Dienstag, 15. März 2011

fehlende Zeit...

Wie schon am Sonntag, ist mir auch gestern die Zeit einfach weggelaufen... und was in der Zeit geschah hat mitunter heftig an meinen Nerven gerüttelt...
Morgens noch vor 6 bin ich aus dem Haus gestürzt und als ich dann endlich wieder zuhause - alleine, in Ruhe saß, war es fast 20.00 Uhr - und bis dahin bin ich durch einen randvoll gestopften Tag gestolpert, gesprungen, hab mich durchgeschleppt, um Fassung gerungen, getan und gemacht, bin von einem Ort zum anderen gedüst... und wenn ich sagen sollte was wirklich von diesem Tag übrig blieb, was Spuren hinterlassen hat... Gute Spuren die sich anfühlen wie ein schönes Stück Leben oder wie Orientierung - dann war es nicht viel.

Man kann in allem etwas Gutes erkennen wenn man nur aufmerksam genug hinschaut - das trifft auf den gestrigen Tag auch ganz sicher zu. Aber man muss schon genau hinsehen, auf den ersten Blick ist er spurlos vorbei gezogen - obwohl er so vollgestopft war mit Ereignissen, Menschen, Begebenheiten, blieb er ziemlich leer.

Eine Sache die mich zunehmend mehr schockiert - das scheinbare Klima der Angst - oder wie immer man das nennen will - das in unserem Teichsystem zu herrschen scheint.
Bei mir geben sich die Teichsystem-Menschen die Klinke in die Hand um sich fachlich fit zu machen. Diese Menschen kennen sich untereinander - aber niemand will das der andere von ihm weiß das er sich auch noch einmal informiert hat, Fragen gestellt und in der einen oder anderen Sache noch nicht so sicher ist wie er sein sollte oder sein will...
Diese Menschen stehen sich eigentlich wohlwollend gegenüber, verlieren über den anderen nur wertschätzende Worte - und wollen dennoch nicht, das der andere um die (kleinen und teilweise völlig begründeten und verständlichen!!) Defizite weiß. Warum ist das so???

Ich weiß was ich weiß - aber als meine besondere Stärke betrachte ich schon, das Wissen um all die Dinge die ich nicht weiß. Sie sind es doch schließlich die mich neugierig halten und dazu bringen mich zu informieren, mir das Wissen anzueignen - und ich betrachte es nicht im mindesten als Schwäche zu sagen "zeig mir mal, sag mir mal..."... Das was ich für mich als eine meiner Stärken betrachte, sehen andere für sich als Schwäche die es anscheinend um jeden Preis zu leugnen und zu verstecken gilt...

Dann bin ich von Termin zu Termin gehetzt - u.a. zu der Fortbildungseinheit die ich abhalten musste. Das habe ich jetzt schon einige male gemacht. Ich weiß worum es geht, ich liebe diese Thematik weil sie mir am Herzen liegt, ich bereite mich gut vor (zumindestens soweit es unter dem Zeitdruck geht) und somit kann ich den Dingen eigentlich ganz entspannt entgegen sehen. Mache ich aber nicht. Noch immer nicht.

16.34 Uhr: Fortsetzung
Nein, mache ich nicht, noch immer nicht. Mindestens 2 Stunden bevor es los geht, werde ich nervös und es fühlt sich fast genauso schlimm an wie damals im Studium wenn es darum ging eine Klausur zu schreiben. Am liebsten würde ich dann auf der Stelle gleich ganz schnell loslegen, nur damit ich es endlich hinter mir habe - wobei - sobald ich anfange - es Spaß macht und es sich nicht einmal im Ansatz so anfühlt wie vorher. Manchmal ist es vorher so schlimm, dass ich anfange mich zu fragen warum ich mir das überhaupt antue... Und jedesmal gleich zu Beginn, mittendrin und erst Recht am Ende bin ich froh, dass ich die Möglichkeit habe etwas zu machen was mir soviel Spaß macht...

Es gäbe noch so einiges zu gestern zu sagen oder schreiben - aber Gestern ist Heute schon wieder vorbei... Und Heute hat sein eigenes - schon wieder ganz anderes Gesicht.
Zuerst einmal habe ich heute nacht sehr unruhig geschlafen - keine Ahnung wie oft ich wach wurde, zur Uhr sah, dachte es ist morgen nur um dann festzustellen das es noch mitten in der Nacht ist. Irgendwie habe ich auch völlig komische Sachen geträumt. Ich würde schwören das ich mich heute morgen beim Aufwachen zumindest noch teilweise daran erinnern konnte - aber jetzt ist schon wieder alles weg...

Mit einigen Tagen Verzögerung hat neues Kleid anziehen heute morgen richtig Spaß gemacht und später als die Sonne schien erst das Glitzern der Steinchen auf den Schuhen zu betrachten...
Ja, ein richtig schöner Frühlingstag ist heute - Sonne, warm, hell, Licht, treibende Knospen an Bäumen und Sträuchern, die Schneeglöckchen gucken schon längst aus der Erde und die Krokusse und ersten Mini-Osterglocken auch. Hätte ich die Wahl gehabt - ich wäre einfach durch die Weltgeschichte spaziert oder hätte mich irgendwo an den Bach in meinem Dörfchen gesetzt, mir die Sonne ins Gesicht scheinen lassen und zugehört wie der Bach vor sich hinplätschert. Statt dessen hatte ich drei Besprechungen hintereinander in einem Raum in den sich nur wenig von der Sonne verirrt.
Und in meinem Büro war es später auch nicht besser - da sehe ich morgens die Sonne nur ganz kurz nachdem sie aufgegangen ist, dann zieht sie um das Haus herum und ich sitze im Schatten. Vermutlich werde ich das im Sommer richtig gut finden... aber im Augenblick würde ich lieber ein paar Sonnenstrahlen einfangen.

... und dann sind da noch immer die Nachrichten aus Japan... Das Drama dort nimmt überhaupt kein Ende. Wann immer man auf die Idee kommt zu denken das es nicht schlimmer kommen kann - die nächste Meldung ist mit Sicherheit schlimmer... Ich habe für all das was da passiert keine Worte die mir auch nur im Ansatz angemessen scheinen... Ich mag kein Wort darüber verlieren weil es mir wie eine Anmaßung erschiene... Nichts von alledem kann ich mir auch nur im Ansatz vorstellen, nachfühlen... Was immer ich mir als schrecklich und unaushaltbar ausmalen und vorstellen kann - ich bin mir sicher - die Wirklichkeit ist um ein vielfaches schlimmer...



Himmelblau


Ich liebe Schneeglöckchen...


... so langsam bekommt das Leben wieder Farbe...


... es sprießt...


... noch sind es nur ein paar grüne Blätter die sich durch das Erdreich gebohrt haben... aber ich kann die roten Tulpenkelche schon sehen...


... die Mini-Glöckchen sonnen sich schon... 






20.28 Uhr:
Heute habe ich da gestanden wo ich in längst vergangenen Tagen stand, bin an der Mauer entlang gegangen wie einst... sah vom höchsten Punkt der Anhöhe auf die Stadt... und auf einmal war wieder alles da.
Ich konnte mich an einzelne Tage erinnern an denen ich diese Wege ging, an Gespräche und was ich in dem Augenblick sah, wo ich stand, saß... Es war als wäre alles erst gestern gewesen...
Seltsam an was man sich erinnern kann oder? Was entscheidet darüber, welche Eindrücke, Erlebnisse sich für immer in Erinnerung bleiben - und was einfach vergessen geht?


20.7.07
Weil…

ohne Dir "guten Morgen" zu sagen der Morgen nicht wirklich einen neuen Tag einläutet…
ohne Mittagspause wo ich mich mit deiner Stimme an meinem Ohr treffe, der Tag endlos ist…
ohne gute Nacht sagen einschlafen so schwer ist…
meine Sehnsucht mit Dir tanzt und sich im Kreis dreht bis mir schwindelig ist und ich alles um mich vergesse ...
ein einziger Blick von Dir gereicht hat, heiß bis in den tiefsten Winkel meiner Seele zu schießen,
den Tag abschütteln nur mit Dir geht,
ich mir so gerne die Welt von Dir erklären lasse, die Sonne, den Mond und die Sterne…
du mich nimmst wie ich bin,
dich zeigst wie du bist,
wir miteinander über alles reden können und auch immer wieder einfach machen weil es gar nicht wirklich anders geht,
du meine Anlaufstelle für das Leben bist,
ich deine sein darf,
in all der Zeit nie etwas weniger geworden ist,
die Zeit mit dir so wichtig und kostbar ist,
ich dich unendlich vermisse wenn du nicht bei mir bist,
ich nie glücklicher sein kann als du es bist,
der schönste Tag ohne dich nicht schön ist,
und der scheußlichste mit dir keine Chance hat mich umzuhauen,
dich sehen noch immer nicht geht ohne zu strahlen,
an dich denken nicht ohne zu lächeln,
dich hören noch immer das Beste ist was mein Ohr auffangen kann,
ich dich immer bei mir hab auch wenn ich alleine bin,
erinnern an das was war, so schön ist…
es sich anfühlt als wenn alles gut ist wenn du bei mir bist,
ich nie bei dir und für dich sein musste was ich nicht bin,
noch nichts mit dir Alltag und selbstverständlich ist,
ich nicht mehr weiß wie es ohne dich war,
wie Leben ohne dich überhaupt funktionieren konnte,
und mir auch gar nicht vorstellen will je wieder ganz ohne dich sein zu müssen...
ich noch immer ganz ungeduldig bin bis ich dich endlich wieder hab...

bist Du mein Mensch

Danke für die viele schöne Zeit mit Dir





So, und jetzt muss ich noch ein bisschen was tun. Es erscheint mir seltsam Normalität zu leben in einer Welt, die auf ihre Art so sehr aus den Fugen geraten ist...