Freitag, 27. April 2012

... wo bleibt mein Sommer?

... und noch so ein kühler nass-grauer Morgen... Ich kann mich an keinen Frühling erinnern an dem es so wenig Spaß gemacht hat - oder ich es gleich ganz gelassen habe - ein Blumenmeer im Bauhaus zu kaufen und mir so den Frühling auch in mein zuhause zu holen. Es wird und wird einfach nicht warm. Ende April und die Heizungen laufen noch immer... 

Für das Wochenende war ein Blitzsommer vorausgesagt worden - aber jetzt sieht es ganz so aus als fiele auch der wieder ins Wasser... 

Donnerstag, 26. April 2012

... ein neuer Morgen...

Presslufthammer  hämmern sich laut durch diesen grau-nassen Aprilmorgen... Die Zeit fliegt mir davon. Die Seele will baumeln, den Tag verbummeln, die Liste mit all dem was zu tun ist, macht Druck...

Mittwoch, 25. April 2012

... gestern...

Gestern war der Tag der Philosophie, des Kleisterpinselschwingens, der Stille - und der Erinnerungen... 
Inmitten meines Chaos konnte ich ihn in seinem sehen wie er heimwerkerte und am Ende des Tages verschwitzt, eingestaubt und stolz auf sein Werk im Bad entschwand... Für mich dauerte es immer eine gefühlte Ewigkeit bis er wieder auftauchte und endlich "unser" Wochende am späten Samstagabend begann... 

So wird es nie mehr sein, ich weiß... Aber seltsamerweise - ich hätte nichts dagegen wenn es sich wiederholen würde - auch nicht wenn es an an einem anderen Ort oder zu einer anderen Zeit wäre - aber unvorstellbar das es mit einem anderen Menschen wäre. 
Dieser besondere Zauber  ist mit niemand anderem wiederholbar - das ist für mich völlig unvorstellbar - auch jetzt noch - nach all der langen Zeit die seit jenen Tagen vergangen ist.

Es ist lange her, aber ich erinnere mich noch genau und ich erinnere mich noch immer gerne. Menschen gehen erst dann in der Ewigkeit verloren und werden vergessen, wenn man sich nicht mehr an sie erinnert. 
Solange man an sie denkt, wird immer noch etwas von ihnen da sein... und auch von ihrem ganz besonderen Zauber... 

Manchmal braucht es ein bisschen Lebenschaos und Renovierungsstaub, um wieder ganz tief in glückliche Erinnerungen einzutauchen.

1+1=2

Gerade bin ich wieder einmal ziemlich verärgert... Es gibt so ein paar Dinge auf der Welt von denen ich mir einbilde, das sie dazu da sind, mir das Leben einfacher zu machen. Wenn aber genau diese Dinge immer wieder verändert werden, plötzlich ganz anders aussehen, eigentliche Routinehandgriffe zu längeren Suchaktionen werden, alle Funktionen nach einem anderen System ablaufen... dann machen sie mir das Leben keineswegs einfacher, stehlen mir die ohnehin begrenzte Zeit und ich könnte aus der Haut fahren. 
Für mich ist das immer ein bisschen so, als wäre plötzlich nicht mehr 1+1 = 2.

... kalt...

In diesem Jahr scheint es gar nicht richtig warm werden zu wollen - daran ändert auch das Frühlingskleid der Natur in Pastelltönen nichts. Es ist und bleibt kalt, windig und immer wieder gehen Wolkenbrüche nieder... 
Für den einen oder anderen Augenblick taucht die Sonne auf, wärmt scheinbar alles auf, und im nächsten ist sie dann schon wieder hinter neu herangewehten Wolken verschwunden...  

Letztlich dann aber wohl genau das richtige Wetter um zu heimwerkeln und endlich mal die letzte Wand in ein neues Tapetenkleid zu hüllen, endlich mal wieder Zeit philosophischen Vorlesungen zu lauschen und die Gedanken in eine ganz andere Richtung spazieren zu lassen - weit weg vom Alltag in grau.

Samstag, 21. April 2012

... ich gucke...

Wann immer ich die kleine PinkLady frage: " was machst du?", dann lautet die Antwort "ich gucke"... 
Und meistens macht sie das wirklich - gucken... wie im Ofen der Auflauf eine hellbraune Kruste bekommt, die Waschmaschinentrommel sich dreht, der Kran die Lasten hochzieht und wieder herab lässt, wie die Regentropfen an die Scheiben prasseln und der Wind an der Abdeckung der Terrassenmöbel zerrt... 

... zu sehen was sie sich alles ganz aufmerksam anguckt, erinnert mich daran, wieviel es auf der Welt zu sehen gibt wenn man sie mit wachen Augen erkundet und verstehen will... 

Freitag, 20. April 2012

Urlaubsunterbrechungen und Notausstieg

Urlaubsunterbrechung die 2. ...  das war vorgestern... - so gesehen hatte ich gute Chancen gestern nicht herbei gerufen zu werden... und heute wieder erneut kontaktiert zu werden... Mehr als ein Tag Abstinenz scheint mir nicht vergönnt...

Wenn ich nicht so intensiv an "meinem Notausstieg" arbeiten würde mit einer ganz klaren Zukunftsperspektive, dann wäre vorgestern sicherlich der Tag gewesen, an dem ich innerlich gänzlich zusammengeklatscht wäre und im dunklen Meer der depressiven Stimmung versunken. Es hat sich beinahe angefühlt wie völlig übermüdet zu sein und am Schlafen gehindert zu werden... 

Als ich in Betracht zog einen Notausstieg nach meinen Vorstellungen "zu bauen", hatte ich ganz viele Zweifel, Unsicherheiten und mitunter hat mir vermutlich auch ein wenig der Mut zum Risiko gefehlt... Nachdem ich mich entschieden habe es dennoch in Arbeit zu nehmen, wurden die Zweifel an der Richtigkeit weniger, durch die intensive Arbeit daran die Unsicherheiten auch... Tage wie vorgestern zeigen mir, wie alternativlos es mittelfristig ist, die Dinge genauso voran zutreiben... 

Ich frage mich wirklich, wie das in unserer Arbeitswelt noch weitergehen soll...
Da wird von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf geredet - und tatsächlich scheint mir das zunehmend immer weniger zusammen zupassen. 

Auf jeden Fall finde ich es schon sehr fragwürdig, wenn Menschen aus den verschiedensten Unternehmen mit denen ich es zu tun habe, übereinstimmend berichten - am Ende ihrer Arbeitstages reicht es nur noch fürs Sofa weil sie fix und fertig sind... 

Montag, 16. April 2012

.. kopfschüttel...

Soweit ich mich erinnern kann, ist Urlaub die Sache mit Freizeit, frei haben, die Zeit gehört mir, nichts von der Arbeit sehen und hören... 

Aber vermutlich erinnere ich mich falsch... ich habe nämlich von der Arbeit gehört... unüberhörbar das Klingeln des handys, während ich mich in der Blumenabteilung des Bauhauses meines Vertrauens tummelte... 
Dringlichkeit des Anrufes - ein Witz, nur das der nicht wirklich zum Lachen war... 
Auch wenn Vergleiche immer hinken - es war ungefähr so, als wäre ich angerufen worden damit ich die Information gebe, ob am letzten Freitag der Briefkasten geleert wurde... Ein Gang zum Briefkasten - nachsehen hätte auch gereicht... wenn er leer ist, dann kam am Freitag keine Post oder die, die da war ist bereits bearbeitet worden... so oder so kein Grund jemand im Urlaub anzurufen... 
Irgendwann bekomme ich noch einmal einen Wackelkopf weil ich einfach zu oft nur noch kopfschütteln kann...

Sonntag, 15. April 2012

"Karnickel-Brille"

Alles hat seinen Grund - offensichtlich selbst die kleinsten Merkwürdigkeiten, die - wenn man den Grund entdeckt hat - keineswegs mehr merkwürdig sind...

Ich hätte es mir ja denken können, dass es kein Mensch wirklich chic findet mit einer Karnickel-Brille am Schreibtisch zu sitzen um am PC zu arbeiten - oder damit, fast auf der Nasenspitze positioniert, ein Buch zu lesen...  
Hab ich mir aber nicht gedacht - sondern fand die Menschen mit einer solchen Brille merkwürdig und ganz besonders bescheuert sieht es aus wenn sie einen über den Brillenrand hinweg ansehen... 

Ich war natürlich "schlauer" als all diese Menschen die mit ihren Karnickel-Brillen reichlich merkwürdig aussehen - und hab mir eine Lesebrille machen lassen die, wie es sich gehört, richtig auf der Nase sitzt und nicht halb auf der Nasenspitze... 
Dumm nur, das mich meine vermeintliche Schlauheit inzwischen den letzten Nerv kostet... Mit ihr auf der Nase kann ich richtig gut lesen, alles glasklar auf meinem Bildschirm sehen... aber sobald jemand durch die Tür sieht - dann sehe ich den Besucher mehr als unklar... der Blick aus dem Fenster - verschwommen... Brille auf, Brille ab, Brille auf, Brille ab... Brille irgendwo vergessen, liegen lassen, nicht lesen können, Brille suchen, Brille auf, Brille ab...
.... schon jetzt setze ich sie oft genug nicht auf wenn es mir eine große Hilfe wäre, damit ich sie nicht wieder absetzen muss wenn sie stört... Es ist nur eine Frage der Zeit bis ich sie unauffindbar verlegt habe - oder schnell dahin zur Seite lege wo sie beste Chancen hat kaputt zu gehen... 

... schlauer als andere sein wollen, heißt manchmal eben auch richtig dumm zu sein... Ich hätte es mir denken können... wenn ich denn mal nachgedacht hätte... 

Samstag, 14. April 2012

Himmel

... ich habe nichs zu verlieren...

Die Sache mit der Wahrheit war heute übrigens auf einmal ganz einfach... 
Einmal darüber nachgedacht, einmal in Worte gefasst, war völlig klar was zu tun ist... 

Ich habe meiner Freundin genau das gesagt, was ich heute morgen aufgeschrieben habe... Es hätte sonst zwischen uns gestanden - und das wäre dann vielleicht nur das erste Steinchen gewesen, irgendwann wäre ein weiteres hinzu gekommen, dann noch eins und dann noch eins... 
Vielleicht schon alleine deswegen weil Lügen - oder Verschweigen - meistens gleiches einfach nach sich ziehen... eine Lüge macht eine weitere notwendig und die dann noch eine und noch eine... oder einmal geschwiegen zieht ein weiteres (ver)schweigen nach sich und das noch eines und noch eines... 

Manchmal sind es diese kleinen Steinchen, die anfangen sich aufzutürmen und noch ehe man sich recht versieht, steht man vor einem unbezwingbaren Berg... 

Lügen wirken immer nachhaltig und manchmal lügt man einfach auch wenn man schweigt...

... bittersüß...

Heute abend schmeckt die Welt zur Feier des Tages "bittersüß"  - Campari-Orange eben.  
Und seltsamerweise passt es irgendwie auch genau zu diesem Tag... Süß weil ich mich jetzt endlich in den Urlaub abgesetzt habe... und bitter - oder zumindest so ähnlich - weil es vermutlich viele Tage dauern wird, bis ich auch mit dem Kopf im Urlaub bin. 
Völlig entgegen meiner Gewohnheit habe ich nicht gesagt - "... aber wenn was ist, dann könnt ihr mich auch ruhig anrufen..."... ich habe die Vertretung geregelt und betont das ich die nächsten 2 Wochen nichts von der Arbeit hören und sehen will... Na ich bin ja mal gespannt... 

Heute vormittag noch habe ich mich daran erinnert, wie es sich in früheren Jahren, auf einer viel weiteren Stufe unten, angefühlt hat in den Urlaub zu gehen... da war Vorfreude, Ungeduld, tief durchatmen, losstürmen, innerlich jubeln... Die Tage, die Nächte, der frühe Morgen, der ganz späte Abend - all die Zeit gehört einfach nur mir... ich kann bis tief in die Nacht tun und machen und den halben Tag verschlafen - oder mit den Hühnern aus den Federn kriechen und abends ganz früh schlafen gehen... Die Tage verbummeln, vertrödeln, die Zeit verträumen, dem Zuhause ein neues Gewand geben oder oder oder...

Das ist längst ganz anders... 
Ich mache mir Sorgen, brauche lange bis ich mich nicht mehr zuständig, nicht mehr verantwortlich fühle, - Überidentifikation????  - und die Tatsache das ich selten mal frei haben kann ohne das mein Telefon klingelt, weil irgendwer meint er müsse mich anrufen um mir was ganz Dringendes mitzuteilen... -  macht es nicht gerade einfacher abzuschalten. 
Ich weiß gar nicht warum soviele Menschen meinen es würde mich zu jeder Tages- und Nachtzeit alles interessieren - tut es nicht. Offensichtlich habe ich mehr Vertrauen in die Menschen die die Stellung halten, als sie in sich selber. Ich halte es tatsächlich für möglich, dass der Laden auch mal eine gewisse Zeit ohne mich laufen kann... nur wenn das außer mir niemand glaubt (und danach handelt), dann wird es schwierig... 

Aber gut... aber jetzt schmeckt der Abend erst einmal bittersüß Campari-Orange...

rot

... die Wahrheit...

Was ist die Wahrheit? Wieviel Wahrheit braucht der Mensch? 

Manche Menschen knallen jemandem etwas um die Ohren - gnadenlos, hammerhart - und finden das völlig in Ordnung nach dem Motto "ich bin eben ein ehrlicher Mensch, ich sage immer was ich denke..."
Aber wieviel  Wahrheit braucht der Mensch???  Muss ich wirklich immer sagen was ich denke? - Ich glaube kaum... 

Diese Sache mit meiner Freundin und ihrem Freund macht mir allerdings schon Bauchschmerzen, ich will mich nicht einmischen, sie verunsichern, Barrieren aufbauen - wegen meiner inneren Abwehr die mit ihm selber vielleicht überhaupt nichts zu tun hat... Ich will aber auch nicht eines Tages feststellen, dass ich sie ins offene Messer laufen ließ, weil ich gespürt habe das mit dem Kameraden etwas nicht stimmt - auch wenn ich im Augenblick noch nicht sagen kann was... 
Ich merke ihr Interesse an ihm und will ihr die Freude daran nicht vermiesen... aber ich will durch mangelnde Offenheit auch nicht unsere Freundschaft auf die Probe stehen. Mangelnde Offenheit führt immer auch zum Vertrauensbruch... und bei dem was wir beruflich zusammen vorhaben ist das Vertrauen absolut notwendig...

... frag mich nicht...

Da war vom allerersten Augenblick an diese eindeutig negative Schwingung... 
Ich sah ihn und mein Gehirn lief auf Hochtouren und versuchte krampfhaft festzustellen, woher ich diesen Typen kenne... Mir fiel es nicht ein, nicht in diesem Augenblick - und auch später nicht... 
Das Einzigste was ich jetzt mit Sicherheit sagen kann - ich kann ihn nicht kennen und was immer diese negative Schwingung ausgelöst hat - sie beruht nicht auf einer Erfahrung mit diesem Menschen...

Aber er hat mich erinnert an einen Schulkameraden. Seit Jahrzehnten habe ich nicht mehr an ihn gedacht. Das war ein kleiner fieser Möp der mich immer geärgert hat - nichts dramatisch Schlimmes was einen für das ganze Leben prägen könnte... 
Er war mein Klassenkamerad von der 5-7. Schulklasse, eine Zeit in der sich damals Mädels und Buben noch nicht sonderlich beachteten, weil die Mädels die Buben doof fanden und umgekehrt genauso. 
Thomas war da die Ausnahme, er beachtete das eine oder andere Mädel schon - und ich gehörte leider dazu. 
Die Beachtung bestand dann darin, an den Haaren zu ziehen, zu hänseln, Stuhl wegziehen, Schulhefte verstecken, Schal wegnehmen, damit weglaufen und um ihn über irgendeinen hohen Baumast zu werfen. Und dann hat er die anderen Klassenkameraden wie eine Traube um sich versammelt, die sich dann alle freuten, anfeuerten, lustig machten, wenn die Opfer dieser üblen Scherze versuchten, den Schal wieder irgendwie von dem Baum runter zu bekommen, oder einen Stift aus dem Gulli zu fischen oder oder oder... 

Da war also dieser Typ, diese eindeutig negative Schwingung die mich innerlich total auf Abwehr gehen ließ, am liebsten hätte ich auf der Stelle auf dem Absatz kehrt gemacht, innerlich gingen alle Schotten dicht. 
Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, wann zuletzt ein Mensch den ich überhaupt  nicht kenne, eine derartig ablehnende Haltung in mir ausgelöst hat - und ich bin mir einfach nicht sicher, ob es nur daran liegt, dass er mich an den unangenehmen Quälgeist aus der Vergangenheit erinnert hat - oder ob es etwas ist, was von ihm selber ausgeht ohne das ich genau sagen könnte was es ist... 
Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass die Erinnerung an ein paar harmlose Hänseleien vor Jahrzehnten so eine stark ablehende Reaktion auslösen können... aber ich kann auch nichts fassen, benennen was es an dem Typen selber auslösen könnte... 
Das Dumme an der Sache - er ist der neue Freund meiner Freundin den sie mir vorgestellt hat... Und ich hab die ganze Zeit nur gedacht - hoffentlich fragt sie mich nicht wie ich ihn finde...

Worthülsen

Ich sehe, höre - und wundere mich wie schwer sich Menschen das Leben machen können... obwohl es dann in dem einen oder anderen Fall so einfach sein könnte... 

Eine meiner Freundinnen hat vor einiger Zeit jemanden kennengelernt... Sie sind sich im Alltag zufällig begegnet, dabei nicht einfach aneinander vorbei gegangen sondern irgendwie aneinander kleben geblieben - irgendwie... Da ist noch etwas... Aber was? 

Es wabern scheinbar Worthülsen zwischen den beiden hin und her, die jeder für sich mit Inhalt füllt ohne zu wissen ob die eigene Füllung auch nur im Ansatz der des anderen entspricht. 
Wieder einmal mehr fällt mir auf, das Menschen das Gleiche sagen können ohne das es zwangsläufig dieselbe Bedeutung hat und sich jeder seinen Teil denkt wie es zu verstehen ist... 
Aber wie kann sich jemand denken was ein anderer meint? Es gibt nur eine einzige Möglichkeit das herauszufinden - reden... Wenn an dieser Stelle das Schweigen herrscht, dann ist es wohl der Anfang vom Ende - oder das Ende noch bevor irgendetwas angefangen hat.

Sprache scheint mir etwas sehr Vieldeutiges und missverständlich zu sein... 
Ich bilde mir immer ein, ich würde mich klar und deutlich - eben unmissverständlich - ausdrücken. Sehr oft stelle ich dann aber verwundert fest, wie tief die Kluft zwischen dem ist, was ich gesagt habe und dem was verstanden wurde. Mitunter scheint beides nicht einmal im Ansatz übereinstimmend. Und ich bin völlig überrascht und irritiert wie anders man mich verstehen konnte. 
Solange ich die Rückmeldung bekomme wie ich verstanden wurde, habe ich eine Chance dann nachzubessern, zu erklären, richtig zustellen, mich zu erklären... Bekomme ich die Rückmeldung nicht, mein Gegenüber versteht auf seine Art und denkt sich seinen Teil, dann ist das "sich-nicht-verstehen" vorprogrammiert... 

Da wo es mir wichtig ist, habe ich es mir längst abgewöhnt die Antworten eines anderen in mir zu suchen - ich höre, verstehe - und frage nach... 
Welchen Sinn macht es schon wenn ich darüber nachdenke was xy mit abc wohl gemeint haben könnte... diese Antwort liegt nicht in mir. 
Ich weiß was abc für mich heißt, aber nicht was es für einen anderen heißt - will ich das wissen, dann muss ich nachfragen... 

Meine Freundin und ich haben uns gestern nachmittag lange über dieses Themenfeld unterhalten, unter anderem landeten wir im Gespräch bei "keine feste Beziehung wollen". Während für sie völlig klar war was das heißt, hat mein Kopf nur tausend Fragezeichen ausgeworfen. 
Für mich wäre das eine Aussage die ich in einer entsprechenden Situation hinterfragen würde, was gemeint ist, um dann eine Aussage treffen zu können ob ich das auch nicht will - oder doch. 
Ich will auch "keine feste Beziehung" - wenn mit "fester Beziehung" gemeint ist - Wohnsitz und Gehaltsabrechnungen zusammenwerfen, nur noch gemeinsame Zeit, Freiräume nur noch nach Absprache - und am besten gekoppelt an den Vorwurf "... immer hast du keine Zeit für mich, immer willst du ohne mich... "... 
Wenn "keine feste Beziehung" wollen, für mein Gegenüber  Beliebigkeit und Unverbindlichkeit einschließen würde, dann wäre meine Antwort eine ganz andere...  

Nachfragen bedeutet aber auch immer ein Stück aus der eigenen sicheren Deckung der Worthülsen heraus kommen zu müssen und selber klarer in den eigenen Aussagen werden zu müssen... ich glaube an der Stelle fängt dann "sich kennenlernen" erst an... mit der Erkenntnis am Ende - es passt oder es passt eben nicht, die Wellenlänge stimmt oder eben nicht... 

Donnerstag, 12. April 2012

... stell dir vor es gibt Feueralarm...

Heute lässt mich der Tag jetzt schon kopfschüttelnd zurück... 

Zuerst drang durch die geöffnete Balkontür meines Büros eine Tonfolge, wie von einer Autoalarmanlage... Da zwischen dieser Tür und der wenig befahrenen Straße noch ein Flachbau steht, fand ich es sehr erstaunlich, wie nah sich dieser Alarm anhörte... 
Und noch während ich das noch dachte, hörte ich eine bruchstückhafte Lautsprecherdurchsage... irgendetwas von einem technischen Defekt in dem Gebäude und das man dieses doch bitte verlassen solle... 

Irgendwie konnte ich das alles nicht wirklich einordnen - aber immerhin genug um zu wissen, das ich mich von meinem Schreibtischstuhl erheben muss, mein Büro verlassen und nachgucken was los ist.
Auf den Gängen dann Tratsch im Treppenhaus, in aller Ruhe wurde darüber lamentiert was das wohl sein könnte, jeder gab seinen Senf nach dem Motto "was hat das wohl zu bedeuten...?" dazu... 
auf die Idee sich in Bewegung zu setzen und es herauszufinden kam anscheinend niemand... 
Nachdem ich mir einen Überblick verschafft hatte, war man dann ganz begierig darauf, von mir die Infos zu bekommen... Böse wie ich manchmal bin, habe ich gar nicht daran gedacht sie für die Untätigkeit zu belohnen und bin hoch geschäftigt an ihnen vorüber gesaust...  

... stell dir vor es gibt einen Feueralarm und niemand bringt sich in Sicherheit - sondern lamentiert in aller Ruhe am Ort der Gefahr darüber was wohl mit technischem Defekt im Gebäude gemeint sein könnte - und ob man jetzt wirklich das Gebäude entsprechend der Lautsprecherdurchsage verlassen soll... 

Menschen sind eine merkwürdige Erfindung... wie gut das es nur ein Fehlalarm war...

Mittwoch, 11. April 2012

... und dann ist da auf einmal nur noch ein Wunsch...

Scheinbar belanglos fing es an... ein junger Mensch der gerade eine  Trennung hinter sich gebracht hat - den einen Augenblick in den Seilen hängt und im nächsten scheinbar in Aufbruchstimmung ist um dann wieder in die Seile zurück zu fallen... 
Die Stimmung schwankt hin und her... 

Warum kann man sich nicht einfach umdrehen und gehen wenn etwas vorbei ist - selbst dann nicht, wenn man es selber so gewollt hat?... 

Die Gedanken ziehen weiter und ehe man sich versieht, ist der Boden der allgemeinen Lebensweisheiten verlassen und man findet sich auf dem der eigenen Lebensfahrungen wieder... 
Erinnerungen ziehen auf... auch die, gegen die man immer noch nicht immun ist, solche die nachklingen, die sehnsuchtsvoll den Blick immer weiter zurück in die Vergangenheit ziehen bis sie wieder spürbar wird... 

und dann ist da auf einmal nur noch ein Wunsch...

Du fehlst mir

Ich liebe meine Erinnerungen an dich
weil sie das Einzigste sind
was mir von dir blieb... 

Ich hasse meine Erinnerungen an dich
weil es so weh tut ohne dich
im Leben unterwegs zu sein.

Du fehlst mir

... für immer...

Heute abend habe ich ihr von dir erzählt, 
von der Zeit in der ich dir begegnet bin,
wie alles anfing... 

Ich habe ihr erzählt, 
wieviel wir uns zu sagen hatten - 
jeden Tag, jede Nacht - stundenlang - 
und ich doch nie genug von dir bekommen konnte... 
Und während ich ihr von dir erzählte, 
wurden die Erinnerungen lebendig. 
In meiner Zeit mit dir kannte der Alltag kein Grau, 
sondern nur bunte Farben...
Wir haben über Gott und die Welt geredet, 
über dich, über mich, über uns. 
In dir konnte ich mich erkennen, 
weil du dich in mir erkennen konntest. 
Wir waren zu gleich um verschieden zu sein. 
Manchmal konnte ich nicht mehr erkennen, 
wo ich aufhöre und du anfängst.
Ich habe mich nie gefragt was ich von dir bekommen könnte, 
aber immer gewusst, was ich verliere, wenn ich dich verliere...

Heute abend habe ich ihr von dir erzählt 
mit der Erinnerung kam alles zurück,
es ist lange her und doch längst nicht vorbei.

Ich liebe dich 

noch immer

für immer

... Schwärmerei...

Du hast etwas in mir zum Klingen gebracht,
die beste meiner Seiten an die Oberfläche gekehrt.

Du hast mich die schönsten Worte finden lassen
und überschäumen lassen vor Glück.

Du hast mich in rosa-roten Wolken schweben lassen
und von jeder Palme herunter geholt.

Du hast mich träumen lassen am Tag
und schlaflos in der Nacht gemacht.

Ich hatte keine Wahl - ich musste dich lieben
weil du der beste Teil von mir warst...

... noch immer...

Verdrängt, fast ein bisschen wie vergessen, 
es ist lange her, aber ich erinnere mich genau...

da waren deine strahlend hellblauen Augen,
dieses unwiderstehliche Lächeln um deine Mundwinkel,
deine warme Haut an meiner... 

da war diese scheinbar kurze Zeit mit dir
und doch so lang und erfüllt wie ein Leben...

es ist lange her
aber wenn ich jetzt darüber nachdenke - 
diese Zeit ist nur scheinbar lange her,
denn sie ist noch immer in mir...

Dienstag, 10. April 2012

... auf in den Tag...

In der letzten Zeit habe ich mir sehr viele Dokumentationen aus dem Bereich Geschichte angesehen. Jede Zeit hatte anscheinend außergewöhnliche Menschen - im Guten wie im Schlechten. 
Sie haben mitunter viel erreicht - auch im Guten wie im Bösen - und es schien mir angesichts all der Taten als müssten sie ein wirklich langes Leben gelebt haben in dem es eigentlich nur um diese eine Sache gegangen sein kann - denn wie hätte sich das sonst schaffen lassen.
Seltsamerweise sind viele dieser Menschen tatsächlicher eher jung gestorben. Einer bei dem mir das zum erstenmal so richtig auffiel, war Alexander der Große. Er hat die halbe Welt erobert. Wenn man bedenkt das es sich dabei um Entfernungen handelt die heute mitunter zwar nur noch ein Katzensprung mit einem Flieger sind - in der Zeit jedoch wirklich noch gefährliche, lange Weltreisen waren - dann sollte man tatsächlich meinen er hätte ein langes Leben dazu gebraucht. Zumal er nicht nur die halbe Welt erobert hat, sondern auch ansonsten noch sehr "intensiv gelebt"... Als er starb war er noch nicht einmal Mitte 30. 

Das fällt mir gerade ein weil wieder einer der Tage vor mir liegt, die ich eigentlich überhaupt nicht brauche und von denen ich mir schon morgens bevor sie beginnen, wünschte sie wären einfach schon vorbei. Es sind Tage die vollgestopft sind, mühsamer Kampf - und an deren Ende kaum etwas gewonnen ist - sondern bestenfalls alles auf seinem Level gehalten werden kann -  von Welteroberung nicht die Spur...  

Montag, 9. April 2012

Oberflächlichkeit

Mir erscheint es immer sehr oberflächlich, wenn bei einem "bedeutenden" Thema scheinbar ein Schnitt gemacht wird und der Übergang zur Tagesordnung erfolgt.

Tatsächlich scheint aber genau das der Lauf der Dinge zu sein und wie das Leben funktioniert. Es lässt kaum Zeit, erst eine Baustelle zu beenden, bevor man auf einer neuen anfängt.  Ständig laufen ganz viele Dinge gleichzeitig und nebeneinander her - und nur weil man sich gerne mit der einen noch weiter auseinander setzen würde, kann man nicht alles andere ruhen lassen...

 es ist nicht zwangsläufig Oberflächlichkeit die zur Tagesordnung übergehen lässt...

Sonntag, 8. April 2012

...die Oma und das kleine Mädchen...

Ich versuche nicht darüber nachzudenken, zur Tagesordnung überzugehen. Meistens gelingt es mir scheinbar, doch unterschwellig ist es immer da, bohrt sich an die Oberfläche, ins Bewußtsein, in die Gedanken - und dann in mein Gefühl.
Das was es hinterlässt - Traurigkeit, Ohnmacht... Die Gegenwart reißt Erinnerungen der Vergangenheit aus dem Schlaf... Scheinbar längst Vergessenes ist auf einmal wieder schmerzlich nah.

Wenn zwei Erwachsene sich trennen, dann sind immer die Kinder die Leidtragenden. 
So einfach sagt sich das. 

Jetzt ist die Leidtragende diese kleine entzückende PinkLady - und die so leicht gesagten Worte, werden zu einem Gewicht - tonnenschwer... Ich würde gerne glauben, dass die Traurigkeit und Ohnmacht aus meiner eigenen Erinnerung an ein ähnliches Schicksal erwachsen - und im Fall der kleinen PinkLady die Dinge ganz anders laufen werden. 
Aber ich kann das nicht glauben - im Augenblick zumindest nicht. Dieser kleine fröhliche, aufgeweckte Mensch hat den denkbar schlechtesten Start ins Leben erwischt.

Manchmal kommt es mir vor, als würden sich Lebensgeschichten in einem fort wiederholen... und wieder ist da eine Oma und kleines Mädchen - und wieder fühlt sich eine Oma hilflos und hat kaum mehr als ihre Geschichten und Märchen, um den Kampf gegen einen unsichtbaren Feind der das kleine Mädchen bedroht, aufzunehmen.

Zu meiner Schande muss ich gestehen - in den letzten Tagen kam mir in den Sinn das ich es nicht aushalten kann zu sehen wie sich die Geschichte wiederholt, das ich es nicht aushalten will... 
Ich will nicht zusehen wie ein kleiner Mensch vielleicht nie die Möglichkeiten hat, all die Fähigkeiten und Talente zu entwickeln und auszuleben die in ihm stecken, das er nicht die unbesorgte, unbeschwerte Kindheit haben kann, die er verdient - und es nicht ändern zu können... Aber schlimmer noch könnte dann wohl nur eins sein - nicht wenigstens da gewesen zu sein... 

Am Ende bleibt die Hoffnung - vielleicht wiederholt es sich nicht und es wird eine ganz andere Lebensgeschichte erzählt... 
Aber wie auch immer - ich werde da sein...     

... neuer Läppi...

Neu Gekauftes muss bei mir immer gleich "eingeweiht" oder in Betrieb genommen werden. Die mir eigene Ungeduld die mich in einem zu immer weiter treibt, lässt es gar nicht zu Menschen "zu verstehen", die nach hause kommen und ihre neue Habe unbenutzt, ungetestet, erst einmal fein säuberlich - manchmal noch mit den Etiketten oder gar originalverpackt, im Schrank verstauen. 
So gesehen war ich dann sehr über mich selber erstaunt, dass mein neuer Läppi mal gerade den Weg aus der Verpackung gefunden hat. Er ging nicht sofort ans Netz und schon gar nicht ins Netz. 

Mein alter Läppi ist in die Jahre gekommen, nicht mehr auf dem neusten Stand der Technik, reichlich langsam geworden und eine Taste hängt immer wieder. Er geht nicht mehr von alleine aus wenn ich ihn zuklappe, nachdem er vor Jahren einmal einen bösen Sturz hingelegt hat... 
Aber er war mein Fenster zur Welt, ist mit all seinem gespeicherten Wissen ein Kenner meiner Vorlieben und Interessen geworden. Ich kannte ihn, wusste wo ich finde was ich suche... 
Der neue steht da, ist mir so fremd wie ich ihm fremd bin.Mit all dem was der alte Läppi längst "weiß", muss der neue erst gefüttert werden...

Samstag, 7. April 2012

... durch den Tag treiben lassen...

Gestern war einer der ganz und gar ruhigen Tage, an dem es mir gelungen ist, die Welt auszusperren. Und als der Tag vorüber war, merkte ich, wie sehr es mir gefehlt hat mich durch die Zeit und von meinen Gedanken treiben zu lassen, mich nicht von irgendetwas, von dem ich denke das ich es machen muss, vereinnahmen zu lassen. 

Und es war eine richtig gute Entscheidung mal nicht ans Telefon zu gehen, als ich sah, dass es "Fremde" waren die anriefen. 

Donnerstag, 5. April 2012

... ich finde den Weg nicht...

Ich finde den Weg zurück nicht,
zurück in diese rosa-roten Traumwelten
in denen ich mich watteweich fühle
und strahlen sehe - weil ich dich sehe.

Ich finde den Weg zurück nicht, 
zurück in die Zeit der tanzenden Schmetterlinge
in denen jeder Tag der Nacht ein paar Stunden stiehlt
weil ich von dir nicht genug bekommen kann.

Ich finde den Weg zurück nicht,
zurück dorthin wo Gedanken fliegen, 
Worte fühlbar werden, Grenzen verwischen,
sich ein Tag wie ein Leben anfühlen kann - 
oder wie eine einzige Sekunde.

... der Haken...

Eine der Erfahrungen die ich im Leben gemacht habe - irgendwie hat alles einen Haken, eben zwei Seiten... 

Heute fühlt sich an als wäre ein erster Schritt in Richtung Aufbruch gemacht - ein paar Scherben beiseite geräumt... Aber ich werde nicht den Fehler machen und mich vielleicht zu früh freuen. Nicht alles was sich in der Vergangenheit wie ein Anfang anfühlte war dann auch einer.
Für heute aber reicht es zur Zufriedenheit... vielleicht weil wirklich alles zwei Seiten hat - auch ein gefühlter Weltuntergang ist oft schon nach einer Nacht nicht mehr, wenn man erst einmal darüber geschlafen hat.

Mittwoch, 4. April 2012

... der Tag hängt nach...

Gestern der Tag hing nach... unmöglich zur Tagesordnung zu schreiten, abzuschalten, einfach einzuschlafen...

Innerlich loslassen was nicht zu ändern ist, was man nicht halten kann - das fällt mir meistens, eigentlich immer, richtig schwer. Abwarten müssen, zur Untätigkeit verdammt sein, das ist genau das was ich am wenigsten aushalten kann... Und all das war ein Teil des gestrigen Tages.

Heute sieht die Welt schon wieder ein bisschen anders aus, der Scherbenhaufen ist noch immer da... es wird sich manches ändern... aber ich konnte die Ärmel hochkrempeln und den Mensch im Scherbenhaufen sagen wie er anfangen könnte sie beiseite zu räumen... Der Anfang ist gemacht - und das ist richtig gut so...

Dienstag, 3. April 2012

... Scherbenwelten...

Jederzeit kann alles passieren - im Guten wie im Schlechten... und von einem Augenblick auf den anderen ist alles anders.
Heute war nicht der Tag an dem sich schlagartig alles zum Guten verändert hat... 

Es war ein sonniger Tag als ich mich nach der Arbeit - natürlich wieder einmal eine Stunde später als ursprünglich geplant - auf den Nachhauseweg machte. 
Zu dieser Zeit war die Welt in bester Ordnung und ich habe mich auf den Nachmittag gefreut.

Als ich zuhause ankam, fand ich ein Paket vor welches die Nachbarin angenommen hatte. Ein superschönes Fahrrädchen für die kleine PinkLady und ich hab mir vorgestellt wie sie das zum Staunen bringen wird... 

... und dann war mit einem Augenblick alles anders, ich kam mir vor, als würde ich im Scherbenhaufen anderer Menschen stehen, Menschen die mir am Herzen liegen... In Scherben die ich da so nicht liegen sehen will - aber die ich nicht beiseite kehren kann... 

Wenn die Welten anderer Menschen zerbrechen, egal wie sehr sie einem am Herzen liegen, kann man da sein, vielleicht Hilfestellung geben oder einfach nur Tipps - aber die Scherben müssen sie alleine beiseite kehren - und auch die Lücke dessen füllen, was zerbrach. 

Es zerreißt mir das Herz den Scherbenhaufen zu sehen - und zu erkennen, das tatsächlich jeder selber seines Glückes Schmied ist. Niemand kann das eines anderen schmieden, sondern bestenfalls ein kleines Flämmchen sein das seinen winzigen Anteil daran hat... 

In jeder Krise steckt auch eine Chance...

aber kann man das so sehen, denken, fühlen - wenn man derjenige ist, der in der Krise steckt? Hat man dann diesen Überblick?  Will man das dann so von anderen hören? 
Wahrscheinlich nicht... 

Mir fällt in solchen Momenten die Frage ein die ich vor einiger Zeit las - 

Was hält dich zusammen wenn alles rings um dich zerbricht?

Ich glaube mich hält "zuhause" zusammen - dazu braucht es keine bestimmte qm-Zahl, keine Fußbodenheizung oder Einbauküche, nicht einmal unbedingt die Terrasse auf dem Dach, die mich dem Sternenhimmel so nahe sein lässt - obwohl das natürlich wunderschön ist... Es ist weniger ein Ort, als vielmehr ein Gefühl... 
Ein Gefühl von Sicherheit, Rückzugsmöglichkeit, ausruhen können... Wenn ich das nicht mehr hätte wenn alles um mich herum zusammen bricht, dann würde ich vermutlich selber zusammen brechen. 

... und zu meinem "zuhause-Gefühl" gehört noch immer ganz besonders meine Mutter, irgendwie war sie immer da - solange ich denken kann - und es sprengt meine Vorstellungskraft das dies irgendwann anders sein könnte... aber darüber denke ich jetzt mal lieber nicht nach... die Scherbenwelt die ich heute gesehen habe, reicht für einen Tag... da muss ich nicht noch Ausschau nach zukünftigen halten die es geben wird wenn die Lebensregeln eingehalten werden.

Montag, 2. April 2012

... es macht Spass...

Den Weg aus dem Bett habe ich heute morgen schon wieder nur sehr mühsam gefunden... aber kein Wunder - die biologische Uhr lässt sich nicht so einfach betrügen...  Uhrzeiger vorstellen und schon ist es eine Stunde später... so einfach ist es dann doch nicht... 

Der frühe Vogel fängt den Wurm... 
(aber manchmal kann er mir gestohlen bleiben... )
und kann früher Feierabend machen... aber nur rein theoretisch... 

Wenn die Arbeitswelt mich erst einmal in ihren Fängen hat, dann lässt sie mich so schnell nicht wieder los. Inzwischen scheine ich immer erst eine Stunde später rauß zu kommen als ursprünglich geplant. Jedesmal wenn ich schon die Jacke fast angezogen habe und die Tasche nur noch geschnappt werden muss, steht noch jemand in der Tür... und wenn nicht das, dann kommt in letzter Sekunde noch ein Anruf dazwischen und hält mich fest... Das war heute nicht anders.

Und so schlecht wie ich morgens den Weg aus dem Bett finde, so schwer finde ich ihn abends hinein. Je später es wird, desto wacher werde ich und wenn ich da den richtigen Zeitpunkt verpasse - dann wird es ein sehr langer Abend. Aber im Augenblick finde ich das ganz gut so weil ich viel zu tun habe für meine Dozententätigkeit - und auch für das Hirngespinst das Formen annimmt.

Eine ganz ganz große, gefühlt unüberwindbare Hürde schien mir das Aufstellen eines Businessplans. Aber jetzt - einmal ernsthaft damit beschäftigt, ist es nicht wirklich etwas Neues sondern eher eine Fleißaufgabe die es in Form zu bringen gilt - gleichzeitig aber ganz viel Wirr-warr in geordnete und damit auch überschaubare Strukturen bringt. Und das macht dann sogar auch noch richtig Spaß.  Das sind wohl die Herausforderungen die Spaß machen, die Zeit vergessen lassen und sich nicht wirklich wie eine Mühe anfühlen... 

Manchmal fühlt sich das Leben an als hätte man bereits alles - oder zumindest das Beste hinter sich - und dann wie aus dem Nichts taucht etwas Neues auf - und auf einmal ist da noch soviel mehr und das Beste liegt vielleicht noch vor einem. So kommt es mir im Augenblick auf jeden Fall vor... 

Sonntag, 1. April 2012

... hinter der Fassade...

 Hinter der Fassade bröckelt der Putz - mächtig - und das was zum Vorschein kommt... ich denke - so genau wollte ich es nie wissen, nie sehen, nie erleben... 
Wenn ich so manche Merkwürdigkeiten im Fernsehen sehe, dann kann ich mir immer noch einreden es wäre ja nur Unterhaltung für die breite Masse - auch wenn ich längst fürchte, das es all diese Merkwürdigkeiten in der Wirklichkeit gibt und keineswegs der Phantasie eines Fernsehmenschen entspringt... 
Wenn mir die eine oder andere Merkwürdigkeit im täglichen Leben begegnet - dann bleibe ich immer öfter fassungslos sprachlos...

Strahlemännchen mit blondem Strahlefrauchen und Vorzeigestrahle-kind die sich ja auch so lieb haben, mustergültig... dahinter verbirgt sich (angeblich?) häusliche Gewalt - lautstark bekommt es jeder zu hören - ob er will oder nicht, muss das Tränenmeer überstehen und sich aktiv an der Lösungssuche zur Trennung von diesem Mann beteiligen - um zwei Tage später wieder Strahlemännchen mit blondem Strahlefrauchen und Vorzeigestrahle-Kind zu sehen... und ist der Dumme, weil er überhaupt darüber geredet hat wie sie es machen könnte mit ihrem Kind ohne diesen Mann über die Runden zu kommen... 


Singlemann - zumindest vom Alter schon sehr Mann und nicht mehr den Hauch von Jüngling in sich - entpuppt sich als verzweifelt suchender Bubi der es nicht einmal schafft sich in eine saubere Hose zu arbeiten... und seine Anbandelbemühungen machen vor nichts und niemandem halt - nicht einmal vor wirklich glücklich verheirateten Frauen... Zumindest diese Bemühungen zeigen eine hohe Zielstrebigkeit - wenngleich er dabei - wen wundert es? - erfolglos bleibt... um nicht zu sagen - er löst bei seinen Opfern der Begierde regelrecht Fluchtinstinkte aus...

Muckimann scheint sich ein paar muskelaufbauende Stoffe zuviel rein gepfiffen zu haben - hört man so... würde vielleicht auch die völlig kindischen Ausraster erklären und warum er fast in einem Loch verschwindet, sobald jemand buhh ruft und sich von ein paar Muckis nicht in die Flucht schlagen und mundtot machen lässt... 

Die Liste dessen was hinter so manch scheinbar intakter Fassade zum Vorschein kommt, ließe sich endlos fortführen... aber ohne jeglichen weiteren Erkenntnisgewinn. Irgendwie fiel mir heute eine Zeit ein, in der ich es gehasst habe die aufgemotzten Fassaden zu sehen, die scheinbar undurchdringbar waren und nicht preis gaben was dahinter lag. Hinter die Fassade zu sehen - damals war ich der Meinung es wäre ein Gewinn... heute weiß ich - manches muss und will ich gar nicht so genau wissen...