Samstag, 29. Juni 2013

Roter Faden

Die Worte ziehen flüchtig vorbei, kriege sie nicht zu fassen... Ein bisschen ist es wie den roten Faden verloren zu haben und nicht zu wissen wo ich mit der Suche anfangen soll...
Und dieses tägliche Einheitsgrau zerrt zusätzlich an den Nerven, den Lebensgeistern und erstickt jede Aufbruchsstimmung im Keim. Die einzigste Idee die ich bekomme - am besten unter eine Decke kuscheln und mich von seichter Literatur aus der Wirklichkeit davon schweben lassen... 

Heute morgen schon wieder das alltägliche Bild - abgesehen von diesen 4-5 sonnenreichen heißen Tagen - dieses ganze Jahr eigentlich unverändert... Einheitsgrau im Wechsel mit düsteren Regenwolken, peitschender Regen und mäßigen Winden im Wechsel mit stürmischen Winden... Für diesen Sommer 2013 habe ich nur noch wenig Hoffnung - und wenn es überhaupt einen Lichtblick gibt, diesem Grau überhaupt irgendetwas Positives abzugewinnen - die Blumen auf meinem Balkon scheinen dieses Wetter zu lieben - sie sprießen und gedeihen... 

Dienstag, 25. Juni 2013

Abgezockt

Heute morgen hat mich der Schlag getroffen. Es flatterte in Sachen Selbständigkeit eine Rechnung ins Haus... Der Betrag unerwartet hoch... das an sich war aber nicht das Schockierende - sondern die Tatsache, dass wir im Grunde für unser Geld keinen entsprechenden Gegenwert erhalten haben... 
Unser Fehler - wir verlassen und vertrauen zu wenig uns und unseren eigenen Kenntnissen, lassen uns zu schnell in die Arme der vermeintlichen Profis jagen... In dieser Sache habe ich die Denkarbeit geleistet, dem Auftragnehmer mitgeteilt... Er hat es nur - ohne weitere wesentliche Ergänzungen zu Papier gebracht (das hätte ich dann tatsächlich auch noch selber machen können) - und kassiert jetzt dafür mehr als üppig ab... Danke, das war genau das, was der heutige Tag gebraucht hat... 

... und längst schon wieder grässlich kalt und grau...

Was soll ich sagen... dieser dunkle, kalte Winter-Frühlingsmix setzt sich schon wieder seit Tagen fort. Dunkle Wolken jagen über den grauen Himmel, lassen es regnen, winden... mit 20 Grad oder gar knapp darunter ist es alles - nur nicht sommerlich. Gestern abend bin ich sogar mit eiskalten Füßen und am Ende mit dicken Winterflauschsocken ins Bett gekrochen...
Heute morgen fing der Tag wieder dunkelgrau und verregnet an... und für die nächsten Tage ist auch keine Besserung in Sicht. Das wird dann dieses Jahr wohl nichts mehr mit Sommer. Zumindest habe ich da wenig Hoffnung.

Statt einer meiner neuen Sommerblusen oder Shirts, stecke ich jetzt schon wieder in Wintersocken und meinem dicken Pullover... 
Wie gut das ich die wenigen Tage der Hitze und des Sonnenscheins in vollen Zügen genossen habe! 

Freitag, 21. Juni 2013

... heute nachmittag...








Donnerstag, 20. Juni 2013

... rot blüht der Mohn...











Abkühlung

Die atemraubende Hitze ist gewichen...

Nachdem die Sonne heute morgen als roter Feuerball aufgegangen ist, ist sie irgendwo am farblosen Himmel verschwunden. 
Am späten Vormittag kam über den Horizont eine dunkelgraue Wand wie aus dem Nichts. Es waren keine Wolken erkennbar - es war einfach eine riesige Fläche dunkelgrau. Es wurde stürmisch... 
Das dunkle Einheitsgrau verwandelte sich in dunkle Wolken die rasend schnell über den Himmel zogen, dicke Regentropfen auf die Fensterscheiben prasseln und noch während es regnete, wurde es am Horizont schon wieder hell... Irgendwie scheint das Unwetter einfach über uns hinweggezogen zu sein. 
Den Rest des Nachmittags ließ sich die Sonne zwar nicht mehr sehen, aber es regnete auch nicht mehr, war zwar wolkig, aber nicht mehr so dunkel...
Es ist kühler geworden - aber nur im Vergleich zu gestern oder vorgestern... wirkliche Abkühlung ist etwas Anderes.










Farben des Sommers





... roter Feuerball...

Die Sonne ist als roter Feuerball am Horizont aufgegangen. Die Luft ist dunstig, ein bisschen so als läge ein Hauch von Nebel in der Luft und würde den Blick in die Ferne verhängen. Es windet - und nach der Hitze der letzten Tage fühlt sich das schon fast angenehm kühl an. Die Fenster sind alle aufgerissen, aber in der Wohnung steht die Luft noch immer. Wie immer es sich hier auf dem Dach anfühlt - es reicht nicht für einen Durchzug in der Wohnung... 

Die Zeit verfliegt so schnell. Eben war es noch der Anfang der Woche und jetzt geht es schon wieder mit großen Schritten auf das Ende zu. Ein bisschen ist es immer so als würde ich noch überlegen wohin ich gehen will, wovon träumen. Scheinbar habe ich alle Zeit der Welt dazu - aber noch bevor ich mich dann auf den Weg machen kann, der Traum gefunden ist, ist die Zeit zum Träumen vorbei.

Gestern während ich vor dem Einkaufszentrum auf mein Taxi gewartet habe, hatte ich viel Zeit die Menschen zu beobachten. Ich kenne diese Menschen nicht, weiß nicht wie sie sind, wie sie leben... und trotzdem sind sie es die mich, mich erinnern lassen... An Einkaufsfahrten mit den Eltern und Geschwistern, die Kleidchen und das Quengeln... Einkaufsfahrten war immer auch soetwas wie ein Abenteuer in der großen weiten Welt, eine Art Familienausflug wo es unheimlich viel Neues, Spannendes zu entdecken gab... Man muss den Blickwinkel des Kindes wohl schon verlassen um erkennen zu können, das es für Erwachsene, insbesondere Eltern keineswegs ein Vergnügen ist mit einer mehr oder weniger großen Horde von Kindern durch ein Einkaufszentrum zu ziehen... So gesehen bleibt in der Erinnerung längst vergangener Tage immer etwas zurück, was sich später im Leben so niemals wieder erleben, spüren, fühlen lässt. Vieles aus den Kindertagen wird von den Jahren des Älterwerdens einfach unwiderbringlich entzaubert.
Je mehr man lernt, erkennt, versteht - desto mehr verliert alles seinen Zauber. Später erinnert man sich wie es sich einmal anfühlte, man sieht die gleiche Sache, ist an dem gleichen Ort oder macht das Gleiche - doch es wird nie wieder das sein was es einmal war. Manche Dinge im Leben sind unwiderholbar - und auch unnachholbar.

Manchmal beobachte ich die Menschen - oder besser das was sie einkaufen... Bei manchen Einkäufen die sich auf dem Band auftürmen, bekommt man eine Idee von den Lebens- und Ernährungsgewohnheiten des Einkäufers... und manchmal sogar von ihren Plänen für den Abend, das Wochenende, ihren Träumen... Es ist als lägen nicht irgendwelche Waren auf dem Band die unaufhörlich Richtung Scaner transportiert werden, sondern die Verführung pur, eine Familienfeier, ein Grillwochenende, eine Sause mit Kumpels, Mädelsabend... und manchmal ist es eine undeffinierbare Zusammenstellung weil dahinter kein "Plan" zu erkennen ist, scheinbar ziellos zusammengetragene Waren türmen sich auf dem Band auf.
Zu letzterem gehörte ganz sicher mein Einkauf gestern. Lotion, Fleischsalat, Sahnetorte, Wein, Raumduft, Balkonblume, Nektarinen... 

Ich war in meinem Lieblingsschuhgeschäft... glücklos. Da war ein paar Sandalen die mir richtig gut gefallen haben und die ich sofort gekauft hätte, wenn es sie in einer anderen Farbe gegeben hätte. Ich habe Ballerinas genau in DER Farbe gesehen, aber das Modell hat mir nicht gefallen... Dann war ich in meinem Lieblingsklamottenladen... da hatte ich dann auch nicht mehr Glück... Alles was mir gefallen hätte war nicht in meiner Größe da... Die Schnitte waren toll und dafür die Muster und Farben nicht... oder die Muster und Farben Blickfänger, dafür aber die Schnitte eine Katastrophe... 
Dann habe ich einen Erinnerungsrock gesehen - von oben bis unten durchgestuft, die einzelnen Stufen mit einer dünnen Spitze abgesetzt... Erinnerung an die Zeit der Ausbildung... Irgendetwas in mir wollte diesen Rock unbedingt haben... dem entgegen stand, dass ich ihn mir mit größter Wahrscheinlichkeit bis unter die Brust hätte ziehen müssen damit er nicht auf dem Boden schleift... Auf der Straße würde ich ihn vermutlich nie tragen - höchstens auf dem Balkon... Und die eigentliche Motivation zum Kauf, wäre wohl die Hoffnung gewesen damit einen Hauch längst vergangener Zeiten ins Heute zurückzuholen... Aber wenn das nicht sowieso gänzlich unmöglich ist, dann würde es wohl mehr als einen weißen langen Stufenrock brauchen...

Mittwoch, 19. Juni 2013

abend...

Die Luft steht... Beim Betreten des Einkaufszentrums habe ich fast einen Kälteschock bekommen... ich möchte ja mal nicht wissen wieviel Strom da durch die Klimaanlage gejagt wird... Beim Verlassen kam es einem vor als würde man gegen eine Hitzewand laufen...
Aber hier in meinem Dorf ist es noch schlimmer. Da steht die Luft wirklich. Heute nachmittag kam warmer Wind angesaust, riss an meinem Sonnenschirm rum und ich dachte, er wäre ein Vorbote des Unwetters... Aber jetzt ist es längst wieder windstill und am Himmel sieht nichts nach einem Unwetter aus. 
Meine Blumen auf dem Balkon lassen alle saft-und kraftlos die Köpfe hängen... Es wartet wohl, wie vom Wetterbericht angekündigt eine tropische Nacht auf uns. Ohne Ventilator wäre mit schlafen wohl sicherlich nichts... 
Vermutlich würde ich unter der Hitze stöhnen und leiden, sie verfluchen, ein bisschen Wind und Abkühlung wünschen... Aber das kommt mir nicht wirklich in den Sinn... dafür waren der Winter und Frühling zu kalt und dunkel... 

... vormittags...

Die Hitze bahnt sich ihren Weg in den Tag. Schon jetzt ist es in der prallen Sonne nicht mehr auszuhalten und man bekommt eine Idee von dem, wie es sich später am Tag anfühlen wird. 
Es ist seltsam hier zu sitzen, die Wärme, die Sonne, den Tag zu genießen und gleichzweitig schon überlegen zu müssen was zu tun ist für später am Tag... Da soll es an einigen Stellen Niederschläge geben - die dann aber unwetterartig... Auf meinem Dach heißt das fast schon orkanartige Winde. Das letztemal ist fast mein Oleandertopf im Wind umgekippt - und der hat gut und gerne seine 30kg, wenn nicht sogar mehr... Und die Kinderhollywoodschaukel mit ihren 15 kg wurde über das halbe Dach geweht und auf den Kopf geworfen... 

Es sind Momentaufnahmen, Sinneseindrücke wie diese, die einen Hauch flüchtiger Erinnerung durch meine Gedanken wehen lassen... Es reicht um sie als Zuversichtsfunken zu spüren die immer noch Lust auf das Leben machen, die Neugierde auf das entfachen was wohl noch kommen könnte... aber immer sind sie zu flüchtig als das sie der Nährboden sein könnten, auf dem Träume wachsen und gedeihen.

... der frühe Vogel...

Ein neuer Tag beginnt. Sehr früh - kurz nach 5. Ich schätze die drückende Hitze war es, die mich aufwachen ließ. Da hat es auch wenig geholfen das die ganze Nacht der Ventilator mich angepustet hat und so zumindest für ein bisschen Abkühlung sorgte.

Jetzt sitze ich wieder auf meinem Dach mit meinem Kaffeebecher und genieße die Stille... Stille wenn man von den Unmengen von Vögeln absieht die aus allen Richtungen zwitschern und trällern. Die Rolläden der Nachbarhäuser sind noch alle herunter gelassen, kein Auto im Dorf unterwegs und erst recht noch kein Traktor. Es ist lediglich das leise brummen von der nahegelegenen Autobahn zu hören. Wüßte man nicht das sie direkt hinterm Horizont verläuft,könnte man dieses leise und mitunter kaum hörbare Brummen vermutlich überhaupt gar nicht zuordnen.

Einen Tag so beginnen zu können ist wie ein Geschenk. Ich genieße das - jeden Morgen neu. Es ist noch immer wie mein Glück gar nicht fassen zu können, dass sich das Leben auch noch so anfühlen kann - für einen Augenblick schwerelos, einfach bei sich selber sein, "verantwortungslos". Wenn heute das Telefon klingelt, dann weiß ich das jemand einfach nur mit mir sprechen will, sich mit mir verabreden oder um einen Gefallen bitten oder um mir einen zu tun... Die innere Alarmglocke hat sich abgestellt, die mich bei jedem Klingeln mit dem Schlimmsten rechnen ließ. Das Leben ist wieder ein ganzes Stück normaler geworden... Es gibt etwas zu tun, zu arbeiten und es gibt die Zeit die einfach nur mir gehört. Es ist als hätte meine kleine Welt die Haustüre zurück bekommen, die ich hinter mir vor der großen weiten Welt schließen kann um für mich zu sein, um ich zu sein... 

Das Teichsystem hatte mir jede Vorstellung davon genommen das es das immer noch so gibt, das sich das Leben immer noch so anfühlen kann, dass ich noch immer die Fähigkeit habe alle meine Systeme runter zufahren um einfach nur ich zu sein.

Von der Sonne angestrahlt, fliegen die Flugzeuge hoch oben als glitzernde kleine Striche durch den hellblauen Morgenhimmel... 

Zum erstenmal seit sehr langer Zeit komme ich auf die Idee wieder darüber nachzudenken, ob mir vielleicht nicht doch etwas im Leben fehlt... ob ich es nicht vielleicht doch gerne manchmal auch anders hätte... Zum erstenmal seit langer Zeit fühle ich mich wieder wie ich bin, nicht nur noch als Teil eines Systems das funktionieren muss bis an die eigenen Grenzen und am Besten noch darüber hinaus...
Ich bin noch längst nicht am Ende des Weges angekommen und sicher noch weit vom Ziel entfernt... Da werden noch so einige Steine auf dem Weg liegen die ich wegräumen muss... aber es fühlt sich noch immer richtig an genau diesen Weg eingeschlagen zu haben. Bis jetzt gab es - obwohl schon das eine oder andere Ärgernis zu überstehen war, noch keinen Augenblick an dem ich gedacht habe, ich hätte es anders machen sollen. Und damit hat alles seine Richtigkeit.

... und wenn ich dann so höre was im Teich vor sich geht... sehe wie Freundin Studienkollegin sich noch in dem System quält aus dem ich - zum Glück ausgeschieden bin, dann bin ich mir wirklich ganz sicher - die Schritte die ich gegangen bin waren alternativlos.

Eines habe ich in der Teichzeit mit Sicherheit gelernt - nie wieder lasse ich mich in ein System dermaßen einbinden gegen meinen Willen. Das Leben ist zu kurz um die kleinsten Nebensächlichkeiten hochzuspielen als wären sie Lebensziel und Inhalt... Es ist zu wertlos als sich zum Spielball anderer zu machen und auch zu kurz um dem Geld hinterher zu jagen und dem was man so als "Karriere" bezeichnet.
Das bunte Leben braucht alles - die Arbeit, die Verpflichtung, die Herausforderung, die Mühe... aber immer auch den Gegenpart... das Privatleben, die Entspannung, die Lust auf Leben, die Freude am Augenblick.

Und wie wenig es eigentlich braucht um sagen zu können - es geht mir gut, ich ruhe in mir selber... das spüre ich jetzt wieder und das ist wirklich gut so. 


Dienstag, 18. Juni 2013

... weit weg...

Das Licht der aufgehenden Sonne fiel durchs Fenster in mein Schlafzimmer, zauberte Lichtspiele an die Zimmerwände und Möbel... und hat Lust gemacht aus dem Bett zu hüpfen - und das obwohl es erst 6 Uhr in der Frühe war. 
Mit einer Tasse Kaffee, noch im Schlafanzug saß ich auf dem Dach, habe die Stille des nur langsam erwachenden Dorfes genossen... Und als die ersten Kinder sich auf den Weg in die Schule machten, die Bauarbeiter angefahren kamen um auf einem der Nachbargrundstücke ihre Arbeit aufzunehmen, da habe ich die Unmengen von Blumen auf meinem Balkon gegossen. Heute soll es wieder ein sehr heißer Tag werden. 
Am frühen Morgen konnte man es schon ahnen. Die Morgenkühle der letzten Tage war schon nicht mehr da sondern es war genau richtig - nicht zu warm, nicht zu kalt. Jetzt langsam kommt die Sonne um die Ecke, bestrahlt die erste Ecke meines Daches. Es wird nicht mehr lange dauern bis man es hier draußen vermutlich vor Hitze nicht mehr aushalten kann... 

Irgendwann zwischen Sonnenaufgang und demStart in den Tag - auf dem Dach, in aller Ruhe, kam mir einen kurzen Augenblick in den Sinn, wie wenig ruhig der Start in den Arbeitstag nur wenige hundert Meter von hier entfernt, im Teich, wohl sein wird. Ganz sicher nicht ruhig, nicht gut gelaunt, nicht selbstbestimmt und ganz bestimmt macht er nicht neugierig auf das was der Tag bringen wird.
Eigentlich ist es mehr als traurig, wenn ein Arbeitsplatz jede Freude an dem was man tut killt, jedes positive Gefühl für die Menschen, für das Leben und sich selber. Und noch schlimmer wenn diese Negativspuren sich dann bis weit in die Freizeit und das Privatleben ziehen, einem jedes Abschalten unmöglich machen... 

Gestern abend rief Freundin Studienkollegin an. Es ist einfach unglaublich, welche Machtkämpfe auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen werden. Schmierläppchen wollte dem Raubtier eins reinwürgen - offensichtlich hat er noch immer nicht kapiert, dass das einfach nicht zu schaffen ist. Die Waffen die sie als völlig gewissenloser Mensch hat, die hat ein Schmierläppchen nicht, die habe ich nicht, die haben (hoffentlich) die meisten Menschen nicht. Das Ende vom Lied - getarnt als kontinuierlicher Verbesserungsprozess und Interesse an nicht rund laufenden Prozessen, müssen nun die Führungskräfte der mittleren Führungsebene (in diesem Unternehmen haben sie eher die Rolle des Deppen vom Dienst für alles, alle Verantwortung ohne Befugnisse, Mitbestimmung oder gar nur das Recht auf Informationen) schriftlich Stellung über die Vorkommnisse geben. Tun sie das nicht, sitzt Schmierläppchen in der Tinte weil er einen Angriff ohne Grund gestartet hat... tun sie es, wird das Raubtier das persönlich nehmen und zum Gegenschlag gegen die Deppen vom Dienst ausholen... Hüllen sie sich in Schweigen gibt es für die Missachtung der Anfrage ein Donnerwetter... Das konstruktive Kritik nicht gewünscht ist, weiß jeder... was es nach sich zieht Kritik zu üben auch - so werden die Menschen mundtot gemacht... Zukünftig wird bei Schmierläppchen niemand mehr klagen aus Angst das er es wieder als Munition gegen das Raubtier nimmt und der Schuss wie immer nach hinten losgeht.
Freundin Studienkollegin rief also gestern an und brauchte einen Tipp wie sie nun etwas sagt um ihrer Mitteilungspflicht nachzukommen, aber ohne sich selber in die Schusslinie zu bringen... 
Das muss man sich mal überlegen... da sitzt der Mensch abends mit Bauchschmerzen zu hause weil er das Problem lösen muss etwas zu sagen ohne etwas zu sagen, nur damit die Probleme für ihn nicht noch größer werden... Und alles nur weil das Raubtier einen unbändigen Hunger nach dem Spiel mit der Macht hat... Nur dumm das es dieses Unternehmen eigentlich nicht gibt um den Machthunger von Raubtieren zu befriedigen... der eigentliche Unternehmenszweck ist ein völlig anderer... Aber irgendwie scheint das niemand mehr wirklich auf dem Bildschirm zu haben... 

Montag, 17. Juni 2013

... über 32 Grad im Schatten...

Ich glaube, es ist heute der erste Tag in diesem Jahr, an dem die 30 Gradmarke geknackt wurde.
Es ist himmelblau, die Sonne knallt vom Himmel, wenn nicht gerade ein Windchen weht, ist die Luft aufgeheizt wie im Backofen... Und nach all der Kälte in den letzten Wochen und Monaten komme ich nicht einen Augenblick auf die Idee zu klagen... Ganz im Gegenteil - ich sitze auf meinem Dach, trinke Orangensaft mit Amaretto und lausche wie das Eis im Glas leise knackt.Morgen soll es noch einmal so ein Tag werden... aber wer weiß schon was übermorgen ist... Vielleicht der Hauch von Sommer schon wieder verweht... 
Was das Alter mit sich bringt - weniger sich vertrösten mit "... beim nächstenmal..." - sondern gleich alles mitnehmen was geht... Wer weiß schon so genau was nächstesmal ist... oder ob es überhaupt noch eines gibt... Was ich hab, das habe ich und das kann mir nichts und niemand mehr nehmen.

Heute morgen hatte ich vier Stunden Unterricht. Das ist natürlich schon eine sehr kurze Arbeitszeit - auf der anderen Seite - selbst wenn da noch das eine oder andere Stündchen dran gehangen hätte... Feierabend haben und noch einen Rest der vom Tag übrig bleibt um ihn zu genießen - das ist auch etwas was ich viele Jahre in dem Sinne überhaupt nicht mehr hatte. Arbeiten und danach in die Stadt gehen - das hatte immer etwas von den inneren Schweinehund bekämpfen müssen. Der Tag war so lang, so schwer, so mühsam, so auslaugend... und eigentlich wollte ich dann einfach nur noch das er aufhört und ein neuer anfängt... Angefühlt hat es sich allerdings sehr oft als finge nie ein neuer Tag an... Jeder neue war einfach nur die Fortsetzung des vorangegangenen.

Nach dem Unterricht war ich in der Stadt... Hab mir eine Hose und eine total sommerlich bunt-fröhliche Bluse gekauft und noch einen ganz romantisch verspielten Schlafi... ach ja - und noch Schlappen mit Glitzersteinchen... Und noch Rotwein. Vermutlich wird es nur sehr sehr selten, fast schon nie sein... Aber in meinem Sommerabendbildern, da geht die Sonne immer funkelnd im Rot des Weins unter... Kerzenschein und Rotwein, langsam einkehrende Stille... irgendwie gehört das zu meinem Bild vom Ausklang eines schönen Sommertages.

Ringsum rattern die Traktoren in der prallen Sonne über die Felder . Dieses Geräusch, der aufwirbende Staub - auch das gehört zu einem meiner Bilder die ich in der Wirklichkeit suche und sehr genieße, wenn ich sie finde.

Ansonsten scheint die ganze Welt um mich herum ein bisschen verrückt geworden zu sein... Die Geschichten vom Teich die an mein Ohr dringen, lassen wenig Raum für die Hoffnung das dort sich irgendetwas zum Besseren wendet - eher im Gegenteil... Meine Freundin Studienkollegin verändert sich im Teichsystem auch zunehmend. Sie war noch nie sonderlich begeisterungsfähig sondern in ihrem Verhalten immer eher verhalten, aber selbst das bisschen an hochschießenden positiven Emotionen die ihr eigen waren, sind inzwischen längst im Teichalltag erstickt. Ich muss mich schon sehr anstrengen um mich zu erinnern wann ich sie zuletzt lachen sah.
Von meiner eigenen kleinen Welt abgesehen, scheint die große weite Welt sich allerorten gegenseitig auszuspionieren, Daten zu sammeln - über andere Länder, über die Bürger des eigenen und / oder anderer Länder, Diplomaten anderer Länder vor großen internationalen Treffen... Und ich frage mich so langsam wirklich ob wohl die Menschheit völlig verrückt geworden ist. Vermutlich wieder eine Bestätigung mehr - der Mensch macht was er machen kann - auch wenn es vielleicht rechtlich, moralisch oder wie auch immer nicht richtig ist und / oder keinen höheren Sinn und Zweck verfolgt. Er kann es - also macht er es. Sicherer wird die Welt so ganz bestimmt nicht, schöner und besser wohl auch kaum...

Donnerstag, 13. Juni 2013

Arbeitsagentur

... da kann man was erleben...

Als erstes lernt man die Nachteile kennen, die es haben kann wenn bestimmte Dienstleistungen sowohl per Internet, Telefon oder direkt vor Ort abgerufen werden können... 
Am Telefon wird man man angehalten mit den Unterlagen XY die Anmeldung vor Ort aufzusuchen, die würden dann...
Die Anmeldung vor Ort hört sich dann brav an was man will, drückt einem freudig strahlend eine Visitenkarte mit der Telefonnummer der Hotline in die Hand, die solle man anrufen, die würden dann...
Wieder zuhause angekommen ruft man an... und würde man nicht sagen - moment mal, das hatten wir nun schon... dann würde man wieder zur Anmeldung vor Ort geschickt...
Anscheinend gibt es viele Arten von Warteschleifen... Möchte ich nun so genau wissen wieviele Menschen in dieser zwischen Anmeldung vor Ort und Hotline kreisen???
Und was lernen wir daraus - viele Möglichkeiten haben bedeutet nicht immer besseren Service... sondern unter Umständen auch, dass der eine besser auf den anderen die Arbeit abschieben kann und der "Kunde" sich nur noch wundern kann...

Aber das ist keineswegs das Einzigste was man erleben kann... Ich würde denken, die Arbeitsagentur würde weitaus effizienter - und auch kundenorientierter arbeiten, wenn sie ihre Aufgabe darin sehen würde für jeden Menschen die für ihn beste - und damit wohl auch mittel-und langfristig tragfähigste Lösung zu finden. Dummerweise geht es nur nicht um den Menschen und um die für ihn passgenaue Leistung... worum es genau geht hat sich mir nicht wirklich erschlossen... möglicherweise darum die Sache Mensch möglichst schnell in irgendeiner Akte verschwinden zu lassen die dann weggeräumt werden kann... Erstaunlich ist dann schon wenn jemand der alle 3 Minuten sagt das er dafür nicht zuständig ist, sich in dem Bereich nicht so auskennt, dann aber die große Ansage zu genau dieser Sache machen will als wäre er DER Auskenner... Mancher Sachberarbeiter hört offensichtlich nicht nur seinem Kunden nicht zu und fühlt sich berufen ihn abzuwürgen damit er nicht für ihn relevante Dinge ansprechen kann... offensichtlich hört er auch nicht was er selber sagt... 

längst schon wieder Einheitsgrau...

Der Sommer hat sich seit Tagen schon wieder zurückgezogen. Es ist nicht mehr so kalt, die Heizung kann ausbleiben... Aber da ist wieder grau, Wolken, die Sonne lässt sich bestenfalls mal kurz durch eine Lücke sehen... und ich bin entnervt.
Entnervt vom Wetter, entnervt durch die dauernden Schmerzen, einfach entnervt... 
Es ist alles mühsam, anstrengend, bremsend... Es stimmt etwas nicht, aber irgendwie finde ich niemanden der mich mal zu seiner Chefsache macht... So gut ich die Rechte und Belange anderer Menschen durchsetzen und dafür kämpfen kann, so wenig kann ich es für meine... 
Und je mehr ich in diese Spirale reinkomme...

Samstag, 8. Juni 2013

Samstagmorgen

Und noch ein schöner Morgen... der Himmel zwar mit lockeren Wolkenfeldern übersät, der Himmel am Horizont diesig... aber ansonsten... hell, angenehme Morgenkühle, laut singende und zwitschernde Vögel in allen vier Himmelsrichtungen und noch Stille. Obwohl es jetzt schon halb 8 ist, scheint das Dorf noch zu schlafen... Man hört noch so gut wie keine Autos, keine Menschen und schon gar keine landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge die gestern abend noch sehr lange tuckernd, ratternd, brummend unterwegs waren.

Ich sitze auf meinem Dach mit einer Tasse Kaffee und genieße den Start in diesen neuen Tag. Das scheinbar normale, selbstverständliche genießen können ohne den ständigen Blick zur Uhr mit dem Versuch die Arbeit von vielen Stunden in wenige zu quetschen, ist für mich noch immer sehr neu und sehr ungewohnt. Und das obwohl ich damit jetzt ja eigentlich schon mehrere Wochen "Übung" habe... Es liegt vermutlich daran, dass die Eindrücke der letzten Jahre doch zu deutliche Spuren hinterlassen haben. Auch wenn es sich sehr übertrieben anhört - ich fühle mich von dieser Zeit regelrecht traumatisiert. Es war von allem was die Lebensqualität zerstört, unfühlbar macht, einfach zuviel... 

Das Gute daran - sofern in solchen Dingen überhaupt etwas Gutes liegen kann, ist vielleicht das ich aber genau deswegen jetzt die einfache Normalität als etwas ganz besonders Wertvolles fühlen kann... Freizeit einfach wieder Freizeit ist, Anspannung und Entspannung sich abwechseln, meine inneren Systeme auch mal wieder richtig und komplett runterfahren können... Ich wieder Lust auf die Begegnung mit Menschen habe und sie nicht mehr nur als aussaugend, nervraubend und zeitfressend erlebe.  So liegt eben in jedem Ende immer auch ein neuer Anfang und in allem was scheinbar schlecht war, dann auch die Wurzel für etwas was richtig gut sein kann.

Freitag, 7. Juni 2013

Windstille

Es ist Abend. Die Sonne ist am Horizont verschwunden. Mit dem Abtauchen der Sonne wird es heute nicht mehr so schnell kühl wie noch in den letzten Tagen...

Ich sitze hier, habe den sonnigen Tag genossen, mich über den Hauch von Bräune auf der Haut gefreut... und dabei völlig vergessen, dass noch immer große Teile des Landes unter Wasser stehen, noch immer in diesen braunen schmutzigen Fluten versunken sind... Tausende Menschen im Augenblick kein eigenes zuhause mehr haben, nicht wissen wann sie zurück können und schon gar nicht was sie dann vorfinden werden... Und noch immer ist in einigen Städten noch immer nicht das Schlimmste vorbei sondern es wird erst noch erwartet...

Ich mag es mir nicht vorstellen wie es ist kein zuhause mehr zu haben, nicht zu wissen wann ich zurück kann, wie es dann weitergehen soll... 
Der Wind "frischt auf". Jetzt sind am Himmel mitunter schon einmal größere Wolkenfelder die die Sonne verstecken. Ihre Zeichen der letzten Tage sind als Farbe aber deutlich auf meine Haut gezeichnet. Und trotz allem - es ist noch immer ein schöner Tag. 
Der ländlichen Idylle und Ruhe des Morgens ist die Betriebsamkeit gewichen. Mähdrescher rattern und rumpeln über die ersten Rapsfelder, deren strahlendes Gelb sich über gelb - grün, längst in ein Grün verwandelt hat. Die ersten riesigen runden Strohballen liegen abholbereit auf den abgeernteten Feldern.


Und dann war da noch... für mich einfach ein ruhiger Freitag... Ein geruhsamer, leiser Start in das Wochenende... keine Angst und Stresssymptome mehr wenn das Telefon klingelt... Keine Menschen mehr die mich aussaugen... In der Rolle der freien Mitarbeiterin fühle ich mich ausgesprochen gut aufgehoben und auf sonderbar angenehme Weise auch ein ganzes Stück entschleunigt. Den Luxus den Tag leben zu können statt durch ihn getrieben zu werden bis alle Emotionen und jeder Lebensgeist abflacht, versiegt... das fühlt sich schon sehr nach mehr Lebensqualität an. Und es passt soviel besser zu meinen Lebensbildern die ich einst malte für die Zeit "... wenn ich groß bin..."


Es ist gut zu wissen, zu fühlen - dass man arbeiten kann - und trotzdem dabei nicht ausbrennt, jede Freude an dem verliert was man eigentlich doch gerne macht nur weil der Rahmen in welchem es stattfindet so überhaupt nicht mehr stimmt.

... und noch einmal...

... und noch einmal ein Morgen wie aus dem Bilderbuch... noch kühle Morgenluft, Vogelzwitschern, dörfliche Idylle, Ruhe und Beschaulichkeit... natürlich wolkenlos sonnig...
... und ich sitze auf dem Dach, noch im Schatten, aber die Sonne ist dabei um die Hausecke zu kommen, die ersten Sonnenstrahlen treffen schon meine Dachterrasse...
Vor mir Kaffee, die Waschmaschine läuft, heute keine Termine... der Tag kann kommen... 

Würden mir jetzt ein paar Aufträge ins Haus flattern, hätte ich nichts dageben... Alle anderen dieser Welt wüßte ich gerne für den heutigen Tag ausgeschlossen um alleine auf dem Dach meiner Welt zu spüren - der Tag gehört mir alleine.

Donnerstag, 6. Juni 2013

Wolkenlos... oder ein Tag wie aus dem Bilderbuch...

Bilder des Tages... wolkenlos, sonnenreich und einfach wunderschön... 









Endlich Sommer...(???)

Der Tag lässt sich gut an. Schon beim Öffnen der Augen sah ich heute morgen das Morgenlicht, welches durch das Fenster schien, an der Wand mit seinem Lichtspiel. Unmengen von Vögeln zwitschern um die Wette... Man hört das dumpfe leise dröhnen von der Autobahn die hinter dem Horizont entlang läuft... und sonst scheint das ganze Dorf noch dabei zu erwachen.

Endlich, endlich ist dieses Einheitsgrau, die endlose Trübe und Dunkelheit weg... Endlich scheint ein neuer Tag anzufangen. Und im Augenblick bin ich sehr gespannt ob ich das später am Tag auch noch so sagen kann - oder ob der scheinbare Beginn eines neuen Tages doch nur die Fortsetzung der vergangenen ist - wenngleich auch viel heller, strahlender...

Mittwoch, 5. Juni 2013

Ein Hauch von Sommer

Lange haben wir darauf warten müssen - auf einen Sonnentag wie gestern... und wenn man dann im Gegenzug dazu die Bilder der Hochwassergebiete sieht... Es fehlen mir die Worte wenn ich diese riesigen braunen Seen sehe, aus denen nur noch Häuser und Baumspitzen ragen, die wild von immer neu herbei rauschenden Wassermengen umspült werden...

Dienstag, 4. Juni 2013

Es war einmal in Amerika...

... morgens nach dem Aufwachen habe ich das Wohnmobil verlassen. Die noch kühle Morgenluft umfing mich und ich habe sie auf der Treppenstufe des Wohnmobils sitzend, mit einer Tasse Kaffee in der Hand genossen... Und nicht nur die Kühle, sondern auch die Umgebung und manche der Orte an der wir morgens aufwachten waren einfach wunderschön wie z.B. der Campground bei Monument Valley, am Grand Canyon, einem der riesigen Naturparks oder aufregend neu, anders wie in Las Vegas oder am Strand von San Diego.
Diese noch ruhigen und kühlen Morgende bevor die Hitze des Tages aufzog, einfach da sitzen und genau das aus voller Seele genießen, ist mit eines der Dinge die mir am Intensivsten in Erinnerung geblieben sind.

Und ein ganz klitzekeines bisschen ist es jetzt in diesem Augenblick wieder so - zumindest genug um mich zu erinnern... Der Himmel ist hellblau mit ein paar vereinzelten Schäfchenwolken, ein paar Schleierwolken an einem Zipfel des Himmels... noch kühl, die Vögel zwitschern, noch ruhig wenn man mal von dem Baugeräuschen auf dem Nachbargrundstück absieht... Es wird heute nicht die Hitze des längst vergangenen Sommers aus der Wüste in Amerika aufziehen - aber ganz sicher wird es ein schöner Tag... Hier sitze ich also auf meinem Dach, den Becher warmen Kaffee dabei und bummel in den Tag.

Viel mehr als in den Tag bummeln wird heute für mich vermutlich auch nicht gehen. Schon heute nacht bin ich mit starken Schmerzen aufgewacht - und heute morgen nach dem Aufwachen waren sie gleich wieder da. Heute morgen sind sie nicht stark sondern mehr wie eine Warnung - "mach heute nichts Falsches, nicht zuviel - sonst kriegen wir dich..."
Das dann wieder Gute am nächtlichen Erwachen... Der Schmerz bohrte sich in meine Träume, ließ mich aufwachen und als ich die Augen öffnete, da war es unglaublich dunkel. Viel dunkler als sonst mitten in der Nacht. Es war so dunkel das es ungewöhnlich war, mir auffiel und ich ging zum Küchenfenster um nach draußen zu sehen. Auf den ersten Blick war der Nachthimmel pechscharz, mondlos,die Straßenbeleuchtung längst abgeschaltet - und dann habe ich sie gesehen - die Sterne direkt über Nachbars Haus. Dort sieht man sie eigentlich nie. Normalerweise muss ich rauß gehen, den Kopf in den Nacken legen und richtig hoch zum Himmel sehen. 
Ich ging rauß aufs Dach, sah rauf in den Himmel - und soviele Sterne wie heute nacht habe ich überhaupt noch nie gesehen - oder zumindest schon seit wirklich sehr sehr sehr vielen Jahren nicht mehr. 
Der scheinbar pechschwarze Nachthimmel war gar nicht einheitlich eingeschwärzt. Überall waren diese riesigen Aufhellungen wie Wolken die man nur in der Dunkelheit nicht als solche erkennen kann. Ich habe mich daran erinnert wie störend ich diese hellen Flecken am sonst so prächtigen Nachthimmel fand als ich noch ein Kind war. Die haben meinen "Ordnungssinn" gestört. Heute aber weiß ich das jeder dieser hellen Flecken nichts anderes ist als auch eine Ansammlung von Milliarden von Sternen sind die letztlich erst unsere Milchstraße zur Milchstraße machen... Unvorstellbar was ich heute nacht durch ein richtiges Teleskop erst hätte sehen können... 

Sonntag, 2. Juni 2013

Der erste Junisonntag

Schleierwolkendurchzogen ist der hellblauwässrige Himmel. Ein paar Sonnenstrahlen schaffen es meine Zimmerwände anzuleuchten. Für die Menschen die jetzt in den Hochwassergebieten sitzen - vorausgesetzt ihr Himmel sieht so aus wie der über mir - werden das sicher als den Silberstreif am Horizont betrachten an welchem die Hoffnung hängt das jetzt wieder alles gut wird.

Aber es kommt ziemlich kühle, fast schon kalte Luft durch die geöffneten Fenster in die Zimmer. Nicht gerade das was man sich unter einem Sommeranfang vorstellt... Aber ein guter Anfang nach dem langen dunklen Winter und einem grauen regenreichen und kaum weniger dunklen Frühling.

Gestern habe ich sehr erschreckt festgestellt, dass ich nur knapp 9 Jahre im Teichsystem gearbeitet habe. Erschreckt deswegen, weil ich gedacht habe, dass es einige Jahre mehr waren -  und gefühlt war es ohnehin eine halbe Ewigkeit und die meiste Zeit davon hat sich angefühlt wie eine Gefangenschaft im Vorhof zur Hölle. Wären da nicht die kleinen Steinchen die spürbar von der Seele purzeln, Lust auf Freudensprünge machen, eine ganz andere Lebensfreude in den Augenblick zaubern - dann könnte ich es vermutlich noch immer nicht wirklich fassen, dass damit jetzt Schluss ist... mein Leben wieder mir gehört, Freizeit wirklich auch wieder Freizeit ist. Auf eine merkwürdige Weise ist all das Schwere noch so nah, noch so gut in Worte zu fassen - aber gleichzeitig auch schon ganz weit weg und unvorstellbar das ich das überhaupt so solange mitgemacht habe. 

Im Augenblick fühlt sich die Zeit entschleunigt an. Das schafft Raum für neue Gedanken, neue Erkenntnisse, setzt neue Energien und Ideen frei.

Samstag, 1. Juni 2013

Von der Seele purzelnde Steine...

Ich nehme an, ich hatte erwartet, dass mit der Unterschrift zentnerschwere Steine laut donnernd von meiner Seele in die tiefen dunklen Erinnerungsabgründe der letzten Jahre purzeln würden. Ich habe unterschrieben - und es blieb ruhig... 

Es sind viele viele kleine purzelnden Steinchen und sie werden in vielen kleinen stillen Augenblicken spürbar. 
... dann, wenn es sich anfühlt als würde ein frischer Wind durch die Seele wehen und ich einfach nur noch juchuuuu rufen will, mich im Kreis drehen, tanzen, lachen - inmitten der trüben wolkenverhangenen Wege der Einkaufsstraße auf der finster und missmutig drein schauende Menschen vorüber eilen... 
... wenn ich anfange die Wollreste der letzten Jahre in selbstgestrickte Socken für den nächsten Winter anfange zu verwandeln, in aller Ruhe, scheinbar zeitlos - zeitlos im Sinne von "für mich gibt es keine Zeit und keine Uhr" und auf einmal merke, dass es in meinem Kopf keine Liste mehr gibt die ich gleichzeitig bearbeite, strukturiere, organisieren und noch mal schnell aufspringe weil ich zeitlos bin - im Sinne von - ich habe keine Zeit um hier uneffizient herumzusitzen, eigentlich müsste ich doch...
Und ich merke die vielen kleinen purzelnden Steinchen wenn ich sehe wie sehr ich mich auf das Wochenende freue - einfach weil es jetzt wirklich Zeit ist die entschleunigt ist, nicht vollgestopft mit mich aussaugenden Menschen - die haben auch alle Ruhetag und sind irgendwo...  Was immer sich wieder über mir zusammenbraut, zusammenbrauen könnte, wer immer mir auch wieder Steine in den Weg legen will und mit Stöcken werfen -  der macht jetzt auch Wochenende. Ich bin für die nächsten 2 Tage und Nächte "in Sicherheit". 
Das war ich in den letzten Jahren nie. Sicherheit gab es da für mich einfach nicht mehr. Jederzeit - rund um die Uhr, an 7 Tagen die Woche, 365 Tage im Jahr  konnte jederzeit alles passieren - und ich war zuständig, verantwortlich... Und es ist viel passiert... immer wieder und manchmal gar bis zur völligen körperlichen oder emotionalen Erschöpfung... 

Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung was mit mir los ist. Ich kenne mich so nicht. Ich mache mir immer Sorgen, brauche immer Notfallpläne für den worstcase in der Tasche, es muss alles geregelt sein und seine Ordnung haben. 
Zuversicht und Optimismus gehören nicht gerade zu meinen Verbündeten im Leben - aber jetzt sind sie irgendwie einfach da. Es fühlt sich einfach alles richtig an, wie auf dem richtigen Weg sein... auch wenn vor mir noch sehr viel verborgen im Dunklen liegt.