Sonntag, 3. Juli 2011

... von merkwürdigen Träumen

Wenn ich aus dem Fenster sehe, dann kann ich kaum glauben das morgen ein Hauch von Sommer zurück kommen soll. Es ist trüb, windig, kühl... 

Wenn ich an gestern abend denke, daran wie wach ich, wieviel ich noch so gerne ganz unbedingt gemacht hätte als die Zeit mir Richtung Nacht einfach davon rannte, dann wundere ich mich wie ich so gut schlafen konnte, um dann so müde in den Seilen zu hängen, wie ich es jetzt mache.

Im übrigen habe ich etwas ganz seltsames geträumt. In einer Ecke der Wand war ein Spinnennetz - aber nicht aus diesen hauchfeinen Fäden gesponnen - sondern dich wie Gummibänder. Nachdem ich es genau inspiziert hatte und keine Spinne zu sehen war, wollte ich es entfernen - und das bei meiner Panik vor Spinnen. Als ich es dann mit dem Staubwedel mutig weg fegen wollte, es gerade mal damit nur leicht berührt hatte, habe ich es mir anders überlegt - lieber nicht... soll mal schön jemand anderes machen der nicht soviel Angst vor Spinnen hat. Aber da war es schon zu spät - ein ganz kleines hellbraunes Etwas wie eine Wollfluse flog von dem Spinnennetz auf mich so, und wurde vor meinen Augen zu einem dickeren hellbraunen Etwas das sich auf meinen Finger setzte und sich nicht mit abschütteln ließ. Es sah nicht einmal im Ansatz wie eine Spinne aus - eher wie eine Wollbommel aus sehr wenigen Fäden, und trotzdem "wußte" ich im Traum genau das es eine Spinne ist. 
Das finde ich an Träumen immer faszinierend - man träumt sich die merkwürdigsten Dinge zusammen, Menschen, Orte, alles bunt gemischt mit etwas aus der Wirklichkeit und etwas das man so gar nicht kennt, innerhalb des Traumes sind soviele logische Brüche, wechseln die Orte und Menschen. Wenn man so eine Geschichte erzählen würde, würde jedem auffallen das da ganz viele Dinge überhaupt gar nicht zusammen passen, das da in der Geschichte etwas nicht stimmt - im Träumen kommt einem da nichts seltsam vor... 
Na wie dem auch sei - der Traum spielte im Heute - und ich habe nach meinem Vater gerufen der die Spinne wegmachen soll - und das hat er auch getan. Und das hat der Traum dann wohl auch wieder mit der Wirklichkeit zu tun - noch heute wo ich längst erwachsen bin und mein Vater inzwischen seit 26 Jahrentot, gibt es noch immer Tage, Augenblicke wo ich ihn sehr vermisse, das Gefühl von Beschütztsein das er mir als Mädchen gab - und noch immer gibt es von Zeit zu Zeit wo ich von ihm träume - so als wäre die Zeit stehen geblieben.

Und dann erinnere ich mich noch einen Traum von letzter Nacht. Letzte Nacht war er garantiert in die Sache mit der Spinne irgendwie eingebunden - jetzt wo ich wach bin, mich nur noch an Bruchstücke erinnere, wüßte ich aber beim besten Willen überhaupt nicht wie der da rein gepasst haben sollte. In diesem Traum war ich wieder mit jemandem aus der Vergangenheit zusammen - ganz harmonisch wie Brüderchen und Schwesterchen zusammen - das hat schon in der Wirklichkeit nicht gereicht - und letzte Nacht auch im Traum nicht. Träume dieser Art, mit diesem Menschen habe ich von Zeit zu Zeit immer wieder - so als würde ich in den Träumen immer wieder neu bestätigt finden was ich in der Wirklichkeit längst weiß - irgendwie mit irgendwem ist nicht genug, das reicht einfach nicht. Und jedesmal denke ich dann zufrieden - es war richtig zu gehen als es vor Jahren passierte - und auch in der Rückschau hat sich an dieser Richtigkeit der Entscheidung nichts geändert.
Diesen Rückblick finde ich immer auch noch einmal ganz wichtig (warum ich das aber immer wieder mal träume - keine Ahnung). Ganz oft betrachtet man Dinge rückblickend ja ganz anders, wertet sie anders und kommt manchmal gar zu dem Schluss das man es anders hätte machen sollen - oder das wenn man es noch einmal mit einer solchen Situation zu tun hätte, es anders machen würde... In diesem Fall aber war es richtig und ist es in all der Zeit die inzwischen vergangen ist auch geblieben.