Sonntag, 28. August 2011

Die Sonne ist längst hinter dem Hügel in der Ferne verschwunden und die Abenddämmerung hat eingesetzt. Ein bisschen ist es so als könnte ich jetzt schon von abend zu abend sehen wie es immer früher dunkel wird, die Zeit der langen dunklen Abende rückt unaufhaltsam näher.


Gestern habe ich die Aktion tapezieren beendet - abends war ich fix und fertig, keine Lust mehr zu nichts und habe mich früh schlafen gelegt. Heute morgen als ich aufgewacht bin hat es sich bei jeder Bewegung angefühlt als würde die Nacht noch vor mir - aber keineswegs schon hinter mir liegen - und eigentlich wurde es noch schlimmer - keine Lust zu nichts, kein Antrieb... Irgendwie dämmerte es mir dann im Laufe des Tages das es wahrscheinlich gar nichts mit dem Tapezieren zu tun hat - sondern der Grund wahrscheinlich ganz wo anders liegt... Ein Hauch von Weltschmerz hat sich breit gemacht... 


Es ist immer so leicht mit dem Verstand über den Dingen zu stehen - aber so schwer es letztlich auch mit dem Gefühl... Mir kommt es so oft vor als würde ich über den Dingen stehen, wäre damit fertig, hätte meinen Weg gefunden, komme klar, alles halb so schlimm - und soweit ich es wahrnehmen kann, ist es auch genauso. 
Aber dann kommt dieser Hauch von Weltschmerz angeweht... und dann weiß ich - irgendetwas stimmt an all dem scheinbaren "klar kommen" überhaupt nicht... Lust die Welt anzuhalten, die Türen von meinem zuhause fest verschlossen zu halten, den Telefonstecker zu ziehen, nicht an morgen denken, übermorgen... Fühle mich jetzt schon völlig erschöpft wenn ich nur daran denke das es morgen, übermorgen, über-übermorgen... alles wieder von Menschen überfüllte Tage sein werden...