Dienstag, 30. August 2011

Hängende Flügel

Wenn sich der Morgen am Ende einer langen Nacht anfühlt als wäre es noch immer gestern, als hätte es die Nacht nicht gegeben - das ist für mich immer ein sicheres Zeichen das es von allem zuviel war... es mehr als nur eine Nacht braucht zu verarbeiten, abzustreifen, Energie zu tanken...


Heute morgen war so ein Morgen, noch gefangen in wirren Träumen wollte ich gar nicht zulassen das Heute anfängt. Einfach noch einmal auf die Seite drehen und weiter schlafen - das wäre es gewesen... Aber natürlich bin ich schön brav aufgestanden und später im Eiltempo aus dem Haus gedüst. Es stand wieder einmal eine mehrstündige Besprechung auf der Tagesordnung. Und mir fällt nichts ein wozu ich heute weniger Lust gehabt hätte - genau genommen habe ich genau dazu überhaupt keine Lust mehr... das kommt mir zunehmend vor, als würden wir versuchen das Dach auf ein Hochhaus zu setzen ohne das es ein Fundament gibt und noch bevor die ersten Geschosse gebaut sind... Ein völlig hoffnungsloses Unterfangen das einfach nicht zielführend sein kann, weil alles Wesentliche fehlt... 


Gerade fällt das letzte warme Sonnenlicht des Tages in den Raum, taucht alles in dieses schöne Licht... Jetzt wird es nicht mehr lange dauern und die Sonne verschwindet hinter dem Hügel und macht damit dem Dunkel der Nacht Platz... 



Die letzten Tage habe ich viel darüber nachgedacht was Motor im Leben sein kann und antreiben und was dazu beiträgt die Flügel hängen zu lassen... Meine Flügel hängen immer wenn etwas nicht so gut läuft UND ich nicht die Möglichkeit habe es zu beeinflussen, in Ordnung zu bringen, irgendwie einzugreifen oder mich zurück zuziehen. Es macht mich krank, im wahrsten Sinne des Wortes, machtlos, hilflos der "Unordnung" ausgesetzt zu sein, ihr nicht entgehen zu können.  Und wahrscheinlich macht mich deshalb das Raubtier auch so  - ich weiß eigentlich gar nicht so genau was... Es ist irgendetwas zwischen zornig, wütend, hilflos, resigniert... Etwas zwischen - so will ich das nicht durchgehen lassen und hinnehmen - und - was soll ich gute Lebensenergie an so einen furchtbaren Menschen verschwenden...