Dienstag, 10. September 2013

Brustkrebs

Innerhalb von wenigen Wochen wurde bei zwei guten Bekannten Brustkrebs diagnostiziert.

Sofort fallen einem da ein paar Promis ein, die mit der gleichen Diagnose konfrontiert waren und die inzwischen wieder munter durch die Weltgeschichte flattern, als wäre nie etwas gewesen.
Vielleicht haben mich deshalb diese Diagnosen im ersten Augenblick auch nicht soooo schockiert, und wohl auch deshalb nicht, weil sie beide ganz zuversichtlich waren innerhalb von 3-4 Wochen nach der OP wieder am Arbeitsplatz zu sein. 
Beide haben vermittelt es wäre nicht so schlimm...

Irgendwo in einem hintersten Winkel meiner Seele habe ich gewusst, das die Wahrheit bei einer solchen Diagnose auch heute noch sehr schnell eine andere ist, aber ich wollte es so genau wohl nicht wissen.

Tatsächlich geht es unter der notwendigen Therapie beiden wohl inzwischen sehr schlecht, wobei die eine der beiden sogar eine "verschärfte Chemo" bekommt, was nicht gerade dafür spricht das es bei ihr noch in einem sehr frühen Stadium entdeckt wurde... Und unter der Therapie muss es ihr auch sehr schlecht gehen mit massiven Nebenwirkungen.

Die andere war nach der OP noch so zuversichtlich und aufgedreht, dass ich es kaum glauben konnte... Inzwischen sieht es auch bei ihr anders aus. Ich denke mal, sie hat gedacht sie wird "nur" bestrahlt und hat das vermutlich ähnlich wie eine Röntgenuntersuchung eingeschätzt und sich überhaupt keine Vorstellung davon gemacht, was es bedeutet sich einer Bestrahlungstherapie zu unterziehen. Ihr geht es jetzt auf jeden Fall auch nicht mehr gut...

Ich mag mir gar nicht vorstellen was die beiden jetzt mitmachen - und ich hasse es schon wieder diese Hilflosigkeit in mir zu spüren, wie damals bei der Engelfreundin. 

Es gibt einfach keine guten Worte, man kann nicht wirklich helfen... Es ist jedes Wort zuwenig und gleichzeitig zuviel. Insbesondere bei der Bekannten mit der "verschärften Chemo" sehe ich richtig schwarz... 

Das Schicksal der beiden belastet mich unterschwellig nun schon seit Wochen... 
Ich habe das Gefühl ich müsste was machen, aber bitte was??? 

Das sind beides so tolle Menschen... die Schlimmsten Dinge im Leben passieren wohl immer den Besten... Die eine vor beiden hat erst vor knapp 2 Jahren ihre späte Liebe gefunden und geheiratet, sie war gerade so glücklich und zufrieden... und jetzt das... 
Das Leben ist wirklich nicht fair...  

Wie klein und unbedeutend doch so manches wird, was man selbst als so riesengroß betrachtet hat, wenn man sieht womit andere Menschen zu kämpfen haben. 
Es erdet und relativiert das eigene Erleben. 
Über was könnte ich schon klagen? Gegen das womit die beiden es jetzt zu tun haben, kann ich mich mehr als glücklich nennen.