Freitag, 14. Oktober 2011

Nacht

Solltest du nicht längst schlafen? 

Es ist mitten in der Nacht, die letzten Lichter in den Häusern sind längst erloschen, der Kirchturm wird nicht mehr angestrahlt... wenn überhaupt noch irgendein Geräusch die Nacht leise und monoton durchdringt - dann vielleicht das Brummen der Motoren auf der Autobahn in der Ferne.
Ein paar wenige winzig kleine Sternenlichtpunkte sind am Himmel und hoch über den Dächern ein fast runder gelb leuchtender Mond der sein fahles Licht auf das Dorf scheinen lässt... verhindert das es eine undurchdringlich schwarze Nacht ist...

Zeit der Stille... Zeit für Träume... Schlaflos... wieder einmal... 

In wenigen Stunden, wenn die Nacht in den letzten Zügen liegen wird, sich irgendwo am Horizont das erste Licht des Tages ausbreitet - dann wird es zu spät sein den Schlaf nachzuholen der in der Nacht versäumt wurde... 

Nacht - dunkel, leise... solange der Schlaf erzwungen werden soll, rauscht sie im Eiltempo dahin... später wenn erkennbar ist, dass es in dieser Nacht nur wenig Schlaf geben wird, der Sandmann einfach nicht kommen will - dann werden die Uhrzeiger auf ihren Runden über das Ziffernblatt scheinbar immer langsamer... Die schlaflose Nacht tropft zäh, endlos lang dahin...

Es ist schon eine Weile her als ich eine Reportage sah die der Frage nachging warum wir im Dunkeln Angst haben... Ihr Ausgangspunkt lag in den fernen längst vergangenen Zeiten, als die Nacht pechschwarz war wenn nicht gerade der Mond sie ein wenig erhellte, eine Zeit in der es noch kein elektrisches Licht gab und offenes Feuer die einzig mögliche Lichtquelle war. Es war die Zeit in der die Dunkelheit gefährlich für Menschen war. Im Schutz der Dunkelheit kamen die wilden Tiere, Räuber... 

Eine schwarze Nacht ohne die Möglichkeit sie jederzeit ganz einfach zu erhellen - die würde mir noch immer Angst machen... obwohl ich mich hier in meinem "Turm" sicher fühle. Da wo ich vorher wohnte gab es zeitweise viele unheimliche Geräusche in der Nacht und ich fing an zu hören was eigentlich nicht zu hören war... Türen die sich öffneten, leise Schritte, knacken der Holztreppenstufen...