Freitag, 7. Oktober 2011

... the fountain... oder Liebe, Tod, Unsterblichkeit

Die letzten Jahre habe ich es nur noch selten geschafft ein Buch zu lesen - selbst wenn die Zeit da war, dann hat die innere Ruhe gefehlt um mich darauf einzulassen. 
Mit Filmen war es nicht sehr viel anders... immer habe ich während sie liefen, noch irgendetwas anderes gemacht, den Faden verloren, musste wieder von vorne gucken und noch einmal und noch einmal. Irgendwann bin ich auf Serien umgestiegen - eine überschaubare Zeit mit der guten Chance dort alles Wesentliche mitzubekommen. 
Aber wirklich lesen, wirklich fernsehen bzw. Filme gucken war es nicht mehr - und schon gar kein Abtauchen in diese andere Welt... Im Übrigen war ich an den Filmen im Fernsehen auch deshalb nicht mehr interessiert, weil mich die permanenten Werbeunterbrechungen verrückt gemacht haben - wie soll man in einen Film eintauchen, die Wirklichkeit für eine Spielfilmlänge hinter sich lassen, wenn alle fünf Minuten Pinkel- oder Zigarettenpausen eingelegt werden??? 

In den letzten Tagen habe ich das Filme angucken für mich wiederentdeckt - allerdings nur als DVD - werbefrei!!!. 
Zuerst habe ich meine Lieblingsfilme gesehen die ich schon lange nicht mehr gesehen habe, dann die, die noch ungesehen auf dem Regal lagen - und dann habe ich angefangen mir neue zu kaufen... - heute z.B. 
Eigentlich habe ich nach keinem bestimmten Film Ausschau gehalten - einfach nur gestöbert - und auf einmal hielt ich -DEN Film in der Hand. Das erste Besondere - die DVD steckte nicht in einer dieser üblichen Plastikhüllen - sondern es war eine wunderschön bedruckte glänzende Blechdose... so wunderschön das ich gar nicht umhin konnte zu lesen worum es in dem Film geht - Liebe, Tod, Unsterblichkeit, die Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz... 

Heute nachmittag hatte ich eigentlich keine Zeit mich einfach nur aufs Sofa zu setzen und einen Film zu gucken und wollte das, meiner alten Gewohnheit folgend, wenigstens nebenbei machen weil mich dieser Film so neugierig gemacht hat. 
Am Ende hat genau der mehr gemacht - er hat mich zur Ruhe gezwungen. Es war mir überhaupt nicht möglich, den Blick auch nur einen einzigen Moment diesen faszinierenden, atemberaubenden, intensiven Bildern zu entziehen... 

Mir tut es richtig gut mich durch derartiges Abtauchen an das Leben zu erinnern, daran was wirklich wichtig ist - das ist wie ein Silberstreif am Horizont, wie ein Hoffnungsschimmer das - auch wenn es sich im Alltag so oft so ganz anders anfühlt - eben nicht nur um Gewinnmaximierung, Kostendeckelung, Kennzahlen, oder solche Dinge geht... Es ist wie wach gerüttelt zu werden - der Job darf nicht das Leben dominieren, weil er nicht das Leben ist... So gesehen war es heute eine mehr als richtige Entscheidung einfach nicht Miss Unabkömmlich zu sein, sondern mich zu erinnern an das worauf es ankommt, das worüber sich nachzudenken und vielleicht auch zu kämpfen lohnt.