Samstag, 20. Oktober 2012

Das gefundene Plätzchen im Leben

... und was wirklich wichtig ist... Fällt mir gerade ein weil ich erst die Tage mit Freundin Kräuterfrau darüber sprach wie sehr wir uns im Zeitenlauf geändert habe und sovieles, so ganz anders werten und beurteilen als in jüngeren Jahren.
Und irgendwie sind wir jetzt - jede auf ihre Art - und das obwohl natürlich noch vieles im Wandel ist und auch für immer sein wird weil Leben einfach Veränderung ist, unser Plätzchen im Leben gefunden.

Ich für mich kann das auf jeden Fall so sagen, wobei Plätzchen gefunden nicht gleichbedeutend mit einem Nest ist, das fix und fertig ist. Sondern es ist wie das Ende der Suche nachdem was ich will und was ich nicht will, was wichtig ist und was nicht, wofür ich Lebenszeit hergeben will und wofür nicht. Das was sein muss und das was ich will ist voneinander abgegrenzt und hat seine Wertung bekommen. Das ist das Plätzchen - dieses Wissen - was will ich, was nicht... das dann umzusetzen - das ist Leben - mit Veränderungen die es mit sich bringt, gucken wie sich die Dinge gestalten lassen das sie zu diesem Plätzchen passen... 

Für mich macht mein Plätzchen im Leben ganz eindeutig aus, das ich erkannt habe - obwohl es vom Verstand eigentlich schon sehr lange erfasst war aber noch nicht fühlbar - ich möchte jetzt einfach mehr Lebenszeit damit verbringen Dinge zu machen die ich machen will, die mir Spaß machen, die für mich Lebensqualität bedeuten, die mir neben der Herausforderung immer auch ein Stück Sicherheit sind... und das kann auch arbeiten sein - aber eben dann nicht mehr die, die ich jetzt mache. D.h. die Arbeit an sich ist ja nicht das Problem - die macht mir eigentlich immer noch Spaß. Ich habe genau den Beruf der zu mir passt - nur die Rahmenbedingungen stimmen überhaupt nicht mehr - und wie lange kann einem etwas Spaß machen was jede Lebensenergie aus einem saugt und Herausforderungen keine positven Effekte mehr erzeugen sondern nur noch das Gefühl erzeugen völlig ausgesaugt worden zu sein... Na ja, an dem Punkt arbeite ich.
Ich kann mich erinnern das ich in jungen Jahren immer gesagt habe - wenn mir die Arbeit da wo ich bin keinen Spaß mehr macht, dann werde ich mir eine andere suchen... Das habe ich auch mein ganzes Leben befolgt - bis jetzt auf diesesmal. So lange war ich noch nie bei dem gleichen Arbeitgeber - aber es ist entschieden zu lange. Ich habe mein eigenes Verfallsdatum was das angeht weit überschritten. Aber gut... der Wechsel ist eingeläutet - zumindest mittelfristig.

Manchmal wenn ich an mein Plätzchen im Leben denke, dann gibt es die Augenblicke wo etwas zu fehlen scheint, Sehnsucht, Wehmut, vielleicht gar einen Hauch von Traurigkeit... aber es liegt nicht an dem Plätzchen das ich für mich gefunden habe - sondern vermutlich daran das es ein ganz anderes geworden ist als ich mir früher vorgestellt habe. Ich hatte es mir ganz anders für mich vorgestellt und erträumt. Jetzt ist es keineswegs schlechter - eben nur ganz anders. Allermeistens richtig gut und passt total zu mir... aber manchmal ist da eben noch immer dieser eine Augenblick an dem alte Bilder hochkommen. 
Zumindest kann ich wirklich guten Gewissens sagen - ich habe überhaupt keine Lust aktiv etwas zu ändern weil es eben genauso gut ist wie es ist. Es kann zufällig ganz anders werden, aber dann wirklich zufällig weil es so bestimmt ist und nicht weil ich noch immer richtig unterwegs und auf der Suche bin... 

Ich habe mich längst gefunden - nur manchmal vergesse ich das und beachte mich zuwenig, lasse mich links liegen... Aber heute morgen habe ich genau das gemacht was ich machen wollte, seit ich zum erstenmal dieses Fleckchen Erde sah - Gummistiefel an und rauß querfeldein über die Feldwege - weit weg von Menschen in die Stille...

Den Sonnenaufgang habe ich allerdings nicht gesehen. Der Nebel ist einfach zu dick und es wird wohl noch ein paar Stunden dauern bis der dann endlich weggedunstet sein wird. Alles was ich fotografieren konnte war die Nebelwelt... 

Straßenlaterne... Eigentlich sieht man dort sonst die Straße, die Nachbarhäuser mit ihren Vorgärten... heute morgen nichts - nur Dunkelheit die vom Nebel eingehüllt ist...

... ein bisschen unglaublich wie Nebel den man nicht wirklich sieht sondern einem unsichtbar den Blick entzieht, auf einem Foto seltsam sichtbar wird...
... noch in Hör- und Sichtweite des Dorfes, aber schon am Feldweg angekommen, ragt eine der Dorfkirchen schemenhaft aus dem Nebel hervor...


... das Dorf noch im Schlaf und vom Nebel verschluckt... mit Ausnahme eines einzigen Lichtes das schon brennt...


... Matschgummistiefel... so hab ich es mir vorgestellt...

... was vom Sommer übrig blieb...




Nebel der die verwelkten Gräser und Blumen des Sommers einhüllt...



Vergänglichkeit

Faszination Spinnennetz - auch wenn die Spinnerinnen mich eher zum Kreischen und davon laufen bringen... Aber ihre Netze sind einfach meisterhaft, traumhaft schön - besonders wenn sich darin Wassertropfen verfangen und glitzern...
 



 


... entzaubert... sieht man mit bloßem Auge hoch zum Kreuz, dann strahlend es goldfarben... herangezoomt ist es mit dem Gold und dem Strahlen nicht weit her - sondern zeigt den Zahn der Zeit der daran nagte... Die Vögel scheint es nicht zu stören...