Montag, 8. Oktober 2012

... losgelöst

Losgelöst vom Alltag, von dem ständig unterwegs sein, ständig unter Zeitdruck stehen, durch den Tag sausen müssen mit einer enormen Arbeitsdichte die das Verweilen im Augenblick so richtig schwer - oder gar unmöglich macht - geht es mir im Augenblick erstaunlich gut.
Und ich hoffe jetzt einfach das es noch für ein paar weitere Tage so bleibt.

Gestern ist es mir richtig aufgefallen - scheinbar als hätte ich alle Zeit der Welt, bin ich dem Tag entgegen gebummelt. Mir fielen soviele Sachen ein die ich eigentlich noch machen müsste, aber ich konnte trotzdem weiter bummeln... dann mache ich heute das eine, morgen das andere, übermorgen noch etwas anderes - und am Ende der Woche wird dann alles gemacht sein... zumindest aber das was davon unbedingt gemacht werden muss...

Ich hatte gedacht, es würde mir sehr viel schwerer fallen den nötigen inneren Abstand vom Teich zu bekommen, abzuschalten, einen Gang zurück zuschalten - und mein "schlechtes Gewissen" weil ja noch dies und jenes und überhaupt zu tun ist, abzuschütteln. Aber letztlich denke ich jetzt - es hat alles seinen Grund - und wirklich alles ist für irgendetwas gut... Pinselmariechen mit ihrer völligen Tiefenentspannung die nur (leider noch nicht einmal wirklich schlau...) nur vor sich hin blubbert ohne jede Bereitschaft und Fähigkeit zu sehen das Lösungen gefunden werden müssen, dass Entscheidungen zu treffen sind, Verantwortung übernommen werden muss... und das obwohl sie ein Stüfchen über mir steht, hat es mir dann am Ende ganz leicht gemacht zu fühlen was mein Kopf schon lange weiß - ich muss nicht auf Kosten meiner Gesundheit retten - und schon gar nicht wenn ich derart hängen gelassen werde, ausgenutzt damit Pinselmariechen pinseln kann... Die Aufgabe ist zu groß als das sie einer alleine meistern könnte - und solange sie sich nicht einbringt, macht es für mich keinen Sinn mehr mich da wirklich kaputt zu machen... Und die Gewissheit wie mit wirklich kaputten Menschen verfahren wird, macht es dann noch einmal leichter auf die Bremse zu treten... 

Die Entschleungigung der Zeit, das Entzerren der Arbeitsdichte - das tut mir richtig gut. Die gesundheitlichen Probleme sind längst nicht alle weg - wie sollten sie auch. Aber zum erstenmal seit Monaten habe ich das Gefühl jetzt einen Rahmen zu haben indem ich wieder auf ein normales Maß kommen kann und das Leben in eine gesundheitsförderliche Balance zu bringen.