Sonntag, 14. Oktober 2012

... und nun?...

Nichts ist schneller als das Licht - außer vielleicht eben dieses "Nichts". Aber dennoch bin ich versucht heute morgen zu sagen - nichts ist schneller als das Leben obwohl physikalisch natürlich völlig falsch...

Gestern noch habe ich mir Gedanken um die kleine PinkLady gemacht und alles was da schon in den Sternen zu stehen stand für die Kleine, war nicht gerade rosig. Und jetzt bin ich um die Erkenntnis reicher, es könnte noch schlimmer für sie kommen und die Vorstellung - alleine das was ich bis jetzt gehört habe, zerreißt mir das Herz... 

Die Kleine hängt so wahnsinnig an ihren Eltern. Das ist für so ein kleines zweijähriges Dreikäse-Hoch ganz normal. Sie braucht diese Bindung, die Nestwärme, die Sicherheit... 
Die Mutter widmet sich ihrer Ausbildung - und vielleicht ihren Liebesträumen in denen nicht alles nach Plan läuft und Tränenspuren hinterlassen... Und das kleine Mädchen bekommt das mit... die Tränen, die anderen Ziele und Wege wo für sie keinen Platz ist und muss ausweichen, zu der einen Oma, zu der anderen, zu der Uroma... Die Sicherheit "meine Mama ist immer für mich da, ich bin das Wichtigste" - die kann sie jetzt schon nicht wirklich entwickeln. Und man merkt es dem Kind schon jetzt an das da etwas für sie gar nicht gut läuft...

Der Vater - von der Mutter getrennt - geht auch seiner Wege... macht eine Ausbildung, ist sehr wenig da - und hat eine neue Freundin... Und da fangen die Probleme an von denen ich gestern noch nichts wußte.
Sie wirkt sehr reif und erwachsen - aber letztlich ist sie eben doch noch sehr jung. Von der Tatsache das da auch schon ein Kind im Spiel ist, scheint sie überfordert. Das an sich kann ich gut nachvollziehen. Ich hätte mit knapp Mitte 20 auch nicht unbedingt Mitverantwortung für ein fremdes Kind übernehmen wollen. Aber darum geht es dann vielleicht auch nicht mehr. Wenn man sich mit jemandem einlässt der ein Kind hat, dann muss man damit leben - oder es ganz lassen.  

Im Moment könnte ich kreischen... Offensichtlich fühlt sie sich ein Stück weit überfordert und ein ganz wesentlicher Punkt scheint zu sein das die Maus nicht so erzogen ist wie sie meint das es sein müsste. Die Kleine ist teilweise zu laut, wenn sie möchte das man mit ihr kommt, dann schnappt sie sich von einem einen Zipfel den sie gerade erreichen kann und versucht einen mitzuzerren statt zu sagen - "würdest du bitte mit mir kommen". Sie ist manchmal laut und stampft mit dem Füsschen auf um ihrem Willen Nachdruck zu verleihen... sagt auch schon mal "sch..."... Sie räumt nicht unaufgefordert auf und wenn sie aufräumt dann legt sie die Spielsachen nicht in die Spieldose sondern wirft sie rein... Nichts davon finde ich wirklich außergewöhnlich sondern durchaus ein Stück normal. 
Alles in allem dann immer auch ein Spiegel der Welt in der sie lebt und zum anderen vermutlich auch eine Frage der Persönlichkeit und Entwicklung. Ihr Vater war auch ein wilder Geselle, das was er in die Hand nahm in seiner Wildheit war mit größter Sicherheit anschließend kaputt... 
Beim Essen sitzt sie nicht still, rennt rum, hört auf, fängt an, will nicht weiteressen und sagt sie ist satt und wenn man es wegstellen will, will sie doch auf einmal weiteressen....Na und??? - Sie ist es nicht anders gewohnt. Sie kennt es nun mal nicht anders. Da gibt es keine Familie die gemeinsam am Stück die Mahlzeit einnimmt. Woher soll sie es besser wissen??  
Ich kann in nichts was dieses Kind tut oder lässt etwas erkennen, was Grund sein könnte es fallen zu lassen. Bei so kleinen Kindern kann es den einfach niemals geben. Sie sind in diesem Lebensabschnitt das Spiegelbild von uns selber, von ihrem Umfeld - und das haben sie sich nun wahrlich nicht selber ausgesucht.

Das was sich für mich im Augenblick richtig dramatisch anfühlt ist die Option die Kleine dann eben ganz der Mutter zu überlassen und sich selber zurückzuziehen um weiteren "Problemen" aus dem Weg zu gehen... Wie kann man soetwas als Eltern auch nur im Entferntesten in Betracht ziehen???  Mich macht das völlig fassungslos und die Vorstellung was das für die Maus bedeuten würde, kann ich gar nicht aushalten.

Dieser kleine Dreikäsehoch fühlt sich jetzt offensichtlich schon mitunter alleine. Ich weiß nicht mehr genau in welchem Zusammenhang, aber dann kam vor Tagen wie aus dem Nichts die Aussage "... dann bin ich alleine"... Solche Gedanken und Worte - wie tief oder flach sie auch immer angelegt sind, sollte ein so kleiner Mensch noch überhaupt gar nicht kennen... 

Ich glaube ich habe eine wahnsinnige Angst das sich meine Lebensgeschichte an der der Kleinen wiederholt. Sie all ihr Potential dafür brauchen wird um zu überleben, statt der Mensch zu werden der sie sein könnte und viellleicht sein will.

Im Augenblick bin ich völlig neben der Spur...