Mittwoch, 29. Juni 2011

Gedankenvolle Wortlosigkeit

Übervoll mit Gedanken, Gefühlen, Einsichten, Ansichten - aber alles ungeordnet, diffus, nebelgleich in meinem Kopf...
Es ist ein bisschen so, als würde ich alle Worte der Antwort kennen, kann sie aber nicht zu Sätzen sortieren solange ich die Frage nicht kenne...


Wirklich gewünscht habe ich mir immer nur etwas, das ich für erreichbar , erfüllbar hielt - was nicht unbedingt gleichbedeutend damit ist und war, das es dann auch erreichbar war oder in tatsächlich in Erfüllung ging.
Das was ich für erreichbar, erfüllbar  hielt, ist teilweise nicht unbedingt einer realistischen Einstellung entsprungen, sondern manchmal einfach meinem Weltbild, meinem Selbstverständnis, meiner Vorstellung davon wie das Leben und die Welt funktionieren...
Alles was die Sicht auf die Dinge verändert hat, hat auch die Wünsche verändert - manchmal erweitert, manchmal eingeschränkt - immer aber zu einem neuen Nachdenken darüber geführt, was ich für erreichbar, erfüllbar halte...


Mit den Dingen die ich nicht (mehr) wollte, war es gar nicht soviel anders - auch sie wurden immer so angepasst wie es die jeweilige Situation erfordert hat. Genauer gesagt bedeutete es - selbst in dem was ich überhaupt nicht mehr wollte, habe ich versucht noch irgendetwas Gutes zu erkennen oder zu verdrängen das es in der Sache nichts mehr Gutes gibt, solange ich es nicht nachhaltig ändern konnte. 
Es wäre vermutlich auch keine gute Idee etwas in vollem Umfang als für einen schlecht zu fühlen oder zu beschreiben, solange man ihm nicht ausweichen kann.


Mir ist ganz oft aufgefallen, dass ich das Ausmaß der Belastung die in etwas steckte, immer erst dann voll erkennen und (nach)fühlen konnte, wenn ich aus dieser Belastungssituation rauß war.
Vermutlich ist das mit dafür gut, dass man die Kraft hat zu tun was getan werden muss ohne das es einen in die Knie zwingt.


Ich glaube dieser Mechanismus - die Sache mit den Wünschen und der unguten Situationen aus denen man nicht so einfach aussteigen kann wie man will (oder müßte), hindert mich gerade daran die Fragen zu stellen, die es braucht um aus all den Worten meine richtigen Antworten zusammen zusetzen.
Ich will durch die richtigen Fragen nicht ein paar der Wünsche als unerreichbar erkennen und sie streichen müssen.
Ich will nicht bis in die letzte Konsequenz erkennen, dass es Zeit wird etwas grundlegend zu ändern, weil ich es im Augenblick nicht ändern kann. Und was ist schlimmer als da bleiben zu müssen wo man überhaupt nicht mehr sein will???