Freitag, 26. August 2011

Weggedampft

Die Sonne hat den Nebel längst weggedampft und einen strahlend blauen Himmel zum Vorschein gebracht - aber es ist noch immer merkwürdig still im Dorf, wirkt ein bisschen wie ausgestorben - als wären alle im Urlaub. Selbst die Kirchenglocken habe ich heute morgen nicht gehört - und später dann nur sehr kurz und leise. Heute morgen scheint sich die Stille gut hörbar ins Bewußtsein zu bringen.


Die Tapetenarbeiten erweisen sich als sehr zeitaufwendig und schweißtreibend. Irgendwie habe ich gerade den Eindruck als müßte ich die zentimeterweise von der Wand kratzen... na ja, ist irgendwie auch wirklich so. Im Augenblick sehe ich noch gar nicht das ich das bis heute abend geschafft haben werde :-(. Das einzig Tröstliche - ich werde Vliestapeten an die Wand machen die ich dann beim nächsten mal gleich in ganzen Bahnen von der Wand holen kann... 


Während ich mit Lösungsmittel und Spachtel den Tapeten zu Leibe rücke, lausche ich den Philosophievorlesungen - allerdings driften meine Gedanken sehr oft weit ab. Es ist mit Sicherheit noch viel zu früh um in Jubel auszubrechen - aber so langsam scheinen die Menschen auf die es ankommt zu begreifen, das sie nur gemeinsam stark sind und das auch demonstrieren müssen indem sie Position beziehen, aufhören sich überfahren, einschüchtern, mundtot machen zu lassen und sich gegenseitig zu mißtrauen... Zumindest ist ein erster Schritt getan und mit der Erkenntnis und Erfahrung das das wirklich stärker macht, wird es vielleicht doch noch möglich sein das Raubtier zumindest ein klitzekleines bisschen zu bändigen und auf den Boden der Tatsachen zurück zuholen. Hoffe ich.