Montag, 22. August 2011

Mein Leben ohne mich

Dokumentation ist ja eine schöne und gute Sache - unter bestimmten Umständen. Aber wenn sie immer mehr ein Mittel wird sich um sich selber zu drehen, das eigentliche Ziel und den Zweck aus dem Auge verlieren lässt, dann ist es vielleicht ein bisschen zuviel des Guten, oder? 
Manchmal kommt es mir so vor als wären Unternehmen ein hervorragender Selbstverwaltungsverein - wo man sich hinterher - nachdem man sich doch so toll selbst verwaltet und um sich selber gedreht hat - wundert, wieso man pleite ist... 

Eine mir völlig neue Strategie der Orientierung an Kundenanforderungen ist es wohl, dass man von oberster Stelle lauthals in die Öffentlichkeit kommuniziert - es gibt Kunden die sind immer zufrieden, es gibt welche die sind auch mal unzufrieden und das das ja auch noch in Ordnung sei - aber es auch welche gäbe, die eigentlich an allem etwas auszusetzen haben. 
Diese Einschätzung ist ja nicht wirklich falsch - entspricht völlig der Wirklichkeit die uns umgibt und mit der wir es jeden Tag zu tun haben... Fragt sich nur, ob ich das nun als oberster Boss so der Welt verkünden muss... oder anders - was ist die Botschaft hinter dieser Botschaft???  - Klappe halten wer nicht mit den die Eigenlobarien einstimmen will???  Macht man das heute so? Also als dies Gegenstand der Vorlesungen war, habe ich dann wohl gefehlt...
Na ja, vielleicht bin ich ja nur ein bisschen sehr pingelig und verstehe das alles falsch - aber wie könnte man es sonst noch verstehen??? 
Fragen über Fragen... Fragen auf die ich längst keine Antworten mehr suche und mich auf verständnisloses Kopfschütteln beschränke. Wie gut das ich nicht alles verstehen muss.

Ansonsten war wieder einmal ein sehr merkwürdiger Tag - in den frühen Morgenstunden hielt mich der Sandmann mit seinem Traumsand in Schach - immer wieder habe ich mir das Leben zusammen geträumt, dem Tag mit Träumen voraus gegriffen... wollte nicht aufstehen, nicht in den Tag und schon gar nicht in den Teich.
Im Teich war die Hölle los, unter anderem eben weil ein paar Experten sich im Kreisen um sich selber übten... Am Ende kam ich nicht pünktlich rauß weil ständig noch etwas anderes war was schnell zu klären, regeln, erledigen war... 


... und dann war der Tag auch einfach schon wieder vorbei. 


Den ganzen Vormittag stand die Luft - drinnen wie draußen unter einem trüben Himmel der mehr nach Herbst denn nach Sommer aussah. Gegen Mittag wurde der Himmel blau, die Sonne konnte ungehindert auf die Erde brennen und alles noch mehr aufheizen. Jetzt ist es draußen dunkel und ein kühles Lüftchen weht durch mein zuhause, lässt die Gardinen hin und her flattern, die Flammen der Teelichtchen flackern - und macht Lust auf Feierabend... 
Irgendwann vor langer Zeit habe ich mal eine richtig schöne Geschichte gelesen von wehenden Gardinen, knarrenden Holzdielen, Luft anhalten um kein Geräusch zu überhören das ein mulmiges Gefühl verursacht solange nicht klar ist was das Geräusch verursacht... Von einem Fremden der aus dem Nichts auftaucht... 


Ist wahrscheinlich übertrieben, aber es fühlt sich an als fände mein Leben grad mal wieder ohne mich statt weil ich überall und nirgends bin, aber höchst selten bei mir...