Donnerstag, 26. Mai 2011

Stille des Morgens

Heute morgen bin ich ganz freiwillig aus meinem Traum gesprungen. 
Es gibt so ein paar merkwürdige, unschöne Träume die ich immer wieder mal habe. Einer davon ist das ich Anlauf nehme und dann anfange zu fliegen. Das Abheben, fliegen bis hoch über die Dächer finde ich ganz spannend, aufregend, spaßig... Aber meistens verliere ich früher oder später die Kontrolle in dem Traum und ich fliege höher und höher... und irgendwann schlägt das aufregend Spannende in Angst um, weil ich nie weiß wie ich auf den Boden zurück kommen soll und weil mir so weit über der Erde einfach Angst macht. Irgendwo zwischen träumen und wachwerden bohrt sich dann meist der Gedanke - es ist nur ein Traum, du musst nur wach werden und dann bist du wieder auf der Erde... 
Ein Traum in dieser Art hat sich in den Morgenschlaf verirrt und aufwachen, duschen gehen, einen Kaffee kochen, aus dem Fenster sehen um die aufziehende Morgenröte die eher gelbich-orange ist, schien mir eine sehr gute Idee.


Im Augenblick verführt mich die Stille des Morgens, die nur von dem leisen Brummen der Autos von der Autobahn in der Ferne und dem Vogelgezwitscher durchbrochen wird, dazu, zu überlegen ob ich jetzt gleich oder doch erst später in den Teich eintauche. Dort wartet ein langer Tag auf mich, was mich schon fast dazu neigen lässt erst gegen 8.00 Uhr dorthin zu gehen. Auf der anderen Seite denke ich an meinen randvollen Schreibtisch und all das was ich noch vor meinem Urlaub erledigen will und muss... 
Gestern habe ich mit meiner Freundin Studienkollegin telefoniert. Sie hatte da eigentlich auch schon seit Stunden Feierabend - war aber dennoch auch erst gerade von ihrem Job heimgekehrt. Innerlich musste ich ein bisschen grinsen - es passiert offensichtlich von ganz alleine - wer Führungsverantwortung hat, der sieht nicht mehr auf die Uhr, der braucht niemanden mehr zu einem längeren Arbeiten verdonnert und antreibt - der macht es irgendwann von ganz alleine (wenngleich auch nicht immer sonderlich begeistert...)


Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann würde ich - besonders im Sommer - lieber früher anfangen und dafür früher heim gehen. Die Wirklichkeit ist anders - man kann zwar früher anfangen - aber mit dem früher heimgehen wird es selten etwas. Dafür liegt immer zuviel Arbeit an, einmal vom System eingefangen lässt es einen nicht mehr so schnell los. 
Natürlich habe ich die Möglichkeit frühzeitig den Teich zu verlassen und alles für den nächsten Tag stehen und liegen zu lassen, habe für mich aber festgestellt, dass es mir nach diesen fast schon fluchtartigen Aufbrüchen Richtung Freizeit es ganz schwer fällt abzuschalten. Das ist wie ständig im Geist zu überprüfen ob jetzt tatsächlich nur Dinge liegen blieben die das bis zum nächsten Tag vertragen - oder ob etwas doch noch hätte erledigt werden müssen...