Donnerstag, 19. Januar 2012

... rette sich wer kann..

Es gibt Berufsgruppen denen gewährt man einen großen Vertrauensvorschuss... es scheint ungeschriebene, unumstößliche Gesetze zu geben mit denen man groß wird... und eines davon "der Kapitän geht als letztes von Bord"... 

Wenn das was sich seit Tagen um das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia abspielt wegen der vielen Toten und Vermissten  - und der drohenden Umweltverschmutzung - nicht so tragisch wäre, dann wäre der Kapitän dieses Schiffes eine Witzfigur über die man einfach nur lachen kann... Fällt zufällig in ein Rettungsboot und weg ist er... Unter Schock stehen, sich selber nicht in eine unkalkulierbare Gefahr bringen - das kann ich alles noch verstehen... aber sich völlig aus dem Staub machen - die Besatzung und Passagiere einfach sich selber und der Panik überlassen - das kann ich nicht verstehen... 

Auf der anderen Seite... vielleicht leben wir in einer Zeit in der es heißt: "Augen zu und durch...". In meinem beruflichen Umfeld - da geht es natürlich um andere Werte und Größenordnungen - aber auch da scheint es mir oft nach dem Prinzip zu gehen - Augen zu und gucken was passiert, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, können wir immer noch überlegen wie wir es wieder rauß kriegen... 
Da kann ich oft nur den Kopf schütteln - ich wurde ausgebildet nach dem Grundsatz, dass das Kind möglichst erst gar nicht in den Brunnen fallen sollte... aber das war eben noch in einer anderen Zeit...