Samstag, 5. März 2011

... manchmal muss die Sehnsucht für immer reichen...





Nie war es so leicht Träume zu erfinden wie in der Zeit die längst vorbei ist.
Nie war es so leicht für alles Worte zu finden wie in jener Zeit, in der das Herz Purzelbäume schlug und die Gedanken Flügel bekamen...
Nie war es so einfach, einfach nur ich zu sein in jedem Augenblick, wie in der Zeit in der es einen Raum dafür gab.

Ich bewundere Menschen, deren Phantasie nicht wenigstens ein Stück Wirklichkeit, ein bisschen Vorlage brauchen, um zu beschreiben, zu umschreiben, zu malen und in Töne zu verwandeln... Ich glaube ich beginne in diesem Augenblick zu verstehen was gemeint ist wenn man von seiner Muse spricht... es braucht einen Hauch von Inspiration aus der Wirklichkeit, um die Phantasie zu beflügeln...

In der längst vergangenen Zeit musste ich keine Träume erfinden - sie waren einfach da... jeden Tag aufs Neue, jeden Tag neu...

Ich weiß nicht warum - aber auf einmal fiel mir heute ein, wie ich, vor beinahe schon Jahrzehnten - abends auf dem Sofa saß, oft eine brennende Kerze auf dem Sofatisch, tief vorbeugt an dem viel zu tiefen Tisch bis  in die Nacht schrieb - von der Hoffnung die ich hatte und der Sehnsucht die blieb... von dem Traum den ich leben wollte...
Und so saß ich jeden Abend da, lebte das Leben in meinen Gedanken und den Worten die ich schrieb...

Es war eine gute Zeit, weil ich da immer sehr bei mir selber war...
Inzwischen ist viel passiert, habe ich viel gelernt - und nicht alles davon wollte ich wirklich so genau wissen...
Manches im Leben hätte ich mir gewünscht, wäre anders gekommen - ganz anders... um dann letztlich zu der Erkenntnis zu gelangen, dass manchmal die Sehnsucht für immer reichen muss...  und das das dann, auf seine Art, alles auch wieder seine Richtigkeit hat.

20.44 Uhr: Bilder eines Jahres
Der Horizont zum Greifen nah... und dahinter geht es weiter... (leider nicht mit der Weite sondern den Häusern des Neubaugebietes)


Das ist eines der typischen Bilder dafür, würden sie so gemalt, dass jeder sagen würde so sieht es doch nicht aus wenn die Sonne untergeht, die hängt doch nicht so tief zwischen den Baumästen...

Eigentlich warte ich gerade sehnsüchtig auf den Frühling, die ersten Primelchen stehen bunt auf meiner Küchenfensterbank... aber wenn ich diese Schneewelten sehe... dann kann ich mich gar nicht entscheiden was mir besser gefällt - wie gut das mir der Lauf der Jahreszeiten da keine Wahl lässt

Pusteblumen... die fand ich schon als Mädchen zauberhaft schon - und sie gefallen mir heute noch. Da wo andere vielleicht nur das Unkraut sehen, da sehe ich diese wunderschönen, beinahe schon filigranen Gebilde... Und wie bei so vielen Dingen fällt mir dazu eine Geschichte ein die mir meine Oma erzählte als ich noch ein kleines Mädchen war.

... dem Himmel so nah...

Woher mag nur die Faszination der Kinder kommen immer Häuser, Büdchen, Zelte, Höhlen zu bauen ( und sich oder ihre Schätze darin zu verstecken)?





Den warmen Finger durch den frisch gefallenen, watteweichen Schnee an einem eiskalten Morgen gezogen...












Ohne Fotoapparat wäre ich vermutlich achtlos an diesem Eindruck eines frühen Morgens vorbei gelaufen... Der Fotoapparat hilft mir besser, bewußter hinzusehen...

Früher wenn ich Menschen am Fenster sah, wie sie rauß guckten - am Besten noch himmelwärts - dann habe ich mich immer gefragt was es da zu sehen gibt - denn ich sah dort nichts Besonderes. Heute weiß ich das der Himmel und die Wolken etwas sehr Besonderes sind - zumindest für mich und ganz bestimmt für ein paar andere Menschen auch noch.