehmenskultur stark von der kommunizierten abweicht?

Morgen früh will ich es wieder haben wie heute früh... einfach da liegen, gefangen in der wohligen Schwere die immer wieder in Gedanken abdriften lässt die zu Träumen werden... kein Blick zur Uhr, keine Eile... dem Tag entgegen bummeln, träumen, dösen... Heute morgen konnte ich mir das ja eigentlich nicht wirklich leisten... aber morgen früh sieht das anders aus - da kann ich und da will ich :-)
Ein paar Stunden, eine Besprechung, eine Stellungnahme, ein paar Lieferantengespräche, eine Krankmeldung, einige Mitarbeitergespräche, zwei Personalneueinstellungen... und vieles mehr - später, endlich wieder zuhause... Dummerweise sagt mir mein Bauchgefühl das das nicht zwangsläufig der Beginn des Wochenendes ist... 


Irgendwo im Teich hat eine Mitarbeiterin gekündigt die irgendwie zum Urgestein gehört hat... das was mich daran schockt - sie hat so sehr dazu gehört, das es eigentlich undenkbar war, völlig unvorstellbar das sie jemals woanders arbeiten wird... Irgendwie scheint das System in der Krise "nach der Krise" zu stecken - und das was nicht hausgemacht ist, tut der angeblich nicht existente Fachkräftemangel dazu...
Heute hat mir  Schmierläppchen gesagt das ich in meinem Teich einen total tollen Job mache... tja, die Frage ist wohl nur - zu welchem Preis? Und mir scheint mitunter das der Preis recht hoch ist. Auf jeden Fall kann ich mich nicht daran erinnern das das Leben das ich jetzt führe, das war, das ich mir erträumt habe seit ich denken kann. Ich muss nicht unersetzlich und unabkömmlich sein, nicht die, ohne die die Räder still stehen... All das brauche ich nicht... 
Gestern musste ich sogar lachen - ich laufe durch die Gänge und überall - "Guten morgen Frau XY" ... nichts gegen "guten Morgen" - aber irgendwie klang es ein bisschen wie "guten Morgen Frau Lehrerin"... auf jeden Fall hat es sich seltsam anders angefühlt als ein "normaler" Morgengruß... ein bisschen so als würde ich das Revier abschreiten... Eigentlich bin ich viel lieber "eine von uns"...
Einige Aufregung, etliche Schweißtropfen, viel Chaos und einige graue Haare später, ist es vollbracht. Der neue Teppichboden liegt... 
Bei der Anlieferung tauchte das erste Problem auf - wie soll man diese etliche Meter lange und schwere Rolle unters Dach kriegen... Es ging dann von außen an der Hauswand hoch - von Flurfenster zur Flurfenster... 


Das Auslegen selber gestaltete sich dann auch mehr als schwierig - zum einen durch die vielen Ecken und Winkel im Raum - und der Dachbalken, einer davon geht ja vom Boden rauf zur Decke... Aber jetzt ist abgesehen von ein paar Fein- und Aufräumarbeiten wieder alles gut.
Gestern während ich so mit der Auslegware kämpfte, mich teilweise darin verfing, merkte das ich selbst Dinge kaum noch bewegt bekomme die sonst fast spielend einfach zur Seite gestellt sind, da tauchte in mir die Frage auf - wann ist es mal gut, alles fertig, weniger mühsam und das Leben ein langsam vor sich hinplätschernder Fluss... Feierabend einfach Feierabend? 

Dienstag, 26. Juli 2011

Verschwörung der Nacht...

 Im Augenblick haben sich wieder die Nächte und der Sandmann gegen mich verschworen - am Tag muss ich gegen die Müdigkeit und unendlich lange tiefe Punkte ankämpfen... und abends schlafe ich entweder gar nicht erst ein oder ich schlafe ein - werde dann aber nach höchstens 4 Stunden wieder wach und das war es dann... 


Ist irgendwie alles durcheinander gekommen - zum Teil sind es vermutlich noch immer die Nachwehen von den 15-Stunden-Tagen weil ein Stück Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit, oder wie man es heute so nennt "the work-life-ballance" , durcheinander geraten ist... Das andere ist wohl das mich ein paar der Mitarbeiter richtig viel Energie kosten - genau genommen die guten, fleißigen, motivierten vor Überforderung durch die zu schützen die mir weniger Freude machen.

Flucht vor der Mücke ins Wohnzimmer aufs Sofa... 

Wieso ich auf die Idee kam dort könnte mückenfreie Zone sein?? keine Ahnung, lag vielleicht daran das ich inzwischen müde war und das einfach glauben wollte. 
Ein bisschen habe ich dann auch geschlafen - bis ich 2 Stiche abbekommen und der Juckreiz und Schmerz sich in den Schlaf bohrte... 
Salbenbehandlung - 
Rückzug ins Bett - 
Wände alle abgesucht (ein eigentlich sinnloses Unterfangen weil man die kleinen biestigen Dinger doch nur zufällig oder nie entdeckt...) 
 Gerade am Einschlafen wieder ssssssssssssssssss... 
Licht an, vielleicht bleibt die ssssss dann ja wo sie ist und lässt mich in Ruhe... 
Bei Licht einschlafen finde ich eher schwierig - aber bei meiner Geburt hat mir ja auch niemand versprochen das das Leben leicht werden wird - also gut... 

Und dann - da war mein Nervenkostüm dann aber endgültig ruiniert - geht doch hier mitten in der Nacht in einem Nest wo sich Fuchs und Has Gute Nacht sagen eine Autoalarmanlage an!!!??? Tja, das war dann wohl das endgültige aus für die Nacht und ich kann mich dann ja schon mal auf einen schönen Tag freuen... 
Im nächsten Leben will ich meinen eigenen Mückenjäger! Heute morgen die hab ich irgendwann doch noch erwischt - und jetzt ist schon wieder eine da... Irgendwie ist fast jeden Abend eine da... Ich hasse das sssssssssssssssss an meinem Ohr... Kein richtiger Sommer - aber fast jeden Abend eine Mücke - das ist nicht fair...
Gleich werde ich das Licht zum wiederholten male ausmachen und es wird keine Minute dauern und das sssssssssss klingt in der Dunkelheit wieder an meinem Ohr... Wo bist du blöde Mücke??? Übrigens kannst du gerne bleiben wo der Pfeffer wächst... grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr
Morgen werde ich mal notfallmäßig gucken ob die google nicht irgendeine merkwürdige Kräutermischung kennt die die blöde allabendliche Mücke in die Flucht schlagen kann... Im Fernsehen habe ich neulich - leider nur mit halbem Ohr - von so einer gehört...

Montag, 25. Juli 2011

Ausgetrickst vom Sandmann...

Der Sandmann hat mich dann wohl wieder einmal ausgetrickst - und dabei wollte ich heute abend mal so richtig schlau sein...


Statt den Fernseher anzumachen und mir die spannenden Montagskrimis auf Vox anzusehen, habe ich beschlossen den Fernseher auszulassen... Heute keine Mörderjagden... schön ruhig den Tag beenden und dann husch husch ab ins Land der Träume.


Teil des Plans war, mich mit einem Buch in mein Nest zu verkrümmeln -
die erste Wahl war Kants Kritik der reinen Vernunft - aber das erschien mir dann möglicherweise auch zu sehr die grauen Zellen auf Trab zu bringen und ich hab beschlossen ein bisschen in dem Buch über die Philosophen und ihren Kernaussagen zu stöbern - lauter kurze Abschnitte...
seicht vor sich hinplätschernd,
jederzeit zur Seite legbar und die vielen Jahreszahlen...
das schien mir das richtige um den Abend höchst ruhig ausklingen zu lassen (und beim Lesen richtig müde zu werden).


Tatsächlich war es richtig spannend das zu lesen - und selbst in den Anfängen weit vor Christi Geburt in der Zeitrechnung, viele Dinge zu entdecken die ich als Redewendungen kenne ohne das ich bisher den Hauch einer Ahnung hatte woher die kommen und wenn ich hätte tippen sollen - soweit in der Zeit zurück hätte ich deren Urspung nie vermutet....
Bin ganz vielen Namen, Aussagen, Ideen begegnet die ich schon aus den Philosophie-Vorlesungen kenne und die jetzt auf einmal das hauchzarte, fast unsichtbare rote Fädchen dicker machen...


Das Ende vom Lied - es ist wieder einmal spät geworden, ich bin hellwach und würde am liebsten gleich noch ganz viele, viele Seiten mehr lesen -
und im Hinterkopf hämmert es - "denk dran wann der Wecker morgen klingelt, was morgen alles zu tun ist..."


Bäääähhhh - so habe ich mir das nicht vorgestellt, mein Plan sollte eigentlich anders funktionieren... :-(
Es war einer dieser merkwürdigen Tage an denen ich gestern abend ganz spät erst eingeschlafen bin - und der Sandmann sich dann doch schon gegen 3.00 Uhr davon geschlichen hat, d.h. vermutlich ist er eher davon getrampelt, ich wurde davon aufgewacht und blieb so zurück... 
Nach einer kurzen Zeit des hin- und herdrehens - mit über eine einzige Mücke aufregend die immer in der Dunkelheit ganz dicht an meinem Ohr vorbei summte, mich in Panik versetzte weil bei mir Mückenstiche nicht nur jucken sondern richtig fies weh tun - und sobald ich das Licht anmachte was sie wie vom Erdboden verschluckt... Wieso habe ich eigentlich überall Fliegennetze vor die Fenster gemacht? - damit ich jede Nacht neu das Nachtmahl irgendeiner Mücke bin??? 


Also in aller Frühe aufgestanden - was soll`s - es gibt ja immer viel was ich tun könnte wenn ich schon mal munter bin - nicht so heute morgen. Gestern muss ich das linke Schultergelenk überanstrengt haben und bekam den Arm nicht einmal hoch genug um mir damit die Haare zu waschen oder zu kämen. Ich bin Rechtshändlerin und heute morgen durfte ich dann sehr erstaunt feststellen wofür man alles den linken Arm braucht... 


Wohl oder übel hat sich mein Tagesplan geändert - ab zum Doktor. Ein paar Spritzen später war ich wieder zu hause - für heute außer Gefecht gesetzt - der Kreislauf hat schlapp gemacht und ich glaube ich habe mich noch nie so blass wie heute gesehen... 
Das beschreibt letztlich dann auch diesen Tag ganz gut - blass und schlapp... 


Die Neuigkeiten auf der Welt auch alle so schrecklich, traurig, beunruhigend... 


Arztbesuche sind immer dazu gut mal einen Blick in diverse Zeitschriften zu werfen, die zu lesen ich sonst eigentlich keine Zeit habe - und da bin ich auf einen klassen Cartoon gestoßen - "Die Zukunft ist auch nicht mehr das was sie einmal war..."


So, mal gucken welche Pläne der Sandmann heute nacht mit mir hat...

Sonntag, 24. Juli 2011

Amy Winehouse ist tot. Ich würde lügen wenn ich sagen wollte das ich auch nur eines ihrer Lieder kenne. Vielleicht wenn ich eines hören würde, fiel mir ein - ohne zu wissen das es von ihr ist - das ich das schon mal gehört habe. Das sie offensichtlich über ein ganz großes sängerisches Talent verfügte - davon habe ich viel gehört und gelesen, ebenso wie von den vielen großen Preisen die sie bekommen hat. Wovon es dann allerdings noch sehr viel mehr zu lesen gab - eine völlig chaotische, zerstörerische Kurzehe, Alkohl - und Drogenexzesse, Entziehungstherapien... Sie wurde nur 27 Jahre alt.

Das was mich darüber überhaupt ein Wort verlieren lässt - es ist so tragisch. Hier öffentlich mitzuerleben, andernorts viel stiller aber nicht weniger tragisch zu beobachten. Es gibt soviele Menschen die haben ein ganz besonderes Potential, ein ganz besonderes Können - aber aus vielerlei Gründen können sie es nicht nutzen um damit ihrem Leben eine gute Wendung zu geben. Die Frage die sich mir stellt - hätten diese Menschen ein anderes, besseres (und teilweise auch längeres Leben) vor sich gehabt - ohne diese besonderen Fähigkeiten ohne die Macht des Ruhm und Geldes?  Ich mag mir gar nicht ausmalen wie es dem Vater von Amy damit ging - er hat es öffentlich ja immer wieder gesagt das seine Tochter zugrunde geht - zusehen zu müssen und nichts wirklich tun zu können...
Die Klatschpresse ist voll von Menschen, die das was sie haben, so einsetzen das es sie zugrunde richtet. Als erstes fallen mir da die mitunter sehr gruseligen Ergebnisse nach der x-ten "Schönheits"-Op ein... Wenn ich soetwas lese oder sehe, dann bin ich einmal mehr froh, eine Normalo irgendwo auf dem Land irgendwo in Deutschland zu sein. 

Es gibt soviele, so ganz schreckliche Dinge die auf der Welt passieren - und eines der ganz Schrecklichen muss es sein als Eltern am Grab der eigenen Kinder zu stehen. Ich mag mir nicht einmal vorstellen wollen wie schlimm das sein muss, wie man damit umgehen kann oder umgehen soll. Ein einziges mal habe ich soetwas in meinem Umfeld erlebt - da fehlen einem alle Worte... Mir zumindest - ich weiß nicht was da dann noch trösten könnte... was?? 
Gestern abend bin ich zufällig auf 2 Reportagen gestoßen die sich am Rande mit dieser Thematik befasst haben - in der einen ging es um die Jugendlichen die damals bei der Loveparade in Duisburg ums Leben kamen - einige der Hinterbliebenen (und die verstorbenen Jugendlichen selber) wurden vorgestellt, das sie es das Leben der ganzen Familie verändert hat, wie sie damit umgehen. In der zweiten ging es um Jugendliche die bei Autounfällen infolge von Raserei, Alkohol - ums Leben kamen... 

Selbst das alles nur über den Bildschirm zu sehen, hören - ohne es zu nah an sich selber heran zu lassen, relativiert vieles von dem eigenen Alltag. Das was eben noch richtig schwer, schlimm, belastend erschien - verliert sein Gewicht, das eben noch Selbstverständliche wird zu etwas ganz Besonderem das bewußt gefühlt wird. 
So geht es mir zumindest - und dann bin ich froh das es ist wie es ist, froh über die kleine (anstrengende) Lady in Pink die das süßeste Lachen der Welt hat, verschmitzt ist, neugierig... über meinen Sohn der jetzt  mit Mitte 20 sich noch immer (oder besser seit einigen wenigen Jahren wieder) mit einem Kuss auf die Wange verabschiedet, dass ich meine Mutter noch immer als beste Freundin habe, um nur einige der Menschen zu nennen die mir am Herzen liegen...
Was sind dagegen die kleinen Mühen des Alltags???  Selbst die rasend schnell vergehende Zeit wird unwichtig wenn man die, die man hat, mit den Menschen verbringen und teilen kann, die man liebt.

Und das ist doch das Wichtigste, das worauf es ankommt - oder?
Sonntagmorgen. Glockengeläut...

Die Nacht war viel zu kurz, müde hänge ich in den Zeilen - und die ersten Punkte des Plans für heute sind schon auf dem für morgen, übermorgen, über-übermorgen gelandet... wohlwissend das die Zeit da auch wieder nicht für alles reichen wird... 


Die Sache mit der Zeit, dem Tempo wie sie vorüber rauscht, scheinbar von Jahr zu Jahr schneller - die macht mich noch ganz verrückt. 
Und auch da fällt mir wieder meine Oma ein. Damals war ich 5 oder 6, vielleicht 7. Meine Oma kam mir uralt vor und es war für mich unvorstellbar schon soviele Jahre gelebt zu haben, es schienen mir unvorstellbar viele Jahre. Damals habe ich sie gefragt wie sich soviele Jahre anfühlen - und sie hat mir gesagt, dass die sich gar nicht so lange anfühlen, sie ganz ganz schnell vergehen und auf einmal einfach alle rum sind. Damals konnte ich mit dieser Antwort nicht wirklich etwas anfangen, hat soviele Jahre für mich nicht vorstellbarer gemacht... Vermutlich konnte ich damals noch nicht einmal fehlerfrei soweit zählen wie sie Jahre alt war.
Heute weiß ich umso besser was sie damit gemeint hat - und ja es stimmt - die Tage, die Wochen, Monate, Jahre - die in jungen Jahren so scheinbar endlos lang scheinen - auf einmal nehmen sie, wie auf geheimes Zeichen hin, Fahrt auf und dann scheint sie schneller und schneller zu vergehen. 
Sie sind nicht mehr einfach lang, nur mal so. 
Und das scheint ja nicht nur in meinem Erleben so zu sein. Mit der Zeit und warum sie scheinbar mit zunehmendem Lebensalter immer schneller vergeht, habe ich mich schon einmal sehr intensiv beschäftigt. Es gibt viele Theorien darüber, warum sie sich so anfühlt... aber bei all den teilweise sehr interessanten Überlegungen und wissenschaftlichen Abhandlungen zum Thema Zeit - nirgends habe ich letzlich etwas gefunden was sie abbremsen könnte oder zumindest das es sich anfühlt als würde sie ihre Beschleunigung verlieren.


Warum es so ist oder sich so anfühlt interessiert mich inzwischen nur noch am Rande - was ich aber noch immer gerne wüßte - wie läßt es sich ändern?


Während des Studiums bin ich auf eine ganz interessante Betrachtungsweise gestoßen, die ich zwar nicht vollumfänglich unterschreiben würde, aber die zumindest einen Denkansatz enthält den ich für überdenkenswert halte. 
Diese Betrachtungsweise ging davon aus, dass sich die Frage nach dem Warum (ist das passiert) immer mit der Vergangenheit befasst, während die nach dem Wie (können wir das ändern, in Zukunft vermeiden, verhindern) sich mit der Zukunft beschäftigt. Ich persönlich denke zwar noch immer, dass es teilweise schon wichtig ist das Warum zu kennen um daraus Ideen entwicklen zu können wie es sich anders, besser machen lässt, dass es wichtig sein kann die Ursache zu kennen um sie für die Zukunft auszuschließen. 
Das was ich aber grundsätzlich gut an dieser Betrachtungsweise finde, sie ist nicht problem - sondern lösungsorientiert. 
Bei der Erforschung des Warums stößt man auf jede Menge Ausreden, keiner ist es gewesen, keiner hat gewußt, keiner hat gesehen, als man selber kam da war es schon so, als man kam war es noch nicht so... 
Am Ende hat man ganz viel gehört - viel Zeit aufgewendet - oft ist weder das Warum zufriedenstellend aufgeklärt, noch man der Lösung auch nur einen Schritt näher... 
So gesehen finde ich die Frage nach dem Wie tatsächlich sehr viel interessanter. Ich denke daher leitet sich auch ein Stück weit ab das ich heute sage - ich muss nicht alles (alle Hintergründe) wissen weil sie für mich keinen wertvollen Beitrag zur Lösung leisten. 
Diese Hintergründe können vielleicht interessant sein - wie zum beispiel das Wissen um bio-chemische Vorgänge im Körper in bestimmten Lebenssituationen - aber mehr auch nicht. Interessiert es mir wirklich welche Hormone wie, wann und wo ausgeschüttet werden und das Gefühl "verliebtsein" erzeugen??? Nein, nicht wirklich... es macht das Sterben nicht einfacher wenn man weiß, was in dem Moment in den Musekeln und den Organen geschieht, wie es die Wahrnehmung und das Bewußtsein verändert... und wenn das kleine Mädchen in Pink ihr Schnütchen zieht - was interessiert mich ob dem etwas ähnliches wie das "Kindenschema" zugrunde liegt??? Ich will dann einfach nur das die Maus wieder fröhlich lachen kann und wie ich das erreichen kann.

Das will ich gar nicht wissen...

Der Sandmann mag mich mal wieder nicht... vielleicht weil ein paar Gedanken des Tages noch nicht fertig gedacht sind, z.B. die nicht des "Schnütchens".


Viele kleine Kinder - vielleicht alle - ziehen erst einmal so ein sonderbares Schnütchen bevor die Tränen anfangen zu kullern.
Das war heute nachmittag bei dem kleinen Mädchen in Pink so. Alleine dieses Schnütchen sieht so herzzerreißend jämmerlich aus, dass man gar nicht anders kann als sich blitzschnell etwas zu überlegen damit dieser kleine Mensch nicht mehr so traurig aussieht, nicht mehr traurig ist und ganz schnell wieder lacht.
Wenn ich mich jetzt näher mit dem Thema beschäftigen würde, warum das so ist - dann würde ich vermutlich sogar eine wissenschaftliche Erklärung dafür finden. Aber will ich es so genau wissen?
Nein, eigentlich nicht - ich will einfach nur das das kleine Mädchen ganz schnell wieder strahlen, lachen und sich freuen kann.


Heute nachmittag als die das Schnütchen zog - sie kann noch nicht sprechen... da kam es aus einer Situation heraus - der eine Spaß gerade vorbei, der andere noch nicht gefunden. Weiß nicht was mich genau darauf brachte... aber sie lief zur Wohnungstür und gab Laute von sich aus denen ich einfach geschlossen habe das ihr gerade eingefallen ist das ihre Eltern nicht da sind und sie die vermisst... Das schien dann aber wieder schnell vergessen als sie mit einem Gießkännchen die Blumen gießen durfte... Mit Wasser plantschen - das scheinen kleine Kinder auch alle zu mögen. Schade das der Sommer Pause macht - sonst hätte es ihr bestimmt Spaß gemacht wenn ich ihr das Schwimmbecken aufgepustet hätte - und mir , ihr beim Plantschen zuzusehen.


Also - keine Ahnung warum die Kleinen so jämmerlich herzzerreißende Schnütchen ziehen - aber das will ich ja, wie gesagt oder geschrieben - auch gar nicht so genau wissen.
So wie vieles andere auch nicht. Vielleicht ist Wissen Macht - aber manchmal dann eben auch Belastung.

Samstag, 23. Juli 2011

Ein Tag mit der Maus

Die kleine Lady in Pink erfordert tatsächlich volle Aufmerksamkeit und ich hatte viel Spaß mit ihr. Seifenblasenpusten, hab aus Papier Schiffchen und Hüte für sie gefaltet, wir waren auf dem Balkon und es war sehr spannend ihr zuzusehen wie sie sich diese Welt erschlossen hat.
Auf einem Blumenkübel habe ich Kieselsteine liegen - große schwere und keine. Der Wind der letzten Woche hatte ihn mal umgeweht (und das obwohl der so schwer ist das ich ihn kaum tragen kann). Heute lagen alle die Steine noch neben dem Kübel. Ich habe ihr gezeigt das sie die aufheben kann und in den Kübel legen. Das Legen war dann mehr ein leichtes Werfen und nach dem vierten oder fünften Stein merkte sie das es "Krach" macht wenn die aufeinander fallen. Ihr Interesse war geweckt. Sie fing an die Steine aus dem Kübel wieder auf den Boden fallen zu lassen weil das noch lauter war. Von dem Moment an hat sie nur noch die Steine in den Kübel gelegt um sie im nächsten wieder heraus zunehmen um sie auf den Boden fallen zu lassen. Und ganz schnell ist sie dahinter gekommen das die großen Steine noch lauter sind und nahm nur noch die obwohl sie die nur mit Mühen mit einer Patschehand hochnehmen konnte weil die fast zu groß für ihre Hand waren.


Gegen mittag war sie dann so müde das sie sich wirklich kaum noch auf den Beinen halten konnte, ständig anfing zu stolpern und hinzufallen. Letzlich habe ich sie nur zur Ruhe gebracht indem ich mit ihr draußen spazieren gefahren bin. Während sie in ihrem Buggy ganz schnell einschlief, kam ich mit ihr an Stellen am Dorfrand vorbei - jenseits der befahrenen Dorfstraßen wo ich bislang noch nie war. Ein bisschen war es wie das Eintauchen in eine ganz andere Welt. Was immer sich mir bisher als Dorf gezeigt hat - es wurde noch dörflicher , bäuerlicher. Es waren große Bauernhäuser mit Stallungen und dieser ganz besonderen Art von Garten und wie sie genutzt wurden... Angrenzend an noch genutzte oder ehemalige Ställe waren sie teilweise Nutzfläche, Spielplatz, Wäscheplatz, und Abstellfläche für scheinbar nicht mehr genutzte Landmaschinen und alten Autos, mit Obststräuchern und Bäumen scheinbar kreuz und quer mittendrin. 


An vielen Kornfeldern bin ich vorbei gekommen und musste zu meiner Schande erkennen das auf den verschiedenen Feldern unterschiedliche Kornsorten wuchsen - aber ich nicht den Hauch einer Ahnung hatte welche es waren. 
An Sonnenblumenfeldern bin ich vorbei gekommen und an Pferdekoppeln. 
Gegen Ende des Weges, kurz bevor wir wieder bei mir zuhause ankamen, wurde die kleine Maus wach, sah sich um und dann hat es auch nicht mehr lange gedauert und sie fing auf ihren eigenen Beinen mit wackeligen Schritten wieder an die Welt zu erkunden.


Schön war es mit ihr - und gut sie dann nach ein paar Stunden auch einfach wieder abgeben zu können. Das Glück der Omas - die kleinen verwöhnen, sich ihnen ungeteilt zuwenden zu können - und dann einfach irgendwann am Tag der Schnitt wenn es anfängt richtig anstrengend zu werden.
Ein kalter, stürmisch, grauer Tag... Es würde schon sehr viel Phantasie brauchen um darin einen Hauch von Sommer zu erkennen... Zeit einfach die Heizung anzudrehen - und das mitten im Juli... 
Scheint irgendwie auch ein Naturgesetz zu sein - wenn es früh im Jahr sehr viele trockene, sonnige Tage geht die einem den Eindruck vermitteln es wäre Sommer im Frühling - dann ist von dem eigentlichen Sommer nicht mehr viel zu erwarten... 


Und die Nachrichten???  
Einfach nur erschreckend - Bombenanschlag in Oslo, Blutbad in einem Feriencamp auf einer norwegischen Insel... Grauenvoll und unvorstellbar zugleich was von dort berichtet wird... über 90 Tote...
Eine Hungerskatastrophe wie seit Jahrzehnten nicht mehr in Somalia und den den angrenzenden Ländern.
Wenn ich ehrlich sein soll - ich habe in den letzten Jahren gar nicht mehr wahrgenommen wieviele Menschen auf der Welt noch immer Hunger leiden. Das war vor ungefähr 30 Jahren tatsächlich anders - die Bilder der halbverhungerten afrikanischen Kinder, mit riesigen Augen, ausgemergelt und dick aufgequollenen Bäuchen, waren damals allgegenwärtig. Die Informationsflut hat viele Informationen letztlich wohl einfach auch geschluckt und dazu beigetragen das sie aus dem Focus geraten.
Manchmal kommt es mir vor als wäre die Welt in der wir leben heute eine ganz andere als in "der guten alten Zeit"... Aber dann auf einmal stellt man fest - an ganz vielen, ganz wesentlichen Dingen hat sich nicht wirklich etwas Grundlegendes geändert. Heute bezeichnet man vielleicht andere Länder als "dritte Welt" wie vor 30 Jahren - aber geben, gibt es diese "dritte Welt" noch immer. Irgendwie gibt all das dem Thema "Biotreibstoffe" einen ganz anderen Beigeschmack... Die einen verwandeln Nahrungsmittel in Treibstoff damit sie Auto fahren können, die anderen verhungern...

Weißt du...?

Weißt Du das es heißt man würde sich im Leben immer zweimal begegnen?

Weißt du wie sehr ich mir wünsche das dies die Wahrheit ist - 
denn dann würden wir uns noch einmal in diesem Leben begegnen - 
irgendwann...
dann hätte ich etwas auf das ich warten kann...
mich darauf freuen...

Es gäbe meiner Sehnsucht eine Hoffnung und ein Ziel...

Wenn es stimmen würde, 
dann müßte die Sehnsucht vielleicht doch nicht für immer reichen...,
dann könnte ich 
irgendwann noch einmal deine leuchtend blauen Augen sehen, 
die Stimme hören die ich so sehr vermisse...

Manchchmal...

Manchmal 
wenn die Nacht tiefschwarz und lautlos vor meinem Fenster auf der Lauer liegt,
das Licht der Sterne verschluckt und den Atem anhält 
um ihre Anwesenheit nicht zu verraten,
mich gefangen hält ...

dann kann ich noch immer nicht verstehen,
warum du nicht mehr bei mir bist.

Freitag, 22. Juli 2011

Schachmatt

Die Geduld fehlt
der Wille zum Sieg abhanden gekommen
die Spielzüge der Zeittaktung des Alltags angepasst
und schon
schachmatt

Früher, ganz früher - da war es anders, ganz anders... 
die Zeit verlor ihre Bedeutung... 


Früher, ganz früher - da war es anders, ganz anders... 

Wie aus dem Nichts ist er aufgetaucht- 
vorher habe ich kaum ein Wort mit ihm gewechselt
und danach wurden es nicht mehr...

Er stand plötzlich da-
sah auf das Spielbrett - auf die laufende Schachpartie-
schien verwundert das darüber das 2 Frauen da sitzen und Schach spielen-
sagte kein Wort 
zog die Figuren

wenige Züge später

schachmatt... 


Fiel mir gerade ein nachdem ich - erwartungsgemäß - noch nicht einmal gegen einen Schach-Rechner gewonnen habe,
nicht weiß ob mir das so - über längere Zeit - Spaß machen wird


und ich mir die Gesichter auf Fotos von früher einfielen, zu denen mir längst kein Name mehr einfällt...

außer der von ihm,
der mich zuerst im Gefühl und dann im Spiel  schachmatt setzte...

und er - 
er hat vor langer langer Zeit, als alles noch ganz anders war,
sicher nicht einmal geahnt, 
dass es ist wie es ist, 
weil für ihn alles ganz anders war.

Ich stell mir vor...

Ich weiß nicht wo du bist
nicht was du jetzt machtst
wie es dir geht
wie du dich fühlst
wie dein Tag war

aber ich stell mir vor
dass du ganz tief in den abendlichen Himmel siehst
dieselben Sterne siehst wie ich
dieselben Wolken die sich vor sie schieben und das Sternenlicht verdecken

ich stell mir vor das du umgeben bist von Menschen 
die nett zu dir sind
dich begeistern
dich beflügeln
dir Ansporn sind
dir helfen
für dich da sind

ich wünschte................................................. 
die Traumfängerpunkte würden noch immer uns gehören.

Mädchen in Pink

Morgen kommt das kleine Mädchen in Pink zu Besuch. 
Ist es nicht seltsam das man sich auf so ein anstrengendes Abenteuer richtig freuen kann?  
Es wird keine ruhige Minute geben, das Auge muss überall sein und vermutlich habe ich schon sehr lange nicht mehr soviel "nein" gesagt wie es morgen sein wird... 
Aber ich werde auch noch nie werde ich soviele Seifenblasen in die Luft gepustet haben, um mich an den strahlenden Augen zu erfreuen und um zuzusehen wie vergnügt die Patschehände versuchen sie einzufangen.

Gestern erst dachte ich - schade das das kleine Mädchen in Pink noch zu klein ist um Märchenbücher mit mir "zu lesen". Die ersten habe ich schon gekauft, kaum das sie geboren war. 

Dieses kleine Mädchen erinnert mich oft an meine Oma. 
Sie ist schon vor mehr als 30 Jahren gestorben - aber bis heute nicht vergessen. Und das liegt ganz sicherlich daran, dass sie mir soviel mit ins Leben gegeben hat, soviele Spuren in mir hinterlassen, das sie einfach unvergesslich und somit auch auf eine sonderbare Weise unsterblich ist. Solange ich lebe, wird immer auch die Erinnerung an sie leben und damit auch ein Teil von ihr, durch mich.  

Und heute ist sie längst viel mehr als eine Erinnerung. Je mehr ich erkennen muss, wieviel Mut, Kraft, Zuversicht, Hoffnung sie mir mit all ihren Geschichten mit ins Leben gegeben hat, desto mehr wird sie für mich auch zu einem Vorbild. Weniger als all das dem kleinen Mädchen mit ins Leben zu geben, wäre viel zu wenig. 

Wenn ich so darüber nachdenke - egal wie scheußlich und schwer das Leben in so vielen Jahren war - es gibt richtig viele schöne Erinnerungen und je älter ich werde, desto mehr gewinnen sie an Gewicht. 

Ein Teil der schönen Erinnerungen verdanke ich meiner Oma. Neulich fiel mir auf, dass ich mich an viele ihrer Geschichten selber gar nicht mehr erinnern kann - wohl aber an die Bilder die sie in meiner Phantasie erzeugt haben, an die Vorstellung die ich durch sie vom Leben und den Menschen bekam, an die Neugier die sie damit auf das Leben geweckt hat.


Das vielleicht Traurige im Leben ist, dass man den Wert sovieler Menschen, die Wichtigkeit die sie für einen hatten, erst erkennen kann, wenn man älter ist und es sie längst nicht mehr gibt - viel zu spät um ihnen zu sagen was sie einem bedeuten... 
Ob sie es auch so wissen? gewußt haben?


Manchmal fände ich es schön, wenn ich wüßte, dass sie wirklich irgendwo auf einem Wölkchen sitzen und von Zeit zu Zeit nach unten sehen würden, sehen könnten das sie nicht vergessen sind, ihr Leben und ihre Liebe Spuren hinterlassen hat... 
Manchmal wenn ich mich alleine fühle, fände ich es tröstlich zu wissen, dass sie noch immer irgendwie um mich sind... 
Aber darüber denke ich jetzt lieber nicht da... ich will keinen dicken Kloß in meinen Hals bekommen und Tränen in den Augen aufsteigen spüren in denen sich das Kerzenlicht spiegelt... 


Irgendwie haben die Gedanken der letzten Stunden den scheinbar verlorenen Tag dieser Woche eingefangen. Jetzt fühlt sich der Abend sehr nach Freitag an und der Start ins Wochenende... in ein schönes Wochenende mit dem kleinen Mädchen in Pink.

Dieser Woche fehlt ein Tag...

Dieser Woche fehlt ein Tag - irgendwie ist der mit abhanden gekommen - und ich weiß nicht so wirklich warum. Heute ist das absolute Donnerstag-Gefühl in mir, vielleicht kann ich deswegen nicht im Wochenende ankommen. Die Wochenendbilder wollen sich einfach nicht einstellen... keine Pläne für einen Samstagsausflug in den Baumarkt, keine von der Fortsetzung meiner Malerarbeiten... 


Der Sommer schwächelt noch immer - und so schnell soll sich daran wohl auch nichts ändern. Im Augenblick tut mir das aber auch gar nicht leid. Ich glaube wenn ich es mir aussuchen könnte, dann würde es morgen ein richtig düsterer Tag, ich mich in meine Kuscheldecke hüllen und einfach den ganzen Tag verbummeln, alte Spielfilme aus der guten alten Zeit gucken und einfach in diese ganz andere Zeit und Welt abtauchen.
"... Wo bist Du? Wo bist Du? Warum kommst Du nicht?... "

Das seltsame an Ohrwürmern - oder zumindest so wie ich sie kenne - sie gehen einem nicht mehr aus dem Sinn, irgendwie hört und summt man sie in einem fort... und wieder... und wieder... und wieder... Und dann am nächsten Tag ist die Melodie einfach weg, der Takt scheint noch irgendwie da zu sein, aber die Töne bringe ich einfach nicht mehr zusammen. 
In den Zeiten vor Internet als sich alles ganz einfach und schnell finden ließ - na ja, nicht alles aber dann doch sehr vieles, da habe ich manchmal stundenlang vor dem Radio gehangen in der Hoffnung das DAS Lied noch einmal gespielt wird und ich die Melodie wieder einfangen kann...
Hänge in den Seilen,
zu müde um wach zu sein,
zu wach um müde zu sein... 
Wieder einmal mehr wird der Ausnahmezustand zum Dauerzustand.
Hänge durch,
den Erinnerungen nach... 

Gestern nachmittag habe ich mich mit dem kleinen Mädchen in der Stadt getroffen. Ich finde das so drollig wenn die kleinen Kinder anfangen zu laufen, schnellen Schrittes ohne umzufallen und gleichzeitig merkwürdig unsicher versuchen die Welt zu erobern. Das kleine Mädchen in Pink hat mich so erwartungsvoll angesehen - ein bisschen vielleicht so als wäre es für mich Zeit in die Knie zu gehen, die Arme auszubreiten und zu rufen - wer kommt in meine Arme... im Kinderwagen sitzen ist out, so weit laufen oder gar an der Hand laufen will sie auch nicht, jeder Geschäftseingang lockt - die Welt ist voller Abwege die sie erkunden will... das kleine Mädchen macht mir einfach gute Laune, lässt soviel vergessen und erinnert an so vieles andere. 

Ich weiß nicht warum, aber innerlich fühle ich mich gerade schon wieder völlig entwurzelt, heimatlos, ruhelos... liegt vielleicht an den vielen lauten, schnellen und langen Tagen die hinter mir liegen und von denen ich mich noch immer nicht richtig erholt habe. 
Heute habe ich mich dabei erwischt wie ich mich in die kalte, dunkle Jahreszeit gewünscht habe. Da war  hier alles so still, als würde das Dorf Winterschlaf halten.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Im Augenblick ist die Frage - professionell oder ehrlich???  Und ich kann mich einfach nicht entscheiden... 

Ich wäre sehr gerne "professionell" , rein theoretisch wäre ich technisch wohl in der Lage eine entsprechende schauspielerische Einlage zu geben... 

Aber... und das ist dann der Haken an der Sache - will ich das auch??? Will ich wirklich so miesen, bösartigen und hinterlistigen Menschen die anonym verleumden - nett sein und mich dumm stellen??? , getreu dem Motto - der Kunde ist König??? 
Nein, will ich eigentlich nicht, will ich ganz bestimmt nicht - viel lieber würde ich diesen Menschen vor die Füße spucken - nein, stimmt nicht... Nicht einmal das will ich - sondern einfach nur durch sie hindurch sehen. 


Weiß nicht - ist es eine Schwachstelle sehr emotional zu sein???  Das bin ich - und wenn ich mir nicht vorher eine Strategie überlege und mir die als Pflichtübung auferlege, dann reagiere ich aus dem Bauch heraus... und das ist in diesem Fall mit Sicherheit nicht zielführend, das Risiko über das Ziel hinaus zu schießen ist hoch... 


Soche Menschen sind Energieräuber ... ich hasse Energie- und Zeitdiebe...

Mittwoch, 20. Juli 2011

Wo bist du?

Wo bist du...

wenn die Dunkelheit und Stille sich über den Tag senkt und ihn zur Nacht macht? 
wenn die Kerzenflamme immer wieder noch einmal kurz und hell aufflackert, bevor sie endgültig erlischt?
wenn es kalt wird und ich ohne dich keine Träume finden kann in die ich mich einkuscheln kann?
wenn die Sehnsucht mich an all die verwaisten Orte treibt an denen ich dich gesehen, gehört, gespürt, geliebt habe?

Zuerst war es der Refrain eines Liedes,
wurde zum Ohrwurm und ging mir nicht mehr aus dem Sinn,
eine Frage
wurde zu
meiner Frage -

wo bist Du?