Montag, 30. Mai 2011

Ausgebrannt

Ich weiß gar nicht wirklich wie ich es erklären oder beschreiben könnte... Der Tag war bis zum Mittag ganz okay, die kleinen Problemchen wurden gelöst, größere gab es nicht... 

Dann eine Besprechung... 
Ich bin eigentlich nur sprachlos. Fassungslos trifft es eigentlich besser... Es war einmal mehr ein Lehrbeispiel dafür, wie man sicher als Führungskraft kein offenes Klima schafft  in dem alle ihre Meinungen offen vertreten werden ... es war eine Aneinanderkettung von Killerphrasen und ein Musterbeispiel dafür, dass es in keinster Weise um Argumente geht sondern einfach nur noch darum sich durchzusetzen nach dem "basta-Prinzip".  Alles in allem der Gipfel der unfairen Dialektik...
Und mehr möchte ich dazu dann auch schon gar nicht mehr schreiben, ich habe keine Lust für den Rest des Tages innerlich zu kochen - obwohl ich mir nicht einmal sicher bin ob ich das überhaupt heute noch könnte. Es fühlt sich an als hätte bei mir schon wieder jemand den Stöpsel gezogen und die ganze Energie ist abgeflossen und irgendwo versickert. Eine knappe anderthalb Stunde hat gereicht, dass ich mich ausgebrannt fühle. 

Manchmal ist es im Leben wohl so, dass man das Herz an etwas hängt, sich mit aller Kraft bemüht es zu halten... aber irgendwann muss man einfach erkennen das es nicht geht, die Kraft einfach nicht reicht. 
Ende letzten Jahres ging mir die Puste aus, dann schien es wieder zu gehen... aber inzwischen weiß ich - es wird immer nur kurze Verschnaufpausen geben in denen ich mich kurzzeitig mit der Situation arrangieren kann, aber es wird nie wieder richtig gut werden können. 
Manchmal ist aus einer Sache, einer Beziehung einfach die Luft rauß... dann kann man daran rumdoktern, zu kitten versuchen, über das Unpassende hinweg sehen... aber letztlich ist es vorbei auch wenn es noch nicht vorbei ist. 
Ich denke an der Stelle stehe ich - ich kann mir noch das eine oder andere Rosinchen aus dem Kuchen picken, mir selber den einen oder anderen Motivationsschub verpassen weil die Arbeit an sich mir ja schon Spaß macht... aber all das wird nichts daran ändern das ich für diese Menschen nicht mehr arbeiten mag. Der Vertrauensvorschuss den ich ihnen gab ist aufgebraucht. Die Decke "nach oben" ist undurchlässig.

Als dieser Spuk endlich vorbei war und ich in die helle Sonne kam und die Wärme spürte - ein Hauch von schöner Erinnerung, Aufbruchsstimmung an mir vorüber wehte, da habe ich erst so richtig gemerkt was die letzten 1,5 Stunden mit mir gemacht haben. Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich mich aus allen Besprechungen ausklinken. Jede macht auf ihre Art etwas sehr Ungutes mit mir, brennt mich aus, demotiviert, erschreckt, macht fassungslos, sprachlos, saugt mich aus und am Ende fühle ich mich wie ausgespuckt.

Obwohl ich in der Stadt war und es neuerdings zu meinen Lieblingsangewohnheiten gehört mal kurz in die Klamotten- und Schuhläden zu stürmen und irgendetwas zu kaufen - Schuhe kann frau sowieso nie genug haben und Klamotten natürlich auch nicht - heute konnte ich mich nicht einmal mehr dazu aufraffen und bin statt dessen in den nächsten Bus Richtung Dörfli gestiegen. Ich wollte nur noch nach hause... 

Aber vorher bin ich noch bei der Fahrschule vorbei gegangen um mich über die Öffnungszeiten für die Theoriestunden zu informieren - ich war mir nicht mehr sicher an welchen Tagen sie sind. Ich habe nicht die mindeste Lust heute abend in einer Fahrschule zu sitzen... aber wenn ich mir einen neuen Teich suchen will, dann muss ich einfach mobil werden... Also wird es heute abend nicht nach dem Lustprinzip gehen sondern ausschließlich nach Vernunftserwägungen. Basta!

Gerade muss ich lachen - ich bin schon lange nicht mehr mit dem Bus gefahren. Keine Ahnung wieso ich dachte, es könnte inzwischen weniger abenteuerlich sein als noch im vergangenen Winter... Dort wo eigentlich umsteigen in eine andere Linie angesagt war, bin ich aus dem Bus gestiegen. Der Anschlussbus ist dann oft schon da oder kommt Augenblicke später... Heute nicht... und als ich noch einmal zu dem Bus sah aus dem ich eben erst ausgestiegen war - siehe da - er hatte die Kennung geändert und war jetzt selber zum Anschlussbus geworden... Gerade erst ausgestiegen bin ich wieder eingestiegen... 
Und während der Busfahrt - da hätte ich mich gerne in die glücklichen Zeiten zurück geträumt... In die Zeit in der mir kein Tag etwas anhaben konnte weil ich wußte das der Abend kommen wird und worauf ich mich freuen kann...