Dienstag, 29. Oktober 2013

Sinnbild des Untergangs

Vorgestern flatterte eine völlig zerfetzte Firmenfahne vor dem Unternehmen im Wind. Die Fahne war wie ein Sinnbild des Untergangs... Die Fahne schien all das unübersehbar zu zeigen, was sich einem sonst vielleicht erst auf den zweiten Blick erschließt... 
Aber schlimmer, geht bekanntlich ja immer... Selbst eine zerfetzte Fahne kann noch weiter im Untergang versinken... Heute flatterte nur noch der obere Quermast mit kaum mehr erkennbaren Stofffetzchen und ein paar Bänder die vermutlich mal die Seitennähte und Befestigungsseile der Fahne waren. Die war als solche heute längt überhaupt nicht mehr erkennbar... 

Und dann bin ich noch auf ein merkwürdiges Geschäftsgebaren gestoßen. Irgendwie hoffe ich immer - will ich glauben - das es nur Gerüchte sind, Halbwissen und die Dinge eigentlich doch nicht wirklich so sind wie man sie mir erzählt. Aber tief in mir weiß ich es längst besser... 
Wo soll das alles enden? Warum ist niemand da, der dem Spuk mal ein Ende bereitet?  Einen moralischen, ethischen Anspruch scheint es überhaupt nicht mehr zu geben... 
Da wird eine Reinigungsfirma an die Luft gesetzt weil man es von einer anderen billiger will und sich anscheinend einbildet, man könne die Preise diktieren... Kann man aber nicht... Die neue Firma sagt zu den Konditionen ab... 
Also warum nicht schwer vermittelbare Menschen beschäftigen, die einen nur nichts kosten - sondern für deren "Ausbildung" man dann auch noch Geld bekommt??? Und die lässt man dann putzen... Aus verständlichen Gründen fallen die Ergebnisse nicht ganz so aus, wie man es erwarten muss... Aber was soll`s - ist ja nur eine Dienstleistung für interne Kunden denen man saftige Rechnungen auf die Kostenstelle knallt... das aber diese internen Kunden ihrerseits eine Leistung mit diesem mangelhaften Werk an externe Kunden erbringen müssen und das dem Ruf sicherlich nicht gerade gut tut... schätze auf die Idee ist noch niemand gekommen... 
Es scheint keine Moral und keine Werte mehr zu geben, keinen Anspruch an die eigene erbrachte Leistung... Es geht nur noch um die Euros die abgegriffen werden sollen... 

Finde ich persönlich um so erschreckender wenn es sich dabei um kirchliche Unternehmen handelt. Wer sich entschließt eine Leistung von einem konfessionellen Träger in Anspruch zu nehmen, verbindet damit ja noch immer in der Regel soetwas wie christliche Werte, Mitmenschlichkeit... Inzwischen denke ich, das sind aber oft die größten Halsabschneider... 

Die Sache mit dem Protz-Bischof hat es ja angefangen ans Licht zu bringen - die Kirche oben ist reich, sitzt auf hunderten von Millionen Euro in jedem Bistum, kassiert Kirchensteuer in nicht unerheblichem Umfang, lässt sich für Enteignungen von vor hunderten Jahren noch heute fürstlich entschädigen, die konfessionellen Einrichtungen werden nahezu zu 100% vom Staat finanziert... 
Die Kirche unten - die Menschen die Kirche sind - sind arm, nötigste Dinge können nicht angeschafft werden, Menschen werden zunehmend in Niedriglohnbereiche abgeschoben oder müssen sich für die ach so arme Kirche gar ehrenamtlich engagieren...

Irgendwie ist das doch alles nur noch Wahnsinn. Ich weiß nicht mehr woran man glauben soll, worauf hoffen, was man in so einer durch und durch verrückten Welt überhaupt noch erwarten kann...