Montag, 2. Mai 2011

Gestern und Heute

Warum Gestern und Heute getrennte Wege gehen
und doch immer etwas miteinander zu tun haben werden…

Da war dieser graue Sonntag an dem dicke Wolken am Himmel hingen und so überhaupt keine Lust machten in den Tag zu stürmen. Träge machte sich Heute dennoch auf den Weg. Im Vorübereilen streife Heute flüchtig Gestern… Aber dieser kurze Augenblick reichte und Heute fing an sich an Gestern zu erinnern…

Gestern… ja, mit Gestern war das wirklich so eine Sache...
Heute erinnerte sich an all die vielen schönen Träume von Gestern für Heute und dann aber auch daran, das Gestern es nie geschafft hatte den Träumen Leben einzuhauchen damit sie bei Heute ankommen konnten.
Nie wenn mehr nötig war die Träume zu leben, es Gestern mehr gekostet hätte als sich mühelos aus der Portokasse des Lebens bezahlen ließ, ist Gestern zielstrebig aktiv geworden.
Gestern ist in jede Lücke die sich auftat gesprungen um sie aufzufüllen und hatte Angst sich selber einen festen Platz einzufordern. Verächtlich runzelte Heute die Stirn und dachte: "Gestern war ein hoffnungsloser Träumer der glaubte das alles von alleine gut werden wird."
Immer wenn es drauf ankam war Gestern krank und drückte sich davor sich um die anstehenden Dinge zu kümmern, Entscheidungen zu treffen und die Weichen für Heute zu stellen.
Gestern fand immer einen Grund warum es ausgerechnet jetzt grad gar nicht möglich ist etwas anzugehen.
„Ich war zu nachsichtig mit Gestern“ dachte sich Heute, ich hätte Gestern öfter mal unnachgiebig die Stirn bieten müssen, aber eigentlich wußte Gestern ja genau was ich will und das sich das so wie Gestern die Dinge angeht niemals erreichen läßt...

Traurig dachte Heute: "Immer wenn es wirklich drauf ankam, hat sich Gestern für mich nicht genug Mühe gegeben. Gestern hat geschwiegen wenn es wichtig gewesen wäre zu reden, ist mit dem Kopf durch die Wand gegangen wenn es richtiger gewesen wäre Kompromisse zu suchen.
Gestern war zu leichtgläubig, ist jedem Hoffnungsschimmer hinterher geeilt und hat sich an jeden Strohhalm geklammert – nur darum konnte Gestern all das passieren was passierte."

Und Heute wurde immer ärgerlicher auf Gestern… "wenn Gestern mal mehr die Augen aufgemacht hätte – dann hätte man ihm nicht soviele Jahre und Träume vor der Nase weg stehlen können, wie konnte Gestern nur so dumm sein und sich nicht wehren, nicht sagen bis hierhin und nicht weiter?
Wieso hat Gestern nicht mehr gefordert und mal geguckt wo es selber bleibt statt immer für alles Verständnis zu haben? Warum hat sich Gestern nie gefragt was ihn daran hindert eine Entscheidung zu treffen?"

Heute war inzwischen auf 180 und schimpfte inzwischen laut vor sich hin – „und die Suppe die sich Gestern eingebrockt hat, die muss ich jetzt auslöffeln, schöne Sonntage sehen doch wohl anders aus oder?“
Und während Heute damit beschäftigt war Gestern gedanklich auseinander zu nehmen und zu jammern über die verloren Träume, die vertane Zeit und in Selbstmitleid zu baden, vergaß Heute das es die Verantwortung für Morgen hat und bald selber schon das Gestern sein wird über das das Morgen als neues Heute klagt und schimpft...
außer...
wenn Heute von Gestern für Morgen lernt.