Dienstag, 27. September 2011

Vorschau

Viel zu früh aufgewacht - und aufgestanden... und trotzdem merke ich jetzt schon das mir am Ende die Zeit vermutlich nicht reichen wird bis ich aus dem Haus muss und ich es regelrecht fluchtartig verlassen werde... 
Ein oft beobachtetes Phänomen - später aufstehen bedeutet früher fertig werden - frühzeitig aufstehen das am Ende kommt Hektik aufkommt.
Bei mir liegt es eindeutig daran, dass das frühzeitige Aufstehen mich in der trügerischen Sicherheit wiegt alle Zeit der Welt zu haben und dann fange ich überall und nirgends an "... noch mal schnell..." - und so vergeht dann die Zeit - meist sehr schnell - und viel später oder langsamer als normal, mache ich das was eigentlich zu tun ist, um das Haus zu verlassen.


Und was hat mich nun so früh wach werden lassen? Blöde Träume die einfach nur den Tag fortsetzen - Menschen und Ereignisse die mir schon am Tag sehr gegen den Strich gegangen sind, bohren sich unverkennbar, unverschlüsselt in meine Träume... und während ich dann so halb wach mich auf die Seite drehen und einen traumlosen "Neuanfang" machen wollte, war da dann das sssssssssssssssssssssssss und weil ich keine Lust hatte die Mücke zu jagen - was längeres suchen und dann erst mal finden müssen, voraussetzen würde, bin ich einfach aufgestanden.


Draußen ist es noch stockdunkel, soweit es sich in der Dunkelheit erkennen lässt nebelig - und total mild. Ohne die leuchtend roten Äpfel an den Bäumen, die bunten Blätter und die von Eicheln und Kastanien übersäten Wege zu sehen, ist es schwer zu glauben das es schon Herbst ist und der Sommer vorbei.


... und heute die vielen Besprechungen... ich wünschte es gäbe einen Zaubertrick mit dem ich mich dem entziehen kann... Gibt es aber leider nicht - und das ursprünglich nur eine Besprechung bis Mittag geplant war und den Rest des Tages frei und dann noch Besprechungen dazu kamen, macht es nicht gerade besser :-(. 
Diese Selbstverständlichkeit mit der man offensichtlich allzeit abrufbereit sein muss - das Arbeitsleben das Privatleben dominiert, wir irgendwie immer mehr leben um zu arbeiten und immer weniger arbeiten um zu leben... eigentlich finde ich keine richtigen Worte dafür wie ich das finde... 
Aber vielleicht hat das auch etwas mit dem Alter zu tun... 
Früher habe ich vieles anders eingeschätzt und gewertet wie heute. Irgendwann steht vielleicht auf der Wunschliste des Lebens "Karriere machen" und dem ordnet man viel unter weil es sich in dieser Lebensphase als absolut und für einen passend anfühlt, weil es ein Ziel ist das man für sich selber erreichen will. 
Ich denke so ist das bei mir sicher einmal gewesen. Es war ein ganz wichtiger Bestandteil, vielleicht auch nur deshalb weil ich keine besseren erreichbaren Ziele zu jener Zeit für mich gefunden habe? Mich ganz viele Dinge, die mich heute interessieren, seinerzeit zu Tode gelangweilt haben und ich nicht einmal im Traum für möglich gehalten habe das sie richtig spannend sind und ich für mich selber viel mehr daraus ziehen kann als aus dem Treppchen höher steigen???  
Wie dem auch immer sei - arbeiten gehen finde ich noch immer gut und richtig - aber im Gegensatz zu früheren Jahren habe ich meine sehr genauen Vorstellungen davon was ich machen will... mich selber verwalten, managen und die Arbeit immer weiter verdichten, das Eigentliche aus dem Auge verlieren um an allen möglichen Nebenschauplätzen präsent zu sein und mich ergebnisoffen zu Tode zu besprechen, gehört eindeutig nicht dazu.