Montag, 28. März 2011

ZwischenMenschlich

Der Sandmann mag mich schon wieder nicht...

Irgendwann gegen drei bin ich aus dem Schlaf erwacht - und war von jetzt auf gleich hellwach. Manchmal dauert das Wachwerden  eine scheinbare Ewigkeit und ist ein bisschen wie zwischen Wachen und Schlaf festzuhängen, aber heute war es nicht so. Der letzte Traum war vorbei, die Augen gingen auf, der Kopf schaltete sich an... Jeder Versuch sich noch einmal auf die andere Seite zu drehen wäre ohne Erfolg geblieben...

Das was mich im Augenblick sehr beschäftigt - zwischenmenschliche Beziehungen und wie man sich und andere wahrnimmt, sich sein Bild macht oder es dann auch wieder in eine völlig andere Richtung verändert, wie man damit umgeht, wie andere damit umgehen und welche Rolle die eigene Erfahrung vielleicht auch im Zusammenhang mit dem Alter spielt.

Auslöser für diese neuerlichen Gedanken gibt es einige. Einer davon eine Mitarbeiterin zu der ich ein sehr gutes Verhältnis hatte, hat von einem auf den anderen Tag völlig dicht gemacht und ich kam nicht mehr an sie heran ohne das ein Grund dafür erkennbar war. Ein anderer - ich bekam eine Bewerbung und habe sie nach einer ersten oberflächlichen Sichtung zur Seite gelegt und aussortiert. Eine andere Mitarbeiterin hat mich gestern als ich kurz im Teich war angesprochen und gefragt wo aus meiner Sicht ihre Schwächen und Defizite sind, das sie im Augenblick nicht "aufsteigt...

Im ersten Fall weiß ich noch nicht wirklich wie ich damit umgehen soll - es einfach auf sich beruhen lassen oder die Situation klären und wenn klären - dann mit welchem Ziel? Darüber werde ich noch einmal gründlich nachdenken.

Im zweiten Fall habe ich jetzt zufällig durch jemanden den ich sehr schätze von diesem Bewerber in einem völlig anderen Kontext gehört und das was ich hörte legt nahe, dass ich möglicherweise diese Bewerbung viel zu frühzeitig auf der Grundlage einer voreiligen Wertung zur Seite gelegt habe.
Diese voreilige Wertung beschäftigt mich im Augenblick - ich habe es an ein paar Fakten festgemacht die ich aber nicht hinterfragt habe. Wenn jemand z.B. sehr oft den Arbeitgeber wechselt - dann kann das negativ sein und einen auf die Idee bringen das es mit diesem Mitarbeiter wohl nicht so ganz einfach ist... aber es kann eben auch heißen das dieser Mensch sich in ständiger Weiterentwicklung und im Lernprozess befindet und sich neuen Aufgaben zuwendet sobald er alles aus dem alten Arbeitsfeld kennt...
Ich für mich ärgere mich auf jeden Fall das ich zu frühzeitig eine Schublade aufgemacht habe... Ohne dieses zufällige Gespräch hätte ich noch nicht einmal gemerkt das ich genau das getan habe... Einer meiner ersten Arbeiten heute wird sein diesen Menschen wieder aus der Schublade zu fischen...

Und die Mitarbeiterin mit den Aufstiegsambitionen... Es war ein gutes Gespräch das wir geführt haben. Das für mich Entscheidende an der Sache - sie hat mich auf ein für sie wichtiges Thema angesprochen - und das finde ich, hat sehr viel mit Vertrauen zu tun.
Es war ein gutes Gefühl - ich denke ich konnte ihr meinen Standpunkt sehr gut vermitteln - auf jeden Fall ist sie anschließend vergnügt davon marschiert.

Tatsächlich scheint es in unserem Wirtschaftsbereich - vielleicht auch in anderen, das kann ich nicht beurteilen, so zu sein, dass der Geeigneteste von den zur Verfügung stehenden Mitarbeitern die Treppe hochgeschubst wird weil einer dem man es wirklich zutraut die Aufgaben zu erfüllen, fehlt.
Das sind dann ganz oft Menschen die zwar grundsätzlich das Potential mitbringen und bei entsprechender Weiterentwicklung es auch könnten - aber letztlich findet Weiterentwicklung nicht im notwendigen Maßen aufgrund mangelnder Ressourcen statt und die Menschen verbrennen einfach.
Ich denke das ist mit der ehemaligen Mitarbeiterin die ich ganz zu Anfang erwähnte, passiert. Und soetwas will ich einfach nicht mehr erleben. Solange ich an der Entscheidung beteiligt bin, werde ich alles machen das die leer gewordene Position nicht voreilig mit einem Menschen besetzt wird der sie nicht ausfüllen kann und bei dem dann das Risiko besteht das er überfordert wird.


19.54 Uhr:
Wenn die Sonne erst einmal am Horizont in den Bäumen verschwindet, das Gras berührt und dann nur noch einen rötlich-orangenen Farbenschleier zurück läßt, setzt ganz schnell die Dämmerung ein und es wird dunkel.





Heute war ein guter Tag... auch wenn ich jetzt nicht so ganz genau sagen kann woran ich es fest mache. Es fühlt sich eben einfach so an.
An manchen Tagen ist der Himmel grau, es trüb, nass, kalt - und trotzdem ist es als könnte man die Sonne sehen und hüpft vergnügt durch die Zeit. Und an anderen scheint die Sonne, aber man kann kann sie nicht sehen. So geht es mir auf jeden Fall immer wieder mal.
Es war nicht unbedingt einfach was der Tag forderte, es war nicht unbedingt wenig - aber es hat Spaß gemacht und die Zeit ist einfach nur so dahin geflogen. Als ich nach hause kam war es schon 16.00 Uhr... hört sich nicht spät an - aber wenn man bedenkt das ich schon gegen 3 wach geworden bin und gegen halb 6 das Haus verlassen habe, dann war es schon eine ganz schön lange Zeit - zumindest für mich.

Und in den nächsten Tagen wird es auch nicht ruhiger. Morgen habe ich diverse Termine innerhalb der Arbeitszeit und noch einen außerhalb der regulären Arbeitszeit... wieder einmal einen Fototermin - ich hasse Fototermine...
Am Mittwoch ist nach der Arbeit nachmittags ein Arbeitskreis angesagt und abends noch einmal ein anderer... und am Donnerstagmorgen dann wieder ganz früh aufstehen...