Donnerstag, 6. Oktober 2011

... zwischen den Zeilen...

 Gerade kam mir in den Sinn das morgens frühzeitig und ausgeruht - noch vor dem Wecker - wach zu werden eine gute Sache ist... Der Tag fängt ruhig an, es lässt sich noch die eine oder andere Kleinigkeit erledigen für die man später am Tag keine Zeit finden wird... oder man kann dem jungen Tag einen ruhigen Augenblick für sich alleine stehlen bevor es laut und schnell in der Welt wird... 

Ich musste daran denken, dass es oft in meinem Leben immer wieder Phasen gegeben hat, in denen ich genau aus diesem Grund  den Wecker mit Absicht frühzeitig habe klingeln lassen... Vor vielen Jahren bin ich so früh aufgestanden, um bevor ich aus dem Haus muss - noch zu lesen, handarbeiten, malen... Und während ich wieder einmal an die "gute alte Zeit dachte", kam mir auf einmal in den Sinn wie ich daran erinnert wurde, dass wenn ich über Wünsche, Ziele, Träume, Absichten rede - die allesamt ihren Ausgangspunkt in der Vergangenheit haben... 

Auf einmal fiel mir auf - das dieser Hinweis zwischen den Zeilen vielleicht noch eine ganz andere Aussage enthielt, die ich damals offensichtlich nicht verstanden habe. 
Sich hinter "früher wollte ich, früher dachte ich, früher habe ich mir gewünscht, früher habe ich mir immer vorgestellt..." - das sagt so sehr wenig über mich im Heute, macht mich sehr unverbindlich, sagt vielleicht viel über mich wie ich war und wenig darüber wie ich heute bin... Vielleicht war das die eigentliche Aussage zwischen den Zeilen... 

Der Faden was zwischen den Zeilen stand, wieso es gesagt wurde, was derjenige der es sagte, für eine Erwartung daran knüpfte, der ließe sich jetzt vermutlich endlos weiterspinnen ohne das ich je wüßte, ob das nun tatsächlich so gemeint war oder doch noch ganz anders... 
So oder so scheint mir heute morgen aber, dass eine ganz wesentliche  Botschaft nicht bei mir ankam... 

Unverbindlichkeit... vielleicht gab es am Ende davon zuviel...  

In dem Zusammenhang fällt mir etwas ein was ich mal auf einem Seminar hörte - 
"... hüte dich vor Menschen die sagen, dass sie nichts aus einer Beziehung wollen. Die Rechnung bekommst du garantiert - zum ungünstigsten Zeitpunkt und in einer Höhe die du niemals erwartet hättest..." 

Ein anderer Baustein:

..."Menschen wollen das es in Beziehungen gerecht zugeht..."

... wenn man das alles mal zusammen nimmt - wenn ich will das es in einer Beziehung gerecht zugeht, ich aber Unverbindlichkeit einbringe, der andere nicht weiß was er von mir letztlich wirklich zu erwarten hat - dann bleibt auch für mich offen was ich von ihm erwarten kann... 
vielleicht war das die eigentliche Aussage - gut zwischen den Zeilen verpackt - leg dich fest, sei konsequent im Heute und sag mir wer du bist statt nur wer du warst, was kann ich von dir erwarten?....

Ja, vielleicht war doch noch alles ganz anders als ich bis heute morgen dachte... vielleicht... vielleicht aber auch nicht... die Möglichkeit das zu klären war vorbei als das Schweigen laut wurde...