Montag, 27. August 2012

Ausflug in das Elend der Anderen...

Am liebsten gucke ich abends CSI... egal ob NY, ... dem Täter auf der Spur, oder Miami... CSI ist immer gut damit sich wenigstens so ein Hauch von Feierabend und Abschalten einstellt, das Gefühl das die Welt auch noch so ganz anders ist, und manche dieser "Typen" die in den Abgründen dennoch souverän ihren Job machen, vor allem es aber rüber bringen das Anteilnahme bei Abgrenzung geht... Na ja, wie dem auch sei... 
heute abend hat es irgendwie nicht gereicht um mich abzulenken... 

Da sind die gesundheitlichen Probleme die unübersehbar seit Anfang in eine Spirale übergegangen die sich immer schneller dreht... 
Aber da sind auch die nächsten Tage an denen ich mich einer für mich völlig neuen Herausforderung stellen muss und eine mir unbekannte Rolle einnehmen - die einer Prüferin... Und vermutlich bin ich jetzt mindestens so aufgeregt wie die Prüflinge... Im Augenblick kann ich mir nicht vorstellen das ich heute nacht besser schlafen werde als sie selber...

Auf jeden Fall hat CSI heute abend einfach nicht gereicht und ich habe herum gezappt... und bin auf einem Infokanal bei "die story" gelandet. Im Augenblick weiß ich noch nicht so recht wie ich das finden soll was ich da sehe... Aber das erste vorherrschende Gefühl - Empörung, Kopfschütteln... Eigentlich finde ich es unglaublich... die Motivation dahinter mag gut sein, vielleicht... aber die Vorstellung das die führenden und leitenden Köpfe unserer Großkonzerne und des Kapitals einen Ausflug für 5 Tage in das Elend der Menschen machen die ganz unten in der Gesellschaft angekommen sind,  um... Ja, um was eigentlich. In der Einführung dieser Reportage hieß es das es intensiver wäre als jedes Manager- und Persönlichkeitstraining... Weiß nicht... ist sicher nicht die Motivation, sicher - hoffentlich nicht so gemeint.. aber es fühlt sich für mich grad ein bisschen so an als würde das Schicksal der ganz unten angekommenen jetzt auch noch gewinnbringend für das eigene gute, schöne, anstrengende Leben ausgenutzt... Was die Manager davon haben könnten von diesen 5 Tagen scheint fast auf der Hand zu liegen... was haben die ganz unten Angekommenen davon??? 
Und ich frage mich - was ist das für eine Welt wo die führenden gebildeten Köpfe solche Ausflüge überhaupt brauchen um zu sehen was um sie herum vor sich geht???  Die Armut - auch in unserem Land - und vielleicht auf hohem Niveau im Vergleich zu anderen Ländern - ist unübersehbar... Dazu braucht es nicht viel mehr als mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und Empathie... Wirklich sehr merkwürdig. Es gibt vermutlich kaum ein Managerseminar in dem die "emotionale Intelligenz" und die "soft skills" nicht auch in irgendeiner Form Thema sind... aber vermutlich dann wohl doch nur im Kontext der Gewinnmaximierung, Marktanalysen, Umsatzsteigerungen, Kundenaquise... viel anders lässt es sich für mich nicht verstehen, dass die offensichtlich nicht sehen was um sie herum vor sich geht. Es ist ja nicht so das die Armut irgendwo ganz im Geheimen und völlig isoliert erlebbar und sichtbar wird - sie ist mitten in unseren Städten... Sehr seltsam das alles...