Freitag, 6. Januar 2012

... Schneesturm in der Nacht...

Vermutlich habe ich gestern abend zum ausprobieren des Teleskops die einzige Wolkenlücke erwischt die es gab... 

Kurze Zeit später wurde der Sturm wieder viel stärker, hat an den Dachpfannen gezerrt und gepoltert, an den Rollos herum gerissen - und völlig entgegen der Wettervorhersage die zeitweise Aufflockerungen mit gelegentlichen Schauern ankündigte, wurde es zu einem tosenden Schneesturm der innerhalb kürzester Zeit alles weiß machte. Aber so schnell wie alles weiß wurde, ist davon,  jetzt gut 4 Stunden später nichts mehr zu sehen. Im Augenblick weht im Vergleich zu dem der letzten Stunden nur noch ein laues Lüftchen... 
Eigentlich liebe ich Schnee - und unter normalen Umständen wäre ich jetzt vermutlich sehr unglücklich, das davon nichts liegen blieb - aber angesichts der Tatsache das es heute in meiner Zuständigkeit läge ihn zu räumen und ich seit Jahresbeginn massive Ischiasprobleme habe, bin ich mehr als froh das er sich diesmal von alleine geräumt hat und einfach wieder so schnell verschwunden ist wie er kam.


Ich glaube einen Sturm der fast durchgehend über mehrere Tage und Nächte wütet, den habe ich noch nie erlebt, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Meistens war es ein Tag oder eine Nacht, oder mal 2 Nächte infolge... aber Tage und Nächte fast durchgehend hintereinander... daran kann ich mich nicht erinnern... 


Überhaupt lebe ich in einer Region in der das Wetter trotz allem doch immer noch sehr gemäßigt ist... Gewitter beschränken sich häufig auf wenige Blitze und Donner bevor sie kaum noch hörbar in der Ferne verschwinden, die Bäche und Fluße treten vielleicht mal leicht über die Ufer, setzen aber keine Häuser unter Wasser, Orte werden durch Schnee nie von der Außenwelt abgeschnitten... 
In meiner Wahrnehmung gehörte Deutschland insgesamt sehr viele Jahre zu einem Land, in dem es insgesamt wettermäßig eher ruhig war... bis vor einigen Jahren die ersten großen Hochwasser kamen die nicht nur in Ufernähe der Flüsse Häuser unter Wasser setzten sondern ganze große Landstriche und die Stürme Lothar und Kyrill tatsächlich ganze Wälder im Land einfach umrissen...


Bis dahin waren z.B. solche Hochwasser etwas, was ich nur aus meinen ersten Schullesebüchern kannte. Da gab es eine Geschichte über ein Hochwasser die in mir als Kind den Eindruck erweckte als handele es sich dabei um eine allgegenwärtige Gefahr. 
Eine Mutter lief mit ihren 2 Kindern auf einen kleinen Berg um sich vor dem Wasser in Sicherheit zu bringen und als das Wasser auch dort ankam, ließ sie die Kinder auf ihre Schultern klettern um sie in Sicherheit zu bringen. Die Kinder wurden gerettet, die Mutter selber stand in den Fluten und wurde zu Stein... 
Diese Geschichte der selbstlosen Liebe einer Mutter für ihre Kinder die zu Stein wurde - und damit das Zeichen ihrer Liebe unvergänglich, die hat mich damals sehr beeindruckt. Aber in der Wirklichkeit habe ich nie von solchen Hochwassern gehört, jahrelang nicht - und erst irgendwann viel später kam mir in den Sinn das es wohl nur soetwas wie ein Märchen ist, was es so in der Wirklichkeit nicht gibt... 
Ähnlich war es mit der Geschichte des fliegenden Roberts der mit dem Schirm in der Hand von einer Sturmboe erwischt und hoch in den Himmel getragen wurde... 


Wirklich seltsam an was man sich manchmal noch erinnern kann, oder?