Sonntag, 1. Mai 2011

Knoten im Kopf

Seit Tagen denke ich über zwei Sachen nach, komme aber nicht wirklich weiter. Ist ein bisschen so als hätte ich einen Knoten im Kopf von dem ich zwar weiß das er eigentlich einfach zu lösen ist, komme aber grad nicht drauf wie... 


Die eine Sache ist... 
Ich liebe Glas. Vielleicht weil  es soviele kreative Möglichkeiten eröffnet, durchscheinend ist (mattiert, geeist mag ich nicht so gerne), perfekt und schnell die Umgebungstemperatur annimmt - eiskalt oder richtig heiß, es ist hart und doch zerbrechlich, glatt und es hat ein spürbares Eigengewicht statt federleicht fast wie Nichts zu sein. Unter anderem habe ich ganz viele Briefbeschwerer aus Glas mit Farb- oder Lufteinschlüssen - und mein Lieblingsbeschwerer hat innen die Pyramiden und Palmen. Ich glaube die sind dort hinein gelasert... ich weiß nicht. Aber dafür weiß ich ganz genau das ich irgendwann im Leben zu den Pyramiden möchte und sie selber aus nächster Nähe sehen. Das wollte ich schon seit ich - ich glaube damals war ich in der 5. Klasse - in der Schulbücherei mir ein Abenteuerbuch indem es um die Entdeckung des Grabes von Tut-ench-Amun ging, ausgeliehen habe.



Wie dem auch sei, jetzt die Tage fiel mir zufällig auf, dass ich einen dieser Glasgegenstände seit dem Umzug nicht mehr gesehen habe, hab ihn überall gesucht und nicht gefunden. Beim Packen hatte ich die Glasteile in verschiedene Kartons verteilt - zum einen waren sie klein genug um Lückenfüller zu sein - auf der anderen Seite aber eben schwer, zuviele davon in einem Karton hätten die Schlepperei nur noch schwerer gemacht...
 Manche dieser kleinen Teile habe ich - damit sie nicht verloren gehen in Handtaschen oder Rucksäcke gesteckt... Ich hab jetzt wirklich alles auf den Kopf gestellt und kann mein Glasteil einfach nicht finden... 
Der Knoten im Kopf - ich versuche mich zu erinnern wo und wann ich es zuletzt gesehen habe, wo ich es verstaut haben könnte... ich kann mich einfach nicht erinnern... Das der Umzug sich über so lange Zeit hinzog macht es nicht gerade einfacher. 

Ich glaube was mich an derSache grad so ein bisschen nervt - das ich mich damit nerve. Eigentlich bin ich so nicht, ich halte mich mit verlorenen oder kaputt gegangenen Kleinigkeiten nicht lange auf. 
Neulich z.B. ging die Hülle von einem Eddingstift verloren und zwei hochbezahlte Mitarbeiter machten sich mit viel Aufhebens auf die Suche nach der Hülle, schilderten die Dramatik das der Stift jetzt austrocknen wird und und und... 
War für mich nicht nachvollziehbar, ich hätte einen Teufel getan mich jetzt auch noch auf die Suche nach der Hülle zu machen... 
Für die Kosten der (Such-)Arbeitszeit hätte man locker einige neue Stifte kaufen können und ansonsten stellt sich mir immer ein stückweit die Frage - ist die Sache es mir wert meine Lebenszeit in diese Sache zu investieren - Kleinigkeiten sind es eben in aller Regel nicht. 
Wie gesagt - warum mich das im Augenblick so verrückt macht - keine Ahnung. Ich kann noch nicht einmal sagen das mein Herz sonderlich an dem Glasteil hängt, ich habe es auch nicht vermisst sondern es fiel mir nur zufällig auf das es fehlt... Aber irgendeinen Grund wird es wohl haben wenn ich mich jetzt selber nerve - auch wenn ich noch keine Vorstellung davon habe welcher das wohl sein sollte.


Die andere Sache die mich an einem Knoten scheitern lässt... 
Ich habe den Eindruck, als wenn ich alle Fäden der letzten Monate mühsam entwirrt habe und wieder klar sehe. Die Fäden liegen alle wohlsortiert vor mir, aber der Knoten in meinem Kopf verhindert, dass ich sie aufnehme und richtig zusammen führe damit darauß ein großes Ganzes wird... 
Es ist als läge alles da was es braucht um einen Kreis zu schließen - ich weiß nur nicht wie ich anfangen soll...Vielleicht fehlt das letzte entscheidende Stückchen doch noch, ich kann nur nicht herausfinden welches das wohl sein sollte...