Dienstag, 16. August 2011

Gestern ist noch nicht vorbei...

Wortlos - ich glaube das trifft es ziemlich gut... 
Ja, ich bin - obwohl mir tausend Worte und Gedanken durch den Kopf springen, hüpfen, wehen - wortlos. Unglaublich das manche Menschen offensichtlich der Meinung sind, dass für sie andere Spielregeln gelten als für den Rest - oder aber ständig mit Begriffen wie Selbstreflektion, "an sich arbeiten" um sich werfen, aber offensichtlich deren Sinn nicht wirklich kennen...

Eigentlich hatte ich mal wieder frei - und wieder einmal fiel das dann letztlich doch aus... das wirklich Übelste des Tages - ich bekam es mit dem Raubtier zu tun und zwar so, dass ich irgendwann sehr bestimmt und deutlich sagen musste, dass es jetzt aber mal aufhören soll, weil es nicht wie von ihm behauptet ist. 
Und es war mir in dem Augenblick auch völlig egal, das ich dies unter Zeugen tun mußte. Eigentlich halte ich es für einen schlechten Stil Machtkämpfe so auszuführen... Aber gut... irgendwo hat alles seine Grenzen - auch bei mir. 

Auf der Beliebtheitsliste des Raubtieres hat mich das sicherlich nicht weiter nach oben gebracht... aber was zuviel ist, ist einfach zuviel.  Und auf manchen Listen stehe ich im übrigen mehr als gerne ganz ganz weit unten. Schon die Vorstellung jemand könnte auch nur auf die Idee kommen, er hätte es bei mir und dem Raubtier mit Menschen vom gleichen Schlag zu tun - dafür würde ich mich schämen.
Heute war es unter Würdigung der Gesamtumstände einfach zuviel, schlechter Stil hin oder her...
Und je mehr ich mir Details in Erinnerung rufe - wider Willen - desto mehr war es zuviel... 

Was nützt es die allnächtliche Mücke abends zu erledigen um einen stichfreie Nacht durchschlafen zu können - wenn das Raubtier alle Gedanken und Emotionen hochkochen lässt und es dann mit dem Schlafen auch nicht klappen will???


Als ich heute abend nach hause kam, war ich wie ausgebrannt, konnte mich nicht mehr spüren, die Welt nicht, "zuhause" nicht... einfach gar nichts mehr... Und eigentlich wollte ich das auch nicht - nichts davon - nicht mehr heute, nicht morgen, nicht übermorgen, nicht über-übermorgen. 
Es war als hätte jemand einen Stöpsel gezogen und alle Energie, alles Leben wäre einfach davon geflossen. 
Am liebsten hätte ich die Welt angehalten, ihr eine lange Zwangspause verordnet, den Abend und die Nacht unendlich gestreckt bis der heutige Tag - oder besser die Gefühle die er produziert hat - ausgelöscht sind... 


Manchmal bin ich einfach nicht in der Lage auf mich aufzupassen, da fehlt mir jemand der mir die Ohren lang zieht wenn ich es nicht mache... Aber vielleicht gut das es diesen Menschen nicht gibt, sonst sähe ich inzwischen wie ein Osterhase aus...


Schmierläppchen mit dem ich wegen dieses Tages und insbesondere dem Raubtierverhalten telefoniert habe, hat natürlich schon seine Reaktion auf derartiges Raubtierverhalten welches ihm wesentlich vertrauter ist als mir, schon in der Tasche... kleines Aufbegehren im Alltag - und dann am Ende des Jahres wird er aus Protest und als Signal nicht am "feierlichen obligatorischen Jahresabschluss" teilnehmen - und hofft auf meine Mitverweigerung und hat ganz stolz verkündet das er die ersten Protest-Mitverweigerer schon auf seine Seite gebracht hat. 
Irgendwie hat mich das dann ja doch wieder zum Lachen gebracht. Obwohl er einige Jahre älter ist als ich, ist er mitunter ein richtiger Kindskopf der wirklich noch zu glauben scheint, ein Raubtier ließe sich bändigen wenn man nur laut genug "buhhh" schreit. 
Aber er kann auf meine Mitverweigerung zählen - nicht weil ich damit ein Signal aussenden will oder aus Protest - sondern weil ich mir das nicht noch einmal antun muss. Mir war dieses Event letztes Jahr schon völlig zuwider, soviele Worte, so wenig Wahrhaftigkeit - wer braucht das am Ende eines Jahres???  

Aber bis dahin wird noch viel Wasser den Rhein runter gehen, wie man so schön sagt...