Dienstag, 25. Oktober 2011

kreuz und quer...

Das Dorf liegt im Tiefschlaf unter einer Wolkendecke die alle Sterne verschluckt hat und sie dem Blick entzieht. Es ist still, selbst das leise Brummen der Autobahn in der Ferne das im Sommer noch so manche Nacht durchdrang, ist heute nicht zu hören.

In ein paar Stunden wird es Morgen sein - und damit beginnt wieder ein Tag des Besprechens oder genauer gesagt - die eine jagt die andere. Längst fühlt sich das nicht mehr wie eine angenehme Abwechslung an sondern wie eine lästige Störung die alles aus dem Tritt bringt.

Die eine Besprechung heute geht mir gang besonders gegen den Strich... Besprechung ist wohl auch nicht der richtige Ausdruck dafür - sondern es ist mehr eine Veranstaltung in der die Meinung der einzelnen gefragt ist, die aber deckungsgleich mit der vorgegebenen sein sollte. 
Längst habe ich es mir abgewöhnt immer und um jeden Preis mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Heute überlege ich mir - im Gegensatz zu früheren Jahren schon, für was ich mir Beulen hole... Und wenn ich befinde das mir eine Sache nicht wichtig genug ist - dann sag ich eben einfach gar nichts dazu. Immerhin dazu konnte ich mich durchringen - dazu nichts zu sagen. 
Das was mir aber immer noch nicht in den Sinn käme - mich anzupassen, etwas zu sagen was nicht meiner Meinung entspricht... Manchmal umschiffe ich das Problem, indem ich meine Meinung in nette Worte verpacke die einen garstigen Stachel haben, aber manchmal - und heute wird so ein Tag sein, gelingt mir nicht einmal das. Es liegt nicht daran das mir keine netten Verpackungsworte einfielen - sondern daran, das diese Verpackung zuviel von der wahren Meinung verdrängen würde und sie ins Unerkenntliche verzerren... 


Wozu  nur braucht es solche Tage? Mir kommt es so vor als wären es die, die schon tot geboren werden. Sie bleiben erfolglos, spurlos... wehen dahin, wehen vorbei und wenn sie etwas zurück lassen - dann wohl nur die Frage - wozu das Ganze? Wozu???


Gestern abend ist es mir wieder einmal sehr deutlich bewusst geworden - es gibt sovieles, über das man einfach nicht zu sehr nachdenken darf, weil man sich damit sonst selber soetwas wie bestraft. Dann wird auf einmal riesengroß und drückt auf der Seele, was dieses Gewicht eigentlich gar nicht hat. Ein bisschen ist es dann tatsächlich als würde aus einer Mücke ein Elefant und der wirkliche Elefant bleibt hinter der zum Elefanten gewordenen Mücke unsichtbar.
Dann braucht es irgendetwas das alles wieder in eine richtige Relation bringt. Für mich ist das im Augenblick z.B. ein sternenvoller Himmel und je mehr ich darüber lese, höre, sehe, desto größer, weiter scheint der mir - und je größer und weiter ich ihn sehen und erahnen kann wenn ich hoch sehe, desto kleiner kommt mir alles andere vor - manchmal nahezu bedeutungslos.