Samstag, 3. September 2011

... Tapeten, Sirenen und kalter Krieg...

Eine Entscheidung ist in dem Augenblick indem sie getroffen wird immer richtig (sonst wäre sie anders ausgefallen).

Soweit so gut... Also heute morgen ist die Entscheidung gegen Faulenzen und für "mein zuhause soll schöner werden" gefallen. Ganz schnell hatte ich es mit einem (scheinbaren) Naturgesetz zu tun. Fast an der halben Wand ging die Tapete ratz - fatz ab... aber dann ging die Milimeterkratzerei wieder los... Erst geht es gut los, alles scheint einfach - aber dann... 
 Jetzt - Stunden später - bin ich nicht mal im Ansatz soweit wie ich mit der Arbeit sein wollte - und was noch schlimmer ist - man sieht weder die Mühe noch die Zeit die in dem bisher geleisteten steckt. Aber gut, ist jetzt halt so... 


Von dem Sonnentag habe ich gar nicht sonderlich viel mitbekommen, zumindest nicht im wahrsten Sinne des Wortes "hautnah". Und das soll wohl der letzte schöne "Altweibersommertag" gewesen sein - zumindest habe ich das heute irgendwo in einer Wettervorhersage aufgeschnappt.
Ansonsten war da heute morgen noch die ohrenbetäubende Sirene die los ging. Das erstemal habe ich sie an einem Samstag gehört als ich hier noch ziemlich neu wohnte, war ziemlich erschrocken und hatte nicht den Hauch einer Ahnung was es damit auf sich hat. Weiß ich noch immer nicht so richtig, vermutlich ein Funktionstest der zweimal im Jahr gemacht wird??? Auf jeden Fall habe ich mich daran erinnert das dieser heulende Sirenenton in meiner Kindheit oft zu hören war als Test das die Sirenen funktionieren. Falls ich mal wußte warum die Sirenen ausprobiert wurden - und in späteren Jahren dann nicht mehr - ich kann es gar nicht sagen... zeigen die Feuer an? ein Ruf an die freiwillige Feuerwehr in kleinen Orten??? keine Ahnung. Ich muss mich mal schlau machen und in den nächsten Tagen jemanden fragen - hoffentlich vergesse ich das nicht. 
Das Problem dieser täglichen Reiz- und Informationsüberflutung ist tatsächlich das viel vergessen geht - zumindest bei mir. Aber vielleicht ist es auch keine Frage der Überflutung sondern einfach eine des schnellen Lebenstempos und Dinge die in dem einen Augenblick noch das Bewußtsein streifen und auf irgendeine Art wichtig sind oder so scheinen, es schon im nächsten eben nicht mehr sind.
Woran ich mich in dem Zusammenhang auch erinnert habe - in meiner Kindheit sind wirklich ständig im Tiefflug Düsenjäger über unsere Orte hinweg gedonnert... Auch das habe ich seit Jahren oder gar Jahrzehnten so nicht mehr erlebt. Manchmal wenn ich Reportagen aus der jüngeren Geschichte sehe, wird mir so richtig bewußt wie sehr sich die Welt von meiner Kinderzeit bis heute geändert hat. Der "kalte Krieg" war so allgegenwärtig, manchmal sehr beängstigend und bedrohlich, manchmal ein spannender Unterhaltungsstoff. Er hat einfach dazu gehört und war Normalzustand. Ich glaube damals hätten wir uns alle nicht träumen lassen das das irgendwann einmal so ganz - eigentlich leise und unspektakulär zu Ende gehen wird und es so schnell aus dem Bewußtsein verschwindet.