Dienstag, 3. Mai 2011

Signale

Guten Morgen an diesem kühlen Morgen... 
Der Sandmann hat sich gestern nacht mal wieder reichlich Zeit gelassen - liegt aber auch ein klitzekleines bisschen an mir weil die vermutlich die falschen Signale aussende... eben nicht die von - "ich bin müde, ich will schlafen" - sondern mehr solche die wohl zu verstehen sind wie " ich will noch schnell, ich muss noch schnell... " - obwohl ich damit ja eigentlich nur die Zeit überbrücken will bis er mich ins Land der Träume befördert.


Aber so ist das mit den Signalen. Selten sind sie so eindeutig, das sie unmißverständlich wären. Mimik, Gesten, das Handeln von Menschen - sehr schnell mißverständlich oder auf völlig gegensätzliche Arten zu verstehen.
Man nehme zum Beispiel Führungsverhalten. Ich persönlich bin der Überzeugung das es der Zielerreichung am ehesten dient, wenn man aus jedem Mitarbeiter das Beste rauß holt. 
In der Praxis bedeutet das dann, dass die Mitarbeiter entsprechend ihres Potentials unterschiedlich viel oder wenig Führung und Anleitung bekommen. Die einen wissen was wie zu tun und lassen haben, kennen ihre Aufgabe  und erledigen diese völlig unaufgefordert, selbständig und eigenverantwortlich. Die kann man "laufen lassen". Und dann gibt es die anderen die auf Kurs gebracht und dort gehalten werden müssen - und die entsprechend viel Aufmerksamkeit brauchen. 


Letztlich führt aber genau das dazu, das die die man "laufen lassen" kann - was an sich ja durchaus als Vertrauensbeweis zu werten wäre, es aber häufig als ungerechte Benachteiligung und mangelnde Wertschätzung empfinden  - "ich tue und mache und kein Mensch fragt nach mir... und xy die ihre Arbeit nicht gut macht die wird gehätschelt und getätschelt..." 


Mitunter war und bin ich vermutlich noch immer eine Meisterin darin falsche Signale zu setzen. Ich denke das wenn ich jemanden nicht anrufe oder nur ganz selten, dann würde das mein (reduziertes) Interesse an dem Menschen zum Ausdruck bringen. Gestern hat mir dann eben ein solcher Mensch gesagt das er verstehen könnte das ich von mir aus nicht gerne anriefe, er aber wüßte das ich gerne angerufen würde... aha...
Wobei ich in meiner Signalsetzung in den letzten Jahren schon eindeutiger geworden bin - auch wenn es mir häufig gegen den Strich geht. 
Ich sage noch immer lieber in einer stark abgeschwächten Form "nein", weil ich eigentlich niemandem gerne auf die Füße trete und der Meinung war, dass die Botschaft auch so ankommt - nur auf eine wesentlich nettere Art. 
Aber sie kommt häufig so nicht an, manchmal geht es tatsächlich nur knallhart. Wobei ich mir nie sicher bin ob es tatsächlich ein Mißverstehen von Signalen ist oder  ob der Gegenüber die abgeschwächte Form des Neins als Schwäche von mir interpretiert und die in seinem Interesse nutzen will... 

So, dann laufe ich jetzt mal in den Tag nachdem ich diesem Morgen einen ruhigen Augenblick gestohlen habe. Das habe ich mir heute morgen als Entschädigung dafür gegönnt, dass mein letzter Traum noch nicht ausgeträumt war als der Wecker unbarmherzig lospiepte.